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Freitag, 2. Juli 2021

Ernest Hemingway 60. Todestag

Ernest Hemingway

Ernest Hemingway starb vor 60 Jahren am 2. Juli 1961 in Ketchum in Idaho. Ernest Hemingway war ein berühmter amerikanischer Schriftsteller und Erzähler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Hemingway gilt neben Francis Scott Fitzgerald, Gertrude Stein, John Dos Passos und William Faulkner als einer der Hauptvertreter der amerikanischen Moderne und wird mit diesen zur sog. »Verlorenen Generation« (»Lost Generation«) gezählt, die sich in den zwanziger Jahren von Amerika abwandte, um in Europa das Leben der Bohème auszukosten.

Er war außerdem Reporter und Kriegsberichterstatter, Erzähler, zugleich ein Abenteurer, Jäger, Hochseefischer, Großwildjäger und vieles mehr. Sein Vater war Landarzt, seine Mutter Opernsängerin; er lernte früh jagen und angeln und liebte das Leben in der Natur.

Schon von Jugend an unternahm er gefahrvolle Abenteuerreisen. Hemingway wurde immer wieder von seiner Abenteuerlust gepackt. 1918 ging er als Freiwilliger des Roten Kreuzes an die italienische Front und danach in den Nahen Osten.

Hemingway blieb auch nach dem Ersten Weltkrieg als Reporter tätig. So berichtete er zum Beispiel als Reporter im Griechisch-Türkischen Krieg 1922 und im Spanischen Bürgerkrieg (1936 bis 1939). Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Kriegsberichterstatter teil.

Der Roman »In einem anderen Land«, in dem die Erlebnisse eines amerikanischen Freiwilligen im Sanitätskorps der italienischen Armee verwoben werden mit seiner (tragisch endenden) Liebesbeziehung zu einer britischen Krankenschwester gilt als "Klassiker" des desillusionierten Kriegsromans. Krieg als Heldentum ist für ihn schlicht Illusion, die angesichts des unwürdigen technologisierten Massensterbens im Ersten Weltkrieg nicht aufrecht zu erhalten ist.

1925 schrieb er die ersten der Short Stories, die seinen Ruhm begründeten, später zusammengefasst in der Sammlung »The first Forty-Nine« (dt. »49 Stories«, 1950). Im knappen Format der Kurzgeschichte entwickelte er eine unverwechselbare Schreibweise, zu der eine minimale Handlung mit existentiellem Tiefgang gehört, eine distanzierte, oft neutrale Erzählperspektive und die extrem verknappte Sprache (deren Aussparungen und Leerstellen allerdings Raum für Emotionen lässt).

In Spanien entdeckte Hemingway seine Liebe zum Stierkampf, der sog. Fiesta, der er oft beiwohnte. Der Höhepunkt des Festes Sanfermines in Pamplona, von Hemingway wunderbar in »Fiesta« besungen, ist der Stierlauf, der eine Woche lang morgens um acht durch die Altstadtgassen führt.

Fiesta

Ein junger amerikanischer Soldat wird während eines Kriegseinsatzes verwundet. Er muss nicht nur die Kriegsgräuel verarbeiten und die Rekonvaleszenz überstehen, sondern auch hinnehmen, dass er durch die Verwundung zeugungsunfähig geworden ist. Immer mehr verliert der Mann den Glauben an einen Lebenssinn.

1925/1926 verbrachte Hemingway zwei Winter im österreichischen Montafon-Tal, wo er seinen Roman »Fiesta« schrieb. Mit diesem Roman gelang ihm 1927 der Durchbruch, was unter anderem seinem damals modischen, schnörkellos-knappen, simplifizierten Stil zuzuschreiben war.

Spanischer Bügerkrieg
Ein wichtiges Erlebnis in seinem Leben war die Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939. Dort wurde er mehrfach verwundet.

In seinen Romanen dominieren Liebe, Krieg und Tod in immer neuen Verwicklungen. In seinen Romanen und Kurzgeschichten schildert er das Leben als Selbstbewährung in Abenteuer und Gefahr. Seine nüchterne und sparsame Art zu schreiben wurde vorbildlich für den modernen Roman und die Kurzgeschichte.

Seine literarischen Helden sind typische Beispiele der »«Lost Generation« (Gertrude Stein). Sie versuchen, ihr Leben zu meistern, und ertragen ihr Schicksal mit Fassung, was durch Hemingways knappem Schreibstil besonders betont wird.

Seine Romane sind der vitale Ausdruck seiner Abenteuerlust und Weltgewandheit, die ihn zu Orten auf der ganzen Welt führten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er wieder als Reporter unterwegs war, lebte Hemingway in Kuba. Über zwanzig Jahre lang lebte Ernest Hemingway auf seiner Hacienda in der Nähe Havannas. Auf der Zuckerinsel konnte der Jäger seiner Leidenschaft des Hochseeangelns nachgehen. So entstand auch eines der berühmtesten Werke Hemingways.

»Der alte Mann und das Meer« ist eine Novelle von Ernest Hemingway. Sie wurde 1951 auf Kuba geschrieben und im Jahr 1952 unter dem englischen Titel »The Old Man and the Sea« veröffentlicht. Die Novelle ist das letzte Werk des Autors, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde, und sein bekanntestes Werk überhaupt.

1954 erhielt Hemingway für die Novelle »Der alte Mann und das Meer« den Nobelpreis für Literatur. Diese spielt in Hemingways Wahlheimat Kubaund das Vorbild für den Helden seines Buches war ein kubanischer Fischer namens Santiago.

Wem die Stunde schlägt

Zu seinen Hauptwerken gehören der Roman »Wem die Stunde schlägt« (1940), »Über den Fluss und die Wälder« (1950) und die Erzählung »Der alte Mann und das Meer« (1952).

Seine nüchterne und sparsame Art zu schreiben, wurde vorbildkich für den modernen Roman und die Kurzgeschichte.

Hemingway verließ Kuba 1959 nach der Revolution und wurde nirgends mehr richtig heimisch. Noch einmal fuhr er nach Paris und nach Spanien.

Zwei Klinikaufenthalte in den USA brachten ihm auch keine Besserung. Depressionen und Alkohol begleiteten ihn die meiste Zeit seines Lebens, das er nach langer Krankheit selbst beendete.

Seine letzte Zuflucht fand er in den Rocky Mountains in den Bergen von Idaho, wo er seinen Leidenschaften, dem Jagen und Fischen, nachgehen konnte.

Ernest Hemingway erschoss sich im Alter von 61 Jahren, nachdem er in vielen Kriegen kein Risiko und kaum eine Verletzung ausgespart hatte.

Ernest Hemingway wurde am 21. Juli 1899 in Oak Park / Illinois geboren.




Samstag, 19. Juni 2021

Deutsche Literatur aus Prag

Altstädter Ring mit Teynkirche

Prag trägt nicht zu unrecht so schmückende Beinamen wie "Goldene Stadt" oder "Hunderttürmige Stadt". Der Name "hunderttürmiges Prag" ist schon seit mehreren Jahrhunderten bekannt. Inzwischen kann man in der Stadt rund 500 Türme und Aussichtstürme aus verschiedenen Epochen zählen. In der Baukunst der Stadt verschmelzen Barock, Rokoko, Jugendstil und Kubismus. Prag ist jedoch auch eine bedeutende Stadt der Literatur.


Vor 100 Jahren gab es in Prag eine lebendige Literaturszene mit einer langen literarischen Tradition. Damals lebten dort viele deutschsprachige Schriftsteller in der Stadt an der Moldau, die lesbare Spuren hinterlassen haben. Eine Annäherung an Prag und an seine literarischen und künstlicherischen Größen, an die Menschen, die hier gewirkt und von hier aus Prag und Böhmen berühmt gemacht haben.

Karlsbrücke in Prag

 Prag war einmal eine Stadt, in der es eine lebendige deutschsprachige Gemeinschaft gab, die  vor allem von jüdischen Autoren wie Franz Kafka und Max Brod bestimmt wurde. Sie lebten in einer abgeschlossenen Welt der Literatur – die mit dem Holocaust und der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand. Seit 2004 bemüht sich das Prager Literaturhaus darum, dieses literarische Vermächtnis zu erhalten und zu fördern.


Kafka beschrieb in seinen Werken das böhmische Prag mit seinen deutschen, jiddischen und tschechischen Bewohnern.



Es ist eine ironische Nuance, daß Prags fremder Sohn Franz Kafka heute das Aushängeschild der jüdischen Literaten Prags ist, obwohl er selbst nie von seinem eigenen Talent überzeugt war und seinen unveröffentlichten Nachlass nach seinem Tod zerstört haben wollte. Kafkas letzter Wille: "Alles dieses ist ausnahmslos zu verbrennen und dies möglichst bald zu tun." - Um Kafkas Vermächtnis muss man sich also keine Sorgen machen. Deshalb macht es sich das Prager Literaturhaus zur Aufgabe, die Werke seiner weniger bekannten Kollegen zu erhalten.

Moldau-Brücke im Nebel


Franz Kafka


Franz Kafka gilt als der rätselhafte Sonderling der großen Literaten des 20. Jahrhunderts, als ihr undurchschaubarster Vertreter. So rätselhaft wie der Schriftsteller, so rätselhaft war auch seine Welt. In seiner Heimatstadt Prag hat sich Kafka literarisch eine eigene Welt, einen eigenen Kosmos erschaffen.

Kafkas Welt ist düster und bedrohlich, der Mensch wird von anonymen Mächten bedroht und steht ihnen hilflos gegenüber. Er ist diesen Mächten ausgesetzt. Kafkas Welt ist eine allgemeine Chiffre auf die Bedrohung des Menschen durch die moderne Zeit.


Weblinks:

Kafka und Prag - www.kafkaesk.de

Prag um 1900 - www.kafkaesk.de

Kafka-Museum

Franz Kafka

Kafkas Testamente

Ein Roman als Biografie - oder umgekehrt - www.cicero.de


Literatur:


Im Licht der Goldenen Stadt
von Franz Loquai

Kafkas Welt: Eine Lebenschronik in Bildern
Kafkas Welt: Eine Lebenschronik in Bildern
von Hartmut Binder

Mittwoch, 26. Mai 2021

Henrik Ibsen als Dramatiker seiner Zeit

Henrik Ibsen

Henrik Ibsen (1828-1906) war ein norwegischer Dramatiker und Lyriker, der gegen die Moral und „Lebenslüge" seiner Zeit zu Felde zog. Henrik Ibsen kämpfte gegen die verlogene Moral seiner Zeit mit meisterlichen Dramen von zeitloser Aktualität.

Mit seiner Dichtung hat Ibsen die engen Grenzen der Welt gesprengt. Er hat gegen die Zumutungen der herrschenden Klasse revoltiert und dort sein Dynamit gezündet, wo die Normen des bürgerlichen Zusammenlebens wie Granit erschienen: in der Kindererziehung, in der Ehe, in den Ketten der Abhängigkeit, die im Kapitalismus gegeben sind.

Seine bürgerlichen Dramen zeigten ethischen Ernst und großes psychologisches Einfühlungsvermögen.


Seine gesellschaftlich radikalen Theaterstücke machten Henrik Ibsen schon zu seinen Lebzeiten zu einem berühmten Autor. Er konfrontierte sein Publikum mit Figuren, die an ihren Lebenslügen zugrunde gehen - oder fast: wie Nora.

Im „Kampf der Geschlechter" vertrat er im Gegensatz zu August Strindberg den Standpunkt der Frau. Ibsens starke Frauenfiguren mit ihren unerfüllten Sehnsüchten sind bis heute präsent auf den Bühnen der Welt. Nora verlässt ihren Ehemann, als ihr bewusst wird, dass sie in einem goldenen Käfig lebt.

Und Hedda Gabler nimmt sich das Leben, angeekelt von ihrem fremdgesteuerten Leben mit unaufrichtigen Menschen.

Weblinks:

Henrik Ibsen und der Naturalismus - Literatenwelt - literatenwelt.blogspot.com

Henrik Ibsen und der Naturalismus (II) - Literatenwelt - literatenwelt.blogspot





Samstag, 15. Mai 2021

Max Frisch 120. Geburtstag

Max Frisch



Am 15. Mai 2021 wäre Max Frisch 120 Jahre alt geworden. Max Frisch war ein berühmter schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Erzähler des 20. Jahrhunderts. Max Frisch zählt neben Friedrich Dürrenmatt nicht nur zu den bekanntesten modernen Schriftstellern seines Heimatlandes, sondern gehört seit den 1940er Jahren auch zu den bedeutendsten Vertretern der deutschsprachigen Literatur.

Nachdem 1932 der Vater gestorben war und die finanziellen Mittel knapp wurden, verdiente er sich ein Auskommen als Journalist für die «NZZ» und machte auch eine ausgedehnte Auslandsreise, die er sich unter anderem mit Artikeln über die Eishockey-WM in Prag finanzierte.

Erste Prosaarbeiten – etwa der Roman «Jürg Reinhart» – entstanden, die er später als «epigonal» und «jugendlich» bezeichnete. 1936 entschied er sich für eine bürgerliche Existenz. Mit der finanziellen Unterstützung seines Freunds Werner Coninx studierte er Architektur.



Will man Max Frisch Leben begegnen, dann braucht man nur seine Werke zur Hand zu nehmen, sie sind sein Literatur gewordenes Leben. Seien Bücher handeln von der Suche nach der eigenen Identität in der modernen Zeit aus beweisbarer Wissenschafts- und Faktengläubigkeit. Max Frisch hat immer unterschiedliche Identitäten angenommen, um erzählen zu können.

Dann entdeckt man den jungen Frisch als »Homo faber« mit seinen Ländern und Geliebten, dann weiss man um Geiser, der stellvertretend im Holozän erscheint und seine Erinnerungen schrieb, man weiß um Frisch selbst, der nicht er selbst war, wie auch »Stiller« eben nicht Stiller sein wollte, aber immer auf dem Weg zum Ich. Man begegnet ihm mehr oder weniger privat in »Montauk«, weiß dann um seine "Brook-lynn" auf der Insel und erkennt sein Streben nach sich selbst im wohl geheimnisvollsten Roman, der die "Antwort aus der Stille" gab.

Frisch war überzeugt davon, daß die Sprache die Wirklichkeit nicht abbilden könne, erhielt zahlreiche bedeutende Preise, darunter 1958 den Georg-Büchner-Preis und 1976 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. "Stiller" erreichte als erstes Buch des Suhrkamp-Verlages eine Millionenauflage. Die Werke Frischs wurden vielfach übersetzt, am häufigsten "Homo Faber" in 25 Sprachen.

Außer dem Nobelpreis hat Max Frisch praktisch alle bedeutenden Auszeichnungen erhalten, darunter 1958 den Büchnerpreis, 1976 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1973 den Grossen Schillerpreis.

In einem seiner letzten Romane »Der Mensch erscheint im Holozän« hat Max Frisch die deutschsprachige Literatur in der Gestalt des Geiser um einen Sonderling bereichert. Dieser Geiser verfällt wie seine Welt zerfällt, wie das Gewohnte und Gewusste ihm selbst zum Sonderbaren und Unnachdenklichen wird. Und fragt sich, ob es Dasein ohne Vergangenheit, Gott ohne Gedächtnis und Erinnerung überhaupt geben kann. - Max Frisch hat immer wieder versucht, auf elementare Fragen des Lebens Antworten zu geben, unter mit der Einsicht, ein unvollendeter Mensch zu sein.


Max Frisch 100.Geburtstag

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Weblinks:



Max Frisch-Biografie - Biografien-Portal www.die-Biografien.de



Max Frisch-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Max Frischs Verhältnis zur bürgerlichen Gesellschaft

Max Frisch wart der meistgelesene Schriftsteller der Schweiz, in Deutschland verkauften sich seine Bücher in Millionenauflage. Max Frisch ist durch sein Werk zu einem Weltautor geworden. Sein Werk ist Ausdruck der Zerrissenheit und Mühen eines schreibenden Menschen.

Beide Weltkriege suchen ihn heim, auch wenn seine Heimat, die Schweiz, verschont bleibt. Der erste Krieg trübt die eigene Kindheit, beschädigt das Familienleben, der zweite zertrümmert sein schriftstellerisches Selbstverständnis. Fortan setzt er sich verschiedensten Realitäten aus, solange sie noch »glühende Objekte« sind: den Ruinen der kriegs­versehrten Länder genauso wie der Liebe. Er holt das exakte Beobachten nach, sodaß er bald auffällt und die Beobachteten irritiert.

Es entstanden längst zu Klassikern gewordene Werke wie "Graf Öderland", das "Tagebuch 1946-1949" und "Stiller". In ihnen zeigt Max Frisch auf einzigartige Weise, daß Politik und Literatur keine Gegensätze sein müssen – dabei geht er, der große Identitätssucher, stets vom Ich und oft vom eigenen Ich aus, obwohl er es jedesmal als Glück empfindet, wenn er sich fremd ist.


Max Frisch liebte die Schweiz, wie nur ein Kritiker das Objekt seiner Kritik lieben kann: tief und innig. Aber er erfuhr auch viel Ablehnung in seiner Heimat. Der Patriot Frisch erfuhr damals nicht nur Ablehnung durch die schweizer Bundesanwaltschaft. Er wurde praktisch von der ganzen bürgerlichen Schweiz ausgegrenzt, nicht zuletzt vom Zentralorgan dieser bürgerlichen Schweiz, der «Neuen Zürcher Zeitung». Auch das schmerzte ihn.

Und auch da ist zu fragen: Weshalb eigentlich? - Das kultivierte Bürgertum in aller Welt las ihn, schätzte ihn, verehrte ihn. Was bedeutete da die miefige Antipathie des provinziellen Schweizer Establishments, das Elite zu nennen sich ja ohnehin ver- bot – und bis heute verbietet?

Literatur:

Briefwechsel

Briefwechsel
von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt


Weblink:

Zerrissenheit und Mühen eines schreibenden Menschen



Sonntag, 18. April 2021

Die Figur des Falstaff in der Literatur

 Sir John Falstaff

Die Figur des Sir John Falstaff ist eine der bekanntesten literarischen Figuren der Weltliteratur eine ebenso magische wie mythische und faszinierende Figur. Shakespeares komische Figur Falstaff hat immer wieder Eingang in seinen Werken gefunden. Sie kam erstmals in den Stücken »Heinrich IV.« und »Die lustigen Weiber von Windsor« vor.

Es handelt sich um einen wohlbeleibten, trink- und raufsüchtigen Soldaten, der in »Die lustigen Weiber von Windsor« als zur Selbstüberschätzung neigend und in »Heinrich IV.« als melancholisch dargestellt wird. Über John Falstaff heisst es bei Shakespeare, er sei ein "Globus mit sündigen Kontinenten". Der Name Falstaff wird oft für einen dicken Angeber und Genießer verwendet.

Die Figur sollte ursprünglich Sir John Oldcastle heißen und wurde wegen der Namensgleichheit mit einem bekannten Ritter in Falstaff umbenannt. Die Figur des Falstaff war sehr beliebt und wurde von Shakespeare und auch anderen Autoren und Komponisten aufgegriffen und in eigenen Werken als komische Figur verarbeitet.

In »Heinrich V.« spielen Sir John Falstaff sowie seine Gefolgschaft und sein Haushalt ebenfalls eine gewichtige Rolle in der Rahmenhandlung. Wir erleben hier den in königliche Ungnade gefallenen, sterbenden Falstaff, der den Frankreichfeldzug seines Königs von 1415 nicht mehr erlebt. Am Hofe des todgeweihten Königs herrscht eine düstere Atmosphäre, die vom unermeßlichen Leid des Krieges kündet.

Der alternde Ritter John Falstaff ist durch seine Freundschaft mit dem Prinzen Hal, dem künftigen König Henry V., verbunden - aber es ist eine Freundschaft ungleicher Männer. Der jungn Hal liebt den spontanen Saufkumpan und Prahlhans und verehrt zugleich den strengen, machtbewußten Vater. Als er selber die Krone trägt, distanziert er sich vom Lehrer und Pfleger seiner Lüste und von der Zeit der Riterlichkeit im Alten England.


Montag, 5. April 2021

Max Frisch 30. Todestag

Max Frisch


Max Frisch starb vor 30 Jahren am 4. April 1991. Max Frsich war ein berühmter schweizer Schriftsteller und Erzähler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Schriftsteller zählt zu den wichtigsten Nachkriegsautoren und in den 1950er Jahren zu den wichtigsten Autoren seiner Generation.

Frisch war ein großer Erzähler, der es verstanden hat, aus seinem Leben Literatur zu machen: es war ein Leben auf der Suche nach sich selbst und seine Bücher waren seine Begleiter. In seinem gelebten Leben sind ihm nur 80 Jahre vergönnt gewesen, um daraus erzählen zu können.

Max Frisch gilt als einer der bedeutendsten und meistgelesensten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Frisch war ein weltoffener und undogmatischer Schriftsteller. In seinem Schreiben war er selbstreflexiv. Was immer er schrieb, war zuerst und zuletzt auf ihn selber bezogen; er sträubte sich gegen die Rollen, die der Erfolg jedem Autor aufdrängt.


Nachdem 1932 der Vater gestorben war und die finanziellen Mittel knapp wurden, verdiente er sich ein Auskommen als Journalist für die «NZZ» und machte auch eine ausgedehnte Auslandsreise, die er sich unter anderem mit Artikeln über die Eishockey-WM in Prag finanzierte.

Erste Prosaarbeiten – etwa der Roman «Jürg Reinhart» – entstanden, die er später als «epigonal» und «jugendlich» bezeichnete. 1936 entschied er sich für eine bürgerliche Existenz. Mit der finanziellen Unterstützung seines Freunds Werner Coninx studierte er Architektur.




Den Durchbruch als Schriftsteller schaffte er 1954 mit dem Roman »Stiller«. Es war sein erster "Bestseller" - erstmals durchbrach die Auflage eines von ihm geschriebenen Buches Buches die Millionengrenze. Dem Erfolg des Romans »Stiller« folgte der tiefe Bruch in seinem Leben: er trennte sich von seiner Frau und seinen Kindern.

Mit seinem Roman »Stiller« gelang dem Schweizer Max Frisch 1954 der Durchbruch als Romanschriftsteller. Nach dem Erfolg des »Stiller« trennte er sich von seiner Frau und seinen Kindern.

Anfang 1955 entschied er sich, sein Architektenbüro in Zürich zugunsten einer Laufbahn als Schriftsteller zu schliessen. Von da an war Max Frisch nur noch als Schriftsteller tätig und der Erfolg blieb nicht aus.

Der breite internationale Erfolg in den fünfziger und sechziger Jahren, den ihm einerseits die farbigen, facettenreichen Romane "Stiller" (1954) und "Homo Faber" (1957), andererseits die theaterkräftigen Politparabeln "Biedermann und die Brandstifter" (1958) und "Andorra" (1961) brachten, hat Max Frisch zu einer öffentlichen Figur gemacht, neben Böll zum angesehensten deutschschreibenden Autor seiner Generation.

Das Werk von Max Frisch ist zeitkritisch und gestaltet ohne Illusionen die geistige Krise der Gegenwart, ihre Gespaltenheit und Widersprüchlichkeit. Max Frisch hat seine Arbeit immer als "Erfahrung in eine Terra incognita hinein" verstanden, die man selber ist. Der Autor vermochte dabei, jede seiner Erfahrungen ins Literarische zu überführen.

Zentrale Kernthemen seines Werks sind der Konflikt zwischen persönlicher Identität und sozialer Rolle, die Kritik am modernen Menschen, die Bestimmung des Daseins durch Zufall oder Schicksal, den Gegensatz von Technik zu Natur und Mythos, die misslungene Beziehung zwischen den Geschlechtern und das verfehlte Leben.

Frisch ist dafür bekannt und berühmt, sich selbst in seinen Figuren widerzuspiegeln und diese autobiografisch zu prägen. Trotzdem sind seine Erzählungen alle fiktiv.

Homo Faber

»Homo faber« bezeichnet den »Mensch als Verfertiger«, der sich mit Hilfe von Werkzeugen die Welt zu Nutze macht. Mit seinem Protagonisten Walter Faber zeigte Frisch beispielhaft einen solchen handlungsorientierten Menschen, in dessen durchweg rationalem und technokratischem Weltbild Schicksalsgläubigkeit keinen Platz hat. Tragischerweise wird das Leben des Selbstsicheren durch eine Reihe von schicksalhaften Zufällen zerstört.


Max Frisch


Will man Max Frisch Leben begegnen, dann braucht man nur seine Werke zur Hand zu nehmen, sie sind sein Literatur gewordenes Leben. Seine Bücher handeln von der Suche nach der eigenen Identität in der modernen Zeit aus beweisbarer Wissenschafts- und Faktengläubigkeit. Max Frisch hat immer unterschiedliche Identitäten angenommen, um erzählen zu können.

Max Frisch liebte die Schweiz, wie nur ein Kritiker das Objekt seiner Kritik lieben kann: tief und innig.

Der Patriot Frisch erfuhr damals nicht nur Ablehnung durch das Pack von der Bundesanwaltschaft. Er wurde praktisch von der ganzen bürgerlichen Schweiz ausgegrenzt, nicht zuletzt vom Zentralorgan dieser bürgerlichen Schweiz, der «Neuen Zürcher Zeitung». Auch das schmerzte ihn.

Und auch da ist zu fragen: Weshalb eigentlich? Das kultivierte Bürgertum in aller Welt las ihn, schätzte ihn, verehrte ihn. Was bedeutete da die miefige Antipathie des provinziellen Schweizer Establishments, das Elite zu nennen sich ja ohnehin ver- bot – und bis heute verbietet?

Ausser dem Nobelpreis hat Max Frisch praktisch alle bedeutenden Auszeichnungen erhalten, darunter 1958 den Büchnerpreis, 1976 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1973 den Grossen Schillerpreis.

Max Frisch ist noch immer das Aushängeschild der Literatur aus der Schweiz, auch ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod. Er beschäftigte sich mit bedeutenden Fragen der Zeit. Den leidenschaftlichen Zeitgenossen trieb bis zuletzt die Frage um: "Wie bleibt das Individuum lebendig – und wie ein Staat?"

Max Frischs Frage ist heute drängender denn je: "Wie bleibt das Individuum lebendig?" Denn im digitalen Zeitalter ist unser Erleben längst vorgefertigt und konditioniert. Wir werden von fremden, künstlichen Bildern und Daten zugeschüttet. Da wird es für den Einzelnen immer schwieriger, lebendig zu bleiben.

Weblinks:

Die Kunst, lebendig zu bleiben: Zum 25. Todestag von Max Frisch - www.srf.ch/kultur

Max Frisch Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Max Frisch-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Donnerstag, 25. März 2021

Novalis 220. Todestag

Novalis


Novalis starb vor 220 Jahren am 25. März 1801 in Weißenfels und mit ihm die deutsche Frühromantik. Seit August des Jahres 1800 war der Dichter der deutschen Frühromantik an Schwindsucht erkrankt.

»Wo Kinder sind, da ist ein goldenes Zeitalter« könnte sinngemäß für einen Dichter stehen, der als einer der berühmtesten Dichter und Denker der deutschen Frühromantik gilt.

Friedrich von Hardenberg - wie der Dichter mit bürgerlichem Namen hieß - hatte wahrlich viele Talente: er war Jurist, Bergwerksdirektor und Philosoph. Bekannt wurde er als ein bedeutender Dichter der Frühromantik.

Bestens vertraut mit der Welt der griechischen Antike, die er als Ideal begriff, hat sich der vielseitig begabte Friedrich von Hardenberg "sein goldenes Zeitalter" in dichterischer Weise selbst geschaffen, denn er schuf sich seine eigene von der klassischen Antike beeinflusste romantische Welt, und dessen Symbol gleich mit:

Blaue Blume Romantik
Die "Blaue Blume" symbolisiert die romantische Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, dem Phantastischen, dem Ahnungsvollen, nach der Kindheit, nach der Philosophie und Religion.


Novalis verstand und erfasste die Natur besser als Poet denn als wissenschaftlicher Kopf. In seinen Werken spiegelt sich die romantische Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, dem Phantastischen, dem Ahnungsvollen, nach der Kindheit, nach der Philosophie und Religion wieder. So viel romantische Sehnsucht in der Dichtung war selten.

Sein Lebensmotto lautete: Mensch werden ist eine Kunst. Zeit seines Lebens war dieser Künstler auf der Suche nach der geheimnisvollen blauen Blume, doch sein Schaffen wie auch seine Suche nach dieser schöne Blume endete viel zu früh:



  Novalis-Werke
 





Novalis
Novalis
Novalis
Novalis
Novalis - Poesie und Poetik
Novalis - Poe-
sie und Poetik
Novalis Werke
Werke

Weblinks:

Novalis-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Novalis-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Die grossen Meister der Feder I - www.wissen.de

Novalis-Museum Schloß Oberwiederstedt

Dienstag, 9. Februar 2021

Thomas Bernhard 90. Geburtstag

Thomas Bernhard

Thomas Bernhard wurde vor 90 Jahrem am 9. Februar 1931 als unehelicher Sohn im niederländischen Heerlen bei Maastricht geboren.

Thomas Bernhard war einer der berühmtesten Stückeschreiber seiner Zeit und ein Wüterich, der in unermüdlichem Schaffenszorn Weltliteratur schrieb. Er war ein überaus vielschichtige Gestalt: Polarisierender Skandalautor, weltberühmter Dramatiker, österreichisches Phänomen - all das und noch viel mehr war Thomas Bernhard.

Der Schriftsteller zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Bücher sind kontinuierlich auch in den großen Verlagshäusern in Amerika, in Frankreich, in Italien erschienen und wurden in alle Kultursprachen der Welt übersetzt. Seine Theaterstücke beeinflussen seit zwanzig Jahren in hohem Maße das Theater in Europa.

Klassiker der Weltliteratur, weltberühmter Dramatiker, polarisierender Skandalautor: all diese Prädikate hat man dem 1989 verstorbenen österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard schon verliehen. Er gehört zu den grossen Autoren dieses Jahrhunderts und gilt als ein Autor von Weltrang.

Sein Weltruhm ist heute unbestreitbar: Klassiker der Weltliteratur, weltberühmter Dramatiker, polarisierender Skandalautor - all diese Prädikate hat man dem 1989 verstorbenen österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard schon verliehen.

Doch ein Schriftsteller wollte er nicht sein, vielmehr "jemand, der schreibt". Zugleich begriff er sich als "Geschichtenzerstörer" und "Übertreibungskünstler", wurde von andern als "Misanthrop" oder "Alpen-Beckett" charakterisiert. Eines steht bei solch unterschiedlichen Ansichten fest: Bernhards Werke, die Prosa wie die Dramen, zählen unbestritten zur Weltliteratur und sind in annähernd 50 Sprachen auf dem Erdball übersetzt worden.

Thomas Bernhard ist einer der streitbarsten, umstrittensten und bedeutendsten Schriftsteller der jüngeren Vergangenheit. Das ungewünschte Kind, als Außenseiter geboren und vom Großvater zu Idealisierung der Einzelgängerrolle erzogen, durch die Krankheit um die Sängerlaufbahn gebracht und als Gerichtsreporter eines Salzburger Provinzblättchens zur Randerscheinung im Schreibgewerbe gestempelt, schwang sich zum bestgehaßten und berühmtesten Schriftsteller und Dramatiker seines Landes auf. Seine Stellung im österreichischen Kulturbetrieb lässt sich folgend charakterisieren: Er wurde der negative Staatsdichter Österreichs.

Thomas Bernhard war der Geist, der stets verneint und seine Stücke waren und sind der Ausdruck seiner berühmten Misanthropie und des Bernhardschen Markenartikels "Menschenhass". Seine Werke sind aus dem Gefühl aus erfahrenem Unrecht und tiefer Verletzung in dunkler Zeit entstanden. Thomas Bernhard, der große Verneiner, wurde zu eine unbequemem Störenfried im eher beschaulichen Literaturbetrieb seines Heimatlandes Österreich, welches ihn mit einer innigen Hassliebe verbinden sollte.

Es ist das jugendliche Schicksal, welches ihn als Persönlichkeit geprägt hat und zum Literaten werden ließ. Der lebensgeschichtliche Hintergrund seiner Romane und Dramen ist ein nicht gewöhnliches Unglück: Jugend in Krieg und Nachkriegszeit, frühe Verlassenheit, erniedrigende Armut, lebensbedrohende Krankheit und in dieser Misere zugleich ein vom Großvater am Enkel durchexerziertes künstlerisches Erziehungsprogramm, das sind Elemente und der Stoff der Biographie eines Autors, der die Literatur souverän zum Mittel seiner Selbstbehauptung machen konnte.

Das Feuilleton wurde nicht müde im Erfinden immer neuer Begriffe, um Thomas Bernhard zu beschreiben. Als "Alpen-Beckett" wurde er bezeichnet und einen "Meister der Suada" sah man in ihm. Nur wenige haben so grandiose Hasstiraden auf Österreich verfasst wie Bernhard und keiner provozierte bei Preisverleihungen die Laudatoren wie er. Gerecht wurden die Feuilletonisten trotz wohlklingender Beschreibungen dem Autor allerdings nicht, denn der Egozentriker Bernhard war stets nur der Mittelpunkt seines eigenen Zentralkosmos!

Thomas Bernhard war ein Schriftsteller, der sein eigenes Leben zur Dichtung gemacht hat und seine Erfahrung zum Mittelpunkt seiner Stücke erhoben. Daraus entstanden ist eine Dichtung mit Hang zur Erregung. Aus seinen Werken strömte stets die Erregung über die Zustände in seinem Heimatland. Und von der Erregung zum Skandal ist es nicht weit.

Der Autor war immer für einen gut kalkulierten Skandal gut, denn er war auch ein geschickter Meister der Kunst der Erregung öffentlichen Ärgernisses. Der Skandal war Teil seiner Inszenierung, selten jedoch Inhalt seiner Werke. Skandale haben das Werk und das öffentliche Auftreten Bernhards durch Jahrzehnte begleitet. Die Veröffentlichung seines Romans »Holzfällen« hatte bereits für einen Eklat gesorgt und die Inszenierung seines Stückes »Heldenplatz« war begleitet von heftigen öffentlichen Protesten.

Bis heute wird Thomas Bernhard mit dem Attribut "Skandalautor" bedacht, doch wird man Bernhard mit diesem Attribut nicht gerecht, denn er war eher ein ironischer und zuweilen auch sarkastischer Übertreibungskünstler. Nur allzu oft assoziiert man mit dem Namen weniger seine Werke als die damit begleitenden Skandale. Diese sollten schließlich in den Vorgängen rund um die Uraufführung des Stückes »Heldenplatz« im Jahr 1988, wenige Wochen vor dem Tod des Autors, gipfeln.

Thomas Bernhard war ein Provokateur, der mit spitzer Feder gegen die Verhältnisse in seinem Heimatland angeschrieben hat. Der Staatsverächter Thomas Bernhard nahm in Österreich die Auseinandersetzung mit seinem Herkunftsland in der Tradition der Kritik von Karl Kraus auf. Beide haben Staatsverachtung als literarisches Programm praktiziert.

Bernhard ist ein Beschimpfungskünstler, welcher die Beschimpfung zur Kunstform erhoben hat. Mit schöner Regelmäßigkeit vermochte er die Gesellschaft vor den Kopf zu stoßen, er brachte die Verhältnisse zum Tanzen. Die Premieren seiner berühmten Theaterstücke bis hin zu seinem letzten Erfolg »Heldenplatz« lösten verlässlich frenetischen Beifall und wüste Beschimpfungen aus. „Mit der Kälte nimmt die Klarheit zu“, hatte er einmal gesagt, aber dieser Kälte wollte sich nicht jeder aussetzen.

Ob Thomas Bernhard Prosa oder ein Theaterstück geschrieben hat, immer haben sein Plädoyer gegen den Nationalsozialismus, seine Angriffe gegen sein ungeliebtes Heimatland Österreich im Mittelpunkt gestanden. Ganz besonders in seinem Theaterstück »Heldenplatz«, dem wohl umstrittendsten, dem bekämpftesten Werk von Thomas Bernhard.

Wer Thomas Bernhard kennt und seine Werke liest, der weiß von seinen Schimpftriaden über Systeme und Politik. In diesem Werk hat er die österreichische Gesellschaft - und speziell die Wiener, die Politik, den Antisemitismus - aufs Korn genommen und zur Zielscheibe seiner Tirade gemacht.

Für seine Leserinnen und Leser aber war er weit mehr als ein unbequemer österreichischer Dichter; er war für sublimere Gemüter eine Art Realitätenvermittler und – ja, das war er auch – ein moralische Instanz, die mit jedem neu erschienenen Roman oder Theaterstück seine geliebte Heimat Österreich wieder einmal schonungslos und klar kritisierte und sezierte. Das gefiel nicht jedem seiner Landsleute.

Biografien:

Zu Thomas Bernhard - Thomas Bernhard-Portal www.thomasbernhard.at

Thomas Bernhard-Biografie - www.dieterwunderlich.de

Thomas Bernhard-Biografie - www.die-biografien.de



Weblinks:

Thomas Bernhard-Zitate - www.die-zitate.de


Über Thomas Bernhard schimpft man nicht mehr - www.nzz.ch


Blog-Artikel:

Thomas Bernhard 80. Geburtstag

Thomas Bernhard der große Verneiner

Montag, 21. Dezember 2020

Francis Scott Fitzgerald 80. Todestag


Francis Scott Fitzgerald starb vor 80 Jahren am 21. Dezember 1940 in Hollywood bei Los Angeles.Francis Scott Fitzgerald war ein amerikanischer Schriftsteller.

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Journalist in New York, 1920 erschien sein erster Roma "This Side of Paradise". Seine Werke geben das Lebensgefühl der sogenannten Lost Generation wieder - ein Ausdruck, den Gertrude Stein für die Generation zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Wirtschaftskrise prägte.

In seinen Romanen wie "Der große Gatsby" schilderte Fitzgerald die genusssüchtige Oberschicht der USA in den 1920er Jahren - inklusive der Ahnung eines baldigen Endes, das mit dem Schwarzen Freitag dann auch eintraf. Persönliche Rückschläge wie sein Alkoholismus, die Geisteskrankheit seiner Ehefrau Zelda und der Verlust seines Vermögens, gaben seinem Werk zunehmend einen melancholischen Ausdruck.

Francis Scott Fitzgerald wurde am 24. September 1896 in St. Paul, Minnesota, geboren.

Montag, 23. November 2020

Paul Celan 100. Geburtstag

Paul Celan

Paul Celan wurde vor 100 Jahren am 23. November 1920 als Paul Antschel als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz in der Bukowina geboren.

Paul Celan, der das Land seiner Sprache nie besucht hat und den die Vergangenheit nie loslies, ist einer der bedeutendsten Dichter der Neuzeit. Paul Celan steht zusammen mit wenigen Autoren wie Primo Levi, Nelly Sachs oder Imre Kertész international herausragend für die Möglichkeit von »Dichtung im Angesicht der Shoah«.

Nach dem Abitur 1938 begann er ein Medizinstudium in Tours in Frankreich, kehrte jedoch bereits ein Jahr später nach Rumänien zurück, um dort Romanistik zu studieren.

1942 wurden Celans Eltern deportiert. Im Herbst desselben Jahres starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, publizierte in diesen Jahren erste Gedichte.

Im Juli 1948 zog er nach Wien und dann nach Paris, wo er bis zu seinem Tod lebte. Im selben Jahr begegnete Celan Ingeborg Bachmann in Wien. Dass Ingeborg Bachmann und Paul Celan Ende der vierziger Jahre und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 wieder aufgenommen wurde, wird durch den posthum veröffentlichten Briefwechsel »Herzzeit« zwischen den beiden bestätigt.

Einer der ersten öffentlichen Auftritte des damals noch weitgehend unbekannten Paul Celan fand im Mai 1952 auf der Tagung der Gruppe 47 in Niendorf statt. Die Lesung kam auf Vermittlung der Wiener Freunde Ingeborg Bachmann, Milo Dor und Reinhard Federmann zustande, wurde allerdings zu einem Misserfolg.

Entdeckt wurde Paul Celan von der »Gruppe 47« 1952 bei einer Lesung. Die Linie der Gruppe war eine schnörkellose Prosa im Stile einer nüchternen Reportage. Celan vertrat eine andere Auffassung von zeitgemäßer Lyrik: "Die Dichtung muss eine graue Sprache haben"

Heinrich Böll setzte sich jedoch entschieden für den Lyriker ein und forderte, daß seine Lyrik Pflichtlekture im Schulunterricht werden sollte.

Im November 1951 lernte Celan in Paris die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. 1955 kam ihr gemeinsamer Sohn Eric zur Welt.

In den 1950er Jahren begann sich Celan mit der Philosophie Heideggers auseinanderzusetzen und auch umgekehrt las Heidegger Celans Werke. Am 24. Juli 1967 begegneten sie sich in Freiburg und unternahmen am Tag danach einen Ausflug zu Heideggers Hütte in Todtnauberg. Todtnauberg wurde auch der Titel eines Gedichtes, das Celan am 1. August 1967 schrieb. Es folgten weitere Besuche und es entstand ein Briefwechsel. Celans Verhältnis zu Heidegger war zwar ambivalent, aber freundschaftlich.

Das Gefühl der Zerissenheit, keine geistige Heimat zu finden, hat ihn nie verlassen. Am 20. April 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben.

Paul Celan-Handbuch:

Celan-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung

Celan-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung von Markus May

Blog-Artikel:

»Corona« von Paul Celan - Poetenwelt

»Todesfuge« von Paul Celan - Literatenwelt-Blog

Samstag, 21. November 2020

»Prosa-Edda: Altisländische Göttergeschichten« von Snorri Sturluson

Edda

Snorri Sturluson (1178/79–1241), isländischer Dichter, Gelehrter und Gesetzessprecher, prägte mit seinen Werken unsere Vorstellung von der Wikingerzeit wie kein zweiter. Er war Verfasser einer monumentalen Chronik des norwegischen Königsgeschlechts sowie der «Egill-Saga» um den berüchtigten gleichnamigen Skaldendichter und Abenteurer.

Er verfasste die »Prosa-Edda« (um 1220), mit dem er die der altgermanischen Tradition verhafteten Göttergeschichten vor dem Vergessenwerden bewahren wollte.

Prosa-Edda: Altisländische Göttergeschichten


Prosa-Edda: Altisländische Göttergeschichten

Im ersten Teil, der "Gylfagining", begibt sich der schwedische König Gylfi zur Götterburg und fordert Auskunft über Anfang und Ende der Welt, wobei er mit seinen Fragen die Weisheit der Götter auf die Probe stellt. Das "Skáldskaparmál" beschreibt die Skaldenkunst, in die zur Erläuterung der Dichtung und der alten Mythen manche Geschichte eingeflochten wird.



In der »Sprache der Dichtkunst« finden sich weitere Geschichten, und das Buch schließt mit den Erörterungen von Snorri Sturluson über die altisländischen Göttersagen. Dabei wird deutlich, dass Snorri Sturluson versucht hat, diese Mythen mit dem Christentum in Einklang zu bringen, um sich nicht dem Vorwurf, heidnisch zu sein, auszusetzen.

Literatur:


Prosa-Edda: Altisländische Göttergeschichten
Prosa-Edda: Altisländische Göttergeschichten
von Snorri Sturluson und Arthur Häny

Freitag, 25. September 2020

Erich Maria Remarque 50. Todestag

Erich Maria Remarque

Erich Maria Remarque - eigentlich Erich Paul Remark - starb vor 50 Jahren am 25. September 1970 in Locarno, Schweiz. Erich Maria Remarque war ein deutscher Schriftsteller. Seine überwiegend als pazifistisch eingestuften Romane, in denen er die Grausamkeit des Krieges thematisiert, finden bis heute große Verbreitung.

Als 18-Jähriger musste Erich Paul Remark zum Militär. Nach kurzer Ausbildung kämpfte er im Ersten Weltkrieg wie Ernst Jünger als Rekrut an der Westfront. Sehr bald wird er von Granatsplittern schwer verwundet, lag lange im Lazarett - und intensivierte dort sein Schreiben.

Als der Krieg zu Ende war, absolvierte er seine Lehrerprüfung und begann in Lohne bei Lingen als Volksschullehrer zu arbeiten, unterrichtete einige Wochen in Klein Berßen, schließlich einen Monat lang in Nahne bei Osnabrück. Aber der Beruf war nicht das Richtige für ihn. Er quittierte den Schuldienst, hielt sich mit Jobs über Wasser, schrieb Gedichte und Kurzgeschichten und veröffentlicht Theater- und Konzertkritiken bei der "Osnabrücker Tages-Zeitung". In dieser Zeit experimentierte er mit Künstlernamen. Er sah den Ursprung seines Namens Remark bei französischen Vorfahren und entschied sich irgendwann - auch in Anlehung an den Schriftsteller Rainer Maria Rilke - für Erich Maria Remarque. 1920 erschien sein erster Roman »Die Traumbude«.

1922 zog Remarque nach Hannover. Dort arbeitete er als Werbetexter und verantwortlicher Redakteur für das "Echo Continental" der Continental-Gummiwerke. Er begann zu reisen, lernte die Schweiz, Jugoslawien, Italien, England, Belgien und die Türkei kennen. 1925 zog es ihn in die Hauptstadt Berlin. Hier verdiente er sein Geld als Redakteur der Zeitschrift "Sport im Bild". Kurz darauf heiratete er die Tänzerin Jutta Ilse Zambona zum ersten Mal. Ein zweites Mal sollte später folgen.

Nach Büroschluss schrieb er, ein Jahrzehnt nach seinen schlimmen Erlebnissen als Soldat, den Anti-Kriegsroman »Im Westen nichts Neues«. 1928 bot er das Werk zunächst dem S. Fischer Verlag an. Der hielt das Thema für nicht mehr aktuell und lehnte ab. Ein glücklicheres Händchen bewies der Ullstein-Konzern: Er nahm Werk und Autor unter Vertrag. Der Roman erschien als Vorabdruck in der "Vossischen Zeitung", die dem Ullstein-Verlag gehörte, und am 29. Januar 1929 darauf als Buch.

Im Westen nichts Neues

Mit diesem Roman begründete Erich Maria Remarque seinen Weltruhm und schuf ein zeitlos gültiges Bild der Schrecken des modernen Krieges. Durch diese Abrechnung mit dem Krieg erlangte Erich Maria Remarque 1929 schlagartig Weltruhm – auch dank einer ausgeklügelten Publikations- und Marketingstrategie. »Im Westen nichts Neues« wurde zum bis dahin größten Erfolg der deutschen Literaturgeschichte - auch wegen einer intensiven Vermarktung. Schon im ersten Jahr wurde das Buch in 26 Sprachen übersetzt. Im Sommer 1930 waren bereits eine Million Exemplare in Deutschland verkauft.

Im Roman »Im Westen nichts Neues« verarbeitete er neben eigenen Erfahrungen vorwiegend die Erzählungen verwundeter Soldaten, die er im Lazarett kennengelernt hatte, fügte aber auch frei erfundene Episoden hinzu. Der Roman machte Erich Maria Remarque bald nach seinem Erscheinen als Buch (1929)und durch die Hollywood-Verfilmung von Lewis Milestone (1930) weltbekannt.

Dem schon damals verbreiteten Missverständnis, der Roman beruhe im Wesentlichen auf eigenen Erlebnissen des Verfassers, traten Verlag und Autor aus Werbegründen nicht ernsthaft entgegen. In dieser Zeit lernte Remarque den Drehbuchautor und Dramatiker Karl Gustav Vollmoeller kennen. Ihre Bekanntschaft vertiefte sich in der Zeit von Remarques Exil nach 1933.



Den Nazis galt der Schriftsteller als Volksverräter, weil seine Bücher als pazifistisch galten.
eine Bücher »Im Westen nichts Neues« und »Der Weg zurück« wurden 1933 von den Nazis verbrannt, er selber wurde 1938 ausgebürgert.

Ab 1939 lebte Remarque offiziell in den USA, wo er auf weitere deutsche Emigranten wie Lion Feuchtwanger, Bertolt Brecht, Artjom Dmitriev und Marlene Dietrich traf. Anders als viele andere emigrierte Schriftsteller genoss er hier eine hohe Anerkennung und Berühmtheit, was unter anderem darauf zurückzuführen war, dass seine Werke zum Teil auf Englisch erschienen. Im amerikanischen Exil schrieb er einen Roman, der 1941 in London unter dem Titel »Flotsam« (»Strandgut«) auf Englisch und in Stockholm unter dem Titel »Liebe Deinen Nächsten« auf Deutsch erschien.

Am 25. Februar 1958 heiratete er die Schauspielerin Paulette Goddard, die frühere Ehefrau Charlie Chaplins. Mit Paulette Goddard lebte er bis zu seinem Tod in seiner Wahlheimat Tessin.

Remarque ist nach wie vor einer der meistgelesenstendsten Schriftsteller deutscher Sprache.

Erich Maria Remarque wurde am 22. Juni 1898 in Osnabrück als Sohn des Buchbinders Remark geboren. Remarque starb an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Er wurde auf dem Friedhof von Ronco sopra Ascona beigesetzt.

Weblink 50 Todestag:

Erich Maria Remarque: Vor 50 Jahren stirbt der Autor von "Im Westen nichts Neues" - www.ndr.de

Weblinks:

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum - www.museum.de

Erich Maria Remarque-Gesellschaft - www.remarque-gesellschaft.de

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum - www.remarque.de

Erich Maria Remarque-Friedenspreis - www.remarque.uni-osnabrueck.de

Blog-Artikel:

»Im Westen nichts Neues« von Erich Maria Remarque - Literatenwelt-Blog

»Erich Maria Remarque-Friedenszentrum« in Osnabrück - Kulturwelt-Blog

Literatur:

Im Westen nichts Neues
Im Westen nichts Neues
von Erich Maria Remarque



Samstag, 12. September 2020

»Der Nachsommer« von Adalbert Stifter

Der Nachsommer

Der Nachsommer

»Der Nachsommer« mit dem Untertitel »Eine Erzählung (1857)« ist ein zwischen 1847 und 1857 entstandener Roman in drei Bänden von Adalbert Stifter. »Der Nachsommer«, Stifters vielleicht bekannteste Schöpfung, zählt gehört zu den großen Bildungsromanen des 19. Jahrhunderts. Im Stil des Biedermeier erzählt der Entwicklungsroman die Lebens- und Familiengeschichte seines Protagonisten, der im Verlauf des Buches zu einem reifen Mann wird.

Es gibt Romane, die sind wie eine nacherzählte Lebensgeschichte, welche das eigene Leben im milden Licht eines geglückteren Entwurfes erscheinen läßt. Der »Nachsommer« ist eine literarische Annäherung an Adalbert Stifter. Mit seiner durch und durch autobiografischen Grundierung ist das Werk an Stifters Leben entlanggeschrieben und vergegenwärtigt dieses Leben. Es ist der idealisierte Entwurf eines geglückten Lebens und zugleich auch die Korrektur von Stifters eigener Geschichte. Nachdem es das erste und eigentliche Mal ganz anders war, liefert der Autor, der ein Dichter und Träumer war, gewissermaßen die verbesserte Ausgabe. Dieses Mal glückt alles. Also kein vaterloses, gefährdetes Leben, gefolgt von einem lebnslänglichen Chaos wie bie Stifter, sondern eben ein Leben, das man ein glückliches nennen kann.

Ein junger Naturforscher bittet in einem abgelegenen, über und über mit Rosen bedeckten Landhaus um Unterschlupf vor einem drohenden Gewitter. Er wird von dem älteren Hausbesitzer freundlich aufgenommen, kehrt auf seinen Reisen immer wieder dorthin zurück und heiratet schließlich die Ziehtochter seines Gastfreundes. Mit diesen Sätzen wären die knapp 800 Seiten von Stifters „Nachsommer” schon so gut wie vollständig zusammengefasst.

Der Nachsommer
Der Nachsommer

Die Handlung dreht sich um die verschieden gearteten Leben zweier Paare, wobei das jüngere von beiden in Glück und frischer Liebe schwebt, das ältere hingegen durch seine Seelenreife und gemeinsamen Erlebnisse andere Empfindungen der Zufriedenheit verspürt - gewissermaßen einen Nachsommer ihrer Liebe durchlebt. Dabei gelingt es der jungen Beziehung, von den Erfahrungen des älteren Paares zu lernen und zu profitieren.

Zwei liebende Paare stehen im Vordergrund dieses warmherzigen Romans: Das jüngere beschließt nach schüchterner Annäherung schließlich zu heiraten, das ältere erlebt eine späte Liebe »in Glück und Stetigkeit, gleichsam einen Nachsommer ohne vorhergegangenen Sommer.«

Adalbert Stifter

Entschleunigung ist der Schlüssel zu diesem Buch. Wer dieses Tempo nicht annehmen kann oder mag, dem muss »Der Nachsommer« als Krönung der Langeweile erscheinen. Allerdings entgeht diesem Leser dann auch ein Kunstwerk des humanen Entwicklungs- und Bildungsideals, welches eben die Seele des Werkes ist.

Natürlich ist dieses Bildungsideal in der jetzigen Welt, in der Bildung rein marktwirtschaftlich wettbewerblich verstanden wird und nicht die Entfaltung und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit zum Zweck hat, so weit außerhalb unseres Radars, dass dieses Buch heute wohl kaum noch die Leser findet, die es verdient.

Der Entwicklungsroman ist an der Biografie seines Autors entlanggeschrieben. Er ist ein idealisierter Gegenentwurf zu seinem tatsächlichen Leben.

»Der Nachsommer« wurde gerade von Schriftstellern bewundert und geliebt. Die Bewunderer Stifters unter den Lesern, die selbst schreiben, sind und waren zahlreich. Schließlich geht es hier um die Sprache als seine Weise der Vergegenwärtigung der Welt.

Stifters Nachsommer ist kein schlechtes Werk, doch ist es wahrlich nur für sehr geduldige Leser geeignet. Ich mag Bildungsromane, die meist durch eine gewissen Stille geprägt sind. So fand ich zum Beispiel Hesses Glasperlenspiel sehr schön. Auch die ersten paar hundert Seiten des Nachsommers fand ich noch ansprechend. Ich mochte die Atmosphäre, die Sanftheit, die Naturbeschreibungen. Aber irgendwann fand ich es einfach zu übertrieben.

Die immer wiederkehrende Beschreibung unwesentlicher Details, die endlosen Monologe über Kunst, Kultur und Politik sowie das vollständige Ausbleiben von Handlungsfortschritten waren mir irgendwann zu viel. Dann begann ich, die Seiten enttäuscht zu überfliegen. Ich hatte den Eindruck, Stifter versuchte hier krampfhaft, seine gesamte Weltsicht en detail in einen Roman zu pressen. So entstand aber ein Missverhältnis zwischen der mangelnden Handlung und dem Übermaß an Darlegung der Weltanschauung.

"Ein Klassiker ist ein Buch, das jeder lobt und niemand liest.", sagte Mark Twain einmal.
Dieses Buch ist ein Klassiker und verdient es, nicht nur gelobt, sondern auch gelesen zu werden.
In der Tat macht es der Autor dem Leser nicht leicht, in erster Linie deswegen, weil man zur Lektüre braucht, was vielen in der heutigen Zeit abgeht, Zeit und Muße. Wie jedes große Kunstwerk erschließt sich das Buch nicht sofort und nicht beim flüchtigen Lesen.

Literatur:

Der Nachsommer


Der Nachsommer von Adalbert Stifter - Gebundene Ausgabe - 1. Januar 2007

Samstag, 15. August 2020

»Gehe hin und verkünde es vom Berge« von James Baldwin


James Baldwin



»Gehe hin und verkünde es vom Berge«, 1953 erschienen, ist der Debütroman des afroamerikanischen Schriftstellers James Baldwin. In seinem ersten Roman schildert der afroamerikanische Schriftsteller die Auseinandersetzung des vierzehnjährigen John Grimes mit seinem Stiefvater, dem Laienprediger Gabriel Grimes, der mit seiner zweiten Frau Elizabeth und drei Kindern in Harlem lebt.

In die Darstellung der persönlichen und religiösen Krise Johns an seinem vierzehnten Geburtstag, die mit seiner "Erlösung" und "Rettung" während des abendlichen Gottesdienstes in einer Evangelisten-Kirche, dem "Tempel der Feuergetauften" endet, sind zahlreiche Rückblenden eingefügt, in denen das frühere Leben der ebenfalls in der Kirche anwesenden Hauptgestalten, im Mittelpunkt vor allem das von Gabriel, Elisabeth und Florence, der älteren Schwester von Gabriel, erzählt wird. Die an diesem Abend nur mäßig versammelte religiöse Gemeinde von Harlem widmet sich ihren Gesängen, Gebeten, Anrufungen und Fürbitten und alle warten sie darauf, dass der anwesende John seinen Stolz und seine Zweifel ablegt und überwindet und sich der Gemeinde der wiedergeborenen Gläubigen anschließt.

Das Dilemma, in dem der junge John sich befindet, beruht darin, dass er in seinem Hass nicht so sein will wie sein Vater und seine Vorfahren und sich gegen seine Umgebung, die ihn zu einem Prediger wie sein Vater bestimmt hat, zur Wehr setzt. Die Welt, die John als Vermächtnis auf sich nehmen muss, ist die des Ghettos in Harlem, die Welt der Neger im Norden der USA, die sich im Roman zum einem verwirklicht in der Unmittelbarkeit des religiösen Gefühls, der Sprache de Bibel und einer Gemeinde von "Geretteten", die die zur Sühne und Bekehrung Bereiten zum Heil durchbringen, voll der musikalischen Tradition, die in Gospelsong ihren stärksten Ausdruck fand.

Gleichzeitig ist sie aber auch eine Welt der Armut, des Leidens, des Fatalismus, der zwanhghaften Selbstkasteiung, der radikalen Trennung von Körper und Seele, der Dämonisierung und Verachtung des Weltlichen und Profanen und einer anmassenden Überhöhung religiöser Werte, der niemand auf die Dauer gewachsen ist. John spürt diese Ambivalenz und die Zweifel in sich. Wenn er auf seinem Lieblingshügel im Central Park steht und auf die Stadt New York runterblickt, erinnert er sich an die Worte seiner Eltern, für die diese Stätte ein Ort der Verdammnis ist, ein Hindernis auf dem schmalen Pfad, der zur ewigen Seligkeit führt. Und doch hat John kein Verlangen nach dem schmalen Pfad, den alle seine Angehörigen wandelten: "Auf diesem schmalen Pfad, dem Weg des Kreuzes, erwarteten ihn nur Demütigungen; dort erwartete ihn eines Tages ein Haus wie das seines Vaters, eine Kirche wie die seines Vaters, und eine Arbeit wie die seines Vaters, und er würde darüber alt und grau werden unter Entbehrungen und Mühsal. Der Weg des Kreuzes hatte seinem Vater einen knurrenden Magen und seiner Mutter gebeugte Schultern eingebracht."

So bleibt auch seine "Rettung" im Schlussteil des Buches widersprüchlich. Sie ist in ihrer ganzen Macht intensiv dargestellt, das Abgleiten in die Finsternis, das Erscheinen Gottes, das Gefühl der Befreiung, die unaussprechliche Freude. Im gleichen Moment aber ist sich John des Preises, den er für diese Erlösung zu zahlen hat, bewusst, nämlich den Verlust seines individuellen Lebens. Auch stellt er enttäuscht fest, dass seine "Rettung" ihm nicht die Sprache gegeben hat, seine Mutter nun wirklich zu verstehen und sich mit seinem Vater zu versöhnen.

In dem Vater-Sohn-Konflikt wird ein zentrales Thema von Baldwin berührt, Gewalt und Männlichkeit in den familiären Strukturen. Wie Baldwin selbst, ist John ein uneheliches Kind. Dies und die Kränkung, mit seinen "Froschaugen" als hässlich zu gelten, macht ihn zu einem Außenseiter auch innerhalb der Familie. Eindringlich werden die Demütigungen und die Gefühle der Ohnmacht und Unterlegenheit in dem väterlichen Milieu beschrieben. Der Laienprediger Gabriel, der in der religiösen Gemeinde ein ehrbares und geachtetes Mitglied ist, ein Vorbild sogar, ist in seinem eigenen Heim eine gefürchtete Autoritätsperson, der seine ungehorsamen Söhne und seine Ehefrau mit Schlägen malträtiert und erzieht. Dieser Widerspruch zwischen dem Anspruch ein gottgefälliges Leben zu führen und einem Zustand des "Heils" das keine erkennbaren Früchte trägt wird John schon sehr früh bewusst und zieht auch die scharfe Kritik von Florence, der Schwester von Gabriel, herauf. Während sich John in der gottesdienstlichen Andacht am frühen Morgen in einem ekstatischen Zustand befindet, wo er zwischen Verdammnis in der ewigen Finsternis und der Rettung im göttlichen Licht ringt, erinnert er sich verschwommen daran, wie sein Vater ihm mit Prügeln drohte, weil er gesündigt hatte, da er "wie einst der verfluchte Sohn Noahs, die abstoßende Blöße seines Vaters" gesehen hat. Sein hoch stehender Vater, der "Gesalbte des Herrn", wird mit dem wachsamen Blick und dem aufmerksamen Hören des Sohnes seines weißen Gewandes entzogen und als fleischlicher, lüsterner und sündiger Mann entlarvt: "Ich hab dich gehört - die ganze Nacht lang. Ich weiß, was du schwarzer Kerl im Dunkeln machst, wenn du glaubst, der Sohn des Teufels schläft. Ich hab dich gehört, wie du gekeucht hast, gestöhnt hast und fast erstickt bist - und ich hab gesehen, wie du dich bewegt hast, auf und ab und rein und raus. Ich bin nicht umsonst der Sohn des Teufels."

In den Rückblenden wird der komplexe Zusammenhang von Gabriels Stolz und Schuld, der Konflikt von Geist und Körper noch ausführlicher erzählt: sein anrüchiges und sündiges Leben im Süden vor seiner Bekehrung, seine geschwisterähnliche, reine, unerfüllte Ehe mit Deborah, die als junges Mädchen von einer Horde von Weißen Männer vergewaltigt wurde, die keine Früchte tragen wird und seine außereheliche Affäre mit der sinnlichen, aber nicht frommen Esther, die er verstoßen wird und aus der ein unehelicher Sohn hervorgehen wird, der wiederrum ein blutiges Ende finden wird.

Für die religiöse Wandlung und Bekehrung von Gabriel hat die ältere Schwester Florence zunächst nur Spott und Unverständnis übrig. In ihrem unbändigen Verlangen nach Unabhängigkeit und ihrem unbeugsamen Gerechtigkeitssinn verlässt sie als junge Frau ihre kranke, im Bett liegende Mutter, ihren Bruder und den verhassten, rassistischen Süden und zieht nach New York, wo sie eine Ehe mit Frank, einem gewöhnlichen, farbigen Arbeiter, der zuviel trinkt und sein verdientes Geld gleich wieder ausgibt, eingeht.

Die Ehe scheitert und Frank wird im Ersten Weltkrieg als Soldat fallen. An diesem für John so wichtigem Tag in der Evangelisten-Kirche schaut auch Elisabeth auf ihr Leben zurück. Gemeinsam mit ihrem Freund Richard zieht auch sie in den Norden, voller positiver Erwartungen und Hoffnungen, aber auch ihr Stolz und ihre Zuversicht werden gebrochen und sie erkennt sehr schnell, dass es zwischen Norden und Süden keinen großen Unterschied gibt, "es gab nur einen Unterschied: der Norden versprach mehr."

Richard und Elisabeth werden mit Rassismus und den Folgen der Rassentrennung konfrontiert, Richard landet unschuldig im Gefängnis, erlebt dort Gewalt und Demütigungen, wird entlassen und schneidet sich nach dieser Schmach und Erniedrigung die Pulsadern auf. Elisabeth versäumt es, ihrem Freund zu sagen, dass sie von ihm schwanger ist (mit John) und nach Richards Selbstmord empfindet sie nur noch Wut und Hass auf diese Welt der Weißen, ihr herablassendes, diskriminierendes und gerinsschätziges Verhalten den Schwarzen gegenüber.


Diese Rückblenden lassen sehr schnell erkennen, dass in diesen individuelen Lebenswegen und Konflikten etwas Entscheidendes über das Schicksal der Schwarzen im Allgemeinen in den Vereinigten Staaten berichtet wird. Der Roman macht auch deutlich, dass die religiöse Welt und die religiöse Srache, die hier zum Ausdruck kommt für die Fabrigen in den Ghettos der amerikanischen Großstädte eine Möglichkeit der Selbsbestimmung, der Identität und Befreiung boten, die aber gleichzeitig einen Zwangscharakter aufweisen, der die Farbigen in neue Ghettos einschließt, in die religiöse Gruppe der von Gott Geretten und Erwählten.

James Baldwin hat ein unglaublich aufwühlendes, wuchtiges Werk geschaffen, einen Roman von sprachlicher Gewalt und Intensität, voll Zorn und Mitgefühl. Der Debütroman ist ein weiterer Beweiss für Baldwins lebensbejahende Einstellung, seine Weigerung Mißstände hinzunehmen und seine kämpferische Natur. Er schildert die Schwierigkeien des Individuums, seine eigene Identität aufgrund von Hautfarbe und Sexualität in Einklang zu bringen mit dem sozialen Umfeld. Er zeigt eine Welt voller Konflikte, im familiären, rassischen, sexuellen und religiösen Bereich.


Buchempfehlung:

Christus kam nur bis Eboli
Gehe hin und verkünde es vom Berge
von James Baldwin

Mittwoch, 12. August 2020

Thomas Mann 65. Todestag

Thomas Mann


Thomas Mann starb vor 65 Jahren am 12. August 1955 in seiner Wahlheimat Zürich. Thomas Mann gilt als einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Er zählt zu den großen epischen Erzählern.

Thomas Mann entstammte der angesehenen Lübecker Patrizier- und Kaufmannsfamilie Mann. Sein älterer Bruder Heinrich und vier seiner sechs Kinder, Erika, Klaus, Golo und Monika, waren ebenfalls Schriftsteller.

Charakteristisch für Mann ist seine hohe Sprachkunst und seine sorgsame und ironische Darstellung der Charaktere.


Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Die Buddenbrooks«, der Roman »Der Zauberberg«, der Roman »Doktor Faustus« und die Novelle »Tod in Venedig«.

Thomas Manns herausragende Stellung im Literaturbetrieb resultiert daraus, dass er seine Romane zu Sittengemälden ihrer Epoche sowie zu Kultur- und Zeitanalysen erhob. Sie waren auch Zeitdiagnosen und Spiegelbilder ihrer Zeit.

Schon in seinem ersten Roman »Die Buddenbrooks« (1901) zeichnet das Sittenbild einer großbürgerlichen Familie im Niedergang. Hier kündigt sich bereits das Thema seines Gesamtwerkes an. Die Gegensätze Bürger und Kunst sowie Leben und Geist werden später immer neu literarisch abgewandelt.

Sein Bekenntnis lautet: "Phantasie haben, heisst nicht, sich etwas ausdenken, es heisst, sich aus den Dingen etwas machen."

Bekannt wurde Thomas Mann auch für seine umfangreichen Tagebücher, die ein Spiegelbild und Dokument seiner Zeit darstellen. Thomas Mann gilt auch als bedeutender Kultur-kritiker.

Der Gross- und Weltbürger Thomas Mann verstand sich als Repräsentant der deutschen Kultur und zunehmend auch der Politik. Repräsentanz war sein Markenzeichen und sein Erfolgsrezept und die Zeit nahm es ihm ab.

Schon vor dem Ersten Weltkrieg erklärte er sich zum Sprecher des Deutschen und der Deutschen. Und das hieß: der deutschen Kultur, deutschen Seele, des deutschen Wesens, der deutschen Dichtung - alles gerichtet gegen das Französische, Zivilisation, gegen Politik. Deutsche Tiefe wurde gegen französische Oberflächkeit mobilisiert.


Thomas Manns konservative Grundhaltung im Ersten Weltkrieg blieb umstritten, später verteidigte er entschieden die Weimarer Republik. In der Zeit des Ersten Weltkrieges war er reaktionär, danach wandelte er sich zum Demokraten. Ein Konservativer blieb er immer.

1924 entstand sein zweites zentrales Werk »Der Zauberberg«. Thomas Mann schuf ein zeitlos gültiges Bild der Zeit um den Ersten Weltkrieg. Sein Roman »Der Zauberberg«, der auf einem 2-wöchigem Aufenthalt im Kurort Davos basiert, war kein Roman über das abseitigen Leben ein paar Dutzend Lungenkranker, es war der europäische Roman zur Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges - ein Roman im Horizont der politischen Ereignisse.

Thomas Mann hat ein reiches literarisches Erbe hinterlassen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Die Buddenbrooks«, »Der Zauberberg«, »Tod in Wenedig«, »Tonio Krüger«, »Mario und der Zauberer«. Das Leben und Werk Thomas Manns war schon zu seinen Lebzeiten umstritten und blieb es über seinen Tod hinaus.

1929 erhielt er für das Werk »Buddenbrooks«, das ursprünglich als Zusammenarbeit mit seinem Bruder geplant war, den Nobelpreis für Literatur.

1933 emigrierte er zunächst in die Schweiz nach Zürich und 1938 dann in die USA. In dieser Zeit trat neben dem gewaltigen Werk Thomas Mann als Repräsentant des "anderen Deutschland" hervor, das er als Emigrant während des Dritten Reiches vertrat. In Deutschlands schwierigen Jahren wurde er für Europa zum Symbol dessen, was deutsche Kultur bedeutete.

1940 zogen Thomas und Katia Mann an die kalifornische Küste. In Pacific Palisades residierte der Dichter bis 1952 als Weltbürger und Mittelpunkt der deutschen Emigranten.

Bei ihm liefen alle Fäden der Emigranten zusammen. Hier wurde er zum Kristallisationspunkt der deutschen Exil-Literatur.

In der Emigration entstanden Werke, in denen er sich mit Goethe und der deutschen Tradition auseinandersetzte: »Lotte in Weimar« (1939) und »Doktor Faustus« (1947).

Bedeutende Vertreter des modernen Romans sind neben Thomas Mann unter anderem Max Frisch, Heinrich Mann, Hermann Hesse, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Franz Kafka, Frank Wedekind, Hugo von Hofmannsthal, Robert Musil, Virginia Woolf, Alfred Döblin und Marcel Proust.

Thomas Mann schrieb im Jahr 1945 über den Hang zur Selbstkritik, er sei "kerndeutsch". Und "ewig unbegreiflich wird bleiben, wie ein so zur Selbsterkenntnis angelegtes Volk zugleich den Gedanken der Weltherrschaft fassen konnte. Zur Weltherrschaft gehört vor allem Naivität, eine glückliche Beschränktheit".

1952 kehrte Thomas Mann nach Europa zurück. Er lebte fortan in der Schweiz in Kilchberg bei Zürich und vollendete den »Felix Krull« (1954). Sein letztes Werk vor seinem Tod war ein Essay, der im Jahr 2005 aktuell war: der »Versuch über Schiller«.


Thomas Mann wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck als Sohn einer eingessenen Kaufmannsfamilie geboren.


Weblinks:

Thomas Mann-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Thomas Mann-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Blog-Artikel:

Democracy will win - Thomas Mann

Literatur:

Buddenbrooks
Buddenbrooks
von Thomas Mann


Buddenbrooks Rezension
von Joachim Weiser