Heinrich Böll 100. Geburtstag
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Heinrich Böll wurde vor 100 Jahren am 21. Dezember 1917 in Köln als Sohn eines Tischlers in einem katholischen Elternhaus geboren. Böll war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer des 20. Jahrhunderts. Heinrich Böll gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit.
Heinrich Böll ahm nach dem Abitur eine Lehre im Buchhandel auf, die er bald abbrach. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen. 945 kehrte er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete.
Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire ›Die schwarzen Schafe‹ mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig und veröffentlichte Romane, Erzählungen, Hör- und Fernsehspiele sowie Theaterstücke. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u. a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger).
Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen die Grauen des Krieges und seine Folgen, polemisierte gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den sechziger und siebziger Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare Nachrüstung. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock. Der 1974 aus der UdSSR ausgewiesene Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast.
Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift ›L’76. Demokratie und Sozialismus‹ heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971 bis 1974). Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis (1967), den Nobelpreis für Literatur (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974). Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Der Katholiszismus rheinischer Prägung und der Krieg gehören zu den beiden prägenden Grunderfahrungen des Schriftstellers, die er immer wieder literarisch verarbeitet hat. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Romane wie "Irisches Tagebuch", "Ansichten eines Clowns", "Gruppenbild mit Dame" oder "Die verlorene Ehre der Katharina Blum". Neben vielen anderen Auszeichnungen wurde das literarische Schaffen des gebürtigen Kölners 1972 in Stockholm mit dem Nobelpreis gewürdigt.
Heinrich Böll starb am 16. Juli 1985 in Langenbroich in der Eifel.
Ein Mahner und Moralist, der nicht mehr populär ist, dessen Lektüre jedoch lohnt. Was seinem Werk bis heute Bestand verleiht und im Mittelpunkt seiner erzählerischen und essayistischen Arbeiten steht, ist der Anspruch auf Autonomie, auf eine freie, individuell begründete Parteilichkeit, die sich vorgeformten Denkbahnen entzieht.
Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen die Grauen des Krieges und seine Folgen, polemisierte gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den sechziger und siebziger Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare Nachrüstung.
Heinrich Böll war ein politisch engagierter Schrifsteller und ein wehrhafter Demokrat, der immer wieder seine Stimme gegen das Unrecht erhob. Für Heinrich Böll begann die Freiheit im Kopf. Er ist nicht nur als Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts bekannt, sondern vor allem als kompromissloser Verfechter einer kritischen Öffentlichkeit.
Seine ständige politische Einmischung stellt bis heute ein Vorbild gesellschaftlichen Engagements dar. Wie zeitlos seine Schriften sein können, möchten wir anlässlich seines 30. Todesjahres zeigen. Wir erinnern mit den Texten und Zeugnissen an einen Künstler und Intellektuellen, der mit seinen Romanen, Erzählungen und politischen Einwürfen eine eigene Aktualität bewahrt hat:
Man könnte in dem sanften Baskenmützenträger mit dem fein melancholischen Zug um den Mund eine Art intellektueller Herkules der frühen Bundesrepublik sehen, der das Land in seinem literarischen und publizistischen Kampf von den Ungeheuern der Vergangenheit befreit und zu einem bewohnbaren, zivilisierten Ort gemacht hat. Er mistete im Nachkriegsdeutschland den ideologischen Augiasstall von nationalsozialistischen Relikten aus, stritt gegen die Wiederbewaffnung, demonstrierte in Mutlangen gegen atomare Aufrüstung, er verteidigte seinen Glauben gegen den unheiligen Pakt mit der Macht, den die katholische Kirche geschlossen hatte, und zog gegen die Hydra der Springer-Presse zu Felde.
Er machte aber nicht nur als Schriftsteller von sich reden, auch sein politisches Engagement sorgte für viele Schlagzeilen und spaltete Zeit seines Lebens die Nation. Warb er doch 1969 im Bundestagswahlkampf offensiv für Willy Brandt, und auch sein Engagement für die Friedensbewegung erhitzte viele Gemüter.
Böll legte sich mit der politischen Linken wie der Rechten an, mit der katholischen Kirche ebenso wie mit der Presse. Er setzte sich für Flüchtlinge aus Vietnam ein und für Dissidenten in Osteuropa. Er war Humanist, aber kein Moralist, und überzeugt, dass "Sprache, Liebe, Gebundenheit den Menschen zum Menschen machen"
Im Jahr der Nobelpreis-Verleihung sorgte der Schriftsteller für einen innenpolitischen Skandal, als er sich öffentlich für einen menschlicheren Umgang mit den Terroristen der RAF einsetzte.
Aus Anlass des 100. Geburtstages von Heinrich Böll sind Anfang Oktober die beiden Werke »Kriegstagebücher Faksimile« und »Heinrich Böll und die Deutschen« erschienen.
Heinrich Böll ist am 16. Juli 1985 in Kreuzau in der Eifel gestorben.
Heinrich Böll 100. Geburtstag:
100 Jahre Heinrich Böll - www.boell.de
100. Geburtstag von Heinrich Böll - www.stadt-koeln.de
100. Geburtstag von Heinrich Böll: Das Märchen vom armen Heinrich .. - www.stuttgarter-nachrichten.de
Weblinks:
Heinrich Böll-Biografie -
Biografien-Portal www.die-biografien.de
Heinrich Böll-Zitate -
Zitate-Portal www.die-zitate.de
„Einmischung“, szenische Lesung zum 30. Todestag von Heinrich Böll
Literatur
[ >> ]:
Kriegstagebücher Faksimile von Heinrich Böll
Billard um halb zehn von Heinrich Böll
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