Samstag, 16. September 2017

»Golden House« von Salman Rushdie

Golden House
Golden House

»Golden House« von Salman Rushdie eine amerikanische Familiensaga mit dem Anspruch eines Gesellschaftsromans. Rushdies neuer Roman »Golden House« ist das erste große Werk über die noch junge Trump-Ära. Im Zentrum der opulenten Erzählung, die in New York spielt, stehen der schwerreiche Immigrant Nero Golden und seine Familie.

Als der mächtige Immobilien-Tycoon Nero Golden unter mysteriösen Umständen in die Staaten eindringt, nehmen er und seine drei erwachsenen Kinder neue Identitäten an, indem er "römische" Namen nennt und in ein großes Herrenhaus in der Innenstadt von Manhattan zieht. Kurz nach der Amtseinführung von Barack Obama, etabliert er sich gemeinsam mit seinen Söhnen schnell an der Spitze der New Yorker Gesellschaft.


Die Geschichte der Familie Golden wird aus der Sicht ihres Nachbarn und Vertrauten René erzählt, einem aufstrebenden Filmemacher, der im Golden-Clan das perfekte Thema findet. René verfasst nun filmreife Chroniken über das Verderben des Hauses Golden: das hohe Leben des Geldes, der Kunst und der Mode, ein Geschwisterstreit, eine unerwartete Metamorphose, die Ankunft einer schönen Frau, Verrat und Mord und weit weg in ihrer verlassenen Heimat, einige anständige Intelligenzarbeit.

Golden House
Golden House

Rushdie spinnt die Geschichte des amerikanischen Zeitgeistes in den letzten acht Jahren und schlägt jeden Schlag, den Aufstieg der Birther-Bewegung, die Tea-Party, die Gamergate und die Identitätspolitik, das Gegenspiel gegen die politische Korrektheit; die Überlegenheit des Superheldfilms und natürlich das Aufständnis eines rücksichtslos ehrgeizigen, narzisstischen, medienbewussten Schurken, der Make-up und mit farbigem Haar trägt.


Ein mächtiger Immobilien-Tycoon erobert New York und zieht dort in ein eigenes Hochhaus ein. Salman Rushdie ist ein gewiefter Autor, denn die Parallelen zu dem amtierenden Präsidenten sind einfach unverkennbar, natürlich ebenso wie das gezeichnete Bild eines rücksichtslos ehrgeizigen, narzisstischen, medienbewussten Schurken, der Make-up und mit farbigem Haar trägt und zahlreichen weiteren eindeutigen Anspielungen.

In einer neuen Weltordnung von alternativen Wahrheiten hat Salman Rushdie den ultimativen Roman über Identität, Wahrheit, Terror und Lügen geschrieben. Ein brillanter, herzzerreißender realistischer Roman, der nicht nur unheimlich vorsätzlich ist, sondern einen der größten Geschichtenerzähler der Welt zeigt, der auf dem Höhepunkt seiner Kräfte arbeitet.

Salman Rushdie beschreibt kühl den Zeitgeit, den eine solche Gestalt und dessen Aufstieg überhaupt erst möglich gemacht hat. Er erfasst den irritierenden Zeitgeist und zeichnet mit größter Erzählkunst ein treffendes Bild unserer heutigen Welt. Dieser Roman beweist aufs Neue, dass er einer der besten Geschichtenerzähler unserer Tage ist. Der Roman stellt die Frage nach der Identität des Menschen in einer sich rasch verändernden Welt.

Eine lesenswerte Lektüre in das Innnere des amerikanischen Zeitgeistes der Trump-Ära.

Literatur:

Golden House
Golden House
von Salman Rushdie


Blog-Artikel:

»Mitternachtskinder« von Salman Rushdie

Salman Rushdie 70. Geburtstag

Donnerstag, 14. September 2017

Theodor Storm 200. Geburtstag

Theodor Storm

Theodor Storm wurde vor 200 Jahren am 14. September 1817 in Husum bei Schleswig geboren.

Storm war ein deutscher Schriftsteller, der als Lyriker und als Autor von Novellen und Prosa des deutschen Realismus mit norddeutscher Prägung bedeutend war. Storm gilt als einer der bedeutendsten deutschen Vertreter des bürgerlichen bzw. poetischen Realismus, wobei neben seinen Gedichten besonders seine Novellen seinen Ruhm begründeten.

In realistisch-stimmungsvollen Bildern schildert Theodor Storm seine norddeutsche Heimat. Als einer der ersten Autoren in der deutschen Literaturgeschichte veröffentlichte er Vorabdrucke seiner Romane in Zeitschriften.

Von 1837 bis 1842 studierte er Jura in Kiel und nahm ein Jahr später eine Stelle als Advokat in Husum an.

1846 heiratete er seine Cousine Konstanze Esmarch. Mit ihr hatte er sieben Kinder. Bei der Geburt des letzten Kindes starb Konstanze. Kurz nach seiner Hochzeit lernte Storm Dorothea Jensen kennen, mit der ihn eine leidenschaftliche Beziehung verband und die er als Witwer in zweiter Ehe heiratete.

Seine frühen Gedichte im »Liederbuch dreier Freunde« von 1843 handeln von der Enttäuschung über die Abweisung Storms durch Berta von Buchau, die er heiraten wollte. Er verfasste zahlreiche Novellen, die von seiner Beeinflussung durch Johann Wolfgang von Goethes so genannten Pantheismus künden. Später beschäftigte sich Storm in seinen Novellen mit psychologischen und gesellschaftlichen Fragen.

Seine wohl bekannteste der 58 Novellen dürfte »Der Schimmelreiter« sein. Die gespenstische Geschichte um den unglücklichen Deichgrafen Hauke Haien vollendete Storm im letzten Jahr seines Lebens. Sie erschien wenige Monate vor seinem Tod am 4. Juli 1888 und fasziniert auch heute noch viele Leser.

Schriftsteller war Storm nur im Nebenerwerb. Im bürgerlichen Beruf war Storm Jurist. Aus politischen Gründen wurde er 1852 aus dem Amt entlassen und war fortan als unbesoldeter Assessor im preußischen Staatsdienst in Potsdam tätig. Er begegnete Franz Kugler, Theodor Fontane, Joseph von Eichendorff und Paul Heyse.

Theodor Storm war ein Schriftsteller, über den Thomas Mann in einem 1930 erschienenen Essay schrieb: „Er ist ein Meister, der bleibt.“


Ab 1856 war Storm Richter in Heiligenstadt und ab 1864 Landvogt in Husum. 1874 wurde er Oberamtsrichter und ab 1879 Amtsgerichtsrat.

Theodor Storm starb am 4. Juli 1888 in Hademarschen bei Holst an Magenkrebs. Durch Storms Novelle »Der Schimmelreiter« ist Husum als graue Stadt am Meer bekannt.

Weblink:

Nun sei mir heimlich zart und lieb - Deadgermanpoets - Poem (engl.) - https://deadgermanpoets.wordpress.com

Literatur:

Der Schimmelreiter: Novelle (insel taschenbuch)
Der Schimmelreiter: Novelle (insel taschenbuch)
von Theodor Storm

Der Schimmelreiter: Novelle (insel taschenbuch)
Der Schimmelreiter: Novelle (insel taschenbuch)
von Theodor Storm


Blog-Artikel:

Zum 200. Geburtstag von Theodor Storm www.buch-rezensionen.com/

Clemens Brentano 175. Todestag

Hermann Hesse 140. Geburtstag

Alfred Döblin 60. Todestag

Ambrose Bierce 175. Geburtstag


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Freitag, 8. September 2017

August Wilhelm Schlegel 250. Geburtstag


August Wilhelm Schlegel wurde am 8. September 1767 in Hannover als vierter Sohn des evangelisch-lutherischen Pastors Johann Adolf Schlegel und dessen Ehefrau geboren. August Wilhelm Schlegel war ein deutscher Literaturhistoriker und -kritiker, Übersetzer, Alt-Philologe und Indologe. Er lehrte an der Universität Jena als außerordentlicher Professor.

Zusammen mit seiner Frau Caroline Schlegel, seinem Bruder Friedrich und dessen Frau Dorothea Schlegel, Johann Gottlieb Fichte, später auch Ludwig Tieck und Novalis prägte er die neue „romantische Schule“. von einem unerschütterlichen Glauben an die eigene Mission angetrieben, die Welt zu Romamtisieren.

Als Übersetzer machte er sich um die italienische, spanische und portugiesische Literatur verdient. Seine Hauptleistung ist aber die Übersetzung von 17 der Stücke Shakespeares. Als Übersetzer machte er sich u.a. mit der textgenauen Übersetzung von 17 Shakespeare-Stücken verdient. Seine Hauptleistung ist aber die Übersetzung von 17 der Stücke Shakespeares.


August Wilhelm Schlegel gilt als der wichtigste Sprachphilosoph der deutschen Frühromantik sowie als Mitbegründer der altindischen Philologie. Er war Mitarbeiter an Schillers Horen, dem Musenalmanach und der Jenaer Allgemeinen Literatur-Zeitung. Mit seinem Bruder Friedrich teilte er sich die Herausgeberschaft der Zeitschrift Athenäum. Später war er Herausgeber der Indischen Bibliothek.

An literarischen Werken verfasste er Sonette, Balladen und Dramen. Blieben seine eigenen literarischen Werke auch unbedeutend und ohne Erfolg, so sind seine Verdienste für die deutsche Literatur als Übersetzer, zum Teil gemeinsam mit Ludwig Tieck (und dessen Tochter Dorothea sowie Wolf von Baudissin), unbezweifelbar und maßgebend.

August Wilhelm Schlegel gilt zusammen mit seinem Bruder Friedrich als wichtigster Initiator der literarischen Romantik in Deutschland. Beide versammelten einen Kreis hochrangiger Literaten, wie Novalis, Ludwig Tieck oder Friedrich Wilhelm Joseph Schelling um sich und legten das Fundament für eine literarische Strömung, die das erste Drittel des 19. Jahrhunderts beherrschte und auch danach noch zahlreiche Anhänger fand.

August Wilhelm Schlegel starb am 12. Mai 1845 in Bonn.

Weblinks:

Romantik - wortwuchs.net

Heidelberger Romantik - wortwuchs.net


Blog-Artikel:

Clemens Brentano 175. Todestag

Mittwoch, 30. August 2017

Charles Baudelaire 150. Todestag

Charles Baudelaire

Charles Baudelaire starb vor 150 Jahren am 31. August 1867 in Paris. Charles Baudelaire gilt als einer der bedeutendsten französischen Dichter und als wichtiger Wegbereiter der literarischen Moderne in Europa. Wie kein anderer steht Charles Baudelaire für Dekadenz, morbide Erotik, Überspanntheit der Nerven oder auch: "Lust am Untergang".

Gut, dass Charles Baudelaire nicht auf seine Eltern gehört hat! Die wollten, dass er als Jurist Karriere macht. Stattdessen wurde Baudelaire Dichter und verprasste sein Erbe mit Prostituierten. Vor 150 Jahren starb Baudelaire im Alter von 46 Jahren.

Ab 1838 schrieb Baudelaire Gedichte, Prosa und Dramen. Er übersetzte Prosa von Edgar Allan Poe, bevor er als Dichter in Erscheinung trat. Im Alter von 36 Jahren veröffentlichte er »Les Fleurs du Mal«.

Durch seine prosaische Dichtung »Die Blumen des Bösen« wurde er schnell berühmt. Baudelaire wagte hier erstmals die Darstellung des Bösen in der Literatur.


1857 erschien der Gedichtzyklus »Hundert Gedichte« der ersten Augabe der »Fleurs du mal«. Das Bürgertum war über die decadence in den Gedichten verärgert und fürchtete einen Angriff auf die bürgerlichen Werte. Die Veröffentlichung des anstössigen Gedichtbandes verursachte damals einen öffentlichen Skandal und hatte sofort einen Strafprozess wegen „Gotteslästerung“ und „Beleidigung der öffentlichen Moral“ gegen Autor und Verleger zur Folge. Geschadet hat der Prozeß dem Ruf des Dichters nicht.

Am 20. August 1857 wurden Dichter und Verleger wegen »Verstosses gegen die öffentliche Moral und die guten Sitten« von der Pariser Strafkammer zu einer Geldstrafe verurteilt und erhielten die Auflage, sechs Gedichte aus der Sammlung zu streichen.

Im Jahr 1861 ließ der Dichter eine zweite, von den inkriminierten Versen bereinigte Auflage erscheinen, die nun um 35 Gedichte vermehrt war.

Schnell genoss der "Dichter des Bösen" den Ruf eines Exzentrikers und Bonvivanten.

Wer nicht das Joch der Gegenwart tragen will, muss sich berauschen, gleichviel ob mit Wein, Tugend oder Poesie. so Baudelaire in seinem Gedicht »Envirez-Vous« (»Berauscht Euch«).

Im Jahr 1865 erschien in Brüssel das Bändchen »Les Epaves«, das 23 Gedichte, darunter die verbotenen, enthielt.

Weitere Werke sind die Prosadichtungen »Die Tänzerin Fanfarlo» und »Der Spleen von Paris«.

Baudelaire gilt noch heute als Ingegriff moderner französischer Dichtung.

Charles Baudelaire wurde am 9. April 1821 in Paris geboren.

Literatur [ >> ]:

Les Fleurs du Mal - Die Blumen des Bösen
Les Fleurs du Mal - Die Blumen des Bösen
von Charles Baudelaire


Pariser Dandy und Rebell - DIEZEIT - www.zeit.de


Weblinks:

Charles Baudelaire-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Charles Baudelaire-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

Ulrich Plenzdorf 10. Todestag

Clemens Brentano 175. Todestag

George Tabori 10. Todestag

»Walden oder Leben in den Wäldern«
von Henry Thoreau


Walter Benjamin 125. Geburtstag

Henry Thoreau 200. Geburtstag

Dramatiker Tankred Dorst gestorben

Daniil Granin ist tot

»Der Steppenwolf« von Hermann Hesse

Hermann Hesse 140. Geburtstag

Alfred Döblin 60. Todestag

Ambrose Bierce 175. Geburtstag

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Samstag, 19. August 2017

»Märchen von Hans Christian Andersen« Bildband illustriert von Werner Klemke

Märchen von Hans Christian Andersen: illustriert von Werner Klemke
Märchen von Hans Christian Andersen

Hans Christian Andersen

Weltberühmt wurde Hans Christian Andersen (1805-1875) vor allem durch seine Märchen, die er 1835 bis 1848 in acht Bänden publizierte. Dabei bearbeitete er Volksmärchen, bis sie seinen literarischen Ansprüchen genügten, gleichzeitig von Kindern verstanden werden konnten und wie gesprochen klangen. Seine romantischen Kunstmärchen werden heute in allen Kinderzimmern dieser Welt vorgelesen.

Die Märchen von Hans Christian Andersen sind ein Füllhorn hervorragender Erzählungen und eine wahre Fundgrube für Illustrationen in immer wieder neu erscheinenden grafischen Bildbänden durch hervorragende Grafiker und Zeichner. So nahm sich auch der deutsche Gebrauchsgrafiker, Buchgestalter und Illustrator Werner Klemke (1917–1994) Andersens Märchen an.

»Märchen von Hans Christian Andersen: illustriert von Werner Klemke« ist ein opulenter, nun veröffentlicher filigraner Bildband im typischen Format eines Märchenbuchs, illustriert von Werner Klemke, über die Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen. Ein grafischer Bildband aus Meisterhand. Dieser Schatz lag lange verborgen, doch zum 100. Geburtstag des Altmeisters Werner Klemke ist dieser nun gehoben worden.

Werner Klemke (1917–1994) war ein deutscher Buchgestalter und Illustrator, Gebrauchsgrafiker und Hochschullehrer in der DDR. Werner Klemke gilt als der einflussreichste und gefragteste Buchkünstler der ehemaligen DDR. Sein Lieblingspublikum waren die Kinder und ihnen schenkte er zum Beispiel 1962 die Märchenausgabe der Grimm’schen Sammlung. Millionen begeisterten Lesern und Märchenliebhabern sind die bekannten Texte bis heute mit diesen Bildern verbunden. Für Klemke waren die Märchen von Hans Christian Andersen immer wieder Quell seiner Inspiration.


Doch erst heute, zum 100. Geburtstag Werner Klemkes veröffentlicht das KinderbuchVerlags-Label bei Beltz eine Sammlung an Zeichnungen Klemkes zu den Märchen Hans Christian Andersens, die eigentlich bereits 1975 zum 100. Todestag des Märchenerzählers erscheinen sollte, die aber nie zustande kam. Die im Nachlass gefundenen 196 Zeichnungen Klemkes erscheinen in einem klassischen Sammelband der Andersen-Märchen.

Märchen von Hans Christian Andersen: illustriert von Werner Klemke
Märchen von Hans Christian Andersen

Werner Klemke erschuf Illustrationen in pastelltönen, mit Tusche, in schwarz-weiß, mal filigran-detailliert, mal romantisch, mal mit frechen Anspielungen auf seine Zeit, doppelbödig und charmant.

Im typischen Format eines Märchenbuchs nehmen die Illustrationen verschiedene Rollen und Formen ein. So gibt es seitenfüllende Aufmacher am Beginn jedes Märchentextes, eher vigniettenartige kleine Einsprengsel und halb- oder ganzseitige Bilder in ganz verschiedenen Formaten, auch rahmende Bildbänder am oberen und/oder unteren Seitenrand.

In dem Band versammelt sind schwarz-weiße oder dezent kolorierte Pinselzeichnungen. Bei den Zeichnungen im Band handelt es sich technisch um schwarz-weiße oder dezent kolorierte Pinselzeichnungen, die durchaus einiges im Abstrakten lassen, pointieren und karikieren, zuspitzen, atmosphärisch ausarbeiten oder einfach auch den Text weitererzählen. Keinesfalls handelt es sich nur um Bilder zum Text, schon gar nicht um dekoratives Beiwerk.

In dem von Werner Klemke illustrierten Bildband sind 13 Märchen enthalten, darunter »Das Feuerzeug«, »Des Kaisers neue Kleider«, »Der Schweinehirt«, »Der Schatten« uvm.

Literatur [ >> ]:

Märchen von Hans Christian Andersen: illustriert von Werner Klemke
Märchen von Hans Christian Andersen: illustriert von Werner Klemke

von Hans Christian Andersen und Werner Klemke

Weblink:

Werner Klemke - Wikipedia


Blog-Artikel:

»Die neuen Leiden des jungen W«

Ulrich Plenzdorf 10. Todestag

Clemens Brentano 175. Todestag

George Tabori 10. Todestag

»Walden oder Leben in den Wäldern«
von Henry Thoreau


Walter Benjamin 125. Geburtstag

Schriftsteller Peter Härtling ist tot

Henry Thoreau 200. Geburtstag

Samstag, 12. August 2017

»Die neuen Leiden des jungen W« von Ulrich Plenzdorf

Die neuen Leiden des jungen W


»Die neuen Leiden des jungen W« ist ein autobiografisch gefärbter Roman des DDR-Schriftstellers Ulrich Plenzdorf. Darin wird die Geschichte des jungen Edgar Wibeau erzählt, der seine Lehre schmeißt, von zu Hause abhaut, sich ein Leben ohne Jeans nicht vorstellen kann und wie einst Goethes Werther in eine verheiratete Frau verliebt ist.

Edgar Wibeau ist 17 Jahre alt und steckt mitten in der Pubertät. Er begehrt wie Holden Cauldfield in H.D. Salingers »Der Fänger im Roggen« auf, eckt an - und stößt sich den Kopf besonders hart, denn in der DDR, wo er aufwächst, ist kaum Platz für Individualisten wie ihn.

So flüchtet er aus dieser Gesellschaft, versteckt sich in einer alten Laube und entdeckt dort bei der Lektüre von Goethes »Die Leiden des jungen Werther«, dass er mit diesem berühmtesten aller Liebeskranken einiges gemeinsam hat.


Das Buch beginnt mit zwei Todesanzeigen. Edgar Wiebeau ist durch einen Stromschlag gestorben. Eine von seinen Kollegen vom Bau und eine von seiner alleinerziehenden Mutter.

Der Vater liest den Tod des 17-Jährigen und beschließt Fakten über seine letzten Wochen zu sammeln, indem er alle, die Kontakt mit ihm hatten, zu den Geschehnissen befragt.

Die neuen Leiden des jungen W

Die neuen Leiden des jungen W

Das besondere bei der Ermittlung ist jedoch, dass nicht nur die Befragten und der Vater zu Wort kommen, sondern das auch Edgar sich aus dem Jenseits meldet und die Aussagen der Befragten für die Leser entweder korrigiert oder kommentiert.

Mit seinem Stück »Die neuen Leiden des jungen W.« gelang es Plenzdorf, die Ängste, Hoffnungen und das Lebensgefühl der Jugend in den 1970er Jahren in Ost- und Westdeutschland auf ungewöhnliche Art und Weise atmosphärisch einzufangen und auszudrücken.

Ulrich Plenzdorfs Name wird mit seinem berühmesten Werk »Die neuen Leiden des jungen Werther« untrennbar verbunden bleiben. Weltliteratur mit einem Kunstgriff: Er schrieb "seinen Werther" zeitgemäß und gesellschaftskritisch von Goethes Original ab und erfand "seine eigenen Werther".

»Die neuen Leiden des jungen W« ist ein Werther der DDR und ein sozialistischer »Gegenentwurf« zu den bürgerlichen Leiden des jungen Werthers. Die gedankliche Übertragung der Werther-Geschichte in die damalige sozialistische Gesellschaft impliziert die Annahme einer gestörten Beziehung des Helden zu eben dieser Gesellschaft und unterstellt ihr per analogiam ein wesentliches Defizit im Hinblick auf die proklamierte Entfaltung der Persönlichkeit.

Eine zusätzliche romantische Note bekommt der Liebesroman dadurch, daß er einem Land spielt, daß es über 25 Jahren nicht mehr gibt.
Der Autor hält es wohl mit Friedrich Dürrenmatt: "Eine Geschichte ist erst dann zu Ende erzählt, wenn sie die schlimmstmögliche Wendung genommen hat."


Weblinks:

Die neuen Leiden des jungen W. – Wikipedia

»Ein Werther der DDR« – Goethezeitportal – www.goethezeitportal.de

Literatur:

Die neuen Leiden des jungen W
Die neuen Leiden des jungen W
von Ulrich Plenzdorf


Blog-Artikel:

»Die Blumen des Bösen« von Charles Baudelaire

Charles Baudelaire 150. Todestag

»Die Leiden des jungen Werther« von Johann Wolfgang von Goethe

Ulrich Plenzdorf 10. Todestag

Clemens Brentano 175. Todestag

George Tabori 10. Todestag

»Walden oder Leben in den Wäldern« von Henry Thoreau


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Mittwoch, 9. August 2017

Ulrich Plenzdorf 10. Todestag

Ulrich Plenzdorf

Ulrich Plenzdorf starb vor 10 Jahren am 9. August 2007 in Berlin. Plenzdorf war ein ostdeutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramaturg. Er gilt als einer der bekanntesten Schriftsteller der DDR.

Seine Eltern wurden wegen ihrer Mitgliedschaft in der KPD während der Zeit des Nationalsozialismus mehrfach inhaftiert. Der gebürtige Kreuzberger kam 1950 mit seinen Eltern nach Ostberlin.

Von 1949 bis 1952 besuchte er die Schulfarm Scharfenberg in Himmelpfort bei Fürstenberg (Havel). 1950 zog die Familie von West- nach Ost-Berlin um, wo Plenzdorf 1954 in Lichtenberg das Abitur bestand.

In Leipzig studierte Plenzdorf anschließend Marxismus-Leninismus und Philosophie am Franz-Mehring-Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig, verließ die Hochschule aber ohne Abschluss.

Ab 1959 besuchte er die Deutsche Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg. Ab 1963 arbeitete er als Szenarist und Dramaturg im DEFA-Studio Babelsberg. Parallel zu seinem Studium arbeitete Plenzdorf von 1955 bis 1958 als Bühnenarbeiter.


Das bekannteste Werk von Ulrich Plenzdorf ist das 1972 in Halle uraufgeführte Bühnenstück »Die neuen Leiden des jungen W«, eine zeitgemäße Adaption des von Goethes »Werther«, die ein Jahr später auch als Prosafassung erschien. »Die neuen Leiden des jungen W« ist ein Werther der DDR und ein sozialistischer »Gegenentwurf« zu den bürgerlichen Leiden des jungen Werthers.

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Ulrich Plenzdorf wurde am 26. Oktober 1934 in Berlin geboren. Der Schriftsteller war seit 1955 mit Helga Lieske verheiratet und hatte drei Kinder.


Literatur:

Die neuen Leiden des jungen W
Die neuen Leiden des jungen W
von Ulrich Plenzdorf

Legende vom Glück ohne Ende
Legende vom Glück ohne Ende
von Ulrich Plenzdorf


Blog-Artikel:

George Tabori 10. Todestag

»Walden oder Leben in den Wäldern«
von Henry Thoreau


Henry Thoreau 200. Geburtstag

Dramatiker Tankred Dorst gestorben

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