Montag, 14. April 2014

»König Lear« von William Shakespeare

William Shakespeare

»König Lear« ist ein erschütterndes Drama über Größenwahn und menschliche Hybris und mit Abstand die schwärzeste, härteste und erschütterndste von Shakespeares Tragödien. Eine tiefe Erschütterung, die schon damals bis in das Mark des elisabethanischen Publikums ging.

»König Lear« erzählt die abgründige Geschichte um einen altersgreisen König, der seine drei Töchter einem perfiden Liebesbeweis als Treuetest unterzieht, um nach Erbringung dieses Beweises die Nachfolge seines Königreiches zu regeln.

Die Person König Lears und seine Geschichte basieren auf der Figur des König Leir (auch Llyr oder Lir), eines der legendären Könige Britanniens aus der vorrömischen Zeit. Die Sage von Leir und seinen Töchtern war zu Shakespeares Zeit in verschiedenen Fassungen überliefert und bereits in Erzählungen, Gedichten und Versen sowie zu Dramen verarbeitet. Ihre Grundstruktur findet sich in der »Historia Regum Britanniae «(um 1136) des Geoffrey von Monmouth aus Wales.

Im Elisabethanischen Zeitalter fand sie Eingang in alle bekannten historischen Darstellungen, so auch in Holinsheds »Chronicles of England, Scotland, and «(1577 und 1587), die Shakespeare als eine seiner wesentlichen Quellen für die englische Geschichte nutzte.

Das ist der Stoff, aus dem die mörderischen Träume sind. Der Kern des Stücks sind Schmeicheleien und falsche Versprechungen. Das Stück offenbart seine Abgründigkeit in dem seltsam entrückten Fehlverhalten des alten Königs Lear, der das Drama auslöst.

Der »Lear« ist Shakespeares grausigste, absurdeste und traurigste Tragödie. Die Guten müssen sich als Bettler und Wahnsinnige tarnen, um den Bösen zu entgehen, die sich wiederum am Ende des Stücks gegenseitig zerfleischen.

Gerade seine tiefe Abgründigkeit verhalf dem Stück zu großem Erfolg auf der Bühne. Seit seiner Uraufführung im Dezember 1606 am englischen Hof ist die düster-abgründige Tragodie um den im Alter hochmütig gewordenen Königs Lear eines der meistgespielten Theaterstücke der Welt.



Literatur:

King Lear
King Lear
von William Shakespeare


Weblinks:

William Shakespeare-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

William Shakespeare-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

E-Book:


»König Lear« von William Shakespeare
König Lear
von William Shakespeare

Samstag, 12. April 2014

»Hamlet« von William Shakespeare


William Shakespeare

Shakespeares »Hamlet« gilt als Höhepunkt seines dramatischen Schaffens. Das 1600 / 1601 entstandene und 1602 uraufgeführte Werk ist ein zeitloses Drama umd Liebe, Rachsucht, Tod und Vergänglichkeit.

»Hamlet« erzählt die Geschichte von dem gemeuchelten Dänenkönig, dessen Sohn der Mord durch einen nächtlich erscheinenden Geist offenbart wird. Der Stoff, aus dem die mörderischen Träume sind, bietet eine bunte Mischung aus Mord, Intrige, Verrat und Liebe und offenbart die tiefe Abgründigkeit des menschlichen Daseins.

William Shakespeare begeistert seit Jahrhunderten die Besucher der Theaterbühnen, dieser Welt mit diesem einmaligen Meisterwerk über Wahrheit, Liebe und Verrat. Das Werk hat einen festen Platz in der Weltliteratur und der Dramatik.


»Das unentdeckte Land,
von des Bezirk
Kein Wandrer wiederkehrt.«


William Shakespeare, »Hamlet«


Die Geschichte des in ein tintenschwarzes Wams gekleideten und ein Buch mit sich tragenden dänischen Prinzen gilt als eines der bedeutendsten Werke Shakespeares. Hamlet ist der selbstreflexive Zweifler, den vorher noch kein Drama und keine Bühne gesehen hatte. Er ergeht sich in Zweifeln und zögert zu handeln, um seinen gemeuchelten Vater zu rächen.

Das Shakespeare-Drama »Hamlet« behandelt einige der Abgründe, in die menschliches Handeln durch Skrupellosigkeit und Leidenschaft zu gelangen vermag.

Gerade seine tiefe Abgründigkeit verhalf dem Stück zu großem Erfolg auf der Bühne. Seit seiner Uraufführung um das Jahr 1602 ist die die Tragodie um den verzweilfelten dänischen Prinzen Hamlet eines der meistgespielten Theaterstücke der Welt.

Im Mittelpunkt des Dramas steht Prinz Hamlet, dessen Vater durch eine ruchlose Tat gemeuchelt wurde. Der Geist des toten Vaters erschien ihm in einer Nacht und kündete ihm von dessen gewaltsamen Tod. Doch Hamlet zögert, den Tod des Vaters zur rächen.

William Shakespeares »Hamlet« - kaum ein Werk wurde so häufig gespielt und dabei so unterschiedlich interpretiert, ob auf der Bühne, der Kinoleinwand oder als Gerüst für einen Serienplot. Manche Zitate gehören wie selbstverständlich zu unserem Wortschatz.


Weblinks:

William Shakespeare-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

William Shakespeare-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

E-Book:


Hamlet - Prinz von Dänemark - William Shakespeare
Hamlet
von William Shakespeare

Mittwoch, 9. April 2014

»Top Dogs« von Urs Widmer

Top Dogs

»Top Dogs« von Urs Widmer ist ein modernes Sozialdrama und eine visionäre Sozialsatire über die Leittiere der Wirtschaftswelt. Einst tauschten sie ihre Seele gegen Geld, Macht und Anerkennung. Aus Menschen wurden perfekte Wirtschaftskoordinatoren. Durchaus Zwiegespaltene Menschen: Menschlich meist belanglos, aber als Manager höchst produktiv. Ein Leben für die Firma - und nur für die Firma.

»Doch was geschieht, wenn diese Leute auf einmal ihren Job, ihr ein und alles, verlieren?« - Diese höchst dramatische Thematik greift Urs Widmer in seinem Buch »Top Dogs« auf und hat daraus eine bitterböse Sozialsatire im Stile einer Enthüllungsgeschichte gemacht.

Widmer siedelt die Handlung in einem sogenannten Outplacement-Unternehmen, einer Art Manager- Arbeitsagentur, an. Dort warten die 8 Protagonisten, 2 Damen und 6 Herren, auf ihre baldige Wiedereinstellung. Zum Programm eines Outplacement-Unternehmens gehört auch der Austausch mit den anderen in gemeinsamen Gesprächsrunden.


Zu Anfang noch darauf bedacht keine Schwächen zu zeigen, öffnen sich die ihrer Macht und ihres Einflussses entkleideten ehemaligen - nun vor die Tür gesetzten - Manager im Laufe der Geschichte immer mehr. Dabei kommen dann Traurige, desillusionierte weltfremde Persönlichkeiten ans Licht.

Schön die unfreiwillige Komik, die bei den Erzählungen der weltentrückten Ex-Manager aufkommt. Widmer gelingt der Spagat zwischen Schadenfreude und Mitleid hervorragend. Ansonsten zieht das Buch seine Stärken aus der Dramatik des Themas selbst.

Das soziale Drama »Top Dogs« hinterlässt Eindruck. Es zeigt offen wie vergänglich Macht und wie wertlos materieller Reichtum ist. In einer kapitalistischen Gesellschaft werden diese Werte heuzutage hoffnungslos überschätzt und wirken inhaltlich hohl und leer.

Die Charakterstudie »Top Dogs« zeigt aber auch: Manager sind auch nur Menschen - man sieht es ihnen nur nicht an. Ihr Charakter verschwindet unter gestärkten Oberhemden und in Einheitsanzügen. Einmal vor die Tür gesetzt beginnt bei Ihnen genauso das Lamentieren, Klagen, Jammern wie bei allen anderen Arbeitslosen. Allerdings erscheint ihr Sturz umso gravierender, da sie sich lange Zeit im Olymp, unangreifbar wähnten.

Schweizer Autor Urs Widmer gestorben

Urs Widmer

Urs Widmer, einer der erfolgreichsten Schweizer Schriftsteller, starb nach schwerer Krankheit. Er galt als würdiger Nachfolger von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt: . Der deutsche Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki bezeichnete ihn einmal als "Weltliteraten". Nun ist der international erfolgreiche Autor im Alter von 75 Jahren gestorben.

Der Schweizer Schriftsteller war ein liebenswürdiger Zeitgenosse mit schyzerdütschem Dialekt, der für sein Leben gern schrieb. Schreiben war für ihn Berufung und ein großes Vergnügen, für das er den Leser brauchte. Es war auch, mit dem Schatten seines Lebens umzugehen und eine Art schelmische Lausbübigkeit:


»Die Wahrheit war, daß ich alles tat,
um nicht erwachsen zu werden.
Ich wollte unbedingt ein Bub bleiben.«

Urs Widmer



Sein Debüt gab der in Basel geborene Dramatiker und Hörspielautor 1968 mit der Erzählung "Alois". Zu seinen wichtigsten Werken zählen die autobiografisch gefärbte Trilogie "Der Geliebte der Mutter" (2000), "Das Buch des Vaters" (2004) und "Ein Leben als Zwerg" (2006). Darin verknüpfte Widmer individuelle Schicksale mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts.

2013 veröffentlichte Widmer die Autobiografie "Reise an den Rand des Universums", die allerdings lediglich seine ersten 30 Lebensjahre umfasst. Darin zeichnet er seine Kindheit und Jugend als Kind einer zur Schwermut neigenden Mutter und eines von der Literatur geradezu besessenen Vaters nach.

Samstag, 5. April 2014

»Reise an den Rand des Universums« von Urs Widmer

Schweizer Autor Urs Widmer

Im August 2013 hat der Schweizer Schriftsteller Urs Widmer seine Autobiographie »Reise an den Rand des Universums« veröffentlicht.

Seine Autobiografie ist ein Erinnerungsbuch über die ersten dreißig Jahre seines Lebens. Mit dem Satz "Kein Schriftsteller, der bei Trost ist, schreibt eine Autobiographie" führte er sein Vorhaben selbst ad absurdum und machte sich beherzt ans Werk.



"Kein Schriftsteller, der bei Trost ist,
schreibt eine Autobiographie."

Urs Widmer



Urs Widmer hat die eigene Warnung in den Wind geschlagen und ein großartiges Erinnerungsbuch verfasst. Mit dreißig begann sein Leben als Schriftsteller. Die Zeit davor - womöglich der "Rand des Universums" - bildet das Fundament seines Werks und ihr ist dieses Buch gewidmet, den Fakten und Erinnerungen, wie es für ihn "tatsächlich" war.

Im Jahr 1968 hört diese Autobiografie auf -just in dem Jahr, als er mit der Erzählung "Alois" sein Debüt als Schriftsteller feierte. Es ist bewusst keine Autobiografie in der die öffentliche Existenz gespiegelt wird, sondern es ist eine berührende Schilderung über das "Werden" eines Menschen, der zum Literaten wurde.

Widmer erzählt erzählt darin seine Geschichte über das "Menschwerden", bevor er 1968 im Alter von 30 Jahren zum Schriftsteller wurde. Urs Widmer erzählt darin seine persönliche Geschichte aus den für die Weltgeschichte so entscheidenden Jahren 1938 bis 1968.

Mit zahlreichen Episoden überrascht Widmer den Leser, die er offen und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen aus der Erinnerung hervorholt. Diese Erinnerungen waren für ihn jedoch ein schwieriger Prozess, denn er bekennt: "Ich habe schon gewusst, dass das alles in mir gelebt hat. Aber das Bestürzende war, wie das durch das Niederschreiben der Autobiografie viel lebendiger wurde."

Da sich die Autobiografie auf die ersten dreißig Lebensjahre beschränkt, findet man sehr wenig Aussagen über Widmers literarisches Schaffen, denn »Reise an den Rand des Universums« endet damit, dass er sein erstes Manuskript vollendet. - Eine durchaus gelungene Zäsur in seinem literarischen Werden.

Weblinks:

Reise an den Rand des Universums: Autobiographie
Reise an den Rand des Universums: Autobiographie
von Urs Widmer



Donnerstag, 3. April 2014

Schweizer Schriftsteller Urs Widmer ist tot

Schweizer Autor Urs Widmer

Urs Widmer, geboren 1938 in Basel, zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Das Spektrum seines Schaffens ist groß: Erzählungen, Romane, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Jetzt starb er im Alter von 75 Jahren nach schwerer Krankheit. Urs Widmer hat maßgeblich die Literaturszene in der Schweiz mitgeprägt. Mit ihn verliert die Schweiz einen ihren großen Gegenwartsautoren.

Mit Widmer verliere Schweiz nicht nur einen großen Schriftsteller, schrieb die "Neue Zürcher Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe: "Urs Widmer hat mit seiner heiteren Besonnenheit und seinem temperamentvollen Esprit das intellektuelle Leben hierzulande maßgeblich mitgeprägt und belebt."

Widmer zählte zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart und war "einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Schweizer Schriftsteller der Generation nach Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch", wie es in der Mitteilung des Diogenes-Verlags heißt. Er galt als würdiger Nachfolger von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt.

Urs Widmer studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris. Danach arbeitete er als Verlagslektor im Walter Verlag, Olten, und im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. In Frankfurt rief er 1968 zusammen mit anderen Lektoren den »Verlag der Autoren« ins Leben. Erst mit 30 Jahren fing er an, zu schreiben.

Kurz nach dessen Gründung wurde er mit seinem Erstling, der Erzählung »Alois«, selbst zum Autor. Widmer lebte als Schriftsteller in Zürich. Zuletzt wurde er für sein umfangreiches Werk mit dem »Friedrich-Hölderlin-Preis« 2007 der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet. Noch im August 2013 hat er seine Autobiographie »Reise an den Rand des Universums« veröffentlicht.

Weblinks:

Weltliterat - Der Schweizer Autor Urs Widmer ist gestorben - 3 Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Reise an den Rand des Universums: Autobiographie
Reise an den Rand des Universums: Autobiographie
von Urs Widmer





Mittwoch, 2. April 2014

»Das Leben ist anderswo« von Milan Kundera

Milan Kundera

Jaromil ist ein Dichter, glaubt seine Mutter, seitdem er die ersten Worte spricht. Er selbst glaubt es auch, und vielleicht würde es ihm gelingen - Talent, Phantasie und Sprachgefühl besitzt er - wäre er nicht ein Muttersöhnchen. - Und damit beginnt die Tragödie des Dichters Jaromil.

Milan Kundera erzählt in diesem Buch Das Leben ist anderswo die Geschichte von Jaromil - einem jungen Mann, der nicht erwachsen wird. Als Kind sonnt er sich in der uneingeschränkten Bewunderung seiner Mutter, die, selbst schon nicht beziehungsfähig, eine innige Symbiose mit dem Sohn eingeht, den sie als Stück ihrer selbst empfindet. Sie schüttet ihn zu mit ungeteilter Aufmerksamkeit, besitzergreifender Liebe und endloser Bewunderung. Streng bewacht sie ihn und ordnet ihm jedes eigene Interesse unter.

Ob sie damit ihre Schuldgefühle kompensiert, denn Jaromil war ein ungewolltes Kind, das sie in die Ehe mit einem ungeliebten Mann zwang, lässt der Autor offen. Im Verlauf von Jaromils Kindheit spielt der Vater keine Rolle, zumal er früh stirbt.

Jaromil wird als Heranwachsender von zweierlei getrieben: Der Suche nach Liebe und der Sucht nach Anerkennung. Liebe bedeutet für ihn jedoch Ausschließlichkeit. Das Objekt seiner Zuwendung und Begierde hat allein für ihn dazusein, hat seine familiären Bande zu zerschneiden und darf, außer für ihn, keinerlei Gedanken oder Gefühle hegen. Dabei treibt ihn seine Eifersucht sogar zum Verrat: Lieber verliert er die Geliebte ganz als dass er ein Quentchen ihres Herzens einem anderen überlässt.

Seine Sucht nach Anerkennung und Applaus treibt ihn dazu, sorgfältig diejenigen zu studieren, die anerkannt, beliebt und wortführend sind. Er kopiert deren Sätze, Gesten und Aussagen, um sie publikumswirksam bei passenden Gelegenheiten als eigene Gedanken zu präsentieren. Sobald er hinterfragt wird, widerlegt oder nur geringe Beachtung erfährt, stürzt er in ein Loch aus Verzweiflung.

Zwar weist er mehr und mehr die Kontrolle durch seine Mutter zurück, setzt sich selbst aber an deren Stelle und versucht, durch genaue Planung, Vorausdenken und Ausschalten möglicher Zufälle, die Situationen und Ereignisse schon im Vorfeld in den Griff zu bekommen. Der ständige Druck, sich auf dem in gemeinsamer Arbeit mit der Mutter errichteten Sockel zu halten, bestimmt sein Leben.

Jaromil wäre gern ein selbstständiger Denker und Vorreiter neuer umwälzender Ideen, doch auch sein politisches Engagement versickert in Mitläufertum und endet, wenn er nicht umjubelt wird. Das Verhalten seines Protagonisten öffnet Kundera die Pforte zur Kritik an der Politik seines Heimatlandes. Er bewertet nicht, er zeigt nicht mit dem Finger, er prangert nicht an; er lässt nur Jaromil agieren. Was aber reichte, um dem Roman in der ehemaligen Tschechoslowakei nicht veröffentlichen zu dürfen.






Weblinks:

Das Leben ist anderswo
Das Leben ist anderswo
von Milan Kundera

Milan Kundera-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de


Milan Kundera-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de