Donnerstag, 11. November 2021

Fjodor Dostojewski 200. Geburtstag


Fjodor Dostojewski



Fjodor Dostojewski wurde am 11. November 1821 als Sohn eines Arztes in Moskau geboren.

Fjodor Dostojewski war ein berühmter russischer Dichter, Essayist und meisterhafter Erzähler des 19. Jahrhunderts. Über Dostojewskis Leben und seinem geistigen Schaffen liegt etwas von der tiefen Tragik einer zwiespältigen Menschnenatur. Seine literarischen Werke ergründen die menschliche Psyche in dem Kontext einer problematischen politischen, sozialen und spirituellen Atmosphäre.

Dostojewskis Romane entstammen aus eigenem Erleben, er lebte den Stoff für seine Romane vor. Fast ausnahmslos handeln sie von Menschen in beengten und bedrängten Verhältnisse, wie er sie selbst ein Leben lang erleidet.

Dostojewski war ein meisterhafter Gestalter des menschlichen Seelenlebens, der vor allem schwierig und außenseiterisch veranlagte Menschen schildert, wie z.B. Verbrecher, Spieler, Wüstlinge, Gottesleugner und Gottsucher.

Seine Werke entstammen dem tiefen Einblick und das Verständnis des menschlichen Seelenlebens. In seinen Werken, die teilweise stark auf eigenes Erleben zurückgreifen, schildert er gleichermassen treffend die äußere Wirklichkeit und komplizierte seelische Vorgänge.

Im Jahr 1846 veröffentlichte er seinen Debütroman »Arme Leute«. Bald darauf wird der als Genie Gefeierte wegen missliebiger politischer Umtriebe verhaftet und zum Tode verurteilt. Er wurde jedoch nur zum Schein hingerichtet und für vier Jahre nach Sibirien verbannt.

Der Roman »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« (1860) schildert das Leben in einer sibirischen Strafkolonie und das Ringen der Insassen um einen Rest an Würde in einem brutalen, menschenverachtenden Umfeld. In diesem Buch spiegelte Dostojewski eigene Erlebnsisse während seiner Verbannung in Sibirien in den Jahren 1850 bis 1854 wieder.

Gemeinsam mit seinem Bruder gründete er 1860 die Zeitschrift »Zeit« (»Wremja«), in der im darauf folgenden Jahr sein Roman »Erniedrigte und Beleidigte« erschien. Bereits 1863 jedoch fiel die »Zeit« wegen eines vermeintlich anti-patriotischen Beitrags der Zensur zum Opfer und wurde verboten.

Später reiste der mittellose Dichter rastlos quer durch Europa. Im Zustand finanzieller Nöte diktierte er 1866 in rasender Eile seinen meisterhaften Roman »Schuld und Sühne«.

Die Brüder Karamasow
Zu seinem berühmtesten Meisterwerken des grossen Seelendichters gehören »Die Brüder Karamasow«, die Autobiographie »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus«, die Romane »Schuld und Sühne«, »Böse Geister«, »Der Idiot« und »Der Spieler«.

1866 erschien der erste große Roman von Fjodor Dostojewski »Schuld und Sühne«, in älteren Übersetzungen auch »Raskolnikow«, in neueren »Verbrechen und Strafe«.

Schuld und Sühne

Der Roman »Schuld und Sühne« ist einer der größten psychologischen Romane der Weltliteratur, in dem die Entwicklung eines Mannes zum Mörder geschildert wird. Der Roman handelt von einem halbwüchsigen Mann, der glaubt einen Mord verüben zu dürfen, weil er sich für skrupellos und moralisch überlegen hält. Sein Romanheld Raskolnikow glaubt, er sei ein Übermensch und stehe über dem Gesetz.

1868 erschien sein zweites Großwerk, »Der Idiot«, der die Geschichte des Fürsten Myschkin, der aufgrund seiner Güte, Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit in der St. Petersburger Gesellschaft scheitert.

1872 schrieb er seinen Roman »Die Dämonen«, in dem er radikale Positionen vertrat. Anschließend widmete er sich vor revolutionsträchtigem Hintergrund dem Kampf gegen den Sozialismus und für eine christliche Erneuerung Russlands.

Sein vierter großer Roman »Der Jüngling« entstand 1875 bei einem Kuraufenthalt in Bad Ems an der Lahn. In dem Roman begibt sich der Held, ein trauriger Halbwüchsling, infolge seelischer Unausgeglichenheit auf Selbstfindungskurs und sucht eine Richtschnur für sein Verhalten.

1880 veröffentlichte der meisterhafte Erzähler seinen letzten großen Roman »Die Brüder Karamasow«.


Dostojewski schrieb seine Gedichte unter den Bedingungen der Zensur des Zaren. Der Autor verwandte in seinen Romanen stets sprechende und einprägsame Namen, so ist seine Romanfigur Karamasow eine Wortschöpfung aus dem russischen Wort kara=Strafe und masat=beschmieren.

Der russische Nationaldichter starb am 9. Februar 1881 in Petersburg.

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