Mittwoch, 28. Februar 2018

Emerenz Meier 90. Todestag

Emerenz Meier

Emerenz Meier starb am 28. Februar 1928 in Chicago. Emerenz Meier war eine deutsche Schriftstellerin. Neben Lena Christ gilt sie als die bedeutendste bayerische Volksdichterin.

Emerenz Meier war die Tochter der Emerenz Meier, geborene Raab, und des Landwirts, Viehhändlers und Gastwirts Josef Meier. Sie war eine sehr gute Schülerin und verfasste schon sehr früh kleine Geschichten und Gedichte. Sie lebte und arbeitete auf dem elterlichen Bauernhof und half auch als Bedienung in der Wirtsstube. Sie begann schon als Kind über ihre Heimat Niederbayern zu schreiben.

Im Jahr 1893 wurde in der Passauer Donau-Zeitung ihre erste Erzählung Der Juhschroa veröffentlicht, die sie heimlich eingesandt hatte. Im Herbst 1896 erschien im ostpreußischen Königsberg ihr erstes und einziges Buch Aus dem bayrischen Wald. Der Schriftsteller Hans Carossa las es und besuchte im Herbst 1898 zu Fuß Emerenz Meier in Waldkirchen. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage wanderten Teile der Familie nach Nordamerika aus.

Die Dichterin war unterdessen eine regionale Berühmtheit geworden. Ihr Bild in Tracht wurde vom Erfinder der Ansichtskarte, Alphons Adolph aus Passau, 1898 zusammen mit dem Foto ihres Geburtshauses als „Gruß aus Waldkirchen“ vertrieben.

Emerenz Meier wurde am 3. Oktober 1874 in Schiefweg, heute Ortsteil von Waldkirchen / Niederbayern geboren.

Montag, 26. Februar 2018

Martin Suter 70. Geburtstag

Martin Suter

Ende Februar 2018 wird Martin Suter, der berühmteste Schriftsteller der Schweiz und einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren, 70 Jahre alt. Martin Suter wurde vor 70 Jahren am 29. Februar 1948 in Zürich geboren. Suter ist ein zeitgenösssischer schweizer Schriftsteller und einer der bedeuendesten schweizer Autoren der Gegenwart.

Seine Romane – zuletzt erschien »Elefant« – und »Business Class«-Geschichten sowie seine »Allmen«- Krimiserie sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich.

"Ich bin ein Glückskind", sagte Martin Suter einmal: Er ist am 29. Februar 1948 geboren, ein Schalttag, der auf einen Sonntag fiel. Sein Glück ist, gut von dem leben zu können, was er am liebsten macht: Schreiben. Zuerst als Werbetexter, dann als Drehbuchautor und Kolumnist und heute vor allem als Romanautor.

Dass er schreiben kann, merkte er, als sein Deutschlehrer am Collège Saint Michel in Freiburg seinen Aufsatz der Klasse vorlas. Mit 16 wusste der Sohn eines Ingenieurs, dass er Schriftsteller werden wollte. Das Germanistikstudium in Basel brach er nach einem Semester ab, weil er nicht mochte, wie dort Texte seziert wurden.

Martin Suter


"Mich reizt jede Disziplin in der Sportart Schreiben!"

Suter kam über das Werbetexten zum Schreiben und wurde erst spät zum Romanautor. Er arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied.

"Mich reizt jede Disziplin in der Sportart Schreiben!", sagt Martin Suter. Und er hat auch schon fast alles geschrieben: Werbetexte, Reportagen, Kolumnen, Liedtexte, Drehbücher, Kurzgeschichten, Romane. Millionen Leser lieben seine Bücher - und das Geheimnis seines Erfolges: das Geheimnis. "Das Geheimnis war es, das mich schon als Kind an einer Geschichte fasziniert hat, und es ist auch heute noch das, was mich dazu bringt, weiterzublättern. Ich will diese kindliche Frage 'Und dann?' beantworten und beantwortet haben."


Im Alter von 46 Jahren hat Suter seinen ersten Roman veröffentlicht. 1997 kam Suters erster Roman »Small World« heraus und wurde ein durchschlagender Erfolg. Sein zweiter Roman »Die Gedächtnislagune« sei ihm aber dann "abverreckt" und zum Glück nicht gedruckt worden, gestand Suter später. Von den 14 bisher erschienenen Romanen - zehn größere und vier etwas weniger anspruchsvolle aus der "Allmen"-Reihe - ist ihm keiner mehr "abverreckt", neun wurden verfilmt.

Daneben verfasste Suter vier Theaterstücke, mehrere Drehbücher, das erfolgreichste wohl für den Film "Giulias Verschwinden", der unter anderem den Publikumspreis in Locarno erhielt, dazu Songtexte für Stephan Eicher und ebenfalls mit ihm das Singspiel "Geri".

Suter seinerseits versteht sich als Unterhaltungsautor: "Ich versuche, eine Geschichte zu erzählen, bei der nicht alle paar Meter ein schöner Satz herausragt wie ein Hindernis auf einem Fitness-Parcours. Die Sprache eines Romans soll diskret der Geschichte dienen." "Meine Geschichten beginnen auf der erste Seite und enden auf der letzten. Wenn sie darüber hinauswirken, dann freut mich das. Beabsichtigen tu ich das aber nicht. Ich habe keine Message", sagte er jüngst bei einem Workshop an den Solothurner Filmtagen.

Suter gehört zu den unterhaltsamsten Geschichtenerzählern der Gegenwart. Auch wenn seine Figuren sicherlich immer wieder aus einem ähnlichen Umfeld stammen, gehobene, z.T. snobistische Lebensformen in scheinbarer Selbstreflexion ad extensio ausgeführt werden und sich der niveauvolle Antiheld wiederholt, gelingt es dem Schweizer immer wieder eine Spannung aufzubauen, die zum Weiterlesen animiert. Über die Sprache und Struktur, die nach Meinung diverser Kritiker den Autor als unzureichenden Schriftsteller entlarvt, läßt sich vielleicht streiten.

Martin Suter ist ein Berufsautor mit hohem Arbeitsethos, er arbeitet nach festem Stundenplan wie die meisten anderen Erwerbstätigen. Dabei lümmelt er nicht etwa im Trainingsanzug rum, sondern trägt stets Anzug und Krawatte. Als er für seinen jüngsten Bestseller "Elefant" in der Obdachlosenszene recherchierte, riet ihm ein Betroffener, er solle besser nicht in der Schale kommen. Also ließ Suter halt die Krawatte weg.

Mit Romanen wie »Small World« und »Der Teufel von Mailand« hat sich der Schweizer Autor Martin Suter eine beachtliche Fangemeinde zusammengeschrieben. Das kann man gut verstehen. Denn seine Bücher bestechen nicht nur durch eine faszinierend präzise Sprache mit ganz eigenem Duktus, sondern auch durch gut gemachte, fesselnde Plots. »Der letzte Weynfeldt« hat wieder das Zeug dazu, Suters Fangemeinde noch ein wenig zu vergrößern: spannend geschrieben und unberechenbar bis zum Schluss.

Der Erfolgsautor Martin Suter veröffentlicht alle zwei Jahre ein neues Buch. Alle seine Romane spielen in der Schweiz. Er fängt erst dann an zu schreiben, wenn Anfang und Ende des Romans feststehen.

Weblink:

Martin Suter - Geschichten mit Geheimnis - www.3sat.de


Literatur:

Small World
Small World
von Martin Suter

Montecristo
Montecristo
von Martin Suter


Blog-Artikel:,

»Montecristo« von Martin Suter

Mittwoch, 21. Februar 2018

»Schneeglöckchen« von Joseph von Eichendorff

's war doch wie ein leises Singen
In dem Garten heute Nacht,
Wie wenn laue Lüfte gingen:
»Süße Glöcklein, nun erwacht,
Denn die warme Zeit wir bringen,
Eh's noch jemand hat gedacht.« -
's war kein Singen, 's war ein Küssen,
Rührt' die stillen Glöcklein sacht,
Dass sie alle tönen müssen
Von der künft'gen bunten Pracht.
Ach, sie konnten's nicht erwarten,
Aber weiß vom letzten Schnee
War noch immer Feld und Garten,
Und sie sanken um vor Weh.
So schon manche Dichter streckten
Sangesmüde sich hinab,
Und der Frühling, den sie weckten,
Rauschet über ihrem Grab.

»Schneeglöckchen« von Joseph von Eichendorff (1839)

Samstag, 17. Februar 2018

»4321« von Paul Auster

Paul Auster


Mit »4321« hat Paul Auster einen schwergewichtigen Roman, das Werk hat über 1.250 Seiten, vorgelegt. Das Buch erschien weltweit pünktlich zum 70. Geburtstag des Autors am 03. Februar 2017.

Im Zentrum der Handlung steht Archibald Ferguson, dessen Geschichte im New York der sechziger und siebziger Jahre in vier unterschiedlichen fiktiven Biografien geschildert wird. Nur aufgrund eines Ereignisses in der Kindheit verlaufen die vier Lebenswege von Archie in ganz unterschiedliche Richtungen. Alles nur Zufall, vielleicht Schicksal. Der Sohn einer jüdischen Familie wird mal Journalist, dann Lyriker, liebt Mädchen oder Jungs, ist mal reich, mal arm, ist mutig oder ängstlich. Paul Auster hat einen raffiniert konstruierten, sehr klugen und bildgewaltigen Roman geschrieben. Das Buch entwickelt eine beachtliche Sogwirkung. Die Handlung ist voller überraschender Momente und pfiffiger Wendungen. Paul Auster erzählt seine Geschichte(n) meisterhaft. »4321« ist das Opus magnum des Autors.

Paul Auster, der bekannte amerikanische Bestsellerautor, legt in Gestalt eines Rätselspiels sein bisher umfangreichstes Werk und Opus magnum vor: die vierfach unterschiedlich erzählte Geschichte eines jungen Amerikaners in den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts – ein Epos voll mit Politik, Zeitgeschichte, Liebe, Leidenschaft und dem wechselvollen Spiel des Zufalls.

Der Roman ist eine Coming-of-Age-Geschichte, die viel über die Geschichte der USA in den 60er- und 70er-Jahren erzählt. Es werden vier Varianten entwickelt, die sich an entscheidenden Momenten aufspalten. Die Idee ist nicht ganz neu, aber doch originell. Allerdings fiel es mir bisweilen etwas schwer, den Überblick zu behalten, was in welchem Strang geschieht. Trotzdem liest sich der Roman gut und die literaturbesessene Hauptfigur regt dazu an, das ein oder andere Buch zu lesen. Insgesamt finde ich den Text aber etwas zu lang, zumal sich viele Dinge ja aufgrund der Konstruktion zwangsläufig wiederholen. Und was mir überhaupt nicht gefällt, sind die epischen Details zu Baseball und Basketball.


»4321« – das sind vier Variationen eines Lebens: Archibald Ferguson, von allen nur Archie genannt, wächst im Newark der fünfziger Jahre auf. "Was für ein interessanter Gedanke", sagt er sich als kleiner Junge, "sich vorzustellen, wie für ihn alles anders sein könnte, auch wenn er selbst immer derselbe bliebe. Ja, alles war möglich, und nur weil etwas auf eine bestimmte Weise geschah, hieß das noch lange nicht, dass es nicht auch auf eine andere Weise geschehen konnte."

Im Verein mit der höheren Macht einer von Paul Auster raffiniert dirigierten literarischen Vorsehung entspinnen sich nun vier unterschiedliche Versionen von Archies Leben: provinziell und bescheiden; kämpferisch, aber vom Unglück verfolgt; betroffen und besessen von den Ereignissen der Zeit; künstlerisch genial begabt und nach den Sternen greifend. Und alle vier sind vollgepackt mit Abenteuern, Liebe, Lebenskämpfen und den Schlägen eines unberechenbaren Schicksals.

»4321« ist ein faszinierendes Gedankenspiel und ein Höhepunkt in Austers Schaffen. Seine großen Themen, das Streben nach Glück, die Rolle des Zufalls, Politik und Zeitgeschichte von Hiroshima bis Vietnam – alle sind hier versammelt und verdichtet in den hoffnungsvollen Lebenswegen eines jungen Mannes, der sein Glück in der Welt zu finden sucht.

Goldrausch in Alaska, Erzählungen
4321

Als Peter Weiss auf der Pressekonferenz anlässlich des Erscheinens seiner „Ästhetik des Widerstandes“ gefragt wurde, was er glaube, wie lange ein Arbeiter brauche, um das Werk zu lesen, antwortete er völlig entspannt, dass das durchaus ein Jahr in Anspruch nehmen könne. Dafür bekam er nicht nur Applaus. Zeit ist zunehmend ein Faktor geworden, was alleine die Rezeption eines Kunstwerkes betrifft. Voluminöse literarische Werke hatten und haben es immer schwer. Nicht selten ist es so, dass die Spekulation derer, die es gar nicht lesen, berühmter machen als die Kritik derer, die sich die Zeit genommen haben. Paul Austers 4 3 2 1 ist auf dem besten Weg, ein solches Werk in der Literaturgeschichte zu werden.

Literatur:

Goldrausch in Alaska, Erzählungen
4321
von Paul Auster

Videos:

Paul Auster über seinen Roman «4 3 2 1» - YouTube

Paul Auster über sein Buch 4321 - ZDFmediathek

»Aufzeichnungen eines Jägers« von Iwan Turgenjew


»Aufzeichnungen eines Jägers« ist der Titel einer Sammlung von Erzählungen des russischen Schriftstellers Iwan Sergejewitsch Turgenjew. Die Sammlung erschien 1852 in Buchform und verhalf dem Autor zu erster Berühmtheit.

Der russische Schriftsteller Iwan Turgenjew (1818-1883), der zu einem der bedeutendsten Vertreter des russischen Realismus gezählt wird, schenkte in seinem Werk »Aufzeichnungen eines Jägers« der ungerechten Lage einfacher Bauern in der russischen Gesellschaft besondere literarische Aufmerksamkeit.

Seine unkomplizierte und natürliche Beschreibung des einfachen Menschen und der Natur stellte einen ganz neuen Schritt in der russischen Literatur dar. Die Aufzeichnungen handeln nicht etwa direkt von der Jägerei, sondern von russischen Bauern und der russischen Landschaft, die liebevoll und liebenswert dargestellt wurden.


Die Titelfigur ist ein auf der Jagd herumstreifender adeliger Gutsbesitzer. Aus der Sicht dieses fiktiven Ich-Erzählers schildert Turgenjew das russische Land- und Provinzleben. Er verbindet dabei lyrische Naturschilderungen mit der realistischen Darstellung des russischen Landadels und der leibeigenen Bauern. Obwohl vom Standpunkt eines neutralen Beobachters geschrieben, sind die Erzählungen eine Anklage gegen die Leibeigenschaft, gegen die Unterdrückung der Bauern und die Ausbeutung durch Gutsbesitzer und eigennützige Verwalter.

Literatur:

Aufzeichnungen eines Jägers
Aufzeichnungen eines Jägers
von Iwan Turgenjew

Freitag, 16. Februar 2018

»Der Winter« von Mascha Kaléko


Die Pelzkappe voll mit schneeigen Tupfen,
Behäng ich die Bäume mit hellem Kristall.
Ich bringe die Weihnacht und bringe den Schnupfen,
Sylvester, Halsweh und Karneval.
Ich komme mit Schlitten aus Nord und Nord-Ost.
-Gestatten Sie: Winter. Mit Vornamen: Frost.

»Der Winter« von Mascha Kaléko

Mittwoch, 14. Februar 2018

Bertolt Brechts Dreigroschenroman

Dreigroschenoper Plakat

Am 31. August 1928 wurde im Berliner Theater am Schiffbauerdamm die »Dreigroschenoper« uraufgeführt. Die »Dreigroschenoper« ist ein Theaterstück von Bertolt Brecht nach der Vorlage der »Beggar's Opera« von John Gay - untermalt mit der Musik des Komponisten Kurt Weill.

Das Stück ist Gangster-Romantik und Gesellschaftskritik zugleich. Es geht auch um fundamentale Kapitalismuskritik: um die Ausbeutung des Menschen, um das Elend auf der Straße, um Menschen, die täglich um ihr Leben kämpfen müssen und dabei der Kriminalität von Gangstern ausgesetzt sind.

„Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?" - Der »Dreigroschenoper« gelang es, die weltweiten sozialen und ökonomischen Zerfallsprozesse des Zwanzigsten Jahrhunderts exemplarisch und dabei bitterböse unterhaltsam in Szene zu setzen.

"Es muß etwas Neues geschehen", ruft Brechts Jonathan Peachum, Chef einer Bettlermafia, dem Publikum zu. Warum? Hier werden die Regeln des Marktes neu definiert, hier wird das Elend der Menschen zur Ware für wenige und das Verbrechen zum alternativen Geschäftsmodell erklärt.

Die beiden Kriminellen, Peachum und Mackie Messer, betreiben ihr Geschäft wie gewiefte Unternehmer. Peachum schickt sein Bettlerheer auf Beutezug und kassiert ab. Als Mackie mit seiner Tochter durchbrennt, verrät Peachum ihn an die Polizei. Doch Mackie nutzt seinen Charme bei den Frauen, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.


Er ist der neue Mensch, er bewegt sich in der Welt des wirtschaftlichen und moralischen Verfalls, wo jeder jeden ans Messer liefert, wie ein Fisch im Wasser. Die Krise ist seine eigentliche Heimat. Das Stück beruht auf der Vorstellung, daß der Bettler kein Bürger und der Bürger kein Bettler ist.

Die »Dreigroschenoper« beschreibt die Unzulänglichkeiten des Lebens. Es ist eine Skizze für die korrupte Gesellschaft, in der die Moral nach dem Fressen kommt. In der heutigen Zeit hat sich nicht viel verändert, daher ist es ein zeitloses Stück. Das Stück könnte heutzutage in der Politik, Verwaltung oder in der Wirtschaft spielen. Die Korruption tritt in Abständen immer wieder zutage.


Brecht

Brechts Dreigroschenroman ist heue noch überaus aktuell. Das liegt an der Gesellschaftskritik des Romans. Er zeigt, wie eine Wirtschaftsform, die alle Bereiche der Gesellschaft ihrem Diktum der Profitmaximierung unterwirft, durch ständigen Formwandel überlebt. Während sie die natürlichen und gesellschaftlichen Grundlagen menschlicher Existenz zerstört, produziert sie gleichzeitig immer neue Mythen und Ideologien, die die Ursachen dieses Zerstörungswerkes verbrämen.

Weblink:

Bertolt Brechts Dreigroschenroman oder: Kapitalismus als Roman - www.nachdenkseiten.de


SZ-Quiz:

Autor Bertolt Brecht

Quiz Wie gut kennen Sie Bertolt Brecht?

Samstag, 10. Februar 2018

Klaus Hoffmann - Salambo











Heut war ich mit Kirsten auf einer Reise in Hamburg und München

Vom Hitlerjungen zur Domina


Kirsten Nillsons Buch wurde vom [Forum Homosexualität und Geschichte](http://forummuenchen.org) im **[Lothringer13](http://www.lothringer13.de/)** mit einer Lesung von der Lektorin Linda Strehl und Verwandten und Mitarbeitenden des Forum in einer Lesung vorgestellt, Philipp Gufler stellte einen Film dazu zusammen:


Die Geschichte besang auch Klaus Hoffmann: Im **[Salambo](https://youtu.be/NyjO0ZB9ovg)**

Der Engel, der die Kerzen-Nummer macht: Erst gegen Ende, bei 3.04


Kirstens Freundin Natascha hatte von der Hamburger Polizei (Mitte 1970er Jahre) ein Verbot ausgesprochen bekommen, die Kerzen-Nummer zu tanzen: Sich bei der großartig gestalteten Show im Salambo, dem best gestyltesten Sexclub auf der Großen Freiheit in Hamburg auf der Bühne eine Kerze in die Vagina einzuführen, sich zu befriedigen ...

also nannte sich Kirsten, die ja nicht Natascha war, in Natascha um und tanzte die Nummer, auch wenn ihre Vagina noch sehr kleln war: In Casablanca frisch operiert, denn vorher war Kirsten noch Erick Böttcher aus der Mark Brandenburg gewesen.

Wenn es Probleme gab: Die Sitte hatte immer Zeugen im Laden, die die Damen nach Hause begleiteten oder ließen ...

Die ganze Geschichte gibt es in einem schmalen [**Buch des Forum mit Unterstützung der Regenbogenstiftung München]**(http://forummuenchen.org) für einen Zehner, und hoffentlich noch in einem größeren Rahmen gefeiert, dann sing ich den Fandango ...

denn die wilde Mischung aus Transsexualität und Edelstrich, Show und Selbstbild, Geschichte und Zensur ist so reichhaltig, dass sie immer wieder als Befreiung gefeiert werden muss, wie das Klaus Hoffmann schafft ...

Kirsten starb, nach dem sie die Rohfassung des Buches in Händen hielt, friedlich in München, wo sie sich eine Rückkehr in eine gutbürgerliche Lebensart und späte Pflege und gute Kontakte gestaltet hatte, nach dem ihr Vater gemeint hatte, dass sein Sohn in einer Dachkammer enden würde ... und wir danken ihr für ihre Offenheit! Es war ein Fest ...

Sonntag, 4. Februar 2018

Adalbert Stifter und die Poesie der Stille


Adalbert Stifter

Adalbert Stifter schrieb als Erzähler einen klaren und scharf beobachtenden Stil. In seiner genauen Sprache beschrieb er meist, dass eigentlich Nichts passiert. Seine episch breiten Naturdarstellungen führten zu einer Entschleunigung der Handlung seiner Erzählungen.

Adalbert Stifter ist ein Poet der Stille. Seine Poesie der Stille hat eine eigene Nuance: Die immer wiederkehrende Beschreibung unwesentlicher Details, die endlosen Monologe über Kunst, Kultur und Politik sowie das vollständige Ausbleiben von Handlungsfortschritten führen zu eine gewissen Langeweile in der Schilderung einer heilen Welt.

Man gewinnt den Eindruck, Stifter versucht krampfhaft, seine gesamte Weltsicht en detail in einen Roman zu pressen. So entstand aber ein Missverhältnis zwischen der mangelnden Handlung und dem Übermaß an Darlegung der Weltanschauung.

Der Schulrat aus Linz verstörte seine fortschrittsorientierten Zeitgenossen, denn er galt vielen als weltfremder, romantischer Schwärmer. Stifter lebte in starkem Widerspruch zwischen seinen Vorsätzen und der Realität und führte ein unglückliches und vereinsamtes Leben. Im Alter suchte er seine Flucht in der Literatur.

Stifter wird bis heute geliebt und gelesen wie kaum ein einer sonst aus seiner Zeit.

Weblinks:

Adalbert Stifter Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Adalbert Stifter-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Adalbert Stifter-Portal - www.adalbertstifter.at

Adalbert Stifter-Biografie


Blog-Artikel:

Adalbert Stifter 200. Geburtstag/a>

Bertolt Brecht 120. Geburtstag

Adalbert Stifter und die Poesie der Stille

Bertolt Brecht 120. Geburtstag

George Gordon Byron 230. Geburtst

Lewis Carroll 120. Todestag

»Alice im Wunderland« von Lewis Carroll

»Träumer - Als die Dichter die Macht übernahmen