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Donnerstag, 4. April 2024

Erster Tagebucheintrag in dem Roman "1984"


Nineteen Eighty-four

Der 4. April 1984 markiert den ersten Tagebucheintrag von Winston Smith in dem Roman "1984" von George Orwell. Winston Smith, die Hauptfigur des Romans, ist ein 39 Jahre alter, ausgemergelter, gebrechlicher, grüblerischer und resignierter Mann, der an den von der Partei ausgegebenen Parolen und ihrem Führer, dem Großen Bruder, zweifelt.

Um den tatsächlichen Verlauf der Dinge festhalten zu können (gegenüber der pausenlosen Geschichtsfälschung der Partei, die er aus seiner Arbeit im „Ministerium für Wahrheit“ kennt), beginnt er, Tagebuch zu schreiben. Er wünscht sich den Umsturz der Regierung und den Niedergang des Großen Bruders und sucht daher nach Gleichgesinnten, die er in Julia und O’Brien zu finden glaubt.

Big Brother

Winston ist in seinem Widerstand bemüht zu verstehen, wie die Partei eine solch totale Macht ausüben kann. Seine Überlegungen kreisen häufig um die Möglichkeit, Sprache zur Gedankenkontrolle zu benutzen („Neusprech“). Orwell setzte den Namen des Protagonisten aus dem Vornamen von Winston Churchill und dem einfachen Allerwelts-Nachnamen Smith zusammen.

"1984", erschienen im Juni 1949, ist ein dystopischer Roman von George Orwell, in dem ein totalitärer Überwachungsstaat in einer ferner Zukunft im Jahre 1984 dargestellt wird. In Ozeanien regiert die Einheitspartei diktatorisch unter Anwendung von Methoden des Überwachungsstaates.

Protagonist der Handlung ist Winston Smith, ein einfaches Mitglied der diktatorisch herrschenden, sozialistischen Staatspartei, der sich der allgegenwärtigen Überwachung zum Trotz seine Privatsphäre sichern will sowie etwas über die reale nicht redigierte Vergangenheit erfahren möchte und dadurch in Konflikt mit dem System gerät, das ihn einer Gehirnwäsche unterzieht.

1984
1984

Der Klassiker über einen allmächtigen Überwachungsstaat ist und bleibt beklemmend aktuell: Mit seiner düsteren Dystopie "1984" schuf George Orwell eines der einflußreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. "1984" hat im Laufe der Geschichte zu ganz unterschiedlichen Zeiten aufgrund der Themen staatliche Wahrheit, Lüge, Sprache, Surveillance und Bewußtseinsveränderung immer wieder starke Beachtung gefunden.

Literatur:

1984
1984
von George Orwell


Weblinks:

George Orwell-Biografie - www.die-biografien.de

George Orwell-Zitate - www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

»1984« von George Orwell

George Orwell

Samstag, 12. Februar 2022

Charles Dickens und die Viktorianische Ära


Charles Dickens

Die lange Regierungszeit der britischen Königin Viktoria (1837–1901) war eine Zeit großer Fortschritte auf technologischem und industriellem Gebiet. Großbritannien errichtete während der Viktorianischen Ära ein der ganzen Welt ein umfangreiches Imperium, in dem aber viele Menschen vom Fortschritt ausgeschlossen blieben und arm blieben.

Der rasante Fortschritt wurde jedoch in der Kultur und Literatur von großer und zunehmender Skepsis begleitet. Die Autoren dieser Epoche reflektierten ihre Bedenken, dass der Geist des Menschen durch das Maschinenzeitalter zerstört werden könnte. Prägendster Autor der viktorianischen Phase war Charles Dickens. Dickens war zu jener Zeit der meistgelesenste englische Autor.

Charles Dickens

Charles Dickens avancierte mit seinen Werken zu einem der bedeutendsten Vertreter der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Anhand charaktervoller Figuren zeichnete er Geschichten mit existenziellem Hintergrund, in denen das Gute mit dem Bösen ringt. Dabei beleuchtete er die sozialen Probleme seiner Zeit.


Oliver Twist


Im Jahr 1838 erschien der Roman »Oliver Twist« erstmals. Einer seiner populärsten Romane war »Oliver Twist« (1837–1839). Mit »Oliver Twist« prangerte Dickens die gesellschaftlichen Missstände der damaligen Zeit an. Selbst Historiker haben Dickens' Romane als dokumentarische Quelle herangezogen.

Im Jahre 1849 begann Dickens mit der Arbeit an seinem Roman »David Copperfield«, der auf Erfahrungen aus seiner Kindheit und seinem frühen Leben basiert. Mit dem stark autobiografisch geprägten Roman »David Copperfield«, den er selbst als seinen »Lieblingsroman« bezeichnete, schuf Charles Dickens einen der wenigen großen Bildungsromane der englischen Literatur.

In seinem Roman appellierte er mit der Kritik an der Missachtung des Kindes, die der Kritik an sozialen Missständen vorangeht, an das Gewissen und wollte den Weg für soziale Reformen ebnen.

Um 1850 wurde Charles Dickens zum Chronisten der industriellen Revolution in England und des Molochs London. In seinem autobiografischen Roman »David Copperfield« schildert er das Arbeitsleben in den Fabriken, wo schon Kinder ausgebeutet wurden.

Charles Dickens zeichnete ein lebendiges Gesellschaftsgemälde der Viktorianischen Zeit, in dem sich Charakteristika seiner Werke wie scharfe Beobachtungsgabe, psychologisches Feingefühl und Sozialkritik vereinen. Seine Werke liefern eine eindrückliche Schilderung des sozialen Verhältnisse und herrschenden Armut.

Humorvoll schildert Dickens das Volksleben seiner Zeit. Er stellte aber auch mit deutlicher Sympathie für die Armen und Unterdrückten soziale Mißstände dar.

Weblinks:

Charles Dickens-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Charles Dickens-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Montag, 7. Februar 2022

Charles Dickens 210. Geburtstag


Charles Dickens

Der englische Schriftsteller Charles Dickens wurde vor 210 Jahren am 7. Februar 1812 als Sohn eines Marinezahlmeisters in Landport bei Portsmouth geboren.

Charles Dickens war ein berühmter englischer Schriftsteller und meisterhafter Erzähler der viktorianischen Ära und einer der bedeutendsten Vertreter der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Dickens ist einer der Hauptvertreter der Viktorianischen Literatur und gilt als Begründer des sozialen Romans.

Nach zunächst glücklicher Kindheit musste er schon früh Geld verdienen, weil sein Vater zwei Jahre im Schuldgefängnis saß. Der junge Charles arbeitete in einer Schuhwichsfabrik, war Schreiber in einer Anwaltskanzlei und Journalist.

Mit Zeitungsgründungen und durch das Schreiben von Romanen und Geschichten wurde er schnell erfolgreich und berühmt. Die Leser mochten seine anfangs humorvollen, später eher düsteren Romane, die das Leben in der englischen Mittel- und Unterschicht kritisch beschrieben.

Bekannt wurde er durch seine humoristischen "Pickwick Papers" (1837-1838, deutsch: "Die Pickwickier"). Die humorvoll pathetischen Schilderungen sozialer Missstände und die simple Dialektik von Schwarz und Weiß in seinen Werken machten ihn zu einem der meistgelesenen Autoren seiner Zeit.

Dickens war auch als Journalist tätig, der für seine ausgezeichneten und oftmals humoristischen Reportagen bekannt war. Seine Romane beeinflussten nachhaltig die politischen Reformen seiner Heimat. Zu seinen Hauptwerken gehören "Oliver Twist" (1838) und "David Copperfield" (1849/1851).
Charles Dickens war verheiratet und hatte 10 Kinder. Von seiner Frau trennte er sich wegen einer Geliebten.

Industrielle Revolution

Um 1850 wurde Charles Dickens zu Chronisten der industriellen Revolution in England und des Molochs London.
In seinem autobiografischen Roman »David Copperfield« schildert er das Arbeitsleben in den Fabriken, wo schon Kinder ausgebeutet wurden.

In den Jahren 1860 und 1861 verfasste Dickens den Roman »Great Expectations«, der thematisch viele Ähnlichkeiten mit seinem Roman »David Copperfield« aufweist. In diesem Kindheits- und Jugendroman, in dem er die eigenen bedrückenden Kindheitserlebnisse verarbeitete, thematisierte er das erbärmliche Leben von Menschen im England des 19. Jahrhunderts in einer außergewöhnlich verdichteten Atmosphäre.

Charles Dickens zeichnete ein lebendiges Gesellschaftsgemälde der Viktorianischen Zeit, in dem sich Charakteristika seiner Werke wie scharfe Beobachtungsgabe, psychologisches Feingefühl und Sozialkritik vereinen. Seine Werke liefern eine eindrückliche Schilderung des sozialen Verhältnisse und herrschenden Armut.

Humorvoll schildert Dickens das Volksleben seiner Zeit. Er stellte aber auch mit deutlicher Sympathie für die Armen und Unterdrückten soziale Mißstände dar.


Charles Dickens starb am 9. Juni 1870 auf seinem Landsitz Gadshill Place bei Chatham-Rochester im Alter von 58 Jahren nach einem Schlaganfall.

Weblinks:

Charles Dickens-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Charles Dickens-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Samstag, 11. September 2021

»The Dunkiade« von Alexander Pope

The Dunciad: In Four Books by Alexander Pope (2012-11-18)

»Die Dunkiade« ist ein satirisches Gedicht des englischen Dichters und Schriftstellers Alexander Pope.

Als seine Edition der Shakespeareschen Werke von dem Publizisten und Shakespeare-Herausgeber Lewis Theobald 1726 angegriffen wurde, antwortete er 1728 in Versform mit dem Spottepos »The Dunciad« (»Die Dunkiade«, 1778), in dem er in satirischer Form Theobald auf den Thron der Dummköpfe stellte und zugleich mit der sogenannten Grub Street, der Zunft der Lohnschreiber, abrechnete.

Die »Dunkiade« beginnt mit der Anrufung einer Göttin. Diese Göttin ist, die Stumpfheit, TochterdesChaos und der ewigen Nacht. Sie regierte schon, bevor die Sterblichen lesen und schreiben lernten. Und das sie eine Göttin ist, wird sie ewig leben.

Der Held des Gedichts ist ein glückloser Poet, dem nichs einfällt. Schließlich verbrennt er aus Verzweiflung seine eigenen Werke zusammen mit denen von Shakespeare und Moliere. Vom Rauch des Opfers gnädig gestimmt, offenbart sich ihm die Göttin und entführt ihn in ihr Heiligtum. Dort salbst sei ihn zum König un umnebelt ihn mit Opiumschwaden, fortan führt er eiene neuen Namen - Dummkopf I.

Zu Ehren der fresich genkrönten Majestät fidnen homerische Wettkämofe staatt. Sie werden nicht vom König, sondern von der Königin höchst perslnllich ausgerichtet. Als erstes müssen die Dichter, diezu Tausendne in das Reich der Dumpfheit gepilgert sind, beweisen, daß sie Krach machen können. Als nächstes sind die Journalisten dran. Sie müssen im Schlammtieftauchen ihren Mann stehen. Einer berichtet hinterher, daß ihm dort unten im Moder aus Verleumdungen und Gerüchten erotische bräunliche Schlammnymphen begegnet seien.

Zu guter Letzt werden die Literaturkritiker schwer geprüft. Während dsa Publikum ein beruhigendes Summen anstimmt, wird ihnen aus dickleibigen Wälzern vorgelesen. Wer nicht einschläft, hat gewonnen.

Nach den Wettkämpfen ruht sich König im Tempel seiner Königin aus. Während er seinen Kopf in ihrem Schoß birgt, steigen wundersame Visionen
in ihm auf. Der Held wähnt, das eine verrückte Muse ihn ins Elysium führt, wo er Zeuge wird, wie die Seelen der ungeborenen Dichter mit dem Wasser der Lethe getauft werden, das Vergessen schenkt.

Danach führt ein klappriges altes Gespenst den Helden auf den Berg der Visionen, von wo aus er Vergangenheit und Gegenwartder Dumpfheit sehen kann. Ehrfürchtig betrachet er die andalenhorden, die alles kurz udn klein schalgen, was ihren geistigen Horizont übersteigt. Er betrachtet den Siegeszug der religiösen Intoleranz, bei demn Priester Bücher verbrennen, die sie nie gelesen haben.

Er enthüllt, daß bald auch diebritischen Inseln wieder dem Reich der Königin einverleibt werden. Eine bleierne Zeit bricht an, in der dei besten Köpfe nur noch dazu da sind, daß man sie hängen lässt.

Den Schluss bildet eine Prophetie. wird mit der Zukunft bekannt gemacht. Dabei erfährt er, daß die über eine Massenvernichtungswaffe verfügt: ihr Gähnen. Niemand kann sich ihm entziehen: Bald schlafen ganze Kirchengemeinden bei der Predigt ein, darauf die Schulen, die Univesrsitäten und auch das Parlament macht ein Nickerchen.

Mit seinen letzten Versen beschreibt Alexander Pope, wie der Triumph der Göttin universal wird.


Literatur:

The Dunciadn
The Dunciad
von Alexander Pope

Mittwoch, 21. Juli 2021

»Der Sturm« von William Shakespeare


»Der Sturm« (»The Tempest«) von William Shakespeareist eine Romanze über Grenzen und Triumphe der Menschlichkeit, über Herrschaftsphantasien und Machtansprüche, über zwischenmenschliche Beziehungen, über Wunder und Magie. Schauplatz ist eine einsame, von Geistern bewohnte Insel, auf der Menschen nur Besucher sind.

König Alonso von Neapel erleidet mit seinem Gefolge Schiffbruch. Begleitet wird der König auch von Antonio, Herzog von Mailand. Vor zwölf Jahren hatte dieser seinen Bruder Prospero und dessen 3-jährige Tochter Miranda in einem Boot ausgesetzt. Auf einer Insel haben sie überlebt.

„Wir sind der Stoff, aus dem die Träume sind und unser Leben ist nur ein Moment.“


4. Akt, 1. Szene / Prospero

Durch Zauberkraft hat Prospero die Herrschaft über die Insel übernommen. Mit Hilfe seiner Magie hat er auch den Sturm herbeigeführt, die Schiffbrüchigen landen auf seiner Insel. Während um den Thron ein harter Kampf ausbricht, wächst zwischen Ferdinand, Sohn des Königs, und Miranda eine innige Liebe.

Auf geheimnisvolle Weise lässt Prospero einstige Widersacher auf seiner Insel stranden, um Rache zu nehmen und Reue zu erzwingen. Eine Romanze über den Wandel der Gefühle und die Schwierigkeit des Vergebens.


Durch eine politische Intrige verschlägt es Prospero, den rechtmäßigen Herzog von Mailand, auf eine Insel. Hier herrscht er über Geister, Wind, Wasser und Luft, während er seine Tochter Miranda in Unwissenheit über die Welt und ihre Menschen aufwachsen lässt, bis er die Zeit für gekommen hält, sie aufzuklären.

Mit Hilfe des Luftgeistes Ariel entfacht Prospero einen gewaltigen Sturm, der einen Schiffbruch auslöst und seine ehemaligen politischen Widersacher an den Strand der Insel spült. Hier lässt Prospero die Schiffbrüchigen ein fantastisches Gefühlschaos durchleben: aus Hass lässt er Liebe, aus Dummheit Gewalt, aus Neugier Starrsinn und aus Treue Aufbegehren werden. Ariel braucht seine ganze Kraft, um den Zauber durchzuführen und Prosperos Inszenierung planmäßig ablaufen zu lassen. Währenddessen begegnet seine Tochter Miranda dem gestrandeten Königssohn Ferdinand und entdeckt das Wesen Mann und damit den Schmerz und die Liebe.

Shakespeares Romanze handelt von der Schwierigkeit zu vergeben und ist ein Stück über das Theater, das Spiel mit der Illusion und den Zauber der Kulisse. Mit einer einfachen Bühne als Insel, auf der Prospero durch Ariel eine Versuchsanordnung inszeniert, um seine Opfer zur Reue zu zwingen, begegnet das königliche Gefolge seinen eigenen Abgründen.

Die Figuren, in zeitlos modernen Kostümen, sind nicht zu verorten, sondern könnten sich mit ihren Utopien, Rivalitäten und Eitelkeiten an jedem Ort der Welt begegnen. Hier werden sie einander schonungslos gegenübergestellt, wodurch auch absurder Slapstick und musikalisch untermalte Komik entstehen.


William Shakespeares »Der Sturm« zählt zu den bekanntesten romantischen Komödien der Weltliteratur. Es ist Shakespeares letzter und wahrscheinlich auch originellster Dramentext. In der Geschichte um den mächtigen Zauberer Prospero findet sich alles, was Shakespeare auch heute noch aktuell und lesenswert macht: Sein Werk ist Familiendrama, Liebeskomödie und Märchengeschichte in einem und kreist dabei um die moralische Frage nach der Begründung von Herrschaft und deren zweifelhafter Legitimität.


Literatur:

Der Sturm
Der Sturm, oder Die bezauberte Insel


 Der Sturm. Shakespeare von William Shakespeare und August Wilhelm Schlegel

Sonntag, 18. April 2021

Die Figur des Falstaff in der Literatur

 Sir John Falstaff

Die Figur des Sir John Falstaff ist eine der bekanntesten literarischen Figuren der Weltliteratur eine ebenso magische wie mythische und faszinierende Figur. Shakespeares komische Figur Falstaff hat immer wieder Eingang in seinen Werken gefunden. Sie kam erstmals in den Stücken »Heinrich IV.« und »Die lustigen Weiber von Windsor« vor.

Es handelt sich um einen wohlbeleibten, trink- und raufsüchtigen Soldaten, der in »Die lustigen Weiber von Windsor« als zur Selbstüberschätzung neigend und in »Heinrich IV.« als melancholisch dargestellt wird. Über John Falstaff heisst es bei Shakespeare, er sei ein "Globus mit sündigen Kontinenten". Der Name Falstaff wird oft für einen dicken Angeber und Genießer verwendet.

Die Figur sollte ursprünglich Sir John Oldcastle heißen und wurde wegen der Namensgleichheit mit einem bekannten Ritter in Falstaff umbenannt. Die Figur des Falstaff war sehr beliebt und wurde von Shakespeare und auch anderen Autoren und Komponisten aufgegriffen und in eigenen Werken als komische Figur verarbeitet.

In »Heinrich V.« spielen Sir John Falstaff sowie seine Gefolgschaft und sein Haushalt ebenfalls eine gewichtige Rolle in der Rahmenhandlung. Wir erleben hier den in königliche Ungnade gefallenen, sterbenden Falstaff, der den Frankreichfeldzug seines Königs von 1415 nicht mehr erlebt. Am Hofe des todgeweihten Königs herrscht eine düstere Atmosphäre, die vom unermeßlichen Leid des Krieges kündet.

Der alternde Ritter John Falstaff ist durch seine Freundschaft mit dem Prinzen Hal, dem künftigen König Henry V., verbunden - aber es ist eine Freundschaft ungleicher Männer. Der jungn Hal liebt den spontanen Saufkumpan und Prahlhans und verehrt zugleich den strengen, machtbewußten Vater. Als er selber die Krone trägt, distanziert er sich vom Lehrer und Pfleger seiner Lüste und von der Zeit der Riterlichkeit im Alten England.


Sonntag, 16. August 2020

75 Jahre Satire-Roman »Farm der Tiere«

Farm der Tiere


Am 16. August 1945 vor 75 Jahren veröffentlichte George Orwell den als Satire geschriebenen Roman »Farm der Tiere« (»Animal Farm«). Der Abrechnungsroman »Farm der Tiere« ist heute ein moderner Klassiker.

George Orwell hat mit der 1945 veröffentlichten Fabel »Farm der Tiere: Ein Märchen« eine ausgesprochen unterhaltsame Persiflage auf den Sowjetkommunismus geschaffen. Auch knapp 70 Jahre nach seinem Entstehen zählt dieses Werk zu den eindrücklichsten Beschreibungen der Transformation der Sowjetunion von der Oktoberrevolution 1917 bis zum Hitler-Stalin-Pakt des Jahres 1939.

Zu Beginn des Romans vertreiben die unterdrückten Tiere den Bauern vom Hof und übernehmen selber die Macht. Sie genießen ihre neue Freiheit und geben sich eine Verfassung, die mit den Worten »Alle Tiere sind gleich« beginnt.


Auf der Herren-Farm ist es nicht zum Besten bestellt und bei den Tieren herrscht große Unzufriedenheit: Sie werden von dem Farmer ausgebeutet und geschlachtet. Das wollen die Tiere nicht länger hinnehmen und planen unter der Führung der intelligenten Schweine die Revolution: Sie vertreiben den Farmer und gründen einen Staat: "Farm der Tiere". Dieser Staat hat fünf Gesetze, die dafür sorgen sollen, dass keine Tier benachteiligt wird oder jemals mit Menschen zu tun haben soll.

Der "Revolutionsführer" Napoleon ist ein Schwein, welches zunächst diese positiven Regeln propagiert. Doch nach einiger Zeit wächst die Macht von Napoleon und er errichtet eine Diktatur. Hunde sind seine Leibgarde, Tauben seine Spione, Schafe seine dummen Gefolgsleute und Schwatzwutz - ebenfalls ein Schwein - sein Propagandist. Die freiheitlichen Gesetze werden nach und nach geändert und außer Kraft gesetzt. Die freiheitliche Hymne wird verboten. Wer nicht für Napoleon ist, ist gegen ihn. Und so kommt es, dass Napoleon mit den benachbarten Farmern paktiert, selbst wie ein Mensch wird und alle Tiere der Herren-Farm ausbeutet. Es hat sich nichts geändert.

Die Utopie der Tiere wandelt sich jedoch in ein despotisches Regime, als die Schweine die Macht auf dem Hofan sich reißen und die anderen Tiere unterdrücken.

Farm der Tiere

Der dystopische Abrechnungsroman beschreibt das Scheitern der russischen Revolution durch den Verrat des Stalinismus an den sozialistischen Idealen. Das Werk ist eine düstere Parabel auf den Sozialismus stalinistischer Prägung und war eine Abrechnung des überzeugten Sozialisten mit der Machtübernahme der totalitären Bolschewisten in der Sowjetunion.


Der Roman ist in Form eines Märchens geschrieben, welche eine Anthropologie enthält: »Lebt im Einklang mit der Natur, behandelt andere so, wie auch ihr behandelt werden möchtet und denkt immer daran, daß auch Tiere haben eine Seele. «

Literatur:

Farm der Tiere
Farm der Tiere: Ein Märchen
von George Orwell

Video:

Klassiker der Weltliteratur: George Orwell - "Farm der Tiere - Youtube




Die Farm der Tiere - YouTube

Samstag, 13. Juni 2020

Charles Dickens und die Viktorianische Ära


Charles Dickens


Die lange Regierungszeit der britischen Königin Viktoria (1837–1901) war eine Zeit großer Fortschritte auf technologischem und industriellem Gebiet. Großbritannien errichtete während der Viktorianischen Ära ein der ganzen Welt ein umfangreiches Imperium, in dem aber viele Menschen vom Fortschritt ausgeschlossen blieben und arm blieben.
Die allgemeine Stimmung wurde von Königin Viktoria nach einem Besuch der Weltausstellung zum Ausdruck gebracht. Am 29. April 1851 schrieb sie in ihr Tagebuch: »Wir sind fähig, alles zu tun.«

Der rasante Fortschritt wurde jedoch in der Kultur und Literatur von großer und zunehmender Skepsis begleitet. Die Autoren dieser Epoche reflektierten ihre Bedenken, dass der Geist des Menschen durch das Maschinenzeitalter zerstört werden könnte. Prägendster Autor und Chronist der der viktorianischen Zeit war Charles Dickens, der zu jener ZEit meistgelesenste englische Autor.

Großbritannien hatte das Recht, wenn nicht die Pflicht, der Welt seinen Stempel aufzudrücken. Genau das taten britische Soldaten, Ingenieure und Industrielle mehr als ein halbes Jahrhundert lang.

Charles Dickens

Charles Dickens avancierte mit seinen Werken zu einem der bedeutendsten Vertreter der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Anhand charaktervoller Figuren zeichnete er Geschichten mit existenziellem Hintergrund, in denen das Gute mit dem Bösen ringt. Dabei beleuchtete er die sozialen Probleme seiner Zeit.

In einem boomenden Markt für Bücher und Zeitschriften bediente Dickens mit seiner bildreichen Prosa bestens die Bedürfnisse eines moralisierenden Publikums viktorianischer Herrenmenschen, das sich im Einvernehmen mit Gottes Schöpfung fühlte und mit religiös inspiriertem Dünkel auf das wachsende Heer der Armen und „gefallenen Frauen“ fern der feinen Gesellschaft herabsah.

Dickens brachte in seiner literarischen Produktion das Kunststück fertig, so Gelfert, der viktorianischen Gesellschaft ihre Mängel „um die Ohren zu hauen“ und sich gleichzeitig mit ihr vollständig zu identifizieren. Für den modernen Geschmack allerdings gehören Dickens Romane mit ihren unwahrscheinlichen Wendungen zu einer längst überholten romantischen Weltsicht. Darin ändert auch ihr sozialkritischer Einschlag nichts. Trotz ihrer Frontstellung gegenüber der beginnenden Industrialisierung wurden Dickens Romane und Novellen schon von manchem kritischen Zeitgenossen als sentimentaler Kitsch abgetan.


Oliver Twist


Im Jahr 1838 erschien der Roman »Oliver Twist« erstmals. Einer seiner populärsten Romane war »Oliver Twist« (1837–1839). Mit »Oliver Twist« prangerte Dickens die gesellschaftlichen Missstände der damaligen Zeit an. Selbst Historiker haben Dickens' Romane als dokumentarische Quelle herangezogen.

Im Jahre 1849 begann Dickens mit der Arbeit an seinem Roman »David Copperfield«, der auf Erfahrungen aus seiner Kindheit und seinem frühen Leben basiert. Mit dem stark autobiografisch geprägten Roman »David Copperfield«, den er selbst als seinen »Lieblingsroman« bezeichnete, schuf Charles Dickens einen der wenigen großen Bildungsromane der englischen Literatur.

In seinem Roman appellierte er mit der Kritik an der Missachtung des Kindes, die der Kritik an sozialen Missständen vorangeht, an das Gewissen und wollte den Weg für soziale Reformen ebnen.

Um 1850 wurde Charles Dickens zum Chronisten der industriellen Revolution in England und des Molochs London. In seinem autobiografischen Roman »David Copperfield« schildert er das Arbeitsleben in den Fabriken, wo schon Kinder ausgebeutet wurden.

Charles Dickens zeichnete ein lebendiges Gesellschaftsgemälde der Viktorianischen Zeit, in dem sich Charakteristika seiner Werke wie scharfe Beobachtungsgabe, psychologisches Feingefühl und Sozialkritik vereinen. Seine Werke liefern eine eindrückliche Schilderung des sozialen Verhältnisse und herrschenden Armut.

Niemand hat so feinfühlig die viktorianische Zeit in seinen Romanen geschildert wie Charles Dickens. Seine Romane leben von seinen liebevoll gezeichneten Figuren. Humorvoll schildert Dickens das Volksleben seiner Zeit. Er stellte aber auch mit deutlicher Sympathie für die Armen und Unterdrückten soziale Mißstände dar.

Weblinks:

Charles Dickens-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Charles Dickens-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Blog-Artikel:

»Oliver Twist« von Charles Dickens

Charles Dickens 150. Todestag

Donnerstag, 11. Juni 2020

»Oliver Twist« von Charles Dickens


Oliver Twist


»Oliver Twist« von Charles Dickens ist ein sozialkritisches Märchen, spannender Krimi und packendes Drama, erschienen im Jahr 1838. Mit »Oliver Twist« prangerte Dickens die gesellschaftlichen Missstände der damaligen Zeit an. Selbst Historiker haben Dickens' Romane als dokumentarische Quelle herangezogen.

Oliver Twist war schon zu Lebzeiten einer der populärsten Romane von Charles Dickens. Dieser wurde von 1837 bis 1839 in 24 Folgen als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift „Bentley’s Miscellany“ herausgebracht.

Bereits 1838 erschien die erste Buchausgabe und diese wurde bereits damals in viele Sprachen übersetzt. Noch bis kurz vor Charles Dickens Tod 1870, hielt dieser Lesungen zu diesem Roman ab. Von dieser Popularität hat dieser Roman bis heute nichts eingebüßt.

Der Roman handelt vom Leben der titelgebenden Figur Oliver Twist, welcher zur Zeit der industriellen Revolution in Großbritannien als Waisenkind im Armenhaus aufwächst. Dort erfährt er schon in frühen Jahren zunehmend Gewalt und menschliches Leiden – auch durch Personen, die ihm offiziell helfen sollten. Aus diesem Grund flieht er nach London, um „sein eigenes Glück“ zu finden. Doch gerät er dort an Sikes und Fagin, zwei Verbrecher, welche den Jungen für ihre Pläne einspannen wollen. Glücklicherweise stellt er dort jedoch auch Beziehungen zu Personen wie Mr Brownlos her, welche ihm das erste Mal in seinem Leben Liebe und Zuneigung zuteil werden lassen.


Oliver Twist


Als Findelkind im Armenhaus einer englischen Kleinstadt aufgewachsen, flüchtet sich der junge Oliver Twist aus den Fängen seines brutalen Lehrherrn nach London. Doch im Moloch der Großstadt gerät er bald an den skrupellosen Hehler Fagin, der ein seltsames Interesse daran zu haben scheint, Oliver in die Welt des Verbrechens hineinzuziehen... Wegen seiner präzisen Milieuschilderungen und seines entwaffnenden Sinns für skurrile Komik zählt Oliver Twist bis heute zu den bedeutendsten und beliebtesten Romanen der englischsprachigen Literatur.


Literatur:


Oliver Twist
Oliver Twist
von Charles Dickens


Oliver Twist
Oliver Twist
von Charles Dickens


Blog-Artikel:

Charles Dickens und die Viktorianische Ära

Charles Dickens 150. Todestag

Samstag, 15. Juni 2019

»Mrs. Dalloway« von Virginia Woolf


Im Mai 1926 erschien Virginia Woolfs berühmtester Roman »Mrs. Dalloway«. Mit der virtuosen Schilderung der Innenwelten seiner Hauptfiguren gehört »Mrs. Dalloway« zu den Meilensteinen der modernen Literatur. Virginia Woolfs berühmtester Roman spielt an einem Junitag des Jahres 1923 in London, strukturiert durch den Stundenschlag des Big Ben.

Clarissa Dalloway, eine Dame der upper class im Herbst ihres Lebens, bereitet eine ihrer berühmten Abend
gesellschatten vor. Parallel dazu wird das Schicksal des von seinen Kriegseindrücken verfolgen Veteranan Septimus Warren-Smith geschildert, von Virginia Woolf als eine Doppelgänger Clarissas angelegt.

An einem sonnigen Juni-Morgen des Jahres 1923 beginnt die begüterte Clarissa Dalloway mit den Vorbereitungen für eine elegante Abendgesellschaft. Im Verlauf des geschäftigen Tages überlässt sie sich immer wieder ihren Erinnerungen und Gedanken, und während der Big Ben unbeirrt seine Stunden schlägt, wird sie sich der Vergänglichkeit aller Dinge und der Enge ihres Daseins schmerzlich bewusst. Mit der virtuosen Schilderung der Innenwelten seiner Hauptfiguren gehört »Mrs Dalloway« zu den Meilensteinen der modernen Literatur.


»Mrs. Dalloway« gilt als Virginia Woolfs doppeltes literarisches Selbstportrait als junger Mann und ältere Dame.

Erstmals wich sie in dieser Arbeit von den damals - wie auch bei ihr selbst - üblichen Methoden des Schreibens, des Aufbaus ab und experimentierte großartig mit einer sehr freien Art einen Roman zu erschaffen.

Mrs. Dalloway




Wer Bücher über Fragen des Ichs und des Seins und über die Themen und Rätsel der Verschlungenheiten der menschlichen Seele lesen möchte, ist bei Virginia Woolf bestens aufgehoben und bei Milan Kundera. Melancholie und tiefgründiger Witz machen den Klassiker von Virginia Woolf zu einem Lesegenuss der besonderen Art.


Literatur:

Mrs. Dalloway
Mrs. Dalloway
von Virginia Woolf

Mrs. Dalloway
Mrs. Dalloway
von Virginia Woolf

Sonntag, 18. März 2018

Laurence Sterne 250. Todestag

Laurence Sterne

Laurence Sterne starb vor 250 Jahren am 18. März 1768 in London. Sterne war ein englisch-irischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und Vikar (Pfarrer) der Anglikanischen Kirche.

Als er 1759 mit den ersten beiden Bänden des Romans »Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman« in der nordenglischen Stadt York einen Skandal ausgelöst und in London Aufsehen erregt hatte, siedelte er 1760 nach London über. Ein Nachbar, Lord Fauconberg, besorgte ihm in Coxwold eine weitere Pfarrei.


Von nun an pendelte er zwischen London und Shandy Hall in Coxwold. Nachdem er vier weitere Bände verfasst hatte, ging er – nach einem weiteren Blutsturz – für zweieinhalb Jahre nach Frankreich. Seine Frau, die ihm gefolgt war, ließ sich dort nieder. Sterne kehrte allein zurück. Im Sommer 1765 unternahm er eine Reise, die ihn bis nach Neapel führte. 1767 begann er eine Affäre mit Eliza Draper (1744–1778), die mit einem Offizier der East India Company verheiratet war.

Zu Beginn des Jahres 1762 im Januar reiste Sterne auf den europäischen Kontinent. Er wurde begleitet von George Pitt, 1st Baron Rivers. Beide erreichten Paris und wohnten in Faubourg Saint-Germain. Man besuchte verschiedene Salons und Soirées und so lernten er den Enzyklopädisten und französischen Aufklärer Baron Paul Henri Thiry d’Holbach kennen. Auch mit Denis Diderot schloss er Freundschaft.

Nachdem 1767 der neunte (letzte) Band des Tristram erschienen war, wandte Sterne sich einem weiteren Projekt zu: der Empfindsamen Reise. Jedoch starb Sterne nur drei Monate nach Erscheinen der beiden ersten Bände im März 1768 in London an Tuberkulose. Er wurde auf dem Friedhof der Kirche St George's im Londoner Stadtteil Mayfair begraben.

Mit seinem Erstlingswerk, einer mehrbändigen Romanreihe mit dem etwas ungelenken Titel »Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman« hatte Laurence Sterne Ende des 18. Jahrhunderts mit allen Regeln der Erzählkunst gebrochen.

Ein wesentliches Merkmal der Sterneschen Erzählkunst ist die Vermeidung einer Genrezuschreibung. Es ist nicht einmal klar, was Fiktion ist und was Reflexion oder auf Tatsachen beruhender Bericht. Dies gilt besonders für Sternes zweiten Roman: "Eine empfindsame Reise durch Frankreich und Italien", geschrieben von einem Mr. Yorick. Ein Buch, in dem einer um des Reisens Willen reist, und nicht, um z.B. Handel zu betreiben.

Der Autor ließ die ersten Bände auf eigene Kosten drucken, weil kein Verleger das für Literatur hielt, und kannte darüber hinaus niemanden in London, der ihm den Einstieg in den Literaturbetrieb leichter machen hätte können. Doch der dichtende Pfarrer hatte eine Geliebte mit guten Beziehungen zum berühmten Regisseur und Theatermanager David Garrick.

Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche verehrte Sterne als den "freiesten Schriftsteller aller Zeiten."

Laurence Sterne wurde am 24. November 1713 in Clonmel, Irland, geboren.

Montag, 22. Januar 2018

George Gordon Byron 230. Geburtstag

George Gordon Byron

George Gordon Byron, bekannt als Lord Byron, wurde vor 230 Jahren am 22. Januar 1788 in London georen. Lord Byron war ein britischer Dichter und einer der wesentlichen Vertreter der englischen Romantik. Er war der Vater von Ada Lovelace und ist überdies als wichtiger Teilnehmer am Freiheitskampf der Griechen bekannt.


Byron gehört zu den großen englischen Romantikern. Man findet aber bei ihm wie bei Heinrich Heine, einen ironischen Unterton, der aus dem romantischen Weltschmerz herzuleiten ist. Sein Haupt-und Meisterwerk ist "Don Juan", ein satirisch-komischer Versroman mit Abschweifungen und lyrischen Einlagen.


Im Jahr 1809 unternahm er eine große Reise in den Mittelmeerraum: Über Lissabon fuhr er nach Spanien und besuchte auch Malta, Albanien, Griechenland und die Küste Kleinasiens.

Durch diese Reise begann nicht nur Byrons Abenteuer, in der er Held seines eigenen Lebens war, durch sie wurde er vor allem zum Kosmopoliten, in der sein kosmopolitischer Liberalismus und seine relativistische Sicht der Moral zur Blüte heranreifte. In seinen Briefen reflektierte er über die unterschiedlichen Menschen und Bräuche und gelangte zu der Erkenntnis, dass sich die Menschen überall gleich blieben, mit Ausnahme der unterschiedlichen Bräuche und Sitten

Nach seiner Rückkehr wurde Byron 1812 durch die Publikation der ersten beiden Canti von »Childe Harold’s Pilgrimage« schlagartig bekannt.

Die skandalumwobene Trennung von seiner Ehefrau Annabella Milbanke.führte zu einem öffentlichen Eklat. Der Dichter musste aber auch für seine sexuelle Zügellosigkeit, zu der Inzest mit seiner Halbschwester Augusta als auch homosexuelle Handlungen gehörten, England 1816 für immer verlassen. Byron war gesellschaftlich isoliert und verließ London am 23. April und England am 25. April 1816 auf Dauer.

Anfang 1823 nahm Byron als Freund der Hellene das ihm angebotene Kommando über die freien griechischen Streitkräfte an. Ein Jahr später starb er in Messolongi in Griechenland an den Folgen einer Unterkühlung und den schwächenden Wirkungen des medizinischen Aderlasses. Wegen seines Engagements für die griechische Unabhängigkeitsbewegung ist Lord Byron in Griechenland bis heute bekannt und hoch angesehen.

George Gordon Byron starb am 19. April 1824 in Messolongi, Griechenland.

Literatur:

Don Juan
Don Juan
von George Gordon Lord Byron


Don Juan
Lord Byron
von Louis Lewes


Blog-Artikel:

Bertolt Brecht 120. Geburtstag

Adalbert Stifter 150. Todestag

Lewis Carroll 120. Todestag

»Alice im Wunderland« von Lewis Carroll

»Träumer - Als die Dichter die Macht übernahmen

Donnerstag, 18. Januar 2018

Lewis Carroll 120. Todestag

Lewis Carroll

Lewis Carroll - eigentlich Charles Lutwidge Dogson - starb vor 120 Jahren am 18. Januar 1898 in Guildford. Lewis Carroll war ein britischer Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters, Fotograf, Mathematiker und Diakon.

Lewis Carroll war Dozent für Logik und Mathematik am Christ Church College in Oxford. Bekannt wurde Carroll auch als Fotograf: er betrieb bereits ab der Mitte des 19. Jahrhunderts Fotografie als Kunst.




Er ist der Autor der berühmten Kinderbücher »Alice im Wunderland«, »Alice hinter den Spiegeln« (oder »Alice im Spiegelland«) und »The Hunting of the Snark«. Mit seiner Befähigung für Wortspiel, Logik und Fantasie schaffte er es, weite Leserkreise zu fesseln.

Für die kleine Tochter seines Dekans schrieb er zwei Klassiker der Weltliteratur: »Alice im Wunderland« und »Alice hinter den Spiegeln«. Die Originalausgabe von Lewis Carroll ist ein surreales und schräges Meisterwerk.

Lewis Carroll schrieb es nieder im Jahre 1862, inspiriert von einer sommerlichen Kahnfahrt auf der Themse in Gesellschaft dreier kleiner Mädchen, von denen eine - wie könnte es anders sein - den Namen Alice trug.

Ob es Carrolls Absicht war, ein Buch ausschließlich für Kinder zu schreiben, darf im nachhinein bezweifelt
werden. Der Umstand, dass er nach Jahren eine stark gekürzt.

Von Juni bis September des Jahres 1867 führte ihn eine Reise nach Russland, und er begann, am Manuskript Alice hinter den Spiegeln zu arbeiten, einer Fortsetzung der erfolgreichen Alice im Wunderland.

Seine Werke, als sogenannte Nonsense-Literatur bezeichnet, sind bis heute populär geblieben und haben nicht nur die Kinderliteratur, sondern ebenso Schriftsteller wie James Joyce, die Surrealisten wie André Breton und den Maler und Bildhauer Max Ernst oder den Kognitionswissenschaftler Douglas R. Hofstadter beeinflusst.

Lewis Carroll wurde am 27. Januar 1832 in Daresbury/England geboren.

Literatur:

Alice im Wunderland

Alice im Wunderland
von Lewis Carroll

Alice hinter den Spiegeln

Alice hinter den Spiegeln
von Lewis Carroll


Samstag, 5. August 2017

»Die Schattenlinie« von Joseph Conrad



»Die Schattenlinie« ist ein autobiografisch gefärbter Roman von Joseph Conrad, der 1917 Mitten im Ersten Weltkrieg entstanden ist. »Die Schattenlinie« von Joseph Conrad ist 100 Jahre nach seinem Erscheinen von Daniel Göske neu übersetzt worden. Joseph Conrads Klassiker neu übersetzt. Es ist die bisher beste Übersetzung des Romans.

Der junge Seemann aus England geht auf seine erste Fahrt als Kapitän. Doch unter der Mannschaft wütet das Tropenfieber, und draußen auf dem Meer gerät das Schiff in eine Flaute, treibt Tag um Tag nur noch im Kreis. Als in den Chininfläschchen sich kein Medikament, sondern nur gefälschtes weißes Pulver findet, kommt es zur Bewährungsprobe.

Will der Kapitän mit seinen Leuten überleben, muss der jugendliche Träumer sich unter dem teilnahmslosen Himmel zum verantwortlich Handelnden wandeln, die “Schattenlinie” zwischen Jugend und Erwachsensein überschreiten.


Ein junger Mann heuert an einem Hafen in Ostasien von einem Schiff ab, um von nun an dem Seeleben den Rücken zu kehren. In einer Bleibe für Seeleute eingekehrt lernt er den erfahrenen Kapitän Jiles kennen, der ihm sein erstes eigenes Kommando auf einem Schiff vermittelt, dessen früherer Kapitän unter mysteriösen Umständen verstorben ist. Die Besatzung des Schiffs erkrankt schwer, das Schiff kommt zudem nicht mehr auf dem Ozean voran. Es entwickelt sich eine höchst bedrohliche Situation für alle, da das Schiff in einen Sturm gerät. Der als Kapitän noch völlig unerfahrene Protagonist nimmt das Schicksal seiner Mannschaft in die Hände.

Conrads Roman, den er seinem Sohn Borys widmete, handelt von der Reifeprüfung eines jungen Mannes, der sich nach seiner zunächst wankelmütigen Ablehnung des Lebens als Seefahrer in einer schwierigen Lage erst noch beweisen muss. Ein mitreißender Roman über jugendlichen Wankelmut, einen Reifungsprozess und das Sammeln von Erfahrungen. Die Überschreitung der "Schattenlinie" erweist sich dabei als Entwicklungssprung vom zwar forschen, gleichwohl noch "grünen" Jüngling hin zu einem schicksalersprobten jungen Mann.

Es handelt sich um einen Roman mit autobiografischem Hintergrund. Conrad verarbeitete eine persönliche Erfahrung: Sein Sohn Borys zog 1917 in den Krieg und musste dort seine Reifeprüfung als junger Mann bestehen.

Der Roman eignet sich wegen der Verquickung der Seefahrer-Thematik mit gehaltreichen und ausgefeilten Dialogen nicht nur hervorragend für Liebhaber von Abenteuerliteratur, sondern auch für jene, die höchste literarische Ansprüche haben. Der Übersetzer Daniel Göske gibt Joseph Conrads klarer und ausdrucksstarker Sprache endlich eine Gestalt, die diesem großen Roman der Weltliteratur angemessen ist.

Literatur [ >> ]:


Die Schattenlinie
von Daniel Göske und Joseph Conrad


Blog-Artikel:

Joseph Conrad 90. Todestag - Literatenwelt-Blog - literatenwelt.blogspot.com

Samstag, 27. Mai 2017

»Der Report der Magd« von Margaret Atwood

Der Report der Magd

»Der Report der Magd« von Margaret Atwood erzählt von der provozierenden Vision eines totalitären Staats, in dem Frauen keine Rechte haben: Die Dienerin Desfred besitzt etwas, was ihr alle Machthaber, Wächter und Spione nicht nehmen können, nämlich ihre Hoffnung auf ein Entkommen, auf Liebe, auf Leben.

So könnte die Zukunft aussehen - hineinprojeziert in das Jahr 2195: Totalitär, angesichts sich wandelnder gesellschaftlicher Bedingungen, frauenfeindlich allemal, wenn der Nachwuchs ausbleibt, die Zukunft allein auf der Hoffnung beruht, daß genug Nachschub bereitsteht, um sie zu tragen. Margret Atwood hat mit ihrem Roman eine kühle Vision aus der Sicht einer Bediensteten beschrieben. Daß sie uns trotzdem zu packen vermag, beruht in der Kunst der Autorin die Verhältnisse so bedrückend zu schildern, daß selbst eine aufkeimende Liebe ständig Gefahr läuft, entdeckt und unterbunden zu werden.

Faszinierend beschrieben, wie die Frauen der Machthaber auf die Welt der Mägde reagieren. Fast Dickenssche Verhältnisse, in denen das Großbürgertum sich der Waisen erbarmt. Desfred, die mißbrauchte Magd eines Kommandanten flüchtet am Ende ins Unbekannte, vertraut sich Fremden an. Lieber sterben, als so zu leben.


Das Besondere bei Atwoods Büchern, auch und gerade bei »Der Report der Magd«, ist die kunstvolle Verschachtelung der Erzählung, welche das Ganze so mitreißend gestaltet, und die auf über 400 Seiten durchgehende, lyrische Sprache.

»Der Report der Magd« ist extrem düster, letztendlich mit mehr Pessimismus als Optimismus versehen. Beklemmend, eindrücklich. Die Geschichte erinnert an Orwells Vision vom Großen Bruder, der über uns alle wacht. Doch ihre Vision trägt ein menschliches Antlitz, was die Vorstellung noch grauenhafter macht, da das Alltägliche in ihr verharmlost erscheint.

Die Dinge sind wie sie sind und nur ein paar Verrückte versuchen sie zu ändern, aber mit denen wird man schon fertig werden. Wenn man angesichts fehlender Aussichten auf Veränderung, sein einziges Heil im Privaten sucht, das auch noch so kontrolliert, wird, daß man seinen Körper zur Zucht bereitstellen muß, ist man seiner selbst vollkommen beraubt.

Margaret Atwoods »Report der Magd« wurde zum Kultbuch einer ganzen Generation und von Regisseur Volker Schlöndorff unter dem Titel »Die Geschichte der Dienerin« verfilmt.

Literatur [ >> ]:

Der Report der Magd
Der Report der Magd
von Margaret Atwwood

Der Report der Magd | Die Zukunft - diezukunft.de

Blog-Artikel:

»Die Fremden: Für mehr Mitgefühl« von William Shakespeare

»Die Fahnen: Roman in fünf Bänden« von Miroslav Krleža

»Das Maskenspiel der Genien« von Fritz von Herzmanovsky-Orlando

Fritz von Herzmanovsky-Orlando 140. Geburtstag

Ludwig Uhland 230. Geburtstag

»Frühlingsglaube« von Ludwig Uhland



Samstag, 20. Mai 2017

»Die Fremden: Für mehr Mitgefühl« von William Shakespeare


Um 1600 entstand das anonyme Theaterstück "Sir Thomas More", das fünf Autoren im Kollektiv verfasst haben. Höhepunkt des Theaterstückes, das in London spielt, ist Mores große humanistische Rede vor dem Volk. Heute weiß man dank wissenschaftlicher Methoden wie linguistischer Statistik: Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ist diese Seite jedoch von William Shakespeare geschrieben worden, denn vieles deutet auf seine Handschrift und damit Urheberschaft hin.

Sir Thomas More

Damit ist das Dokument, das derzeit in der »British Library« in London ausgestellt wird, das einzige handschriftliche Zeugnis des Dichters - abgesehen von sechs seiner krakeligen Unterschriften.

Als Dokument gegen Fremdenfeindlichkeit ist William Shakespeares More-Rede von erschütternder Aktualität. Nachzulesen ist die Rede in einem Büchlein, das neben dem englischen und deutschen Shakespeare-Text einen informativen Essay des Übersetzers Frank Günter sowie einem pointierten Vorwort des Journalisten Heribert Prantl.


Shakespeare legt Thomas More eindringliche Worte in den Mund: "Dann stellt euch vor, ihr seht die Fremden, elend, mit Lumpenbündeln, Kinder auf dem Rücken, wie sie zu Küsten und zu Häfen trotten, und ihr sitzt da, als König eurer Wünsche, die Staatsmacht starr verstummt vor eurer Wut, und ihr gespreizt im Prozornat eures Dünkels: Was habt ihr dann? Ich sag`s euch: ihr habt nur gelernt, wie Frechheit und Gewalt obsiegt."

Sir Thomas More

Lange wurde spekuliert, nun ist bewiesen: Eine über 400 Jahre alte Handschrift stammt tatsächlich von William Shakespeare. Unter dem Titel »Die Fremden: Für mehr Mitgefühl« ist der Text gerade auf Deutsch erschienen. »Die Fremden« von William Shakespeare ist bestürzend aktuell.


Literatur:


Die Fremden: Für mehr Mitgefühl
von William Shakespeare


Blog-Artikel:

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