Sonntag, 29. Juli 2012

Sten Nadolny 70. Geburtstag

Sten Nadolny wurde am 29. Juli 1942 in Zehdenick an der Havel geboren. Sten Nadolny ist ein deutscher Schriftsteller. Er ist der Sohn des Schriftstellerpaares Burkhard und Isabella Nadolny.

Als Sohn eines Schriftstellerehepaares wollte Sten Nadolny keinesfalls den Beruf der Eltern ergreifen. Schon in seiner Jugend zeigte er allerdings Interesse für den britischen Polarforscher John Franklin, der später die Hauptfigur seines erfolgreichsten Romans werden sollte.

1981 erschien Nadolnys Erstling, der Roman »Netzkarte«. Protagonist des Buchs ist der 30-jährige Studienreferendar Ole Reuter, der eine einmonatige Reise mit der Bundesbahn unternimmt.
Nach seinem literarischen Debüt »Netzkarte« erschien 1983 der Roman »Die Entdeckung der Langsamkeit«, der in alle Weltsprachen übersetzt inzwischen zum modernen Klassiker der deutschsprachigen Literatur geworden ist.

Das Buch beschreibt, angelehnt an das Leben des Polarforschers John Franklin, den Werdegang eines Menschen, der ungemein langsamer ist als der Rest der Welt und trotz oder gerade wegen seiner Langsamkeit seinen Weg geht und ein berühmter Kapitän und Entdecker wird.

Danach veröffentlichte Sten Nadolny die Romane »Selim oder Die Gabe der Rede«, »Ein Gott der Frechheit«, »Er oder ich«, den »Ullsteinroman« und zuletzt der gemeinsam mit Jens Sparschuh verfasste Gesprächsband »Putz- und Flickstunde«.

Für sein Werk wurde er unter anderen mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 1980, dem Hans-Fallada-Preis 1985, dem Premio Vallombrosa 1986, dem Ernst-Hoferichter-Preis 1995 und dem Weilheimer Literaturpreis 2010 ausgezeichnet.

Der Schriftsteller Sten Nadolny lebt in Berlin und am Chiemsee.

Montag, 2. Juli 2012

»Der Steppenwolf« von Hermann Hesse

»Der Steppenwolf«
»Der Steppenwolf«

»Der Steppenwolf« erschien 1927 zum 50. Geburtstag von Hermann Hesse. »Der Steppenwolf« stellt in Hesses Leben und Werk einen Wendepunkt dar. »Der Steppenwolf« ist eine Prosa-Erzählung mit stark autobiographischen Zügen, denn er erzählt die Geschichte eines tiefen seelischen Leidens der Hauptfigur Harry Haller, eines Alter Egos Hermann Hesses. Zentrales Thema ist die Zerrissenheit des modernen Individuums zwischen Trieb und Vernunft, Natur und Geist. Hesse hat sich darin nicht nur seine eigenen Probleme von der Seele geschrieben, sondern auch nach Lösungen für die Seelen- Probleme des modernen, individualisierten Menschen gesucht.


Harry Haller, der Steppenwolf, ist heimatlos geworden und leidet an seiner inneren Zerissenheit, empfindet halb als Mensch, halb als Wolf. Er sehnt sich nach Zugehörigkeit, nach Harmonie und Liebe, will aber auch unabhängig und frei sein und verabscheut alles Normale. Dieser Zwiespalt führt ihn immer tiefer in eine existenzielle Krise, in der er Selbstmord als einzigen Ausweg sieht. Doch Hermine, eine Prostituierte, und das Magische Theater helfen ihm, sich selbst zu erkennen und das Leben leichter zu nehmen.

»Der Steppenwolf« versinnbildlicht die Krise des modernen Menschen. Das vorherrschende Gefühl gegenüber der Gesellschaft ist Fremdheit. Der Einbruch der Moderne in die überkommenen Ordnungen hat ihn zum Außenseiter gemacht: Harry Haller, der Steppenwolf, ist »zwischen die Zeiten geraten«, irrt heimatlos durch die Städte und sucht nach neuer Orientierung.

»Der Steppenwolf« ist eine Kritik der Gesellschaft und eine Persönlichkeitsanalyse gleichermaßen. Harry Haller ist Außenseiter des Bürgertums, das dem Menschen die Individualität aberkennt, Anpassung fordert, aber auf der anderen Seite auch Halt gibt. In Harry spiegelt sich dieser Zwist wider, denn er ist zwar dem Bürgertum gegenüber äußerst kritisch, dennoch fasziniert es ihn auch, er fühlt sich zeitweise wohl in der bürgerlichen Ordnung. Doch immer wieder verhöhnt der Wolf" den Menschen" und Harry fühlt sich plötzlich wieder abgestoßen. Er will die Unabhängigkeit und sucht gleichzeitig nach Schutz.

Hermann Hesses Roman »Der Steppenwolf«, 1927 erschienen, ist ein Weltbestseller. Besonders für die Jugend ist der Roman immer wieder zum Identifikations- und Bekenntnisbuch geworden, nur vergleichbar mit Goethes »Die Leiden des jungen Werther«. Allerdings erzählt der Roman keine Adoleszenzgeschichte, sondern die Krise eines 50jährigen Mannes, der sein bisheriges Leben nicht fortführen will.

Weblinks:

»Der Steppenwolf«
»Der Steppenwolf«
von Hermann Hesse

Der Steppenwolf Rezension
Der Steppenwolf Rezension
von Joachim Weiser


Hermann Hesse-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de