Samstag, 30. September 2017

Jurek Becker 80. Geburtstag

Jurek Becker

Jurek Becker wurde vermutlich am 30. September 1937 in Łódź, Polen als Jerzy Bekker geboren. Jurek Becker war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und DDR-Dissident.

Jurek Becker verbrachte die ersten Jahre seines Lebens in dem Ghetto seines Geburtsortes. Mit 7 Jahren (1944) wurde er von seinen Eltern getrennt und nach Sachsenhausen in das KZ-Außenlager (Wusterhausen) gebracht. Nachdem der Krieg zu Ende war, fand ihn sein Vater als Überlebender aus Auschwitz wieder. Abgesehen von ihm, seinem Vater und einer Tante, hat kein weiteres Familienmitglied die Kriegszeit überlebt.

1945 zogen Vater und Sohn nach Berlin-Ost und er machte dort im Jahr 1955 sein Abitur. Im Jahr 1957 fing er ein Philosophiestudium gegen den Willen seines Vaters an, denn dieser hoffte, dass sein Sohn einmal Arzt werden würde.

1960 wurde er nach sechs Semestern von der Universität gewiesen. Dies hatte politische Gründe, die aus der Überwachung durch die Stasi seit 1959 resultierten. Anschließend wurde er freier Schriftsteller.


1962 wurde Jurek Becker fest angestellter Drehbuchautor. Nachdem jedoch sein Drehbuch »Jakob der Lügner« 1968 abgelehnt wurde, änderte er es zu seinem ersten Roman um, welcher 1969 erschien.

Er schrieb Texte für das Kabarett »Die Distel« und Filmdrehbücher. Mitte der sechziger Jahre schrieb er das Drehbuch zum Film - eine Shoah-Geschichte. Das Drehbuch wird - trotz fehlender historischer Rolle der sowjetischen Befreier, trotz fehlenden Heroismus überhaut - von den Behörden der DDR genehmigt.

Sein berühmtestes Buch, »Jakob der Lügner«, wurde bisher zweimal verfilmt. Die Verfilmung durch die DEFA war für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert (1974).

Am Schreibtisch kann ich ein kleines bißchen fliegen.

Jurek Becker

Im Jahr 1976 unterzeichnete der politisch engagierte Jurek Becker mit elf weiteren Schriftstellern einen Brief gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, was mit dem Ausschluss aus der SED und aus dem Vorstand des Schriftstellerverbands der DDR bestraft wurde. Der Roman »Der Boxer« erschien.

1977 trat Jurek Becker aus Protest gegen den Ausschluss Reiner Kunzes aus dem Schriftstellerverband aus und zog mit Genehmigung der DDR-Behörden in den Westen, da seine Bücher in der DDR nicht mehr verlegt und Filmprojekte abgelehnt wurden.

Von 1978 bis 1984 erschienen zwei weitere Romane »Schlaflose Tage« (1978) und »Aller Welt Freund« (1982) und eine Sammlung von Erzählungen »Nach der ersten Zukunft« (1980). Jurek Becker war Gastprofessor an Universitäten und hielt mehrere programmatische Vorträge.

Von 1978 bis 1984 erschienen zwei weitere Romane, »Schlaflose Tage« 1978 und »Aller Welt Freund« 1982. 1986 schrieb er das Drehbuch für die erfolgreiche Fernsehserie »Liebling Kreuzberg«, wofür er ein Jahr später mit Gold ausgezeichnet wurde. Sein Roman »Jakob der Lügner« wurde bisher zweimal Verfilmt. 1974 wurde das von der DEFA verfilmte Werk für einen Oscar nominiert.

Jurek Becker war bis 1976 im Vorstand des Schriftstellerverbandes der DDR und bekam unter anderem den Nationalpreis der DDR für Literatur.

Jurek Becker starb am 14. März 1997 in Sieseby, Schleswig-Holstein.

Literatur:

Jakob der Lügner
Jakob der Lügner
von Jurek Becker


Weblink:

Das Rätsel - glasmacher.blogspot.de

Donnerstag, 21. September 2017

Stephen King 70. Geburtstag

Stephen King

Stephen King wurde vor 70 Jahren am 21. September 1947 in Portland, Maine geboren. Stephen King ist ein amerikanischer Schriftsteller der Gegenwartsliteratur.

Der Autor ist vor allem bekannt für seine Horror-Romane, die ihn zu einem der meistgelesenen und kommerziell erfolgreichsten Autoren der Gegenwart gemacht haben. Darin baut er immer wieder Idyllen auf, um sie den gnadenlos kaputt zu schreiben. Mit dutzenden Bestsellern und Blockbuster-Verfilmungen lehrte er Fans rund um die Welt das Fürchten. Bis heute hat Stephen King als Autor über 400 Millionen Bücher verkauft, die in über 50 Sprachen übersetzt wurden. Viele seiner Werke wie »Shining« oder »Carrie« wurden Bestseller, einige der Verfilmungen wurden Klassiker. Sein Name ist das Synonym für Hochspannung und Horror.


King ist ein Meister im Spiel mit den Ängsten. So spektakulär die Geschichten sind, so bürgerlich klingt Kings Werdegang. Nach Schule, Universität und früher Heirat arbeitete er zunächst als Englischlehrer. Seiner Passion fürs Schreiben ging er abends und am Wochenende nach, bis ihm der Erfolg seiner ersten großen Geschichte, »Carrie«, erlaubte, ausschließlich als Schriftsteller zu leben.


Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Romane »Es«, »Shining«, »Friedhof der Kuscheltiere«, »Revival«, »Mr. Mercedes« und »Finderlohn«. Sein bekanntester Roman »Es« erzähltdie Geschichte des Kinder fressenden Clown Pennywise in der verschlafenen Kleinstadt Derry. Dieser Horror-Roman ist nicht weniger als eines der besten, spannendsten, umfangreichsten und gleichzeitig verstörendsten Bücher aller Zeiten. Mit »Shining« gelang Stephen King ein moderner Klassiker des Grauens, ein Buch, das die Ängste unserer Zeit erfasst und jeden Leser in seinen emotionalen Grundfesten erschüttert.

Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der »National Book Foundationv für sein Lebenswerk und 2015 mit dem »Edgar Allan Poe Award« den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für »Mr. Mercedes«. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der »National Medal of Arts«. In letzter Zeit stellte er sich gegen das Verlagswesen und veröffentlichte ab Mitte 2000 seinen Roman »The Plant« nur im Internet - als erster Autor überhaupt.

King hat drei Kinder und bereits mehrere Enkelkinder und lebt mit seiner Frau Tabitha in Maine und Florida. Stephen King, von dessen Horror-Romanen soviel Angst ausging, wurde einmal in einem Interview gefragt, vor was er im Leben Angst habe. Seine Antwort lautete: "Spinnen, der Tod und seine Schwiegermutter."



Weblink:

Offizielle Stephen-King-Website (englisch)- https://stephenking.com

www.stephen-king.eu

Literatur [ >> ]:

Es
Es
von Stephen King

Shinings
Shining
von Stephen King

Revival
Revival
von Stephen King

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Samstag, 16. September 2017

»Golden House« von Salman Rushdie

Golden House
Golden House

»Golden House« von Salman Rushdie eine amerikanische Familiensaga mit dem Anspruch eines Gesellschaftsromans. Rushdies neuer Roman »Golden House« ist das erste große Werk über die noch junge Trump-Ära. Im Zentrum der opulenten Erzählung, die in New York spielt, stehen der schwerreiche Immigrant Nero Golden und seine Familie.

Als der mächtige Immobilien-Tycoon Nero Golden unter mysteriösen Umständen in die Staaten eindringt, nehmen er und seine drei erwachsenen Kinder neue Identitäten an, indem er "römische" Namen nennt und in ein großes Herrenhaus in der Innenstadt von Manhattan zieht. Kurz nach der Amtseinführung von Barack Obama, etabliert er sich gemeinsam mit seinen Söhnen schnell an der Spitze der New Yorker Gesellschaft.


Die Geschichte der Familie Golden wird aus der Sicht ihres Nachbarn und Vertrauten René erzählt, einem aufstrebenden Filmemacher, der im Golden-Clan das perfekte Thema findet. René verfasst nun filmreife Chroniken über das Verderben des Hauses Golden: das hohe Leben des Geldes, der Kunst und der Mode, ein Geschwisterstreit, eine unerwartete Metamorphose, die Ankunft einer schönen Frau, Verrat und Mord und weit weg in ihrer verlassenen Heimat, einige anständige Intelligenzarbeit.

Golden House
Golden House

Rushdie spinnt die Geschichte des amerikanischen Zeitgeistes in den letzten acht Jahren und schlägt jeden Schlag, den Aufstieg der Birther-Bewegung, die Tea-Party, die Gamergate und die Identitätspolitik, das Gegenspiel gegen die politische Korrektheit; die Überlegenheit des Superheldfilms und natürlich das Aufständnis eines rücksichtslos ehrgeizigen, narzisstischen, medienbewussten Schurken, der Make-up und mit farbigem Haar trägt.


Ein mächtiger Immobilien-Tycoon erobert New York und zieht dort in ein eigenes Hochhaus ein. Salman Rushdie ist ein gewiefter Autor, denn die Parallelen zu dem amtierenden Präsidenten sind einfach unverkennbar, natürlich ebenso wie das gezeichnete Bild eines rücksichtslos ehrgeizigen, narzisstischen, medienbewussten Schurken, der Make-up und mit farbigem Haar trägt und zahlreichen weiteren eindeutigen Anspielungen.

In einer neuen Weltordnung von alternativen Wahrheiten hat Salman Rushdie den ultimativen Roman über Identität, Wahrheit, Terror und Lügen geschrieben. Ein brillanter, herzzerreißender realistischer Roman, der nicht nur unheimlich vorsätzlich ist, sondern einen der größten Geschichtenerzähler der Welt zeigt, der auf dem Höhepunkt seiner Kräfte arbeitet.

Salman Rushdie beschreibt kühl den Zeitgeit, den eine solche Gestalt und dessen Aufstieg überhaupt erst möglich gemacht hat. Er erfasst den irritierenden Zeitgeist und zeichnet mit größter Erzählkunst ein treffendes Bild unserer heutigen Welt. Dieser Roman beweist aufs Neue, dass er einer der besten Geschichtenerzähler unserer Tage ist. Der Roman stellt die Frage nach der Identität des Menschen in einer sich rasch verändernden Welt.

Eine lesenswerte Lektüre in das Innnere des amerikanischen Zeitgeistes der Trump-Ära.

Literatur:

Golden House
Golden House
von Salman Rushdie


Blog-Artikel:

»Mitternachtskinder« von Salman Rushdie

Salman Rushdie 70. Geburtstag

Donnerstag, 14. September 2017

Theodor Storm 200. Geburtstag

Theodor Storm

Theodor Storm wurde vor 200 Jahren am 14. September 1817 in Husum bei Schleswig geboren.

Storm war ein deutscher Schriftsteller, der als Lyriker und als Autor von Novellen und Prosa des deutschen Realismus mit norddeutscher Prägung bedeutend war. Storm gilt als einer der bedeutendsten deutschen Vertreter des bürgerlichen bzw. poetischen Realismus, wobei neben seinen Gedichten besonders seine Novellen seinen Ruhm begründeten.

In realistisch-stimmungsvollen Bildern schildert Theodor Storm seine norddeutsche Heimat. Als einer der ersten Autoren in der deutschen Literaturgeschichte veröffentlichte er Vorabdrucke seiner Romane in Zeitschriften.

Von 1837 bis 1842 studierte er Jura in Kiel und nahm ein Jahr später eine Stelle als Advokat in Husum an.

1846 heiratete er seine Cousine Konstanze Esmarch. Mit ihr hatte er sieben Kinder. Bei der Geburt des letzten Kindes starb Konstanze. Kurz nach seiner Hochzeit lernte Storm Dorothea Jensen kennen, mit der ihn eine leidenschaftliche Beziehung verband und die er als Witwer in zweiter Ehe heiratete.

Seine frühen Gedichte im »Liederbuch dreier Freunde« von 1843 handeln von der Enttäuschung über die Abweisung Storms durch Berta von Buchau, die er heiraten wollte. Er verfasste zahlreiche Novellen, die von seiner Beeinflussung durch Johann Wolfgang von Goethes so genannten Pantheismus künden. Später beschäftigte sich Storm in seinen Novellen mit psychologischen und gesellschaftlichen Fragen.

Seine wohl bekannteste der 58 Novellen dürfte »Der Schimmelreiter« sein. Die gespenstische Geschichte um den unglücklichen Deichgrafen Hauke Haien vollendete Storm im letzten Jahr seines Lebens. Sie erschien wenige Monate vor seinem Tod am 4. Juli 1888 und fasziniert auch heute noch viele Leser.

Schriftsteller war Storm nur im Nebenerwerb. Im bürgerlichen Beruf war Storm Jurist. Aus politischen Gründen wurde er 1852 aus dem Amt entlassen und war fortan als unbesoldeter Assessor im preußischen Staatsdienst in Potsdam tätig. Er begegnete Franz Kugler, Theodor Fontane, Joseph von Eichendorff und Paul Heyse.

Theodor Storm war ein Schriftsteller, über den Thomas Mann in einem 1930 erschienenen Essay schrieb: „Er ist ein Meister, der bleibt.“


Ab 1856 war Storm Richter in Heiligenstadt und ab 1864 Landvogt in Husum. 1874 wurde er Oberamtsrichter und ab 1879 Amtsgerichtsrat.

Theodor Storm starb am 4. Juli 1888 in Hademarschen bei Holst an Magenkrebs. Durch Storms Novelle »Der Schimmelreiter« ist Husum als graue Stadt am Meer bekannt.

Weblink:

Nun sei mir heimlich zart und lieb - Deadgermanpoets - Poem (engl.) - https://deadgermanpoets.wordpress.com

Literatur:

Der Schimmelreiter: Novelle (insel taschenbuch)
Der Schimmelreiter: Novelle (insel taschenbuch)
von Theodor Storm

Der Schimmelreiter: Novelle (insel taschenbuch)
Der Schimmelreiter: Novelle (insel taschenbuch)
von Theodor Storm


Blog-Artikel:

Zum 200. Geburtstag von Theodor Storm www.buch-rezensionen.com/

Clemens Brentano 175. Todestag

Hermann Hesse 140. Geburtstag

Alfred Döblin 60. Todestag

Ambrose Bierce 175. Geburtstag


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Freitag, 8. September 2017

August Wilhelm Schlegel 250. Geburtstag


August Wilhelm Schlegel wurde am 8. September 1767 in Hannover als vierter Sohn des evangelisch-lutherischen Pastors Johann Adolf Schlegel und dessen Ehefrau geboren. August Wilhelm Schlegel war ein deutscher Literaturhistoriker und -kritiker, Übersetzer, Alt-Philologe und Indologe. Er lehrte an der Universität Jena als außerordentlicher Professor.

Zusammen mit seiner Frau Caroline Schlegel, seinem Bruder Friedrich und dessen Frau Dorothea Schlegel, Johann Gottlieb Fichte, später auch Ludwig Tieck und Novalis prägte er die neue „romantische Schule“. von einem unerschütterlichen Glauben an die eigene Mission angetrieben, die Welt zu Romamtisieren.

Als Übersetzer machte er sich um die italienische, spanische und portugiesische Literatur verdient. Seine Hauptleistung ist aber die Übersetzung von 17 der Stücke Shakespeares. Als Übersetzer machte er sich u.a. mit der textgenauen Übersetzung von 17 Shakespeare-Stücken verdient. Seine Hauptleistung ist aber die Übersetzung von 17 der Stücke Shakespeares.


August Wilhelm Schlegel gilt als der wichtigste Sprachphilosoph der deutschen Frühromantik sowie als Mitbegründer der altindischen Philologie. Er war Mitarbeiter an Schillers Horen, dem Musenalmanach und der Jenaer Allgemeinen Literatur-Zeitung. Mit seinem Bruder Friedrich teilte er sich die Herausgeberschaft der Zeitschrift Athenäum. Später war er Herausgeber der Indischen Bibliothek.

An literarischen Werken verfasste er Sonette, Balladen und Dramen. Blieben seine eigenen literarischen Werke auch unbedeutend und ohne Erfolg, so sind seine Verdienste für die deutsche Literatur als Übersetzer, zum Teil gemeinsam mit Ludwig Tieck (und dessen Tochter Dorothea sowie Wolf von Baudissin), unbezweifelbar und maßgebend.

August Wilhelm Schlegel gilt zusammen mit seinem Bruder Friedrich als wichtigster Initiator der literarischen Romantik in Deutschland. Beide versammelten einen Kreis hochrangiger Literaten, wie Novalis, Ludwig Tieck oder Friedrich Wilhelm Joseph Schelling um sich und legten das Fundament für eine literarische Strömung, die das erste Drittel des 19. Jahrhunderts beherrschte und auch danach noch zahlreiche Anhänger fand.

August Wilhelm Schlegel starb am 12. Mai 1845 in Bonn.

Weblinks:

Romantik - wortwuchs.net

Heidelberger Romantik - wortwuchs.net


Blog-Artikel:

Clemens Brentano 175. Todestag

Mittwoch, 30. August 2017

Charles Baudelaire 150. Todestag

Charles Baudelaire

Charles Baudelaire starb vor 150 Jahren am 31. August 1867 in Paris. Charles Baudelaire gilt als einer der bedeutendsten französischen Dichter und als wichtiger Wegbereiter der literarischen Moderne in Europa. Wie kein anderer steht Charles Baudelaire für Dekadenz, morbide Erotik, Überspanntheit der Nerven oder auch: "Lust am Untergang".

Gut, dass Charles Baudelaire nicht auf seine Eltern gehört hat! Die wollten, dass er als Jurist Karriere macht. Stattdessen wurde Baudelaire Dichter und verprasste sein Erbe mit Prostituierten. Vor 150 Jahren starb Baudelaire im Alter von 46 Jahren.

Ab 1838 schrieb Baudelaire Gedichte, Prosa und Dramen. Er übersetzte Prosa von Edgar Allan Poe, bevor er als Dichter in Erscheinung trat. Im Alter von 36 Jahren veröffentlichte er »Les Fleurs du Mal«.

Durch seine prosaische Dichtung »Die Blumen des Bösen« wurde er schnell berühmt. Baudelaire wagte hier erstmals die Darstellung des Bösen in der Literatur.


1857 erschien der Gedichtzyklus »Hundert Gedichte« der ersten Augabe der »Fleurs du mal«. Das Bürgertum war über die decadence in den Gedichten verärgert und fürchtete einen Angriff auf die bürgerlichen Werte. Die Veröffentlichung des anstössigen Gedichtbandes verursachte damals einen öffentlichen Skandal und hatte sofort einen Strafprozess wegen „Gotteslästerung“ und „Beleidigung der öffentlichen Moral“ gegen Autor und Verleger zur Folge. Geschadet hat der Prozeß dem Ruf des Dichters nicht.

Am 20. August 1857 wurden Dichter und Verleger wegen »Verstosses gegen die öffentliche Moral und die guten Sitten« von der Pariser Strafkammer zu einer Geldstrafe verurteilt und erhielten die Auflage, sechs Gedichte aus der Sammlung zu streichen.

Im Jahr 1861 ließ der Dichter eine zweite, von den inkriminierten Versen bereinigte Auflage erscheinen, die nun um 35 Gedichte vermehrt war.

Schnell genoss der "Dichter des Bösen" den Ruf eines Exzentrikers und Bonvivanten.

Wer nicht das Joch der Gegenwart tragen will, muss sich berauschen, gleichviel ob mit Wein, Tugend oder Poesie. so Baudelaire in seinem Gedicht »Envirez-Vous« (»Berauscht Euch«).

Im Jahr 1865 erschien in Brüssel das Bändchen »Les Epaves«, das 23 Gedichte, darunter die verbotenen, enthielt.

Weitere Werke sind die Prosadichtungen »Die Tänzerin Fanfarlo» und »Der Spleen von Paris«.

Baudelaire gilt noch heute als Ingegriff moderner französischer Dichtung.

Charles Baudelaire wurde am 9. April 1821 in Paris geboren.

Literatur [ >> ]:

Les Fleurs du Mal - Die Blumen des Bösen
Les Fleurs du Mal - Die Blumen des Bösen
von Charles Baudelaire


Pariser Dandy und Rebell - DIEZEIT - www.zeit.de


Weblinks:

Charles Baudelaire-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Charles Baudelaire-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

Ulrich Plenzdorf 10. Todestag

Clemens Brentano 175. Todestag

George Tabori 10. Todestag

»Walden oder Leben in den Wäldern«
von Henry Thoreau


Walter Benjamin 125. Geburtstag

Henry Thoreau 200. Geburtstag

Dramatiker Tankred Dorst gestorben

Daniil Granin ist tot

»Der Steppenwolf« von Hermann Hesse

Hermann Hesse 140. Geburtstag

Alfred Döblin 60. Todestag

Ambrose Bierce 175. Geburtstag

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Samstag, 19. August 2017

»Märchen von Hans Christian Andersen« Bildband illustriert von Werner Klemke

Märchen von Hans Christian Andersen: illustriert von Werner Klemke
Märchen von Hans Christian Andersen

Hans Christian Andersen

Weltberühmt wurde Hans Christian Andersen (1805-1875) vor allem durch seine Märchen, die er 1835 bis 1848 in acht Bänden publizierte. Dabei bearbeitete er Volksmärchen, bis sie seinen literarischen Ansprüchen genügten, gleichzeitig von Kindern verstanden werden konnten und wie gesprochen klangen. Seine romantischen Kunstmärchen werden heute in allen Kinderzimmern dieser Welt vorgelesen.

Die Märchen von Hans Christian Andersen sind ein Füllhorn hervorragender Erzählungen und eine wahre Fundgrube für Illustrationen in immer wieder neu erscheinenden grafischen Bildbänden durch hervorragende Grafiker und Zeichner. So nahm sich auch der deutsche Gebrauchsgrafiker, Buchgestalter und Illustrator Werner Klemke (1917–1994) Andersens Märchen an.

»Märchen von Hans Christian Andersen: illustriert von Werner Klemke« ist ein opulenter, nun veröffentlicher filigraner Bildband im typischen Format eines Märchenbuchs, illustriert von Werner Klemke, über die Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen. Ein grafischer Bildband aus Meisterhand. Dieser Schatz lag lange verborgen, doch zum 100. Geburtstag des Altmeisters Werner Klemke ist dieser nun gehoben worden.

Werner Klemke (1917–1994) war ein deutscher Buchgestalter und Illustrator, Gebrauchsgrafiker und Hochschullehrer in der DDR. Werner Klemke gilt als der einflussreichste und gefragteste Buchkünstler der ehemaligen DDR. Sein Lieblingspublikum waren die Kinder und ihnen schenkte er zum Beispiel 1962 die Märchenausgabe der Grimm’schen Sammlung. Millionen begeisterten Lesern und Märchenliebhabern sind die bekannten Texte bis heute mit diesen Bildern verbunden. Für Klemke waren die Märchen von Hans Christian Andersen immer wieder Quell seiner Inspiration.


Doch erst heute, zum 100. Geburtstag Werner Klemkes veröffentlicht das KinderbuchVerlags-Label bei Beltz eine Sammlung an Zeichnungen Klemkes zu den Märchen Hans Christian Andersens, die eigentlich bereits 1975 zum 100. Todestag des Märchenerzählers erscheinen sollte, die aber nie zustande kam. Die im Nachlass gefundenen 196 Zeichnungen Klemkes erscheinen in einem klassischen Sammelband der Andersen-Märchen.

Märchen von Hans Christian Andersen: illustriert von Werner Klemke
Märchen von Hans Christian Andersen

Werner Klemke erschuf Illustrationen in pastelltönen, mit Tusche, in schwarz-weiß, mal filigran-detailliert, mal romantisch, mal mit frechen Anspielungen auf seine Zeit, doppelbödig und charmant.

Im typischen Format eines Märchenbuchs nehmen die Illustrationen verschiedene Rollen und Formen ein. So gibt es seitenfüllende Aufmacher am Beginn jedes Märchentextes, eher vigniettenartige kleine Einsprengsel und halb- oder ganzseitige Bilder in ganz verschiedenen Formaten, auch rahmende Bildbänder am oberen und/oder unteren Seitenrand.

In dem Band versammelt sind schwarz-weiße oder dezent kolorierte Pinselzeichnungen. Bei den Zeichnungen im Band handelt es sich technisch um schwarz-weiße oder dezent kolorierte Pinselzeichnungen, die durchaus einiges im Abstrakten lassen, pointieren und karikieren, zuspitzen, atmosphärisch ausarbeiten oder einfach auch den Text weitererzählen. Keinesfalls handelt es sich nur um Bilder zum Text, schon gar nicht um dekoratives Beiwerk.

In dem von Werner Klemke illustrierten Bildband sind 13 Märchen enthalten, darunter »Das Feuerzeug«, »Des Kaisers neue Kleider«, »Der Schweinehirt«, »Der Schatten« uvm.

Literatur [ >> ]:

Märchen von Hans Christian Andersen: illustriert von Werner Klemke
Märchen von Hans Christian Andersen: illustriert von Werner Klemke

von Hans Christian Andersen und Werner Klemke

Weblink:

Werner Klemke - Wikipedia


Blog-Artikel:

»Die neuen Leiden des jungen W«

Ulrich Plenzdorf 10. Todestag

Clemens Brentano 175. Todestag

George Tabori 10. Todestag

»Walden oder Leben in den Wäldern«
von Henry Thoreau


Walter Benjamin 125. Geburtstag

Schriftsteller Peter Härtling ist tot

Henry Thoreau 200. Geburtstag