Sonntag, 14. November 2021

»Schuld und Sühne« von Fjodor Dostojewski

Schuld und Sühne



Der Roman »Schuld und Sühne« ist einer der größten psychologischen Romane der Weltliteratur, in dem die Entwicklung eines Mannes zum Mörder geschildert wird. Der Roman handelt von einem halbwüchsigen Mann, der glaubt einen Mord verüben zu dürfen, weil er sich für skrupellos und moralisch überlegen hält. Sein Romanheld Raskolnikow glaubt, er sei ein Übermensch und stehe über dem Gesetz.

Der Roman schildert den berühmtesten Mord der russischen Literatur - aber eigentlich ist es sogar ein Doppelmord. Der arme Student Rodion Raskolnikow erschlägt eine gewissenlose, raffgierige alte Pfandleiherin – und, aus einem unvorhersehbaren Umstand heraus, auch deren völlig unschuldige Schwester.

Dostojewskij wohnte in diesen Jahren in verschiedenen Wohnungen im Viertel um den Heumarkt. Hier lebten Handwerker, kleine Beamte, Händler und Studenten oft auf engstem Raum und unter kärglichen Bedingungen. Dostojewskij kannte dieses Leben in den überfüllten Wohnungen, auf der Straße, den Hinterhöfen und in den Spelunken. Er war 1837, mit knapp sechzehn Jahren, erstmals nach Petersburg gekommen, um Militär-Ingenieur zu werden.

Im stickigen St. Petersburg des 19. Jahrhunderts wird Rodion Raskolnikow, ein mittelloser Student, der sich zu Höherem berufen fühlt, zum Mörder. Teils aus purer Not, teils aus Überzeugung, tötet er eine alte Pfandleiherin. Er hatte nichts als Verachtung für die alte "Laus" über, da sie aus der Not anderer Geschäfte gemacht hatte, und seiner Ansicht nach ihr Geld anderen mehr von Nutzen wäre. Große Männer wie er hätten ohnehin das Anrecht, für hehre Ideen Menschenleben zu opfern.

Nach der abscheulichen Tat aber treibt ihn sein Gewissen in Wahnsinn und Krankheit. Als ihm der scharfsinnige und hinterlistige Ermittler Petrowitsch durch seine Verdächtigungen zusetzt, obwohl keine Beweise vorliegen, ist er kurz davor, zu gestehen. Da Rodion sich aber in dieser Zeit in Sonja verliebt, ein junges Mädchen, das ihre heruntergekommene Familie mittels Prostitution ernährt, befindet er sich in einer klassischen Zwickmühle: Junge Liebe in Agonie oder Seelenfrieden im Arbeitslager.

Als Fjodor Dostojewskijs Roman »Verbrechen und Strafe« 1866 in der Zeitschrift »Russischer Bote« (»Russkij vestnik«) erschien - in deutschen Übersetzungen sollte er lange »Schuld und Sühne« heißen - , löste er heftige Diskussionen aus. Dostojewskij sprengte mit diesem ersten seiner großen Romane die Vorstellungen seiner Zeitgenossen davon, was ein Roman war.

Und er schockierte: Viele hätten den Roman beiseitegelegt; einige fühlten sich abgestoßen, die meisten aber waren fasziniert. Es brach ein Streit aus über die Jugend und ihre fehlenden Werte, über die sogenannten Nihilisten, mit denen Dostojewskij vermeintlich abrechnete, darüber, ob hier Armut und soziale Benachteiligung zu deutlich dargestellt werde oder ob sie umgekehrt im Nebel der psychologischen Introspektion verschwinde.

»Schuld und Sühne« ist nicht umsonst Weltliteratur. Alle Charaktere - nicht nur Rodion - sind brillant herausgearbeitet und geben dem Roman große Tiefe. Dostojewski schafft es, Empathie für einen eiskalten Mörder empfinden zu lassen und dessen seelischen Qualen nachzufühlen. Kurzum: ein Meisterwerk!

»Verbrechen und Strafe« zählt zu den Meilensteinen des modernen Kriminalromans. Vielleicht ist die Spannung, die schon die ersten Seiten des Romans prägt, auch dem Druck geschuldet, ein Publikum finden zu müssen, und vielleicht verleiht auch Dostojewskijs Schreibtempo seinen großen Romanen die innere Dynamik. Doch geht er in allem neue Wege, und trotz seiner finanziellen Abhängigkeiten bleibt er kompromisslos. Ihn interessieren die Figuren mit den großen Ideen, die Besessenen, Fanatischen, Grenzenlosen, Unangepassten.

Dostojewskij lässt dabei ganz persönliche Erfahrungen einfließen – auch diejenige als Strafgefangener. Die Handlung spielt an Orten und in Verhältnissen, die er aus täglicher Erfahrung kannte. Dabei entstand eine Milieustudie aus dem Petersburg dieser Zeit, die an Tiefenschärfe nicht zu überbieten war.

Literatur:

Schuld und Sühne
Schuld und Sühne
von Fjodor Dostojewski

»Der Herbst des Einsamen« von Georg Trakl




Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle,
Vergilbter Glanz von schönen Sommertagen.
Ein reines Blau tritt aus verfallener Hülle;
Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen.
Gekeltert ist der Wein, die milde Stille
Erfüllt von leiser Antwort dunkler Fragen.

Und hier und dort ein Kreuz auf ödem Hügel;
Im roten Wald verliert sich eine Herde.
Die Wolke wandert übern Weiherspiegel;
Es ruht des Landmanns ruhige Gebärde.
Sehr leise rührt des Abends blauer Flügel
Ein Dach von dürrem Stroh, die schwarze Erde.

Bald nisten Sterne in des Müden Brauen;
In kühle Stuben kehrt ein still Bescheiden
Und Engel treten leise aus den blauen
Augen der Liebenden, die sanfter leiden.
Es rauscht das Rohr; anfällt ein knöchern Grauen,
Wenn schwarz der Tau tropft von den kahlen Weiden.

»Der Herbst des Einsamen« von Georg Trakl


Gedichte:

Georg Trakl - Sämtliche Gedichte

Samstag, 13. November 2021

Josef K. in Franz Kafkas »Prozess«

„Jemand musste Josef K. verleumdet haben…“ – so lautet der Anfang des Manuskripts zu Franz Kafkas düsterem Romanfragment »Der Process«, 1914/15.

Der Bankprokurist Josef K., der Protagonist des Romans, wird am Morgen seines 30. Geburtstages verhaftet, ohne sich einer Schuld bewusst zu sein. Trotz seiner Festnahme darf sich K. noch frei bewegen und weiter seiner Arbeit nachgehen. Vergeblich versucht er herauszufinden, weshalb er angeklagt wurde und wie er sich rechtfertigen könnte. Dabei stößt er auf ein für ihn nicht greifbares Gericht, dessen Kanzleien sich auf den Dachböden großer ärmlicher Mietskasernen befinden. Die Frauen, die mit der Gerichtswelt in Verbindung stehen und die K. als „Helferinnen“ zu werben versucht, üben eine erotische Anziehungskraft auf ihn aus.

Josef K. versucht verzweifelt, Zugang zum Gericht zu finden, doch auch dies gelingt ihm nicht. Er beschäftigt sich immer öfter mit seinem Prozess, obwohl er anfangs das Gegenteil beabsichtigte. Er gerät dabei immer weiter in ein albtraumhaftes Labyrinth einer surrealen Bürokratie. Immer tiefer dringt er in die Welt des Gerichts ein. Gleichzeitig dringt jedoch auch das Gericht immer mehr in Josef K.s Leben ein. Ob tatsächlich ein irgendwie gearteter Prozess heimlich voranschreitet, bleibt sowohl dem Leser als auch Josef K. verborgen.

Gleiches gilt für das Urteil: K. erfährt es nicht, aber er empfindet selbst, dass seine Zeit abgelaufen ist. Josef K. fügt sich einem nicht greifbaren, mysteriösen Urteilsspruch, ohne jemals zu erfahren, weshalb er angeklagt war und ob es tatsächlich dazu das Urteil eines Gerichtes gibt. Am Vorabend seines 31. Geburtstages wird Josef K. von zwei Herren abgeholt und in einem Steinbruch „wie ein Hund“ erstochen.

Die grotesk-komische Wirkung solcher Situationen lebt von der Differenz der Darstellung des Widersinnigen im Gegensatz zu einer vernünftig geordneten Welt. Und genau der Einbruch des mit Vernunft nicht Erklärbaren in die Lebensordnung von Josef K. ist der Gegenstand des Romans. Bis zu seiner Verhaftung ist sein Leben von einer vernünftig-bürgerlichen Einteilung geprägt. Der Alltag ist aufgeteilt zwischen regelmäßiger Arbeit, Spaziergängen, einem Stammtisch und dem wöchentlichen Besuch "zu einem Mädchen namens Elsa." In diese Ordnung hat die Verhaftung nun Unordnung gebracht.


Weblink:

Interpretation Der Prozeß - www.xlibris.de

Donnerstag, 11. November 2021

Fjodor Dostojewski 200. Geburtstag


Fjodor Dostojewski, dessen Vorfahren aus dem ostpolnischen Dorf Dostjewo stammten, wurde vor 200 Jahren am 11. November 1821 als Sohn eines Arztes in Moskau geboren.

Fjodor Dostojewski war ein berühmter russischer Dichter, Essayist und meisterhafter Erzähler des 19. Jahrhunderts. Über Dostojewskis Leben und seinem geistigen Schaffen liegt etwas von der tiefen Tragik einer zwiespältigen Menschnenatur. Seine literarischen Werke ergründen die menschliche Psyche in dem Kontext einer problematischen politischen, sozialen und spirituellen Atmosphäre.

Dostojewskis Romane entstammen aus eigenem Erleben, er lebte den Stoff für seine Romane vor. Fast ausnahmslos handeln sie von Menschen in beengten und bedrängten Verhältnisse, wie er sie selbst ein Leben lang erleidet.

Dostojewski war ein meisterhafter Gestalter des menschlichen Seelenlebens, der vor allem schwierig und außenseiterisch veranlagte Menschen schildert, wie z.B. Verbrecher, Spieler, Wüstlinge, Gottesleugner und Gottsucher.

Seine Werke entstammen dem tiefen Einblick und das Verständnis des menschlichen Seelenlebens. In seinen Werken, die teilweise stark auf eigenes Erleben zurückgreifen, schildert er gleichermassen treffend die äußere Wirklichkeit und komplizierte seelische Vorgänge.

Im Jahr 1846 veröffentlichte er seinen Debütroman »Arme Leute«. Bald darauf wird der als Genie Gefeierte wegen missliebiger politischer Umtriebe verhaftet und zum Tode verurteilt. Er wurde jedoch nur zum Schein hingerichtet und für vier Jahre nach Sibirien verbannt.

Der Roman »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« (1860) schildert das Leben in einer sibirischen Strafkolonie und das Ringen der Insassen um einen Rest an Würde in einem brutalen, menschenverachtenden Umfeld. In diesem Buch spiegelte Dostojewski eigene Erlebnsisse während seiner Verbannung in Sibirien in den Jahren 1850 bis 1854 wieder.

Gemeinsam mit seinem Bruder gründete er 1860 die Zeitschrift »Zeit« (»Wremja«), in der im darauf folgenden Jahr sein Roman »Erniedrigte und Beleidigte« erschien. Bereits 1863 jedoch fiel die »Zeit« wegen eines vermeintlich anti-patriotischen Beitrags der Zensur zum Opfer und wurde verboten.

Später reiste der mittellose Dichter rastlos quer durch Europa. Im Zustand finanzieller Nöte diktierte er 1866 in rasender Eile seinen meisterhaften Roman »Schuld und Sühne«.

Die Brüder Karamasow
Zu seinem berühmtesten Meisterwerken des grossen Seelendichters gehören »Die Brüder Karamasow«, die Autobiographie »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus«, die Romane »Schuld und Sühne«, »Böse Geister«, »Der Idiot« und »Der Spieler«.

1866 erschien der erste große Roman von Fjodor Dostojewski »Schuld und Sühne«, in älteren Übersetzungen auch »Raskolnikow«, in neueren »Verbrechen und Strafe«.

Schuld und Sühne

Der Roman »Schuld und Sühne« ist einer der größten psychologischen Romane der Weltliteratur, in dem die Entwicklung eines Mannes zum Mörder geschildert wird. Der Roman handelt von einem halbwüchsigen Mann, der glaubt einen Mord verüben zu dürfen, weil er sich für skrupellos und moralisch überlegen hält. Sein Romanheld Raskolnikow glaubt, er sei ein Übermensch und stehe über dem Gesetz.

1868 erschien sein zweites Großwerk, »Der Idiot«, der die Geschichte des Fürsten Myschkin, der aufgrund seiner Güte, Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit in der St. Petersburger Gesellschaft scheitert.

1872 schrieb er seinen Roman »Die Dämonen«, in dem er radikale Positionen vertrat. Anschließend widmete er sich vor revolutionsträchtigem Hintergrund dem Kampf gegen den Sozialismus und für eine christliche Erneuerung Russlands.

Sein vierter großer Roman »Der Jüngling« entstand 1875 bei einem Kuraufenthalt in Bad Ems an der Lahn. In dem Roman begibt sich der Held, ein trauriger Halbwüchsling, infolge seelischer Unausgeglichenheit auf Selbstfindungskurs und sucht eine Richtschnur für sein Verhalten.

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Mit seinen Romanen »Schuld und Sühne« und »Der Jüngling« hat Dostojewski St. Petersburg ein literarisches Denkmal gesetzt.

1880 veröffentlichte der meisterhafte Erzähler seinen letzten großen Roman »Die Brüder Karamasow«.


Dostojewski schrieb seine Gedichte unter den Bedingungen der Zensur des Zaren. Der Autor verwandte in seinen Romanen stets sprechende und einprägsame Namen, so ist seine Romanfigur Karamasow eine Wortschöpfung aus dem russischen Wort kara=Strafe und masat=beschmieren.

Der russische Nationaldichter starb am 9. Februar 1881 in Petersburg.

Blog-Artikel:

Fjodor Dostojewskis St. Petersburg

Fjodor Dostojewski 200. Geburtstag


Fjodor Dostojewski



Fjodor Dostojewski wurde am 11. November 1821 als Sohn eines Arztes in Moskau geboren.

Fjodor Dostojewski war ein berühmter russischer Dichter, Essayist und meisterhafter Erzähler des 19. Jahrhunderts. Über Dostojewskis Leben und seinem geistigen Schaffen liegt etwas von der tiefen Tragik einer zwiespältigen Menschnenatur. Seine literarischen Werke ergründen die menschliche Psyche in dem Kontext einer problematischen politischen, sozialen und spirituellen Atmosphäre.

Dostojewskis Romane entstammen aus eigenem Erleben, er lebte den Stoff für seine Romane vor. Fast ausnahmslos handeln sie von Menschen in beengten und bedrängten Verhältnisse, wie er sie selbst ein Leben lang erleidet.

Dostojewski war ein meisterhafter Gestalter des menschlichen Seelenlebens, der vor allem schwierig und außenseiterisch veranlagte Menschen schildert, wie z.B. Verbrecher, Spieler, Wüstlinge, Gottesleugner und Gottsucher.

Seine Werke entstammen dem tiefen Einblick und das Verständnis des menschlichen Seelenlebens. In seinen Werken, die teilweise stark auf eigenes Erleben zurückgreifen, schildert er gleichermassen treffend die äußere Wirklichkeit und komplizierte seelische Vorgänge.

Im Jahr 1846 veröffentlichte er seinen Debütroman »Arme Leute«. Bald darauf wird der als Genie Gefeierte wegen missliebiger politischer Umtriebe verhaftet und zum Tode verurteilt. Er wurde jedoch nur zum Schein hingerichtet und für vier Jahre nach Sibirien verbannt.

Der Roman »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« (1860) schildert das Leben in einer sibirischen Strafkolonie und das Ringen der Insassen um einen Rest an Würde in einem brutalen, menschenverachtenden Umfeld. In diesem Buch spiegelte Dostojewski eigene Erlebnsisse während seiner Verbannung in Sibirien in den Jahren 1850 bis 1854 wieder.

Gemeinsam mit seinem Bruder gründete er 1860 die Zeitschrift »Zeit« (»Wremja«), in der im darauf folgenden Jahr sein Roman »Erniedrigte und Beleidigte« erschien. Bereits 1863 jedoch fiel die »Zeit« wegen eines vermeintlich anti-patriotischen Beitrags der Zensur zum Opfer und wurde verboten.

Später reiste der mittellose Dichter rastlos quer durch Europa. Im Zustand finanzieller Nöte diktierte er 1866 in rasender Eile seinen meisterhaften Roman »Schuld und Sühne«.

Die Brüder Karamasow
Zu seinem berühmtesten Meisterwerken des grossen Seelendichters gehören »Die Brüder Karamasow«, die Autobiographie »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus«, die Romane »Schuld und Sühne«, »Böse Geister«, »Der Idiot« und »Der Spieler«.

1866 erschien der erste große Roman von Fjodor Dostojewski »Schuld und Sühne«, in älteren Übersetzungen auch »Raskolnikow«, in neueren »Verbrechen und Strafe«.

Schuld und Sühne

Der Roman »Schuld und Sühne« ist einer der größten psychologischen Romane der Weltliteratur, in dem die Entwicklung eines Mannes zum Mörder geschildert wird. Der Roman handelt von einem halbwüchsigen Mann, der glaubt einen Mord verüben zu dürfen, weil er sich für skrupellos und moralisch überlegen hält. Sein Romanheld Raskolnikow glaubt, er sei ein Übermensch und stehe über dem Gesetz.

1868 erschien sein zweites Großwerk, »Der Idiot«, der die Geschichte des Fürsten Myschkin, der aufgrund seiner Güte, Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit in der St. Petersburger Gesellschaft scheitert.

1872 schrieb er seinen Roman »Die Dämonen«, in dem er radikale Positionen vertrat. Anschließend widmete er sich vor revolutionsträchtigem Hintergrund dem Kampf gegen den Sozialismus und für eine christliche Erneuerung Russlands.

Sein vierter großer Roman »Der Jüngling« entstand 1875 bei einem Kuraufenthalt in Bad Ems an der Lahn. In dem Roman begibt sich der Held, ein trauriger Halbwüchsling, infolge seelischer Unausgeglichenheit auf Selbstfindungskurs und sucht eine Richtschnur für sein Verhalten.

1880 veröffentlichte der meisterhafte Erzähler seinen letzten großen Roman »Die Brüder Karamasow«.


Dostojewski schrieb seine Gedichte unter den Bedingungen der Zensur des Zaren. Der Autor verwandte in seinen Romanen stets sprechende und einprägsame Namen, so ist seine Romanfigur Karamasow eine Wortschöpfung aus dem russischen Wort kara=Strafe und masat=beschmieren.

Der russische Nationaldichter starb am 9. Februar 1881 in Petersburg.

Samstag, 6. November 2021

Fjodor Dostojewski ist ein »Literat des Leides (E)

Fjodor

Der russische Schrifsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski ist ein »Literat des Leides«, dessen bedeutender Teil seines literarischen Schaffens und Werkes auf der grundlegenden Erfahrung des Leides und Elends gegründet ist.

In seinen Romanen machte er die menschliche Unzulänglichkeit, die elenden Lebensbedingungen der einfachen Menschen in der frühkapitalistischen Zeit und die Armut zum Thema.



Dostojewski war ein meisterhafter Gestalter des menschlichen Seelenlebens, der vor allem schwierig und außenseiterisch veranlagte Menschen schildert, wie z.B. Verbrecher, Spieler, Wüstlinge, Gottesleugner und Gottsucher.


In seinen leidenschaftlichen, abgründigen Romanen begegnet man Ausgestoßenen, Schwachsinnigen, exaltierten Spielern – und vor allem Mördern. Als Meister des metaphysischen Krimis lässt uns der russische Schriftsteller Dostojewski in die Abgründe der menschlichen Natur blicken. Wir erscheinen darin als gespaltene Wesen, hin- und hergerissen von gegensätzlichen Kräften: Liebe und Hass, Wahrheit und Lüge, Gut und Böse – stets gefangen in Versuchung.


Wie seine Werke war auch ihr Erschaffter eine vielfältige Natur. Seine Werke entstammen dem tiefen Einblick und das Verständnis des menschlichen Seelenlebens.

In seinen Werken, die teilweise stark auf eigenes Erleben zurückgreifen,
schildert er gleichermassen treffend die äußere Wirklichkeit und komplizierte seelische Vorgänge.


Donnerstag, 21. Oktober 2021

Arthur Schnitzler 90. Todestag

Arthur Schnitzler

Am 21. Oktober jährt sich der Todestag von Arthur Schnitzler zum 90. Male. Arthur Schnitzler war ein österreichischer Erzähler und Dramatiker. Er gilt neben Hugo von Hoffmannsthal als als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne und das Pendant zu Sigmund Freud.

Ab 1890 gehörte Schnitzler gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal dem Kreis der "Wiener Moderne" an. Er ist einer der bedeutendsten Kritiker der österreichisch-ungarischen "K und K"-Gesellschaft und ihrer Entwicklung um die Jahrhundertwende.

Schnitzler war einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller der Jahrhundertwende. Durch seine literarische Arbeit weitete er das Wissen um die menschliche Psyche erheblich aus. Seine Stücke entsprachen dem Geist der Zeit.

Seit Anfang des 20. Jahrhundert gehörte der Literat zu den meistgespielten Dramatikern auf deutschen Bühnen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges ging das Interesse an seinen Werken zurück. Dies hing auch damit zusammen, dass er sich als einer der wenigen österreichischen Intellektuellen nicht für die Kriegstreiberei begeistern konnte.

1921 wurde ihm anlässlich der Uraufführung des Bühnenstücks »Der Reigen« ein Prozess wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses gemacht. Er zog daraufhin seine Aufführungsgenehmigung zurück. In der Folgezeit isolierte sich der Schriftsteller zunehmend.

Von 1899 bis 1930 schrieb Schnitzler zahlreiche Dramen, die teils sozialkritische, teils psychologische Themen behandeln. Seine Dramen sind auf den Bühnen sehr oft gespielt worden. Er gehört zu den meistgespielten Dramatikern auf deutschen Bühnen.

In seinen letzten Lebensjahren schrieb er vor allem Erzählungen, in denen er Einzelschicksale um die Jahrhundertwende aus psychologischer Sicht darstellt.

Am 21. Oktober 1931 erlag der grosse Dramatiker der Jahrhundertwende Arthur Schnitzler in Wien einer Gehirnblutung.


Weblinks:

Arthur Schnitzler-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Arthur Schnitzler-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de