Urs Widmer, einer der erfolgreichsten Schweizer Schriftsteller, starb nach schwerer Krankheit. Er galt als würdiger Nachfolger von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt: . Der deutsche Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki bezeichnete ihn einmal als "Weltliteraten". Nun ist der international erfolgreiche Autor im Alter von 75 Jahren gestorben.
Der Schweizer Schriftsteller war ein liebenswürdiger Zeitgenosse mit schyzerdütschem Dialekt, der für sein Leben gern schrieb. Schreiben war für ihn Berufung und ein großes Vergnügen, für das er den Leser brauchte. Es war auch, mit dem Schatten seines Lebens umzugehen und eine Art schelmische Lausbübigkeit:
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Sein Debüt gab der in Basel geborene Dramatiker und Hörspielautor 1968 mit der Erzählung "Alois". Zu seinen wichtigsten Werken zählen die autobiografisch gefärbte Trilogie "Der Geliebte der Mutter" (2000), "Das Buch des Vaters" (2004) und "Ein Leben als Zwerg" (2006). Darin verknüpfte Widmer individuelle Schicksale mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts.
2013 veröffentlichte Widmer die Autobiografie "Reise an den Rand des Universums", die allerdings lediglich seine ersten 30 Lebensjahre umfasst. Darin zeichnet er seine Kindheit und Jugend als Kind einer zur Schwermut neigenden Mutter und eines von der Literatur geradezu besessenen Vaters nach.
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