Donnerstag, 18. Januar 2018

Lewis Carroll 120. Todestag

Lewis Carroll

Lewis Carroll - eigentlich Charles Lutwidge Dogson - starb vor 120 Jahren am 18. Januar 1898 in Guildford. Lewis Carroll war ein britischer Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters, Fotograf, Mathematiker und Diakon.

Lewis Carroll war Dozent für Logik und Mathematik am Christ Church College in Oxford. Bekannt wurde Carroll auch als Fotograf: er betrieb bereits ab der Mitte des 19. Jahrhunderts Fotografie als Kunst.




Er ist der Autor der berühmten Kinderbücher »Alice im Wunderland«, »Alice hinter den Spiegeln« (oder »Alice im Spiegelland«) und »The Hunting of the Snark«. Mit seiner Befähigung für Wortspiel, Logik und Fantasie schaffte er es, weite Leserkreise zu fesseln.

Für die kleine Tochter seines Dekans schrieb er zwei Klassiker der Weltliteratur: »Alice im Wunderland« und »Alice hinter den Spiegeln«. Die Originalausgabe von Lewis Carroll ist ein surreales und schräges Meisterwerk.

Lewis Carroll schrieb es nieder im Jahre 1862, inspiriert von einer sommerlichen Kahnfahrt auf der Themse in Gesellschaft dreier kleiner Mädchen, von denen eine - wie könnte es anders sein - den Namen Alice trug.

Ob es Carrolls Absicht war, ein Buch ausschließlich für Kinder zu schreiben, darf im nachhinein bezweifelt
werden. Der Umstand, dass er nach Jahren eine stark gekürzt.

Von Juni bis September des Jahres 1867 führte ihn eine Reise nach Russland, und er begann, am Manuskript Alice hinter den Spiegeln zu arbeiten, einer Fortsetzung der erfolgreichen Alice im Wunderland.

Seine Werke, als sogenannte Nonsense-Literatur bezeichnet, sind bis heute populär geblieben und haben nicht nur die Kinderliteratur, sondern ebenso Schriftsteller wie James Joyce, die Surrealisten wie André Breton und den Maler und Bildhauer Max Ernst oder den Kognitionswissenschaftler Douglas R. Hofstadter beeinflusst.

Lewis Carroll wurde am 27. Januar 1832 in Daresbury/England geboren.

Literatur:

Alice im Wunderland

Alice im Wunderland
von Lewis Carroll

Alice hinter den Spiegeln

Alice hinter den Spiegeln
von Lewis Carroll


Dienstag, 16. Januar 2018

»Alice im Wunderland« von Lewis Carroll


Alice im Wunderland

Lewis Carroll schrieb »Alice im Wunderland« im Jahre 1862 nieder, eine Traumgeschichte inspiriert von einer sommerlichen Kahnfahrt auf der Themse in Gesellschaft dreier kleiner Mädchen, von denen eine - wie könnte es anders sein - den Namen Alice trug.

Am 4. Juli 1862 unternahm Carroll mit seinem Freund Robinson Duckworth und den drei Schwestern Lorina Charlotte, Alice und Edith Liddell einen Bootsausflug auf der Themse und erzählte eine Geschichte. Als Alice Liddell den Wunsch äußerte, er möge die Geschichte aufschreiben, entstand die Inspiration zu seinem weltberühmt gewordenen Kinderbuch »Alice im Wunderland«.

Im Februar 1863 hatte Carroll das Manuskript von Alice im Wunderland abgeschlossen. Es waren 90 Seiten in seiner peniblen kleinen Handschrift geworden, die zahlreiche Leerstellen aufwiesen, in die Carroll persönlich angefertigte Illustrationen einfügen wollte.

Die Traumgeschichte beginnt mit dem Sturz der Heldin in ein Kaninchenloch, von wo sie nach
mehrfachen Verwandlungen einen Durchgang zu einem wunderlichen Garsten findet. Dort trifft sie
auf allerlei Menschen, Tiere und Fabelwesen, die sonderbare Verhaltensweisen an den Tag legen
und sie in Gespräche verwickeln, die den eigentlichen Reiz des Buches ausmachen: Nonsens-Unterhaltungen, gespickt mit Alltagssprüchen, die eine absurde Bedeutung entfalten, sobald man sie
wortwörtlich nimmt, logische Zirkelschlüsse, Wortspiele, kurze philosophische Dialoge und
Umdichtungen bekannter Gedichte aus der Zeit.


Die Geschichte endet, indem Alice nach einer abstrusen Gerichtsverhandlung, in der noch einmal
alle Figuren auftreten, alles beiseite wischt mit dem Ausruf "Ihr seid doch alles nur Karten!", im
Schoß ihrer Schwester am Ufer eines Baches wieder aus ihrem Traum erwacht. - Eine ganz
entzücke Geschichte! Den höchsten Genuss gewinnt der, der das Glück hat, die Geschichte in der
Originalsprache lesen zu können.

Untrennbar verbunden mit dem Ruhm des Buches sind die Illustrationen des Zeichners JohnTenniel. Er hat die Figuren bis in die kleinsten Einzelheiten hinein liebevoll dargestellt. Die eigenen Zeichnungen hatten zwar ihren Reiz, doch die laienhafte Ausführung war nicht für eine gedruckte Ausgabe geeignet, die Carroll inzwischen als Möglichkeit nicht ausschließen wollte.

Für die kleine Tochter seines Dekans schrieb er zwei Klassiker der Weltliteratur: »Alice im Wunderland« und »Alice hinter den Spiegeln«. Die Originalausgabe von Lewis Carroll ist ein surreales und schräges Meisterwerk. Ob es Carrolls Absicht war, ein Buch ausschließlich für Kinder zu schreiben, darf im nachhinein bezweifelt werden.

Von Juni bis September des Jahres 1867 führte ihn eine Reise nach Russland, und er begann, am Manuskript »Alice hinter den Spiegeln« zu arbeiten, einer Fortsetzung der erfolgreichen »Alice im Wunderland«.

Dieser Stoff enthält so viele Anspielungen und Doppeldeutigkeiten, dass man ihn als Kinder- und Erwachsenenlektüre einordnen muss: Kinder mag das komisch-irreale faszinieren oder ängstigen, Erwachsene können in traumhafte und traumatische Abgründe eintauchen.

Seine Werke, als sogenannte Nonsense-Literatur bezeichnet, sind bis heute populär geblieben und haben nicht nur die Kinderliteratur, sondern ebenso Schriftsteller wie James Joyce, die Surrealisten wie André Breton und den Maler und Bildhauer Max Ernst oder den Kognitionswissenschaftler Douglas R. Hofstadter beeinflusst.


Weltliteratur:

Alice im Wunderland

Alice im Wunderland
von Lewis Carroll

Alice hinter den Spiegeln

Alice hinter den Spiegeln
von Lewis Carroll


Samstag, 13. Januar 2018

»Träumer - Als die Dichter die Macht übernahmen« von Volker Weidermann



»Träumer - Als die Dichter die Macht übernahmen« ist ein historiographischer Roman des Autors und Journalisten Volker Weidermann über einen besonderen Moment der bayrischen Geschichte, in dem der Freistaat Bayern im November 1918 ausgerufen wurde. Der November 1918 war das Ende einer Ära. Der Journalist und Schriftsteller Kurt Eisner verkündete in der ersten Stunde des 8. November den Freien Volksstaat Bayern als Freistaat.


Bayern im November 1918, die Zeit der Münchner Räterepublik - eine der spannendsten Episoden der Deutschen Geschichte. Kriegsmüde Pazifisten erobern München und etablieren eine kurze chaotische Räterepublik. Ministerpräsident Kurt Eisner und, nach dessen Ermordung, Ernst Toller waren neben anderen Schriftstellern, die führenden Köpfe der Münchner Räterepublik 1918.








Wann gab es das schon einmal – eine Revolution, durch die die Dichter an die Macht gelangten? Doch es gab sie, die kurzen Momente in der Geschichte, in denen alles möglich erschien. Von einem solchen Ereignis, der Münchner Räterepublik, erzählt Volker Weidermann so mitreißend, dass der Leser zum Augenzeugen der turbulenten, komischen und tragischen Wochen zwischen November 1918 und April 1919 wird, die München, Bayern und Deutschland erschütterten.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Absetzung des bayerischen Königs beginnt der magische Moment, in dem alles möglich erscheint: radikaler Pazifismus, direkte Demokratie, soziale Gerechtigkeit, die Herrschaft der Fantasie. An der Spitze der Rätebewegung stehen die Schriftsteller Ernst Toller, Gustav Landauer und Erich Mühsam, die Literatur in Wirklichkeit verwandeln wollen. Doch auf die Tage euphorischer Aufbruchstimmung folgt rasch Ernüchterung. Der Traum währte nur solange, bis die reaktionären Kräfte zurückschlugen und die Revolution niederschossen. Und die Dichter an der Macht blieben eine bayrische Episode, denn die Restauration hat die Revolution besiegt.


In rasantem Tempo und aus der Perspektive von Beteiligten und Beobachtern vor Ort wie Thomas Mann, Klaus Mann, Rainer Maria Rilke, Adolf Hitler, Victor Klemperer oder Oskar Maria Graf entsteht so ein historischer Thriller über ein einzigartiges Ereignis der deutschen Geschichte. Und der Traum von direkter Demokratie und sozialer Gleichheit, den die Räterepublik träumte, berührt und beschäftigt uns bis heute.





Der Autor erzählt spannend von den Protagonisten und Widersachern der Münchner Räterepublik, wechselt behände die Perspektive zwischen Eisner, Mann und Hitler, dass es einem ganz wirr im Kopf wird, aber es waren eben auch wirre Zeiten.

Der Leser begegnet in diesem historiographischen Roman zahlreichen bekannten oder nicht mehr so bekannten Literatur- und Szenegrößen, die mehr oder minder am Umschwung teil hatten und sich für ihn begeistern konnte. Und mit ihm scheitern durften, wenn man es auf eine typisch sozialpolitische Essenz bringen möchte. Rainer Maria Rilke, Thomas Mann, Ricarda Huch oder Oskar Maria Graf mal live erleben? Hier hat man gute Gelegenheit.

Dieses Buch ist im Stil eines Zeitzeugen-Berichtes spannend und verständlich menschelnd geschrieben. Es hat das Zeug, eine vielen Menschen weitgehend unbekannte Epoche (nicht nur) bayerischer Geschichte populär in Herz und Hirn des Lesers zu legen. Der Autor hält es wohl mit Friedrich Dürrenmatt: "Eine Geschichte ist erst dann zu Ende erzählt, wenn sie die schlimmstmögliche Wendung genommen hat."

Aber genau das ist es nicht Volker Weidermann schreibt so lebensnah, so spannend, dass man glaubt, dabei zu sein. Hart wird es zum Schluss, wenn die Weißen kommen und losballern. Spannend, lesenswert , so kennt man die Bayern sicher nicht.


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Literatur:


Träumer - Als die Dichter die Macht übernahmen
von Volker Weidermann


Weblinks:

Revolution, 1918/1919 – Historisches Lexikon Bayerns - www.historisches-lexikon-bayerns.de

Freistaat Bayern – Historisches Lexikon Bayerns - www.historisches-lexikon-bayerns.de

November 1918 – das Ende einer Ära - bergundtotschlag.wordpress.com

Kurt Eisner - Wikipedia.org




Mittwoch, 10. Januar 2018

Hermann Kasack 50. Todestag

Hermann Kasack

Hermann Kasack starb am 10. Januar 1966 in Stuttgart – wenige Monate vor seinem 70. Geburtstag. Hermann Kasack war ein deutscher Schriftsteller und Dichter. Bekannt wurde er für seine gleichnishaften Romane und Erzählungen.

Nach dem Ersten Weltkrieg begann sein Weg: wie Brecht mit expressionistischer Lyrik (»Der Mensch«, 1918) und mit seiner Tätigkeit als Lektor zunächst im Gustav Kiepenheuer Verlag in Potsdam und später bei S. Fischer.

Er war auch einer jener deutschen Dichter, die aus den geschichtlichen Erfahrungen Lehren zu ziehen wußten. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfaßte er daher zeitkritische Bücher, die gegen die Diktatur und die Tyrannei, den Krieg und die Nazi-Herrschaft gerichtet sind und den Überlebenden ihre Situation vergegenwärtigen sollen. Dies gilt für die gleichnishaften Romane und Erzählungen »Der Webstuhl« (1949), »Das große Netz« (1952) und »Fälschungen« (1953), vor allem aber für »Die Stadt hinter dem Strom«.

Hermann Kasack war ein vielseitig begabter Autor, der mehrere Gattungen der Literatur berherrschte. Er schrieb Erzählungen, Romane, Dramen, Lyrik und Hörspiele.

Hermann Kasack schrieb mit dem Roman »Die Stadt hinter dem Strom« eines der wichtigsten Werke der so genannten inneren Emigration.

Der Roman entstand in zwei Abschnitten von 1942 bis 1944 sowie 1946 und erschien zunächst als gekürzter Vorabdruck im Berliner Tagesspiegel. Schreibanlass waren nach eigenen Angaben des Autors zwei visionäre Träume aus den Jahren 1941 und 1942.

Wenn der Name Hermann Kasack im Bewußtsein des lesenden Publikums heute vor allem mit einem Romantitel (»Die Stadt hinter dem Strom«, 1947) und mit einem Amt verknüpft ist - er war von 1953 bis 1963 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt gewesen - so entspricht dies tatsächlich der Zweigleisigkeit seines Werks und Wirkens.

Denn anders als manche Dichter seiner Generation – Kasack wurde 1896 in Potsdam geboren – war er von Anfang an ein Poet und ein Mann des literarischen Lebens zugleich.


Literatur:

Die Stadt hinter dem Strom
Die Stadt hinter dem Strom
von Hermann Kasack

Die Stadt hinter dem Strom
Die Stadt hinter dem Strom
von Hermann Kasack


Weblink:

Hermann Kasack - ZEIT ONLINE 1966 - www.zeit.de

Samstag, 6. Januar 2018

»Die abenteuerliche Reise des Pieter van Ackeren in die neue Welt« von Meinrad Braun

Die abenteuerliche Reise des Pieter van Ackeren in die neue Welt

»Die abenteuerliche Reise des Pieter van Ackeren in die neue Welt« von Meinrad Braun ist es ein wunderbarer Abenteuerroman, der alles hat, was so ein Roman braucht: exotische Orte und Menschen, der Kampf mit der Natur, Liebe und dazu noch eine wunderbare Sprache.

Eine Reise nach Suriname im Jahr 1701 gerät für Pieter van Ackeren zum Abenteuer seines Lebens. Autor Meinrad Braun erzählt eine unerhörte Geschichte voll von Gefahren, wunderbaren Begegnungen und der Magie des tropischen Urwalds.

Um einer Anklage wegen Ketzerei zu entgehen, macht sich der junge Pietist Pieter van Ackeren auf den beschwerlichen Weg in die niederländische Kolonie Suriname. Auf seiner Reise begegnet er Seemännern und Sklavenhändlern, Indianern und Wissenschaftlern, der Malerin Maria Sibylla Merian – und seiner großen Liebe, die ihm sein Glaube jedoch verbietet. Zwischen unbändiger Natur, roher Gewalt und christlichen Missionaren sucht Pieter nach seiner ganz eigenen Wahrheit.

Der junge Pieter übersteht die Reise – auch ein beinahe tödliches Fieber, das er nur dank der aufopferungsvollen Pflege Annas überlebt, einer stummen jungen Frau, für die er bald tiefe Zuneigung empfindet. Dann erreicht das Schiff endlich die Kolonie Suriname, ein Land nahe dem Äquator, mit un­erträglich schwülem Tropenklima, ­einer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt, scharlachrot bemalten Urein­wohnern und einer geradezu biblischen Stechmückenplage.

In der Hauptstadt Paramaribo besucht Pieter die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian und ihre Tochter Dorothea; das eigentliche Abenteuer beginnt jedoch bei einer Flussfahrt: Pieter wird von Aufständi­schen entführt und in den Urwald verschleppt. Ihm gelingt die Flucht, doch seine Odyssee ist damit noch längst nicht zu Ende.

Weblink:

Gefahrvolle Odyssee - www.buchjournal.de



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Literatur, die man kaufen kann [ >> ]:

Die abenteuerliche Reise des Pieter van Ackeren in die neue Welt
Die abenteuerliche Reise des Pieter van Ackeren in die neue Welt
von Meinrad Braun





Samstag, 30. Dezember 2017

1897 Uraufführung des »Cyrano de Bergerac«

Cyrano de Bergerac

Dem Autor Edmond Rostand gelang mit seinem romantisch-verklärten Versdrama »Cyrano de Bergerac« vor 120 Jahren der erste große Erfolg. Die Uraufführung fand am 28. Dezember 1897 am Pariser »Théâtre de la Porte Saint-Martin« statt.

Der langnasige, sprachgewandte und liebesschüchterne Held Cyrano von Bergerac liebt die begehrte Roxane, doch er verhilft ihr zum Liebesglück mit einem hübschen, aber in der Redekunst minder bemittelten Kadetten. Er souffliert ihm unter dem Balkon, schreibt für ihn Liebesbriefe aus dem Krieg und wirbt so mit seinem eigenen Geist durch den Körper des Schönlings um die Dame seines Herzens.


Mit Worten weiß der schöngeistige Offizier Cyrano de Bergerac ebenso virtuos umzugehen wie mit dem Degen. Doch während er so manchen Spötter, der sich allzu lautstark über seine riesige Nase mokiert, im Duell mühelos in die Schranken weist, verschlägt es dem wegen seiner Missgestalt schüchternen Gascogner in der Liebe zu seiner schönen Cousine Roxane die Sprache. Da bittet ihn der stattliche, aber tumbe Jüngling Christian, ihm seine Worte zu leihen, um ausgerechnet Roxane zu betören.


Edmond Rostands turbulent-romantische Verskomödie »Cyrano de Bergerac«, 1897 uraufgeführt, ist bis heute eines der meistgespielten französischen Theaterstücke.

Im 20. Jahrhundert wurde das Drama das meistgespielteste französische Theaterstück. 1950 wurde das Stück mit Jose Ferrer in der Titelrolle in Hollywood verfilmt und 1990 verfilmte es Jean-Paul Rappeneau mit Gerard Depardieu in der Hauptrolle.

1990 erlangte die turbulente Komödie durch die grandiose Verfilmung mit Gérard Depardieu in der Titelrolle neuerlichen Ruhm.

Literatur:

Cyrano de Bergerac
Cyrano de Bergerac
von Edmond Rostand













Donnerstag, 21. Dezember 2017

Heinrich Böll 100. Geburtstag


Heinrich Böll

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Heinrich Böll wurde vor 100 Jahren am 21. Dezember 1917 in Köln als Sohn eines Tischlers in einem katholischen Elternhaus geboren. Böll war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer des 20. Jahrhunderts. Heinrich Böll gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit.

Heinrich Böll ahm nach dem Abitur eine Lehre im Buchhandel auf, die er bald abbrach. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen. 945 kehrte er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete.

Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire ›Die schwarzen Schafe‹ mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig und veröffentlichte Romane, Erzählungen, Hör- und Fernsehspiele sowie Theaterstücke. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u. a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger).

Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen die Grauen des Krieges und seine Folgen, polemisierte gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den sechziger und siebziger Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare Nachrüstung. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock. Der 1974 aus der UdSSR ausgewiesene Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast.

Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift ›L’76. Demokratie und Sozialismus‹ heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971 bis 1974). Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis (1967), den Nobelpreis für Literatur (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974). Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Der Katholiszismus rheinischer Prägung und der Krieg gehören zu den beiden prägenden Grunderfahrungen des Schriftstellers, die er immer wieder literarisch verarbeitet hat. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Romane wie "Irisches Tagebuch", "Ansichten eines Clowns", "Gruppenbild mit Dame" oder "Die verlorene Ehre der Katharina Blum". Neben vielen anderen Auszeichnungen wurde das literarische Schaffen des gebürtigen Kölners 1972 in Stockholm mit dem Nobelpreis gewürdigt.

Heinrich Böll starb am 16. Juli 1985 in Langenbroich in der Eifel.
Erzählungen
Erzählungen
Ansichten eines Clowns
Ansichten eines Clowns
Ansichten eines Clowns
Ansichten eines Clowns

Ansichten eines Clownes
Die verlorene Ehre
Die verlorene Ehre

Ein Mahner und Moralist, der nicht mehr populär ist, dessen Lektüre jedoch lohnt. Was seinem Werk bis heute Bestand verleiht und im Mittelpunkt seiner erzählerischen und essayistischen Arbeiten steht, ist der Anspruch auf Autonomie, auf eine freie, individuell begründete Parteilichkeit, die sich vorgeformten Denkbahnen entzieht.








Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen die Grauen des Krieges und seine Folgen, polemisierte gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den sechziger und siebziger Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare Nachrüstung.

Heinrich Böll war ein politisch engagierter Schrifsteller und ein wehrhafter Demokrat, der immer wieder seine Stimme gegen das Unrecht erhob. Für Heinrich Böll begann die Freiheit im Kopf. Er ist nicht nur als Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts bekannt, sondern vor allem als kompromissloser Verfechter einer kritischen Öffentlichkeit.

Seine ständige politische Einmischung stellt bis heute ein Vorbild gesellschaftlichen Engagements dar. Wie zeitlos seine Schriften sein können, möchten wir anlässlich seines 30. Todesjahres zeigen. Wir erinnern mit den Texten und Zeugnissen an einen Künstler und Intellektuellen, der mit seinen Romanen, Erzählungen und politischen Einwürfen eine eigene Aktualität bewahrt hat:

Man könnte in dem sanften Baskenmützenträger mit dem fein melancholischen Zug um den Mund eine Art intellektueller Herkules der frühen Bundesrepublik sehen, der das Land in seinem literarischen und publizistischen Kampf von den Ungeheuern der Vergangenheit befreit und zu einem bewohnbaren, zivilisierten Ort gemacht hat. Er mistete im Nachkriegsdeutschland den ideologischen Augiasstall von nationalsozialistischen Relikten aus, stritt gegen die Wiederbewaffnung, demonstrierte in Mutlangen gegen atomare Aufrüstung, er verteidigte seinen Glauben gegen den unheiligen Pakt mit der Macht, den die katholische Kirche geschlossen hatte, und zog gegen die Hydra der Springer-Presse zu Felde.

Er machte aber nicht nur als Schriftsteller von sich reden, auch sein politisches Engagement sorgte für viele Schlagzeilen und spaltete Zeit seines Lebens die Nation. Warb er doch 1969 im Bundestagswahlkampf offensiv für Willy Brandt, und auch sein Engagement für die Friedensbewegung erhitzte viele Gemüter.

Böll legte sich mit der politischen Linken wie der Rechten an, mit der katholischen Kirche ebenso wie mit der Presse. Er setzte sich für Flüchtlinge aus Vietnam ein und für Dissidenten in Osteuropa. Er war Humanist, aber kein Moralist, und überzeugt, dass "Sprache, Liebe, Gebundenheit den Menschen zum Menschen machen"

Im Jahr der Nobelpreis-Verleihung sorgte der Schriftsteller für einen innenpolitischen Skandal, als er sich öffentlich für einen menschlicheren Umgang mit den Terroristen der RAF einsetzte.

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Heinrich Böll sind Anfang Oktober die beiden Werke »Kriegstagebücher Faksimile« und »Heinrich Böll und die Deutschen« erschienen.

Heinrich Böll ist am 16. Juli 1985 in Kreuzau in der Eifel gestorben.

Heinrich Böll 100. Geburtstag:

100 Jahre Heinrich Böll - www.boell.de

100. Geburtstag von Heinrich Böll - www.stadt-koeln.de

100. Geburtstag von Heinrich Böll: Das Märchen vom armen Heinrich .. - www.stuttgarter-nachrichten.de


Weblinks:

Heinrich Böll-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Heinrich Böll-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

„Einmischung“, szenische Lesung zum 30. Todestag von Heinrich Böll

Literatur [ >> ]:

Billard um halb zehn
Kriegstagebücher Faksimile
von Heinrich Böll

Billard um halb zehn
Billard um halb zehn
von Heinrich Böll