Mittwoch, 13. Januar 2016

James Joyce 75. Todestag

James Joyce

James Joyce 75. Todestag jährt sich am 13. Januar. Am 13. Januar 1941 starb Joyce in Zürich. James Joyce zählt zu den wichtigsten und einflussreichsten Schriftstellern im Irland des 20. Jahrhunderts. Joyce befasste sich mit der Literatur des Symbolismus und Realismus.

Joyce studierte am University College von Dublin moderne Sprachen, u.a. Englisch, Französisch und Italienisch.

1902 ging er nach Paris, um ein Medizinstudium zu beginnen. Er wandte sich dort aber dem Schreiben zu und führte einen ausschweifenden Lebensstil. 1903 kehrte er nach Dublin zurück, konnte dort jedoch nicht Fuß fassen. Mit seiner Geliebten und späteren Ehefrau Nora Barnacle siedelte er 1904 auf den Kontinent über und lebte hauptsächlich in Triest.

James Joyce schrieb Kurzgeschichten und überarbeitete seinen ersten Roman »Stephen Hero«, der später als »A Portrait of the Artist as a Young Man« (»Porträt des Künstlers als junger Mann«) veröffentlicht wurde. 1914 erschien Joyces erste Kurzgeschichtensammlung »Dubliners«.




Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog er mit seiner Familie nach Zürich, wo sein bekanntestes Werk »Ulysses« entstand. Der Roman in Form einer Tagesbeschreibung wurde in den Jahren 1918 bis 1920 in Auszügen in der amerikanischen Zeitschrift »The Little Review« abgedruckt. 1921 wurde er wegen obszöner Inhalte verboten. 1922 erschien »Ulysses« schließlich in zensierter Buchform in der Pariser Buchhandlung »Shakespeare and Company«.

James Joyce war ein moderner Spracherneuerer. Sein imposantes Werk »Ulysses« - radikal-expertimentelle Prosa auf 1.000 Seiten - ist ein Sprachkunstwerk. Gerade damit hat er stark auf die Entwicklung des modernen Romans eingewirkt und gilt als Bahnbrecher größten Formats.

1920 zog Joyce auf Einladung seines Freundes Ezra Pound nach Paris, wo er bis zu Frankreichs Besetzung im Zweiten Weltkrieg lebte. Dort entstand sein letzter Roman »Finnegan’s Wake« (»Finnegans Totenwache«), der 1939 veröffentlicht wurde. James Joyce starb am 13. Januar 1941 in Zürich.

James Joyce wurde am 2. Februar 1882 in Dublin geboren, wo er in schwierigen und ärmlichen Familienverhältnissen aufwuchs.

Lieratur:

Ulysses
Ulysses
von James Joyce

Weblink:

James Joyce - Vor 75 Jahren starb der Vater des "Ulysses"

James Joyce - Vor 75 Jahren starb der Vater des "Ulysses"

Dienstag, 12. Januar 2016

Jack London 140. Geburtstag

Jack London

Jack London wurde vor 140 Jahren am 12. Januar 1876 in San Francisco als John Griffith Chaney geboren. Er war ein amerikanischer Schriftsteller und Journalist.

Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und schlug sich als Fabrikarbeiter, Austernpirat, Landstreicher und Seemann durch, holte das Abitur nach, begann zu studieren. Dann ging er als Goldsucher nach Alaska, lebte monatelang im Elendsviertel von London, geriet als Korrespondent im russisch-japanischen Krieg in Gefangenschaft und bereiste die ganze Welt.

Jack London brach 1897 auf, um am großen Goldrausch am Klondike River teilzuhaben. Gold fand er keines, dafür aber den Stoff für seine berühmten Nordland-Erzählungen. Den so abenteuerlichen wie strapaziösen Weg zu den Goldfeldern im Yukon-Territorium hat er in den hier versammelten Geschichten um »Alaska-Kid« spannend geschildert.

Der Ruf der Wildnis hatte es ihm angetan. Jack London hat als junger Mensch am eigenen Leib erfahren, was er später in seinen Abenteuerbüchern schildert: den Kampf gegen die Naturgewalten, gegen unüberwindlich scheinende Gegner und Hindernisse. Seine Helden lassen sich jedoch niemals unterkriegen und wachsen an den Herausforderungen.

Der Autor verarbeitete in seinen Erzählungen und Romanen vor allem eigene Erfahrungen, die er als Goldsucher in Alaska, Landstreicher, Seemann und Journalist gesammelt hatte. »Der Seewolf« (1904) und »Wolfsblut« (1905) spiegeln das raue Leben auf See oder in der Wildnis packend wieder.

Er trug die Natur und Wildnis in die Literatur und viele Leser konnten sich dieser nicht entziehen. Seine bekannteste Erzählung, »Der Ruf der Wildnis«, verfasste Jack London 1903. London schrieb über 50 Bücher und mehr als 100 Kurzgeschichten und war der höchstbezahlte und populärste Autor seiner Zeit. Er starb bereits im Alter von 40 Jahren.

Jack London erlangte vor allem durch seine Abenteuerromane »Ruf der Wildnis« und »Wolfsblut« sowie durch den mehrfach verfilmten Abenteuerroman »Der Seewolf« und den autobiographisch beeinflussten Roman »Martin Eden« große Bekanntheit. Diese Werke geben gleichzeitig eine Übersicht über die geographischen Räume, die er kannte: den arktischen Norden Nordamerikas (Klondike) zur Zeit des Goldrausches, Kalifornien und den Pazifik bzw. die Seefahrt auf diesem Ozean.


Als erfolgreicher Schriftsteller bekannte London sich in seinen politischen Essays, geprägt durch harte Erfahrungen in der Kindheit, häufig zu den unteren Schichten der Gesellschaft und offen zum Sozialismus, wenn auch sehr eigener Prägung.

Er war bis kurz vor seinem Tod Mitglied der Socialist Party der Vereinigten Staaten und hatte sich 1901 für diese Partei erfolglos um das Amt des Bürgermeisters von Oakland beworben. Sein literarisches Werk wurde international erfolgreich und in zahlreiche Sprachen übersetzt.


Jack London sah sich zeitlebens eher als Landwirt denn als Schriftsteller. Er gab an, das Schreiben lediglich als Brotberuf zur Aufrechterhaltung seiner Ranch zu betreiben; diese betrachtete er als sein Lebenswerk.

Jack London starb am 22. November 1916 in Glen Ellen, Kalifornien. Am 22. November 1916 setzte der berühmte Schriftsteller auf seiner Farm in Kalifornien seinem zuletzt von Alkohol, Erfolg und Extravaganz geprägten Leben ein Ende.


Weblinks:


Jack London - Romane und Erzählungen (Vier Bände im Schuber) - Goldrausch in Alaska - Der Seewolf - Ruf der Wildnis
von Jack London

Ruf der Wildnis
Ruf der Wildnis
von Jack London

Samstag, 9. Januar 2016

»Utopia« von Thomas Morus

Thomas Morus



Der englische Staatsmann und Schriftsteller Thomas Morus war unter Heinrich VIII. Lordkanzler und wurde nach einem Zerwürfnis mit dem König 1535 in London hingerichtet. Thomas Morus war ein englischer Staatsmann und humanistischer Autor. Er ist ein Heiliger und Märtyrer der römisch-katholischen Kirche und Patron der Regierenden und Politiker.Sein bis heute berühmtestes Werk »Utopia«, das der literarischen Gattung der positiven Zukunftsvisionen den Namen gab, veröffentlichte er 1516.

Utopia
Utopia
von Thomas Morus



Darin berichtet ein Seemann, der sich lange in dem idealen Inselstaat Utopia aufgehalten haben will, von seinen Erlebnisse, die im oftmals vom Autor satirisch überspitzten Widerspruch zur Staatspraxis der Renaissance stehen. So ist in der Republik Utopia das Privateigentum abgeschafft, es gilt die Gleichheit zwischen den Menschen, niemand ist zum Kriegsdienst gezwungen, Geld und Gold sind verpönt.

Thomas Morus' »Utopia« ist der Entwurf einer idealen Gesellschaft, die auf sozialer Gerechtigkeit für alle Menschen, dem Streben nach Bildung, gemeinschaftlichem Besitz und demokratischen Grundzügen beruht. Aber kann ein solch gerechtes Staatswesen überhaupt existieren? Diese Frage beschäftigt auch heute noch Ökonomen, Philosophen und Schriftsteller.

»Utopia« von Thomas Morus

Utopia
Utopia
von Thomas Morus

Utopia
Utopia
von Thomas Morus

Donnerstag, 7. Januar 2016

Paul Verlaine 120. Todestag

Paul Verlaine

Paul Verlaine 120. Todestag jährt sich am 8. Januar. Verlaine war ein französischer Lyriker des Symbolismus. Er liebte die Leichtigkeit des Seins, führte das Leben eines Bohemien und gab sich den künstlerischen und sinnlichen Genüssen hin.

Nicht selten hielt der Lyriker sich in Pariser Literaturcafes auf, wo er den Ruf eines Dandys und Trinkers hatte. Seine Versuche ein bürgerliches Leben zu führen, scheiterten allesamt.



»Nichts tut der Seele besser,

als jemandem seine Traurigkeit abzunehmen.«



Paul Verlaine


Mit dem Dichter Rimbaud verband ihn nicht nur eine literarische Freundschaft, diese wirkte sich befruchtend auf Verlaines lyrisches Schaffen aus.


Seine Verse sind stets etwas wehmütig und erinnern an morbide Herbstimpressionen. Verlaine schrieb gegen den modernen Subjektivismus an, den er als Sog des Nichts begriffen hat.

Gedichte
Gedichte

Sein Unbehagen gegenüber dem positivistisch-materiellen Denken seiner Zeit drückte sich in verstärktem Dekandenzbewußtsein aus, welches sich in seinem Leben spiegelt und sich durch viele seiner Verse zieht.

Paul Verlaine wurde am 30. März 1844 in Metz als Sohn eines Offiziers geboren.

Gedichte:

Gedichte
Gedichte
von Paul Verlaine


Weblink:

„6. Juni 1944: Hochdramatisch war der Tag“ - www.deutschlandfunkkultur.de

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Rudyard Kipling 150. Geburtstag

Rudyard Kipling

Am 30. Dezember jährt sich der Geburtstag von Rudyard Kipling zum 150. Male.
Rudyard Kipling ist ein englischer Schriftsteller, der als Dichter des »Dschungelbuches« bekannt wurde.



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Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Kipling zu den gefragtesten englischen Schriftstellern. 1907 erhielt Kipling als erster Engländer den Literaturnobelpreis. Er war zu diesem Zeitpunkt noch keine 42 Jahre alt. Bis heute hält er den Rekord als jüngster Literaturnobelpreisträger.

Sein Erfolg ging aber immer weiter zurück. Nachdem sein Sohn 1915 im Alter von 18 Jahren in der Schlacht von Loos fiel, plagten den Kriegsbefürworter Selbstzweifel und Schuldgefühle.

Die Situation der Engländer in Indien beschrieb er zunächst ironisch gebrochen, verließ dann mit vierundzwanzig Jahren das Land und wurde zum umstrittenen Verfechter des britischen Imperialismus.



Uli Hoeness Berliner-Zeitung



B.Z. ist eine Boulevardzeitung aus Berlin, die in der B.Z. Ullstein GmbH,

einem 100%igen Tochterunternehmen der Axel Springer SE, erscheint. Sie

ist in Berlin zurzeit die Lokalzeitung mit der höchsten Auflage, hat aber in

den letzten Jahren hohe Auflageneinbußen hinnehmen müssen.




Doch der 1865 in Bombay geborene Journalist und Autor war eben auch ein unerschütterlicher Patriot und Propagandist des Britischen Weltreichs. Er hat den Kolonialismus stets verteidigt, Frauenrechte ebenso für überflüssig erklärt wie die Unabhängigkeitsbestrebungen in Indien oder Irland.

Bildergebnis für Gerhard Schröder tagesschau

Am Ende seines Lebens ist er mit seinen Werten aus der Zeit gefallen und seine Person wurde in Deutschland rasch vergessen.

Geboren wurde der Schriftsteller im indischen Mumbai, wo sein Vater arbeitete. Mit fünf Jahren wurde er allerdings mit seiner jüngeren Schwester nach England gebracht und kam zu Pflegeeltern, unter deren strenger Aufsicht er gelitten hatte. 1882 kehrte er schließlich nach Indien zurück.

Weblinks:


Politischer Chauvinist – literarisches Genie? - Der 150. Geburtstag von Dschungelbuch-Autor Rudyard Kipling - www.wdr3.de/literatur

Das Dschungelbuch
Das Dschungelbuch
von Rudyard Kipling

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Heiner Müller 20. Todestag

Heiner Müller

Heiner Müller 20. Todestag jährt sich am 30. Dezember. Er starb am 30. Dezember 1995 in Berlin. Er gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bedeutung erlangte Heiner Müller außerdem als Lyriker, Prosa-Autor und Essayist, Interviewpartner sowie als Regisseur, Dramaturg, Intendant und Präsident der »Akademie der Künste« in Ost-Berlin.

Heiner Müller war einer der wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Heiner Müller ist einer der großen, weltbekannten, deutschen Dramatiker und ein Weltautor mit DDR-Prägung. Der Dichter und Stückeschreiber, dieser scharfsinnigste Kopf der DDR, ist nach Brecht ein Intellektueller von Weltrang,

Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen

Heiner Müller gehört zu den meistgespielten deutschsprachigen Theaterautoren der Gegenwart, zurzeit jedoch eher in Frankreich und Griechenland, in Lateinamerika oder Japan als an deutschen Bühnen. Müllers Lebensthema waren Revolution und Konterrevolution. Die Geschichte zeigte er oft sehr düster als Schlachthaus.

In Orientierung an Brecht standen im Mittelpunkt der Geschichten aus der Produktion, wie Müller seine Stücke bezeichnete, die Probleme des Aufbaus der sozialistischen Gesellschaft wie »Traktor« (1955), »Der Lohndrücker« (1958).

1961, nach der Uraufführung des Stückes »Die Umsiedlerin«, führte die Aufführung zu seinem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR. Seine langjährige Arbeit als Dramatiker und Regisseur vollzog er zunächst am »Berliner Ensemble« und dann, ab 1976, an der »Volksbühne«.


1992 übernahm Müller gemeinsam mit Peter Zadek, Matthias Langhoff, Peter Palitzsch und Fritz Marquardt die Leitung des »Berliner Ensembles«.

Insbesondere mit den Stücken »Die Hamletmaschine« (1978) und »Wolokalamsker Chaussee I – V« (1987) gilt Müller als einer der innovativsten (wenn auch umstrittenen) deutschen Dramatiker der Gegenwart. Ausgezeichnet wurde er u. a. mit dem »Heinrich-Mann-Preis der DDR« (1959, gemeinsam mit Inge Müller), dem »Hamburger Lessing-Preis«¯ (1975), dem »Dramatiker-Preis der Stadt Mülheim a. d. R.« (1979), dem Georg-Büchner-Preis (1985), dem »Nationalpreis der DDR« (1986) und dem »Kleist-Preis« (1990).

Viele seiner Stücke wurden im Westen uraufgeführt, dennoch blieb ihm die DDR wichtig, "weil alle Trennlinien der Welt durch dieses Land gehen".

Heiner Müller wurde am 9. Januar 1929 in Eppendorf, Sachsen geboren. 1929 kam er in Eppendorf, einem kleinen Dorf im sächsischen Erzgebirge, zur Welt. Heiner Müllers Grab befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte.

Weblinks:

Heiner Müller – Weltautor mit DDR-Prägung - www.mdr.de

Das Licht der Finsternis - Zum 20. Todestag von Heiner Müller - www.tagesspiegel.de/kultur

Buch:

Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
von Heiner Müller

Montag, 21. Dezember 2015

Kurt Tucholsky 80. Todestag

Kurt Tucholsky

Kurt Tucholsky 80. Todestag jährt sich am 21. Dezemnber. Kurt Tucholsky war ein berühmter Journalist, Publizist, Schriftsteller und Satiriker in der Zeit der Weimarer Republik des 20. Jahrhunderts. Er war ein bestimmender Intellektueller der Weimarer Republik, der mit spitzer Feder gegen den Geist der Zeit anschrieb.

Die Welt war seine Bühne. Großen Erfolg hatte er zu Lebzeiten als Satiriker und Schriftsteller. Bis heute ist er als Pazifist und politischer Schriftsteller bekannt. Aber Kurt Tucholsky ist viel mehr: Lyriker, Romancier, Journalist und ein Meister der beißenden Satire. Vor allem aber eine schillernde und auch widersprüchliche Persönlichkeit mit menschlichen Schwächen.

Er beherrschte mehrere literarische Genres und war zudem auch Weltbürger, Pazifist und politischer Schriftsteller. Kurt Tucholsky war eine schillernde Persönlichkeit seiner Zeit, nicht nur im Literaturbetrieb. Vor allem war er eine schillernde und auch widersprüchliche Persönlichkeit mit menschlichen Schwächen.

Tucholsky war nicht nur die bestimmende literarische Größe der Weimarer Zeit, er war auch ein begnadeter Spötter und Satiriker. Als beißender Satiriker schrieb mit spitzer Feder gegen Krieg, Militarisms und Nationalismus, gegen Staat und Obrigkeit. Er war ein manischer Vielschreiber, der an manischer Produktionswut litt.

Sein politisches Urteilsvermögen entwickelte Tucholsky erst gegen Ende der Weimarer Reupublik. Je brauner die Weimarer Republik, desto beißender sein Spott un seine Satire, desto härter war das politisches Urteil des überzeugten Pazifisten. Über die deutschen Kriegstreiber schreibt er: "Die da sind kalt, eiskalt, ganz bewusst - echte Verbrechernaturen." Als überzeugter Nazi-Gegner lässt er sich nicht verbiegen. "In dem Fall, wo man seine Artikel entschärfen wollte, egal von welcher Seite, ob von der kommunistischen Seite oder von der eher rechtsliberalen, hat er gesagt: 'Dann druckt mich nicht. So - oder gar nicht'."

Doch gegen die Nazis war Tucholskys spitze Feder eine allzu schwache Waffe geworden. Mit Hitlers Machtübernahme landete der erklärte Gegner aller Obrigkeit auf den Listen der "Volksverräter" und "entarteten Schriftsteller" - als Jude, Linker, Antimilitarist und durch seinen beißenden Spott gegen alles "Deutsch-Nationale". Seit 1924 lebte Tucholsky überwiegend im Ausland, als Korrespondent und freier Schriftsteller in Paris und seit 1929 in Schweden. 1930 verlies Tucholsky seine Heimat Deutschland und siedelte endgültig nach Schweden.

Schloss Gripsholm

Ein Urlaub mit Lisa Matthias inspirierte ihn zu seinem letzten Roman "Schloss Gripsholm". Danach verstummte der begnadete Satiriker und Vielschreiber zusehends: Tucholsky, der die deutsche Sprache liebte, war heimatlos geworden: ausgebürgert, mittellos, gesundheitlich angeschlagen. Trotz zahlreicher Freundinnen trauert er seiner großen Liebe Mary Gerold nach. <em>"Hatte einen Goldklumpen in der Hand gehabt und mich nach Rechenpfennigen gebückt"</em>, schreibt er ihr in einem Abschiedsbrief. Durch eine Mischung aus zu viel Whisky und Schlafmitteln ging Tucholskys bewegtes Leben viel zu früh im Alter von 45 Jahren auf tragsiche Weise zu Ende.

Kurt Tucholsky wurde am 9. Januar 1890 in Berlin als Sohn eines jüdischen Kaufmannes geboren.




Weblinks:



Kurt Tucholsky-Gesellschaft - www.tucholsky-gesellschaft.de

Kurt Tucholsky-Portrait - www.tucholsky-gesellschaft.de