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Montag, 28. März 2016

Mario Vargas Llosa 80. Geburtstag

Mario Vargas Llosa 80. Geburtstag jährt sich am 28. März. Vargas Llosa wurde 1936 in Arequipa/Peru, geboren.

Mario Vargas Llosastudierte Geistes- und Rechtswissenschaften in Lima und Madrid. Bereits während seines Studiums schrieb er für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen und veröffentlichte erste Erzählungen, ehe 1963 sein erster Roman Die Stadt und die Hunde erschien.

Der peruanische Romanautor und Essayist ist stets als politischer Autor aufgetreten und ist damit auch weit über die Grenzen Perus hinaus sehr erfolgreich. Zu seinen wichtigsten Werken zählen Das grüne Haus, Das Fest des Ziegenbocks, Tante Julia und der Schreibkünstler und Das böse Mädchen.

Vargas Llosa ist Ehrendoktor verschiedener amerikanischer und europäischer Universitäten und hielt Gastprofessuren unter anderem in Harvard, Princeton und Oxford.

Mario Vargas Llosa wollte 1990 selbst Präsident eines lateinamerikanischen Landes,nämlich Perus, werden, und man merkt dem Roman an, dass Llosa eigene Erfahrungen über die Mechanismen der Macht gewonnen hat.

1990 bewarb er sich als Kandidat der oppositionellen Frente Democrático (FREDEMO) bei den peruanischen Präsidentschaftswahlen und unterlag in der Stichwahl. Daraufhin zog er sich aus der aktiven Politik zurück.

Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er 1996 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2010 den Nobelpreis für Literatur. Heute lebt Mario Vargas Llosa in Madrid und Lima.

Mario Vargas Llosa

Samstag, 17. September 2011

»Der Traum des Kelten« von Mario Vargas Llosa

Der Traum des Kelten
Der Traum des Kelten





Der neue Roman »Der Traum des Kelten« (»El sueño del celta«")von Mario Vargas Llosa ist eine historische Erzählung, die sich dem Leben des Diplomaten und Abenteurers, irischen Nationalisten und englischen Verräters Roger Casement (1864–1916) widmet. Llosas Kelte ist Roger Casement, eine historische Gestalt, dessen Leben und Wirken viele Facetten hatte und sich gut als literarische Figur eignet.

Der 454 Seiten umfassende Roman handelt vom Leben des irischen Diplomaten, einer schillernden Figur, die Anfang des 20. Jahrhunderts die Gräueltaten im Kongo während der Kolonial-Herrschaft des belgischen Königs Leopold II. sowie später die Ausbeutung der Indios bei der Kautschuk-Gewinnung im Amazonasgebiet anprangerte.

Erzählt wird dieser Roman aus der Perspektive der Erinnerung. Der Roman beginnt in der Todeszelle eines Londoner Gefängnisses Pentonville Prison und endet auch dort. Roger Casement erinnert sich an sein Leben und in Rückblenden erzählt der Autor in der historischen Reihenfolge die aus seiner Sicht wichtigsten Stationen. Gequält von Mückenstichen, Schlafentzug und Verzweiflung sitzt Roger Casement 1916 in einer Gefängniszelle im Londoner Pentonville Prison und wartet auf seine Hinrichtung. Der einstige Held ist zum Geächteten geworden.

Roger Casement

Nun erinnert sich Roger Casement an sein Leben als Diplomat und Abenteurer, der sich dem Kampf gegen die grausamen Kolonialherren im Kongo und Amazonas gewidmet hatte. Und dem Kampf gegen die Habgier, Brutalität und Unersättlichkeit, die die Eroberer gegenüber den Eingeborenen walten ließen.

Roger Casement denkt weiter zurück an seine Kindheit in Ulster, an die Zerrissenheit seiner Herkunft mit einem streng protestantischen Vater und einer tiefgläubigen katholischen Mutter. 1906 erhielt Casement erneut einen humanitären Auftrag, um die Greuel einer mit britischem Kapital in Brasilien tätigen Firma aufzudecken. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs sucht der ehemalige Diplomat die Unterstützung der deutschen Regierung für die irische Unabhängigkeitsbewegung. Er reist mitten im Krieg der Weltmächte heimlich nach Berlin; sein Begleiter und Geliebter Eivind Adler Christensen verrät ihn an den britischen Geheimdienst.

Zurück in Großbritannien, wird Casement verhaftet, wegen Hochverrats angeklagt und anhand seiner geheimen Tagebücher überfuhrt, seine Homosexualität wird aufgedeckt. »Der Traum des Kelten« besteht in der irischen Unabhängigkeit, die er nicht mehr erleben durfte. Am 3. August 1916 wurde Roger Casement in London hingerichtet. Erst 5 Jahre später, am 6. Dezember 1921, wurde Irland eine größere innenpolitische Eigenständigkeit garantiert .





Der Traum des Kelten







»Der Traum des Kelten«
von Mario Vargas Llosa«
,

Suhrkamp,
1. Auflage, 12. September 2011,
447 Seiten, 24,90 EUR
ISBN-13: 978-351-842270-0




Weblink:

Gut geölt, aber ohne Herzblut - www.sueddeutsche.de/kultur - Rezension

Donnerstag, 28. April 2011

Mario Vargas Llosa macht Wahlkampf

Als Schriftsteller erlebt Mario Vargas Llosa wunderbare Zeiten, mit dem Nobelpreis des Jahres 2010 hat der Peruaner mit spanischem Pass den Olymp erreicht und wird mit Ehrungen überhäuft.

In seiner Wahlheimat Madrid wurde der Autor von König Juan Carlos in den Adelsstand erhoben. In Mexico bekam er den aztekischen Adler verliehen.

Schwieriger wird es, wenn der Autor seine Popularität nutzt und als Politiker auftritt oder versucht, sich politisch einzumischen. Denn als Marktapologet und Linkenhasser mischt er sich gerne noch immer ein. Einmischen, verteidigen, Partei ergreifen ist für Vargas Llosa selbstverständlich und folgerichtig bewarb er sich auch um politische Verantwortung.

Mit Gabriel Garcia Marquez zerstritt er sich einst, weil der Kolubianer den kubanischen Altrevolutionär Fidel Castro mag und Vargas Llosa ihn für einen Diktator hält. "Eine Art Bürgerkrieg" seien seine Meinungsverschiedenheiten zum Fall Kuba gewesen, sagte Vargas Llosa gerade der argentinischen Zeitung La Nacion.

Jetzt hat sich der Literat, der sich als "demokratischer Liberaler" bezeichnet und den seine Gegner als Rechten sehen, in die Wahlkämpfe von Peru und Argentinien eingeschaltet. - Dies hat seinen Hintergrund. In seiner peruanischen Heimat wollte er 1990 selbst Präsident werden, das wurde sein Trauma. Er verlor gegen den Populisten Alberto Fujimori, der sich danach zum korrupten Despoten entwickelte und inzwischen in einem Gefängnis in Lima sitzt.

Weblink:

Der prinzipienfeste Neoliberale

Samstag, 19. Februar 2011

Suhrkamp überrascht von Vargas Llosa

Die Veröffentlichung des neuen Romans von Mario Vargas Llosa sorgt im Vorfeld weiter für Wirbel. Der Berliner Suhrkamp-Verlag möchte nach dem Rückzieher von Rowohlt un doch das neue Buch des peruanischen Nobelpreisträgers herausbringen.

»Wir wollten das Buch zu jedem Zeitpunkt, daran hat sich nichts geändert«, bekräftigte die Suhrkamp-Sprecherin. »Wir werden mit der Agentur und mit dem Autor sprechen.« Suhrkamp ist seit rund 30 Jahren Vargas Llosas Hausverlag in Deutschland.

Die Ankündigung, Rowohlt wolle den neuen Roman »Der Traum des Kelten« herausbringen, hatte deshalb im November für Wirbel gesorgt. Daraufhin hatte Mario Vargas Llosa bereits einen versöhnlichen Brief an die Suhrkamp-Chefin Ulla Berkéwicz geschrieben.

Der Roman »Der Traum des Kelten« ist dem berühmten irischen Freiheitskämpfer und Abenteurer Roger Casement (1864 - 1916) gewidmet. Der Diplomat und Reisende prangerte die Grausamkeiten des Kolonialismus im Kongo an. Das Buch erzählt von den Abenteuern eines Idealisten auf drei Kontinenten und dessen Untergang in einem Londoner Gefängnis.

Weblinks:

Dienstag, 19. Oktober 2010

Nobelpreis ging an den Repräsentanten eines Kontinents

Mario Vargas Llosa

Mit Mario Vargas Llosa ist die Wahl der Schwedischen Akademie auf einen Autor gefallen, der sich zum Repräsentanten eines ganzen Kontinents eignet. Dieser Repräsentant der lateinamerikanischen Literatur wird nicht erst durch diesen Preis zum Weltautor, er ist es schon seit langem.

Nachden die Akademie vor zwei Jahren damit gescheitert ist, den französischen Weltenbummler Jean-Marie Le Clézio zu einem Weltautor zu machen, suchte sie nun wieder, wie schon 2007 bei Doris Lessing, den Schulterschlusss mit dem großen, internationalem Publikum.

Mario Vargas Llosa ist ein Repräsentant des bürgerlichen Lateinamerika, anders als etwa der kubatreue Gabriel Garcia Marquez. Sein erklärter Liberalisnmus schließt seit den achtziger Jahren den Marktliberalismus ein.

Llosa ist insofern ein würdiger Preisträger, da er in den letzten Jahrzehnten seine Rolle als ein in seiner peruanischen Herkunftswelt verwurzelter Schriftsteller gefunden und auch als Kosmopolit dea Zeug zum Weltautor hat. Er gilt als wandlungsfähig und hat in einer Korrektur den Weg in die Mitte, zum Publikum gesucht und gefunden - um nicht zu sagen: er hat sich zu seinem Publikum hin entwickelt.


Sonntag, 10. Oktober 2010

Literatur-Nobelpreis geht an Mario Vargas Llosa

Mario Vargas Llosa

Unverhofft kommt manchmal überraschend - das gilt auch für die Verleihung des diesjährigen Literatur-Nobelpreises. Viele Jahre werden Namen von diversen Kandidaten genannt, aber niemand weiß so recht, ob das Ernst gemeint ist. Aber dann trifft es doch wieder einen Kandidaten, der gar nicht mehr ernsthaft mit einer Preisverleihung gerechnet hat.

So war es auch dieses Jahr mit der Verleihung des Literatur-Nobelpreises an den peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa, der nach der Nachricht aus Schweden selbst sehr überrascht war. Gemeinsam mit Zeitgenossen wie Gabriel Garcia Marquez, Jorge Luis Borges und Carlos Fuentes gilt er als Vertreter der lateinamerikanischen Literatur.

Die Nobelpreis-Jury hat sich einmal mehr für einen politischen Autor entschieden. In der Begründung teilte die Schwedische Akademie mit, Vargas Llosa werde für "seine Kartographie der Strukturen der Macht und seine gestochen scharfen Bilder von Widerstand, Revolte und Niederlage des Individuums" ausgezeichnet.

Mario Vargas Llosa war Zeit seines Lebens in seiner Heimat politisich aktiv. 1990 kandididerte er sogar für das Amt des Staaatspräsidenten von Peru, unterlag jedoch gegen den späteren Präsidenten Alberto Fujimori.

Das Fest des Ziegenbocks



»Romane zu schreiben ist ein Aufstand gegen die Wirklichkeit,
gegen Gott, gegen die Schöpfung Gottes, die die Wirklichkeit ist.«


Mario Vargas Llosa

Schon in seinen frühen Romanen wie »Das grüne Haus« (1966) und »Gespräch in einer Kathedrale« (1969) bezog er eindeutig politisch Stellung. Seine Hauptwerke »Der Krieg am Ende der Welt« (1981) und »Das Fest des Ziegenbocks« (2000) gelten als herausragende Beispiele politischer Weltliteratur. Im Gegensatz zu anderen Literatur-Nobelpreisträgern der letzten Jahre wie Herta Müller, Doris Lessing oder Harold Pinter lässt sich Mario Vargas Llosas Werk politisch nicht so eindeutig zuordnen.

Mario Vargas Llosa

Mario Vargas Llosa ist ein sehr wandlungsfähiger Schriftsteller. Einzig sein Widerstand gegen Nationalismus und autoritäre Regime sind politische Konstanten in seinem Leben geblieben. In jungen Jahre war Llosa wie viele seiner lateinamerikanischen Zeitgenossen stark vom Erfolg der sozialistischen Revolution auf Kuba geprägt. Später bekannte er sich mehr zum Liberalismus. 1987 war er Mitbegründer der konservativen Partei »Movimiento Libertad«. In die Politik ist er dennoch nie gegangen, sondern ein politischer Schriftsteller geworden.

Die diesjährige Preisverleihung an den politischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa ist ein Signal und ruft zugleich die lateinamerikanische Literatur wieder in das allgemeine Bewusstein zurück.

Weblink:

Ins Mark Südamerikas - www.zeit.de

Mario Vargas Llosa

Unverhofft kommt manchmal überraschend - das gilt auch für die Verleihung des diesjährigen Literatur-Nobelpreises. Viele Jahre werden Namen von diversen Kandidaten genannt, aber niemand weiß so recht, ob das Ernst gemeint ist. Aber dann trifft es doch wieder einen Kandidaten, der gar nicht mehr ernsthaft mit einer Preisverleihung gerechnet hat.

So war es auch dieses Jahr mit der Verleihung des Literatur-Nobelpreises an den peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa, der nach der Nachricht aus Schweden selbst sehr überrascht war. Gemeinsam mit Zeitgenossen wie Gabriel Garcia Marquez, Jorge Luis Borges und Carlos Fuentes gilt er als Vertreter der lateinamerikanischen Literatur.

Die Nobelpreis-Jury hat sich einmal mehr für einen politischen Autor entschieden. In der Begründung teilte die Schwedische Akademie mit, Vargas Llosa werde für "seine Kartographie der Strukturen der Macht und seine gestochen scharfen Bilder von Widerstand, Revolte und Niederlage des Individuums" ausgezeichnet.

Mario Vargas Llosa war Zeit seines Lebens in seiner Heimat politisich aktiv. 1990 kandididerte er sogar für das Amt des Staaatspräsidenten von Peru, unterlag jedoch gegen den späteren Präsidenten Alberto Fujimori.

Das Fest des Ziegenbocks



»Romane zu schreiben ist ein Aufstand gegen die Wirklichkeit,
gegen Gott, gegen die Schöpfung Gottes, die die Wirklichkeit ist.«


Mario Vargas Llosa

Schon in seinen frühen Romanen wie »Das grüne Haus« (1966) und »Gespräch in einer Kathedrale« (1969) bezog er eindeutig politisch Stellung. Seine Hauptwerke »Der Krieg am Ende der Welt« (1981) und »Das Fest des Ziegenbocks« (2000) gelten als herausragende Beispiele politischer Weltliteratur. Im Gegensatz zu anderen Literatur-Nobelpreisträgern der letzten Jahre wie Herta Müller, Doris Lessing oder Harold Pinter lässt sich Mario Vargas Llosas Werk politisch nicht so eindeutig zuordnen.

Mario Vargas Llosa

Mario Vargas Llosa ist ein sehr wandlungsfähiger Schriftsteller. Einzig sein Widerstand gegen Nationalismus und autoritäre Regime sind politische Konstanten in seinem Leben geblieben. In jungen Jahre war Llosa wie viele seiner lateinamerikanischen Zeitgenossen stark vom Erfolg der sozialistischen Revolution auf Kuba geprägt. Später bekannte er sich mehr zum Liberalismus. 1987 war er Mitbegründer der konservativen Partei »Movimiento Libertad«. In die Politik ist er dennoch nie gegangen, sondern ein politischer Schriftsteller geworden.

Die diesjährige Preisverleihung an den politischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa ist ein Signal und ruft zugleich die lateinamerikanische Literatur wieder in das allgemeine Bewusstein zurück.

Weblink:

Ins Mark Südamerikas - www.zeit.de