Samstag, 13. Juni 2020

Charles Dickens und die Viktorianische Ära


Charles Dickens


Die lange Regierungszeit der britischen Königin Viktoria (1837–1901) war eine Zeit großer Fortschritte auf technologischem und industriellem Gebiet. Großbritannien errichtete während der Viktorianischen Ära ein der ganzen Welt ein umfangreiches Imperium, in dem aber viele Menschen vom Fortschritt ausgeschlossen blieben und arm blieben.
Die allgemeine Stimmung wurde von Königin Viktoria nach einem Besuch der Weltausstellung zum Ausdruck gebracht. Am 29. April 1851 schrieb sie in ihr Tagebuch: »Wir sind fähig, alles zu tun.«

Der rasante Fortschritt wurde jedoch in der Kultur und Literatur von großer und zunehmender Skepsis begleitet. Die Autoren dieser Epoche reflektierten ihre Bedenken, dass der Geist des Menschen durch das Maschinenzeitalter zerstört werden könnte. Prägendster Autor und Chronist der der viktorianischen Zeit war Charles Dickens, der zu jener ZEit meistgelesenste englische Autor.

Großbritannien hatte das Recht, wenn nicht die Pflicht, der Welt seinen Stempel aufzudrücken. Genau das taten britische Soldaten, Ingenieure und Industrielle mehr als ein halbes Jahrhundert lang.

Charles Dickens

Charles Dickens avancierte mit seinen Werken zu einem der bedeutendsten Vertreter der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Anhand charaktervoller Figuren zeichnete er Geschichten mit existenziellem Hintergrund, in denen das Gute mit dem Bösen ringt. Dabei beleuchtete er die sozialen Probleme seiner Zeit.

In einem boomenden Markt für Bücher und Zeitschriften bediente Dickens mit seiner bildreichen Prosa bestens die Bedürfnisse eines moralisierenden Publikums viktorianischer Herrenmenschen, das sich im Einvernehmen mit Gottes Schöpfung fühlte und mit religiös inspiriertem Dünkel auf das wachsende Heer der Armen und „gefallenen Frauen“ fern der feinen Gesellschaft herabsah.

Dickens brachte in seiner literarischen Produktion das Kunststück fertig, so Gelfert, der viktorianischen Gesellschaft ihre Mängel „um die Ohren zu hauen“ und sich gleichzeitig mit ihr vollständig zu identifizieren. Für den modernen Geschmack allerdings gehören Dickens Romane mit ihren unwahrscheinlichen Wendungen zu einer längst überholten romantischen Weltsicht. Darin ändert auch ihr sozialkritischer Einschlag nichts. Trotz ihrer Frontstellung gegenüber der beginnenden Industrialisierung wurden Dickens Romane und Novellen schon von manchem kritischen Zeitgenossen als sentimentaler Kitsch abgetan.


Oliver Twist


Im Jahr 1838 erschien der Roman »Oliver Twist« erstmals. Einer seiner populärsten Romane war »Oliver Twist« (1837–1839). Mit »Oliver Twist« prangerte Dickens die gesellschaftlichen Missstände der damaligen Zeit an. Selbst Historiker haben Dickens' Romane als dokumentarische Quelle herangezogen.

Im Jahre 1849 begann Dickens mit der Arbeit an seinem Roman »David Copperfield«, der auf Erfahrungen aus seiner Kindheit und seinem frühen Leben basiert. Mit dem stark autobiografisch geprägten Roman »David Copperfield«, den er selbst als seinen »Lieblingsroman« bezeichnete, schuf Charles Dickens einen der wenigen großen Bildungsromane der englischen Literatur.

In seinem Roman appellierte er mit der Kritik an der Missachtung des Kindes, die der Kritik an sozialen Missständen vorangeht, an das Gewissen und wollte den Weg für soziale Reformen ebnen.

Um 1850 wurde Charles Dickens zum Chronisten der industriellen Revolution in England und des Molochs London. In seinem autobiografischen Roman »David Copperfield« schildert er das Arbeitsleben in den Fabriken, wo schon Kinder ausgebeutet wurden.

Charles Dickens zeichnete ein lebendiges Gesellschaftsgemälde der Viktorianischen Zeit, in dem sich Charakteristika seiner Werke wie scharfe Beobachtungsgabe, psychologisches Feingefühl und Sozialkritik vereinen. Seine Werke liefern eine eindrückliche Schilderung des sozialen Verhältnisse und herrschenden Armut.

Niemand hat so feinfühlig die viktorianische Zeit in seinen Romanen geschildert wie Charles Dickens. Seine Romane leben von seinen liebevoll gezeichneten Figuren. Humorvoll schildert Dickens das Volksleben seiner Zeit. Er stellte aber auch mit deutlicher Sympathie für die Armen und Unterdrückten soziale Mißstände dar.

Weblinks:

Charles Dickens-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Charles Dickens-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Blog-Artikel:

»Oliver Twist« von Charles Dickens

Charles Dickens 150. Todestag

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