Samstag, 20. Oktober 2012

»Katzenkrieg« von Eduardo Mendoza

Katzenkrieg
Katzenkrieg

Eduardo Mendoza zählt zu den großen Literaten Spaniens und ist einer der wichtigsten spanischsprachigen Autoren der Gegenwart. Mit dem Barcelona-Roman »Die Stadt der Wunder« gelang Mendoza 1986 der internationale Durchbruch mit Übersetzungen in mehr als 20 Sprachen. Jetzt ist der neue Roman »Katzenkrieg« erschienen.

Die Geschichte spielt in Madrid im Frühjahr 1936. In der Stadt brodelt es: Kommunisten wollen an die Macht, die faschistische Falange plant einen Putsch. Am Vorabend des Bürgerkriegs reist ein englischer Kunstexperte nach Spanien, um ein verschollenes Bild von Velázquez zu begutachten. Der Auftrag ist brisant - mit dem Erlös des Verkaufs könnten die Falangisten Waffen kaufen.

Was für Anthony Whitelands als kunsthistorisches Abenteuer beginnt, entwickelt sich zur lebensgefährlichen Verfolgungsjagd durch Madrid. - Altmeister Mendoza hat einen großartigen und hochspannenden Roman über den spanischen Bürgerkrieg und Faschismus vorgelegt. »Katzenkrieg« ist Historienroman, Politthriller und Liebesgeschichte zugleich.

Mit Witz und Spannung verwebt Mendoza die Geschichte und Figuren dieses Romans mit den tatsächlich stattgefundenen verhängnisvollen historischen Tatsachen am Vorabend des spanischen Bürgerkrieges. Meisterhaft zeitlos erzählt, lässt der Roman »Katzenkrieg« genießerisch und selbstvergessen in die spanische Geschichte und Kultur eintauchen.

Der Umstand, dass Eduardo Mendoza die politischen Ereignisse aus der Perspektive eines naiven Ausländers schildert, der quasi einen ethnologischen Blick auf Spanien wirft, trägt viel zum Charme dieses Romans bei. Ganz abgesehen davon, dass Leser die mit den Einzelheiten des Bürgerkriegs nicht vertraut sind, leicht Zugang finden. Die Außenperspektive des tölpelhaften Briten, ermöglicht Eduardo Mendoza zudem eine ironische Distanz zu den historischen Ereignissen.

Für seinen Roman »Katzenkrieg« erhielt Eduardo Mendoza 2010 den höchstdotierten spanischen Literaturpreis, den »Premio Planeta«, sowie 2013 den »Europäischen Buchpreis« für den besten Roman.

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Katzenkrieg
Katzenkrieg
von Eduardo Mendoza

Mittwoch, 3. Oktober 2012

»Venezianisches Finale« von Donna Leon

Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
Venezianisches Finale:
Commissario Brunettis erster Fall

»Venezianisches Finale« ist der erste Fall von Donna Leons inzwischen zu Ruhm gelangtem Commissario Guido Brunetti. Er übernimmt einen schwierigen Mordfall in der Musikwelt.

Der berühmte deutsche Dirigent Wallauer wird in der Pause zum letzten Akt von »La Traviata« durch Zyankali ermordet. Der ins Opernhaus geeilte Commissario Brunetti und sein Assistent Miotti verhören das Starensemble hinter der Bühne und erfahren zunächst eines: der zu Tode gekommene Maestro muss ein
rechtes Ekel gewesen sein.

In seiner Garderobe riecht es nach Bittermandel Zyankali. Ein großer Verlust für die Musikwelt und ein heikler Fall für Commissario Guido Brunetti. Und es scheint, als ob einige Leute allen Grund gehabt hätten, den Maestro unter die Erde zu bringen.

Anfangs gibt es einige Verdächtige, die vor allem durch Lügen und Falschaussagen auf sich aufmerksam machen. Im Laufe der Geschichte gräbt sich Brunetti durch die Vergangenheit des Toten und entdeckt dort einige potenzielle Rachemotive.

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Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
von Donna Leon