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Donnerstag, 25. Juni 2020

»Der Schatten des Windes« von Carlos Ruiz Zafón

Der Schatten des Windes


Carlos Ruiz Zafón feierte im Jahr 2001 mit dem Roman »Der Schatten des Windes« seinen internationalen Durchbruch.
Das Werk des verstorbenen Autors Carlos Ruiz Zafón ist sein erfolgreichster Roman und das nach »Don Quijote« am zweitmeisten verkaufte Buch spanischer Literatur. »Der Schatten des Windes« bildet den Auftakt zu der Reihe »Friedhof der vergessenen Bücher«.

Carlos Ruiz Zafón eroberte mit seinem Buch die Herzen leidenschaftlicher Leser rund um den Globus.

Ruiz Zafón nimmt den Leser in seinem Roman mit auf eine außergewöhnliche Gratwanderung zwischen Historie, Abenteuer, Krimi, Liebesgeschichte und Fantasie und auf eine Reise in ein fiktives Barcelona. Das Barcelona des Buches ist eine literarische Fiktion, aber fest genug in der Realität verankert, um glaubhaft zu sein.



An einem dunstigen Sommermorgen des Jahres 1945 wird der junge Daniel von seinem Vater, einem Antiquar, zu einer geheimen Bibliothek geführt und bekommt die Aufgabe eine Patenschaft auf Lebenszeit für eines der Bücher zu übernehmen und dafür zu sorgen, daß dieses Buch nie komplett in Vergessenheit gerät.

Seine Wahl fällt auf »Der Schatten des Windes« vom Autor Julián Carax. Die Geschichte zieht Daniel so sehr in seinen Bann, dass er Nachforschungen zum Autor und dessen persönlicher Lebensgeschichte anstellt…


»Jedes Buch hat eine eigene Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat
und die Seele derer, die es gelesen und gelebt und davon geträumt haben.«

Der Geschichte kann man sich nur schwer entziehen – sie wartet mit einigen unerwarteten Wendungen, unterschwelligen Bedrohungen und ganz großen Emotionen auf. Die Liebe zur Literatur ist ein wichtiges Grundthema das Buches, das mich als Leserin natürlich stark angesprochen hat.

Carlos Ruiz Zafón schreibt lebendige, oft schrullige, manchmal regelrecht skurille Charaktere, die einem lange im Gedächtnis bleiben. Protagonist Daniel hat seine Schwächen, ist aber von genug starken Charakteren umgeben, um das Buch tragen zu können.

Weblinks:

Carlos Ruiz Zafón - www.carlosruizzafon.de

Carlos Ruiz Zafón - Autor


Blog-Artikel:

Carlos Ruiz Zafón ist gestorben - Literatenwelt

Carlos Ruiz Zafón 50. Geburtstag - Literatenwelt

Parc Güell von Antoni Gaudí in Barcelona - Kulturwelt


Video:

Carlos Ruiz Zafón tot : Bestseller-Autor mit nur 55 - Youtube

Literatur:

Der Schatten des Windes
Der Schatten des Windes
von Carlos Ruiz Zafón

Samstag, 20. Juni 2020

Carlos Ruiz Zafón ist gestorben

Carlos Ruiz Zafón

Carlos Ruiz Zafón ist im Alter von nur 55 Jahren in seiner Wahlheimat Los Angeles an Krebs gestorben. Carlos Ruiz Zafón ist ein spanischer und katalanischer Schriftsteller und Erzähler. Mit 15 Millionen verkauften Exemplaren avancierte der Roman aus dem Barcelona der Vierziger- bis Sechzigerjahre nach »Don Quijote« zum meistverkauften spanischen Roman aller Zeiten.

Zafon hat seiner Heimatstadt Barcelona mit seinen Romanen, die in den engen Gassen und Winkeln der Stadt, die den heimlichen Hauptdarsteller spielen, ein literarisches Denkmal gesetzt. Seine Heimatstadt Barcelona hat den Katalanen geprägt, zum Schreiben animiert und inspiriert. Das in 30 Sprachen übersetzte Werk des Spaniers Carlos Ruiz Zafón, insbes. seine Bestseller sind von seiner Geburtsstadt nicht zu trennen.

Zafón war ein glänzender Erzähler, präziser Beobachter und ein versierter Kenner von Barcelona. Seine einfühlsamen Bücher, aufwendig und genau recherchiert, erreichen ihren Reiz durch den Wechsel von Spannung und Fantasie, durch die Neugier auf die Figuren, ihr Leben, Lieben und Scheitern. Es sind grandiose Gestalten - Helden und Schurken, Glücksritter und Pechvögel.


Mit einem Zitat aus dem Roman »Der Schatten des Windes« nahm sein spanischer Verlag Planeta auf Facebook Abschied von dem "besten zeitgenössischen Schriftsteller" und erklärt: "Carlos wird immer in Erinnerung bleiben". Der Satz aus dem Buch lautet:

»Jedes Buch hat eine eigene Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat
und die Seele derer, die es gelesen und gelebt und davon geträumt haben.«


Zu den bekanntesten Werken des Bestsellerautors Carlos Ruiz Zafón gehören »Der dunkle Wächter«, »Spiel des Engels« und »Der Fürst des Nebels‹, ›Mitternachtspalast«. Mit seinen Romanen war der Schriftsteller auch in Deutschland sehr populär. Die Werke waren allesamt internationale Bestseller. Carlos Ruiz Zafón feierte im Jahr 2001 mit dem Roman »Der Schatten des Windes« seinen internationalen Durchbruch. Das Werk ist sein erfolgreichster Roman und das nach »Don Quijote« am zweitmeisten verkaufte Buch spanischer Literatur.

Doch bereits vor den Barcelona-Romanen feierte Zafón erste Erfolge. Sein Roman »Marina« schaffte es ebenfalls auf die Bestseller-Listen. Carlos Ruiz Zafón entdeckte sehr früh seine Leidenschaft für Geschichten und wollte schon früh Schriftsteller werden.

Carlos Ruiz Zafón wurde am 25. September 1964 in Barcelona geboren, wo er auch aufwuchs und seine Kindheit verbrachte. Bereits in sehr jungen Jahren fand der Katalane Gefallen daran, sich mysteriöse Geschichten auszudenken und sie zu erzählen.

Weblinks:

Carlos Ruiz Zafón - www.carlosruizzafon.de

Carlos Ruiz Zafón - Autor


Blog-Artikel:

Carlos Ruiz Zafón 50. Geburtstag - Literatenwelt

Parc Güell von Antoni Gaudí in Barcelona - Kulturwelt


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Literatur:

Der Schatten des Windes
Der Schatten des Windes
von Carlos Ruiz Zafón

Dienstag, 25. September 2018

Carlos Ruiz Zafón 50. Geburtstag

Carlos Ruiz Zafón

Carlos Ruiz Zafón wurde vor 50 Jahren am 25. September 1964 in Barcelona geboren. Carlos Ruiz Zafón ist ein spanischer und katalanischer Schriftsteller und Erzähler.

Zafon hat seiner Heimatstadt Barcelona mit seinen Romanen, die in den engen Gassen und Winkeln der Stadt den heimlichen Hauptdarsteller spielen, ein literarisches Denkmal gesetzt. Seine Heimatstadt Barcelona hat den Katalanen geprägt, zum Schreiben animiert und inspiriert. Das in 30 Sprachen übersetzte Werk des Spaniers Carlos Ruiz Zafón, insbes. seine Bestseller sind von seiner Geburtsstadt nicht zu trennen.

Zafón ist ein glänzender Erzähler und präziser Beobachter. Seine Bücher, aufwendig und genau recherchiert, erreichen ihren Reiz durch den Wechsel von Spannung und Fantasie, durch die Neugier auf die Figuren, ihr Leben, Lieben und Scheitern. Es sind grandiose Gestalten - Helden und Schurken, Glücksritter und Pechvögel.


»Jedes einzelne Buch hat eine Seele. Die Seele dessen, der es geschrieben hat
und die Seele derer, die es gelesen haben.«


Seine ersten Erfolge feierte der Autor in den Neunzigern mit der "Nebel"-Trilogie, die die Romane »Der Fürst des Nebels«, »Mitternachtspalast« und »Der dunkle Wächter« beinhaltet. Seinen Durchbruch hatte er später mit »Der Schatten des Windes«. Auf diesen Bestseller-Roman folgten drei weitere Bücher der »Friedhof der vergessenen Bücher«-Reihe. Zuletzt im Jahr 2017 das Abschlusswerk der Erfolgsserie, »Das Labyrinth der Lichter«. Alle vier Teile waren wochenlang auf internationalen Bestsellerlisten zu finden. Mit 15 Millionen verkauften Exemplaren avancierte der Roman aus dem Barcelona der Vierziger- bis Sechzigerjahre nach »Don Quijote« zum meistverkauften spanischen Roman aller Zeiten.

Carlos Ruiz Zafón wurde 1964 in Barcelona geboren und teilt seine Zeit heute zwischen Barcelona und Los Angeles.

Zu den bekanntesten Werken von Carlos Ruiz Zafón gehören »Der Schatten des Windes«, »Der dunkle Wächter«, »Spiel des Engels«, »Der Fürst des Nebels« und »Mitternachtspalast«. Carlos Ruiz Zafón begeistert mit seinen Barcelona-Romanen um den Friedhof der Vergessenen Bücher ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt.


Weblinks:

Carlos Ruiz Zafón - www.carlosruizzafon.de

Carlos Ruiz Zafón - Autor

Video:

Carlos Ruiz Zafón im exklusiven Video-Interview - Youtube


Samstag, 31. März 2018

»Patria« von Fernando Aramburu

Patria
Patria

»Patria« von Fernando Aramburu. Der Roman ist am 16. Januar 2018 erschienen. Fernando Aramburu wurde 1959 in San Sebastián im Baskenland geboren. Seit Mitte der achtziger Jahre lebt er in Hannover. Für seine Romane wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2011 hatte die ETA ihren fünf Jahrzehnte währenden Unabhängigkeitskampf mit fast 900 Todesopfern für beendet erklärt. Fernando Aramburu gibt mit »Patria« den Opfern auf beiden Seiten des blutigen Partisanenkriegs eine Stimme.

Patria» heißt Vaterland, Heimat. Aber was ist Heimat? Die beiden Frauen und ihre Familie, um die es in Fernando Aramburus von der Kritik gefeierten und mit den größten spanischen Literaturpreisen ausgezeichneten Roman geht, sehen ihre Heimat mit verschiedenen Augen. Fernando Aramburu beschreibt in seinem Werk das baskische San Sebastián mit seinen spanischen und baskischen Bewohnern.

Die baskische-nationalistische Untergrundorganisation ETA (Euskadi Ta Askatasuna) kämpfte mehr als fünf Jahrzehnte lang mit Waffengewalt für ein autonomes Baskenland. Bei 4.000 Terror-Akten kamen 864 Menschen zu Tode. Im November 2011 verkündeten die ETA-Führer das Ende des bewaffneten Kampfes und vereinbarten einen Waffenstillstand mit der spanischen Zentralregierung. Ein Jahr später löste sich die Separatistengruppe auf. In 2017 begann die ETA mit der Übergabe ihrer Waffen an die Behörden. Der spanische Schriftsteller Fernando Aramburu, Jahrgang 1959, erzählt in seinem Roman „Patria“ die Geschichte des blutigen ETA-Terrors am Beispiel von zwei Familien.

Und gibt Tätern wie Opfern eine Stimme. Die Familien von Bittori und Miren sind freundschaftlich miteinander verbunden. Als Mirens ältester Sohn Joxe Mari sich der Terrorgruppe anschließt und sich an der Ermordung des Unternehmers Txato, dem Ehemann von Bittori, beteiligt, werden aus den zwei baskischen Familien erbitterte Widersacher. Kummer und Schmerz müssen alle ertragen. Auch die Kinder von Bittori und Miren leiden. Nach dem ETA-Ende konfrontiert Bittori, sie verließ nach der Ermordung ihres Mannes ihr Heimatdorf, die ehemaligen Nachbarn mit ihrer Präsenz. Sie will wissen, was damals geschah.

Und hofft auf einen Dialog mit den Tätern. Oder auf Aussöhnung. Die Trauer bleibt. Aber die alten Fronten brechen auf. Der Roman „Patria“ überwältigt und erschüttert. Fernando Aramburu, er beherrscht sein literarisches Handwerk vortrefflich, hat ein sehr kluges und emotional mitreißendes Buch geschrieben. Die stilistische Brillanz des spanischen Autors ist beeindruckend. Seine packende Saga um zwei in den ETA-Terror verstrickten Familien entwickelt eine ungemeine Sogwirkung. Jede Seite lohnt. Der Roman über den baskischen Terrorismus ist ein Meisterwerk. Die Leser, glücklich. Ein Buch, das bleibt.

Es geht in dem Gesellschaftsroman, der im Baskenland angesiedelt ist, um den ETA-Terror im Baskenland, der in den 70iger Jahren Spanien in Atem hielt. Es wird beschrieben, wie sich aus dem Stolz, ein Baske mit eigener Kultur und Sprache zu sein, allmählich der zerstörerische Wahn ausbildet, mit der Waffe gegen die vermeintlichen Unterdrücker kämpfen zu müssen. Und es wird erzählt, was danach möglich oder unmöglich ist beim Heilen der Wunden und im Prozess der Versöhnung.

In zwei – ursprünglich befreundeten – Familien stoßen scheinbar alle denkbaren Facetten und Widersprüchlichkeiten dieser Gemengelage aufeinander: zwischen Täter und Opfer gibt es eine ganze Reihe von Abstufungen quer durch die Familien – mit weitreichenden Folgen für die Lebensläufe der beteiligten Personen.


Der Autor schildert diese menschlichen Verstrickungen rund um den Terror mit einer bemerkenswerten Eindringlichkeit und schafft es so, allen Personen einen nachfühlbaren, psychologisch stimmigen Charakter zu geben. Man versteht diese Menschen, weil man sie so von innen heraus kennen lernt. Ihr Verhalten scheint zwangsläufig – weil sie so sind, wie sie sind. Was nicht bedeutet, dass es kein „richtig“ oder „falsch“ gäbe: es gibt keinen Zweifel daran, dass der Autor den sich schleichend ausbreitenden Hass, der in zahlreichen Morden endet, für ein Krebsgeschwür hält. Aber er lässt verstehen, warum dieser Tumor der Unmenschlichkeit auch zwischen zwei eng befreundeten Familien seine zerstörerische Kraft entfalten kann.

Das gesamt Buch ist wie ein riesiges Puzzle zusammengesetzt aus extrem kurzen Kapiteln von durchschnittlich ca. fünf Seiten. Es handelt sich jeweils um kurze Momentaufnahmen und diese setzen sich nur ganz allmählich zu einem Gesamtbild zusammen. Dabei wird insgesamt ein Zeitraum von über 20 Jahren durchmessen – jedes Kapitel setzt an einem anderen Punkt an. Dabei werden zwei Spannungsbogen parallel aufgespannt: die der entscheidenden Mordtat und die des Aussöhnungsversuchs.

Dass nicht nur die Konstruktion des Buches sondern auch die sprachliche Umsetzung von hoher literarischer Qualität ist, versteht sich schon fast von selbst.

Das größte Kompliment für den Autor eines solchen Buches ist aber vermutlich, dass seine Botschaft gehört wird. Diese Botschaft wird auf eine eher leise, aber absolut unüberhörbare Weise vermittelt: Die ganz normale alltägliche Menschlichkeit ist so viel wertvoller und bedeutsamer als jedes ideologisch aufgeblähte Ideal!

Der Roman von Aramburu macht Mut, weil sich die Humanität letztlich ihren Platz weitgehend zurückerobert. Aber er bietet auch mahnendes Anschauungsmaterial dafür, wie eine gesellschaftliche Verrohung im Dienste einer „großen Idee“ um sich greifen kann. Gründe, einer solchen Gefahr auch aktuell entgegenzutreten, lassen sich nicht nur im heutigen Spanien finden….

Patria
Patria

Bittori sitzt am Grab ihres Mannes Txato, der vor über zwanzig Jahren von Terroristen erschossen wurde. Sie erzählt ihm, dass sie beschlossen hat, in das Haus, in dem sie wohnten, zurückzukehren. Denn sie will herausfinden, was damals wirklich geschehen ist, und wieder unter denen leben, die einst schweigend zugesehen hatten, wie ihre Familie ausgegrenzt wurde. Das Auftauchen von Bittori beendet schlagartig die vermeintliche Ruhe im Dorf. Vor allem die Nachbarin Miren, damals ihre beste Freundin, heute Mutter eines Sohnes, der als Terrorist in Haft sitzt, zeigt sich alarmiert. Dass Mirens Sohn etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun hat, ist Bittoris schlimmste Befürchtung. Die beiden Frauen gehen sich aus dem Weg, doch irgendwann lässt sich die lange erwartete Begegnung nicht mehr vermeiden ...

Ein Bestseller in Spanien, monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste, ein epochemachender Roman über Schuld und Vergebung, Freundschaft und Liebe, der zeigt, wie Terrorismus den inneren Kern einer Gemeinschaft angreift und wie lange es dauert, bis die Menschen wieder zueinander finden.

Literatur:

Patria
Patria
von Fernando Aramburu

Blog-Artikel:

»Patria« von Fernando Aramburu

»Amerikanisches Idyll« von Philip Roth

Pablo Nerudas Liebesgedichte entdeckt

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Frank Wedekind 100. Todestag

Gabriele D’Annunzio 80. Todestag

»Schneeglöckchen« von Joseph vo

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Adalbert Stifter 150. Todestag

George Gordon Byron 230. Geburtst

Lewis Carroll 120. Todestag



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Donnerstag, 8. Juni 2017

Juan Goytisolo gestorben

Juan Goytisolo

Der spanische Schriftsteller Juan Goytisolo ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 86 Jahren im marokkanischen Marrakesch.

Juan Goytisolo gehörte zu den bedeutendsten Schriftstellern der spanischen Gegenwartsliteratur. Für sein schriftstellerisches Lebenswerk wurde er 2014 mit dem »Premio Cervantes« ausgezeichnet. In seinem Werk befasst sich Goytisolo mit den Spuren, die der Spanische Bürgerkrieg und die Franco-Diktatur in Spanien und bei ihm selber hinterlassen haben.


Den spanischen Schriftsteller hätte der Geiz der Blog-Leser sehr gegrämt.

Kein Geld für Bücher haben, aber jede Menge Zeit zum Gaffen.

Der Katalane besuchte eine Jesuitenschule, begann danach ein Jurastudium und schrieb einen ersten - nie veröffentlichten - Roman. 1953 brach er das Studium ab und unternahm mehrere Reisen nach Paris. 1954 veröffentlichte er den Roman »Juegos de manos«, auf den zahlreiche weitere Romane folgten, die in viele Sprachen übersetzt wurden und den Autor zu einem der wichtigsten spanischen Autoren der Gegenwart machen. 1957 zog er nach Paris und nahm eine Lektoratstätigkeit bei Gallimard auf, wo er sich für die Verbreitung der spanischen Literatur in Frankreich einsetzte.

Der spanische Schriftsteller Juan Goytisolo wurde in seiner Heimat oft als Nestbeschmutzer angesehen. Er war politisch ein linientreuer Stalinist, der aus dem faschistischen Spanien nach Frankreich floh, wo er beim angesehenen Gallimard-Verlag als Lektor tätig wurde. Seine Bücher waren von 1963 bis zum Tod Francos in Spanien verboten. Von 1961 bis 1964 unternahm er mehrere Reisen nach Kuba, Nordafrika und in den Nahen Osten. 1964 gab er die Verlagstätigkeit auf, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Seit 1969 übernahm er Gastprofessuren u.a. an den Universitäten La Jolla/Kalifornien, Boston und New York.


Seine ersten Romane waren »Juegos de manos« (1954), und »Duelo en el paraíso« (1955), welche Tendenzen des sozialen Realismus der 50er Jahre aufzeigen. Die darauffolgenden Romane, »El circo« (1957), »Fiestas« (1958) und »La resaca« (1958), eine Trilogie, spiegeln ein anti-(spieß) bürgerliches Gedankengut wider, das sich auch in seinen Texten »Problemas de la novela« (1959) und »Campos de Níjar« (1960) wiederfindet.

Goytisolos Hauptwerk ist eine von Américo Castros Roman »Vision und Wirklichkeit« (1948/1953) Geschichtsbild beeinflusste Romantrilogie, bestehend aus den Romanen »Identitätszeichen« (1978), »Rückforderung des Conde don Julián« (1976) und »Johann ohne Land« (1981). »Identitätszeichen« (»Señas de identidad«) aus dem Jahr 1966 ist eines der berühmtesten und bedeutendsten Werke der spanischen Literatur. Die Trilogie ist durchwirkt von religiösen Auseinandersetzungen, wie Goytisolo sie zumal in den Werken von José Maria Blanco White fand.

Juan Goytisolo hat sich mit Romanen wie »Die Rückforderung des Conde Don Julián« (1976) und »Das Manuskript von Sarajewo« (1999) nicht nur als Literat einen Namen gemacht, sondern als kritischer, engagierter Geist auch vielfach zu politischen Themen in Form von Essays und Reportagen Stellung bezogen und sich dabei vor allem mit dem Islam auseinandergesetzt. In den neunziger Jahren besuchte er das vom Konflikt zwischen Islam und westlicher Welt gespaltene Algerien. Während dieser Reisen entstand »Ein algerisches Tagebuch«.


Der nachfolgende Bereich ist nur für Premiumkunden


Juan Goytisolo wurde am 5. Januar 1931 in Barcelona geboren. Er lebte abwechselnd in Marrakesch und Paris.

Literatur [ >> ]:

Landschaften nach der Schlacht
Landschaften nach der Schlacht
von Juan Goytisolo

Identitätszeichen
Identitätszeichen
von Juan Goytisolo

Weblinks:

Spanischer Schriftsteller Juan Goytisolo gestorben - www.welt.de

Trauer um spanischen Schriftsteller: Juan Goytisolo gestorben | MDR.DE

Zum Tod von Juan Goytisolo: Er haderte mit Spanien – und liebte es ... - www.nzz.ch › Feuilleton

Blog-Artikel:

Federico Garcia Lorca vor 80 Jahren ermordet

Miguel de Cervantes 400. Todestag

Dienstag, 6. Juni 2017

Spanischer Schriftsteller Juan Goytisolo gestorben

Juan Goytisolo

Der mehrfach ausgezeichnete spanische Schriftsteller und Orientexperte Juan Goytisolo ist tot. Der Autor von »Trauer im Paradies« starb am Sonntag im Alter von 86 Jahren in seinem Haus im marokkanischen Marrakesch.

Juan Goytisolo gehörte zu den bedeutendsten Schriftstellern der spanischen Gegenwartsliteratur. Für sein schriftstellerisches Lebenswerk wurde er 2014 mit dem »Premio Cervantes« ausgezeichnet. In seinem Werk befasst sich Goytisolo mit den Spuren, die der Spanische Bürgerkrieg und die Franco-Diktatur in Spanien und bei ihm selber hinterlassen haben.

Der am 5. Januar 1931 als Sohn einer wohlhabenden Familie in Barcelona geborene Goytisolo galt seit Jahren als Kandidat für den Literaturnobelpreis. 2014 erhielt der kritische Intellektuelle in seiner Heimat den renommierten Cervantes-Preis.

Der Katalane galt als Pendler zwischen der westlichen und der arabischen Welt, als Mittler zwischen den Kulturen und den Religionen. Er wuchs in Barcelona auf, ging aber schon 1956 als energischer Gegner des Regimes von Diktator Francisco Franco ins selbstgewählte Exil nach Paris. In Spanien waren seine Werke von 1963 bis zum Tod Francos im Jahr 1975 verboten.

In den 1960er Jahren unternahm Goytisolo viele lange Reisen, unter anderem nach Lateinamerika, Nordafrika und in den Nahen Osten. Er unterrichtete danach an verschiedenen US-Universitäten, bevor er in seinen zweiteiligen Memoiren über seine Kindheit und Jugendzeit und unter anderem auch über seine Homosexualität schrieb.


Er besuchte eine Jesuitenschule, begann danach ein Jurastudium und schrieb einen ersten - nie veröffentlichten - Roman. 1953 brach er das Studium ab und unternahm mehrere Reisen nach Paris. 1954 veröffentlichte er den Roman »Juegos de manos«, auf den zahlreiche weitere Romane folgten, die in viele Sprachen übersetzt wurden und den Autor zu einem der wichtigsten spanischen Autoren der Gegenwart machen. 1957 zog er nach Paris und nahm eine Lektoratstätigkeit bei Gallimard auf, wo er sich für die Verbreitung der spanischen Literatur in Frankreich einsetzte.

Der spanische Schriftsteller Juan Goytisolo wurde in seiner Heimat oft als Nestbeschmutzer angesehen. Er war politisch ein ehedem linientreuer Stalinist, der aus dem faschistischen Spanien nach Frankreich floh, wo er beim angesehenen Gallimard-Verlag als Lektor tätig wurde. Seine Bücher waren von 1963 bis zum Tod Francos in Spanien verboten. Von 1961 bis 1964 unternahm er mehrere Reisen nach Kuba, Nordafrika und in den Nahen Osten. 1964 gab er die Verlagstätigkeit auf, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Seit 1969 übernahm er Gastprofessuren u.a. an den Universitäten La Jolla/Kalifornien, Boston und New York.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Landschaften nach der Schlacht« (1982), »Die Rückforderung des Conde Don Julián« (1976), »Identitätszeichen« (1978), »Jagdverbot. Eine spanische Jugend«. 2006 erschien sein vielbeachteter Roman »Der blinde Reiter«.

Juan Goytisolo wurde am 5. Januar 1931 in Barcelona geboren. Er lebte abwechselnd in Marrakesch und Paris.



Literatur [ >> ]:

Landschaften nach der Schlacht
Landschaften nach der Schlacht
von Juan Goytisolo

Identitätszeichen
Identitätszeichen
3518029428


Weblinks:

Spanischer Schriftsteller Juan Goytisolo gestorben - www.idowa.de

Spanischer Schriftsteller Juan Goytisolo gestorben - www.welt.de

Trauer um spanischen Schriftsteller: Juan Goytisolo gestorben | MDR.DE

Zum Tod von Juan Goytisolo: Er haderte mit Spanien – und liebte es ... - www.nzz.ch › Feuilleton




Mittwoch, 24. August 2016

»Bernarda Albas Haus« von Federico Garcia Lorca

Bernarda Albas Haus


»Bernarda Haus« (»La casa de Bernarda Alba«) on Federico Garcia Lorca ist eine anrührende Geschichte über die Tragödie von den Frauen in den Dörfern Spaniens. Die Geschichte erzählt ein bewegendes Frauenschicksal im ländlichen Spanien.

Das Drama spielt sich in einem andalusischen Dorf ab, wobei das andalusischen nur suggeriert wird: Weisse Mauern, heisser Sommer, Bernarda Alba ist die Mutter von fünf Kindern zwischen 20 und 39 Jahren. Schon früh im Roman - auf der zweiten Seite - beschimpfen die Bediensteten Bernarda als Tyrannin, welche das Schicksal der Frauen bestimmt.




Der Vater ist gestorben, deshalb dürfen die Töchter nach Brauch in Andalusien acht Jahre der Trauer das Haus, eben »La casa de Bernarda Alba«, nicht verlassen. Sie sind gefangen in den weissen Wänden, in welchen sich Intrigen und Eifersucht zu entwickeln beginnen: Die Töchter sind erwachsene Frauen und sehnen sich ihren Rechten als Frau und nach einem Mann. Dieser kommt auch, jedoch hat mehr als eine mit ihm in ihrgendeiner Art ein Verhältnis. Das Hauptthema des Autors Lorca ist die Frustration.

»Bernarda Albas Haus« bildet zusammen mit »Bluthochzeit« und »Yerma« und eine Trilogie, welche Stellung der Frau in der ländlichen Bevölkerung zum Thema hat.

Literatur:

Bernarda Albas Haus
Bernarda Albas Haus
von Federico Garcia Lorca

Freitag, 19. August 2016

Federico Garcia Lorca vor 80 Jahren ermordet


Der spanische Dichter Federico Garcia Lorca wurde am 19. August 1936, einen Monat nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs in der Schlucht von Viznar bei Granada, erschossen. Da war er gerade mal 38 Jahre alt. Doch bewiesen ist das nicht, denn bis heute fehlt seine Leiche. Siebzig Jahre nach dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) liegen landesweit noch rund 120.000 der Opfer in namenlosen Massengräbern und Lorca ist der bekannteste von ihnen.

Seine Herkunftsregion, die Provinz Granada, spielt eine große Rolle in Lorcas Werk, angefangen bei den »Ersten Liedern« bis zu »Bernarda Albas Haus« , das zusammen mit »Yerma« und der »Bluthochzeit« eine Trilogie bildet, welche die Stellung der Frau in der ländlichen Bevölkerung zum Thema hat. In seine Dramen flossen sowohl Elemente volkstümlicher Musik wie auch Poesie des Surrealismus ein. Lorcas Stil ist durch eine Kombination aus säkularer Tradition und dem Modernismus des 20. Jahrhunderts gekennzeichnet.

Seine ersten literarischen Werke entstanden in Madrid, das »Libro de poemas« und sein erstes Theaterstück »Mariana Pineda« (1928). Außerdem veröffentlichte er »Romancero gitano« (1928), »Poemas del Cante Jondo« (1931) und »Llanto por Ignacio Sánchez Mejías« (1935). Letzteres stellt sein berühmtestes lyrisches Werk dar. Es ist einem spanischen Torero gewidmet, der ein Freund Lorcas war sowie ein Mäzen der Madrider Kunstwelt. Er starb bei der Ausübung seines Berufes.

In Madrid lernte der Poet Lorca auch den surrealistischen Künstler Salvador Dalí kennen. Beide verband eine enge Freundschaft. Der Dichter widmete dem jungen aufstrebenden Künstler seine Ode an Salvador Dalí (1926), dieser veröffentlichte in einer von Lorca gegründeten Literaturzeitschrift (gallo) sein "Manifesto anti-artistico catalán". In seine Dramen floss auch Poesie des Surrealismus ein. Lorca schildert, wie Traum und Wirklichkeit einander durchdringen.

Lorca war Dichter und Dramatiker, Musiker und Märtyrer für ein besseres Spanien, ermordet von den Franquisten kurz nach Beginn des Bürgerkriegs. Er zählt zu den kreativsten Künstlern Spaniens im vergangengen Jahrhundert. Neben seiner Dichtkunst galt Lorca auch als ein begnadeter Musiker, er improvisierte auf der Gitarre und auf dem Klavier und komponierte zudem einige Lieder. Er war mit dem spanischen Komponisten Manuel de Falla befreundet.

Seine gesellschaftskritischen Arbeiten hatten Lorca bei der politischen Rechten unbeliebt gemacht. Seine offene Gesellschaftskritik und wohl auch seine Homosexualität führten zu seiner Ermordung am 19. August 1936 durch eine Falange-Milizgruppe, gleich zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs, obwohl er bei einer bekannten Familie des rechten Lagers - zu der der Dichter Luis Rosales gehörte - Zuflucht gesucht hatte.

Federico García Lorca wurde am 5. Juni 1898 in Fuente Vaqueros in der Provinz Granada geboren.

Sonntag, 1. Mai 2016

»Don Quijote« von Miguel de Cervantes

Don Quijote und Sancho Pansa

»Der sinnreiche Junker Don Quijote von der Mancha« von Miguel de Cervantes Saavedra ist ein 1605 bis 1615 entstandener Roman. Der erste Teil wurde 1605, der zweite 1615 veröffentlicht. »Don Quijote«, ein großer Roman über Weltfremdheit und ein längst ausgestorbenes spanisches Rittertum. Als Verkörperung der Ehre war die Figur für Camus der Inbegriff Spaniens. Der Roman ist ein wahres Königtum des phantasievollen Einfallsreichtums.

Er erzählt von einer längst vergangenen Zeit, als noch das fahrende Rittertum in Glanz und Glorie auf dem Erdenrund erblühte. Der Roman handelt über ein Traumgebilde als Hirngespinst und einen irrenden Helden. Der Autor hat eine ausführliche Parodie auf die so beliebten Ritterromane seiner Zeit verfasst.

Alonso Quijana hat zu viele Ritterromane gelesen und darüber den Verstand verloren. Bedrückt von all dem Unrecht, das er sieht, fasst er den Beschluss ein fahrender Ritter zu werden und für das Gute zu kämpfen. Er verwandelt sich in den edlen Ritter »Don Quijote de la Mancha«. Begleitet wird er von dem kleinen aber schlauen Bauern Sancho Pansa, der ihm als sein Knappe treu in jedes Abenteuer folgt. Don Quijote sieht die Welt mit anderen Augen.

Don Quijote
Don Quijote

Mit grandiosem Einfallsreichtum erzählt Cervantes von den Abenteuern des verarmten Adligen, der in einer Traumwelt vergangener Ritterzeiten lebt, und seines treuen Waffenträgers Sancho Pansa. Ähnlich wie Goethes »Faust« für die Deutschen ist »Don Quijote« für die Spanier zum Sinnbild eines nationalen Genius geworden. Die Sympathie des Erzählers für seine Figuren und sein liebevoll-ironischer Ton machen Don Quijote zum wunderbarsten Antihelden der Weltliteratur.


Aus einer bescheidenen Abstammung macht er etwas Ruhmreiches, ist wohltätig und zeigt Mitleid, besonders dann, wenn er Rachte üben kann. Er lebt im innerene Exil und kämpft im Namen der Freiheit, obwohl seine Zeit eher Unterwürfigkeit bevorzugte.

»Don Quijote« kämpft, gibt aber niemals auf. »Don Quijote« ist eine Gestalt des Widerstands, nicht der Utnterdrückung. Er isrt Leitbild der Entrechteten und Verfolgten. Der Ritter von der traurigen Gesatlt ist der Ingbegriff von Widerstand und Zielstrebigkeit. Es ist bekannt, für wen das Herz des spanischen Ritters schlug: für die Entrechteten und Unterdrückten, für die Besiegten und Gedemütigten.

Die Abenteuer des Möchtegern-Ritters »Don Quijote von der Mancha« erschienen 1605 und 1615 in zwei Teilen. Cervantes begründete damit die neue Gattung »Roman« und machte sich und den verträumten Landadeligen Alonso Quijano mit seinem bäuerlichen Knappen Sancho unsterblich. Cervantes hat einen Ritter für die Ewigkeit geschaffen.

1605 ließ Miguel de Cervantes den ersten Teil erscheinen. Zehn Jahre später folgte der zweite. Gut 400 Jahre später steht außer Zweifel, dass es sich um sogenannte Weltliteratur handelt, um eine Literatur, die überall und jederzeit gilt, die jede Menge Inspirationspotenzial hat und dennoch - jenseits von Deutung oder Überinterpretation - für jede und jeden verständlich daherkommt.

Kaum ein Roman der Weltliteratur hat eine ähnlich anregende, fruchtbare kultur- und geistesgeschichtliche Wirkung gehabt und war gleichzeitig so vielen Deutungen und Missdeutungen ausgesetzt wie dieser. Ohne »Don Quijote«, dessen weltliterarische Bedeutung außerhalb Spaniens erst im 18. Jahrhundert zur Gänze erkannt wurde, ist der neue europäische Roman nicht denkbar.


Cervantes´ »Don Quijote« ist nicht nur Glanz und Gloria des Ritterromans, sondern ein zeitloses Meisterwerk, welches durch kolossale Sprachgewalt, köstlichem Humor und einem außerordentlichen Protagonisten, dem unvergleichlichen und unübertrefflichen Don Quijote von der Mancha, zum Leben erwacht.

Der Autor hat eine ausführliche Parodie auf die so beliebten Ritterromane seiner Zeit verfasst und wider jedem Erwarten spielen nicht nur Windmühlen eine eher untergeordnete Rolle, sondern es lassen sich in diesem potentiell verstaubt anmutenden Werk sogar einige moderne Ansichten wiederfinden.

Die Geschichte beginnt mit dem Vorhaben eines verarmten Adligen ein fahrender Ritter werden zu wollen. Er möchte auf diese Weise seinen großen Vorbildern aus diversen phantastischen Romanen nacheifern und durch sein einnehmendes Wesen überzeugt er auch seinen Nachbarn Sancho Panza von der Idee, der ihn daraufhin als treuer Knappe begleitet.

Die anschließende Bücherverbrennung durch Bekannte Don Quijotes, die seine Bücher eindeutig als Ursache seines Wahns erkannt haben wollen, ist für wahre Leseratten zwar schmerzhaft, aber durchaus auch eine gelungene Möglichkeit sich mit einigen der parodierten Geschichten vertraut zu machen.

Danach geht es auf der zweiten Fahrt so richtig los mit den bunten Abenteuern des fahrenden Ritters von der Mancha. Ab etwa der Hälfte des ersten Buches, wo sich einige Leute aus Don Quijotes Dorf aufmachen, um ihn zu heilen, änderte sich das aber und ich musste mich wirklich teilweise beim Schmunzeln und in seltenen Fällen sogar bei Lachen erwischen.

Vor allem das zweite Buch ist sehr philosophisch und psychologisch angehaucht und das Lesen hat mir große Freude bereitet. Ganz großartig fand ich auch diese von mir gewählte Ausgabe. Die Übersetzerin hat sich vor allem bei den Anmerkungen große Mühe gegeben und ich habe dadurch viel sowohl über das Leben im Spanien des 17. Jahrhunderts als auch über die Lebensumstände und Denkweisen des Autors gelernt.
Hintergrund.

Zu den beliebtesten Lektüren des späten Mittelalters zählten die Ritterromane, besonders der Roman Amadis von Gallien. Steigende Nachfrage der Leserschaft führte zu einer Flut neuer Fortsetzungen, in denen immer fantastischere, unglaubwürdigere Abenteuer geschildert wurden, die – nach Meinung der Gebildeten jener Zeit – die Gehirne der Leser vernebelten.

Hier setzt der Verfasser an. Sein Don Quijote soll nicht nur die Ritterromane parodieren, sondern auch vor Augen führen, wie deren übermäßige Lektüre den Verstand raubt. Die Geschichte selbst lässt Cervantes von einem fiktiven Erzähler, dem Cide Hamete Benengeli, berichten.

Weltliteratur, die man gelesen haben sollte:

Don Quijote
Don Quijote
von Miguel de Cervantes - Original-Don-Quijote-Roman

Don Quijote
Don Quijote
von Miguel de Cervantes

Don Quijote von der Mancha Teil I und II: Roman
Don Quijote von der Mancha Teil I und II: Roman
von Miguel de Cervantes


Weblinks:

Miguel Cervantes-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Ein Ritter für die Ewigkeit - SN - www.salzburg.com

Klassiker der Weltliteratur: Miguel de Cervantes - "Don Quijote" | BR-alpha - Youtube - www.youtube.com

Mittwoch, 18. Juni 2014

"Die große Reise" von Jorge Semprun

Die große Reise

In dem frühen Buch "Die große Reise" (1964) - französisch "Le Grand Voyage" - das die Geschichte seiner Deportation wiedergibt, schildert Jorge Semprun seine persönlichen Erlebnisse aus dem Jahr 1944, die er 16 Jahre danach niedergeschrieben hat.

Jorge Semprún greift in seinem Erinnerungsbuch bereits das Thema auf, das sein weiteres Werk bestimmen wird: die Erinnerung an seine Teilnahme am Widerstand gegen Faschismus und Stalinismus in der Mitte des 20. Jahrhunderts. In dem Roman hat er bereits zu seinem Stil gefunden, der von Rückblenden, Überblendungen und Assoziationen geprägt ist.

Das Buch über die Geschichte seiner Deportation berichtet von der vier Tage und fünf Nächte dauernden Fahrt gefangener Widerstandskämpfer in einem überfüllten Viehwaggon. 120 Männer drängen sich in diesem Wagen, ohne Essen und Trinken, mit kaum ausreichender Luftversorgung. Die Fahrt in einem schneidend kalten Winter geht von Compiègne in das Konzentrationslager Buchenwald. Im Lauf des Buchs wird der Autor anmerken, dass die Deutschen in die gleichen Waggons 200 Juden pferchten. Der Bericht endet mit dem Erreichen des Lagers.

Der Autor ist 20, als er diese Reise antreten muss; Semprúns engster Gefährte während der »Reise« ist ein ein 16-Jähriger, der nur der »Junge aus Semur« genannt wird. Schon auf den ersten Seiten setzen die Rückblenden ein aus verschiedenen Perspektiven, einmal aus der des eingepferchten jungen Mannes, bald schon aus der des Schreibers.

Nach und nach erfährt der Leser aus dem Vor- und Zurückschweifen der Gedanken die Geschichte der Widerstandsgruppe, ihrer Zerschlagung und Festnahme. Am Ende des Buchs erfährt der Leser vom überraschenden Tod des Jungen; ebenfalls deutet der Erzähler bereits das Grauen des Lagers an.

Beginnend mit "Die große Reise" (1964), das die Geschichte von Semprúns Deportation wiedergibt, kreist das gesamte Werk des polyglotten Autors um die eigene Erinnerung, Episoden seines Lebens wiederholen sich als Bausteine seiner Erzählungen.

Das Erinnern schmerzte ihn, doch ebenso sehr fürchtete er das Vergessen: "In meinem Kopf lebt der wichtigste Geruch eines Konzentrationslagers" - der nach verbranntem menschlichem Fleisch. "Ich kann ihn nicht erklären. Und er wird mit mir verschwinden."

Die Sprache des Berichts ist nüchtern und kühl, manchmal schneidend kalt. Häufige Wiederholungen geben ihr ein insistierendes Drängen. Semprúns Erzählweise wird gern mit der Schnitttechnik eines Spielfilms verglichen.

In seinem Buch "Die große Reise" umfasst die eigentliche Erzählzeit den fünftägigen Eisenbahntransport ins Konzentrationslager Buchenwald im Januar 1944. Eingeschoben sind zahlreiche Erinnerungen, Überlegungen und Fantasien, die 1936 einsetzen und vor allem die Zeit des Widerstands ab 1940 umfassen.

Literatur:

Die große Reise
»Die große Reise«
von Jorge Semprún

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Jorge Semprún 1923 geboren

Jorge Semprún wurde am 10. Dezember 1923 in Madrid geboren. Jorge Semprún ist ein spanischer Schriftsteller und Drehbuchautor, der in einer großbürgerlichen und linksliberalen Familie in Madrid aufwuchs.

Allein die Stationen seines Lebens beeindrucken: Der Sohn des Madrider Großbürgertums war Flüchtling vor dem Franco-Regime, Student in Paris, kommunistischer Kämpfer der Résistance, Häftling der Gestapo, Überlebender des KZ Buchenwald, führender Kopf der spanischen KP im Exil, Untergrundkämpfer gegen das Franco-Regime.

1941 trat er unter dem Pseudonym ›Gérard‹ der kommunistischen Résistance-Bewegung ›Francs-Tireurs et Partisans‹ bei. Die deutsche Gestapo verhaftete ihn 1943 und Semprun wurde in das KZ Buchenwald deportiert. Nach der Befreiung des KZ 1945 kehrte er nach Paris zurück.

Ab 1953 koordinierte er als Mitglied des ZK der spanischen Exil-KP im Geheimen den Widerstand gegen das Franco-Regime in Paris. Unter dem Pseudonym Federico Sánchez arbeitete er zwischen 1957 und 1962 im Untergrund der kommunistischen Partei im franquistischen Spanien.

1964 wurde er wegen Abweichung von der Parteilinie aus der KP ausgeschlossen. Seitdem widmete sich Semprun seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Beginnend mit "Die große Reise" (1964), das die Geschichte von Semprúns Deportation wiedergibt, kreist das gesamte Werk des polyglotten Autors um die eigene Erinnerung, Episoden seines Lebens wiederholen sich als Bausteine seiner Erzählungen.

In den sechziger Jahren wurde er erstmals als Drehbuchautor bekannt: mit berühmten Filmen wie beispielsweise "Der Krieg ist aus" von 1966, "Z" von 1968 und "Das Geständnis" von 1970. Von 1966 bis 1997 schrieb er insgesamt Drehbücher für 12 Filme.

Semprúns Werke sind durchweg geprägt von den Erinnerungen an das Konzentrationslager und von seinen Erfahrungen als Mitglied der Kommunistischen Partei Spaniens während der Franco-Diktatur. Dabei besteht der Autor aber darauf, dass Einzelheiten und Personen fiktiv sein können. Literarische Anspielungen bewirken zudem, dass Fiktion und autobiographische Wirklichkeit ununterscheidbar bleiben.

Nach seiner Amtszeit als spanischer Kultusminister von 1988 bis 1991 lebte Jorge Semprún bis zu seinem Tod in Paris, wo er am 7. Juni 2011 verstarb.

Samstag, 24. August 2013

»Der Friseur und die Kanzlerin« von Eduardo Mendoza

Der Friseur und die Kanzlerin
Der Friseur und die Kanzlerin

Eduardo Mendoza zählt zu den großen Literaten Spaniens und hat zuletzt mit seinem Roman »Katzenkrieg« die deutschsprachigen Leser begeistert. Jetzt ist der neue Roman »Der Friseur und die Kanzlerin« erschienen.

Die ironische Geschichte spielt während der Wirtschaftskrise. Mendoza erzählt darin von einem Damenfrisör in finanziellen Nöten, der von einem geplanten Terrroanschalg gegen die in Spanien nicht sonderlich beliebte deutsche Bundeskanzlerin erfährt. Dennoch schmiedet der Frisuer einen kühnen Plan, indem der seine Schwester, dir frühere Prostituierte Cándida, als perfekt frisierte Kopie von Frau Merkel mit der echten Kanzlerin vertauscht.

Das Werk ist aus seiner Zeit heraus zu verstehen. Die Wirtschaftskrise hat Spanien fest im Griff, und die deutsche Kanzlerin ist aufgrund ihrer rigiden Sparpolitik nicht gerade beliebt. Doch als ein fast bankrotter Damenfriseur von den Plänen eines Terroranschlags während ihres Besuchs in Barcelona erfährt, muss er in einem Wettlauf gegen die Zeit eingreifen.

Seine Schwester, die Ex-Prostituierte Cándida, soll ihm dabei helfen und als perfekt frisierte Kopie von Doña Angela am Flughafen mit der echten Kanzlerin vertauscht werden. – Mendoza, ein Meister des komischen Genres, hat sich in seinem neuen Roman selbst übertroffen: eine geniale Satire über die Auswirkungen der Schuldenkrise und ein rasant erzählter Kriminalroman, in dem Not viel mehr als nur erfinderisch macht.

Das das Echo auf den Roman diesmal zwiespältig war, mag wohl daran liegen, daß hierzulande der angelsächsichse Humor und seine nordeuropäischen Varianten gängiger sind. Mendoza ironischer Roman hat seine Momente, ist im Grundton aber her eher harmlos-albern.

Weblink:

Der Friseur und die Kanzlerin
Der Friseur und die Kanzlerin
von Eduardo Mendoza

Samstag, 20. Oktober 2012

»Katzenkrieg« von Eduardo Mendoza

Katzenkrieg
Katzenkrieg

Eduardo Mendoza zählt zu den großen Literaten Spaniens und ist einer der wichtigsten spanischsprachigen Autoren der Gegenwart. Mit dem Barcelona-Roman »Die Stadt der Wunder« gelang Mendoza 1986 der internationale Durchbruch mit Übersetzungen in mehr als 20 Sprachen. Jetzt ist der neue Roman »Katzenkrieg« erschienen.

Die Geschichte spielt in Madrid im Frühjahr 1936. In der Stadt brodelt es: Kommunisten wollen an die Macht, die faschistische Falange plant einen Putsch. Am Vorabend des Bürgerkriegs reist ein englischer Kunstexperte nach Spanien, um ein verschollenes Bild von Velázquez zu begutachten. Der Auftrag ist brisant - mit dem Erlös des Verkaufs könnten die Falangisten Waffen kaufen.

Was für Anthony Whitelands als kunsthistorisches Abenteuer beginnt, entwickelt sich zur lebensgefährlichen Verfolgungsjagd durch Madrid. - Altmeister Mendoza hat einen großartigen und hochspannenden Roman über den spanischen Bürgerkrieg und Faschismus vorgelegt. »Katzenkrieg« ist Historienroman, Politthriller und Liebesgeschichte zugleich.

Mit Witz und Spannung verwebt Mendoza die Geschichte und Figuren dieses Romans mit den tatsächlich stattgefundenen verhängnisvollen historischen Tatsachen am Vorabend des spanischen Bürgerkrieges. Meisterhaft zeitlos erzählt, lässt der Roman »Katzenkrieg« genießerisch und selbstvergessen in die spanische Geschichte und Kultur eintauchen.

Der Umstand, dass Eduardo Mendoza die politischen Ereignisse aus der Perspektive eines naiven Ausländers schildert, der quasi einen ethnologischen Blick auf Spanien wirft, trägt viel zum Charme dieses Romans bei. Ganz abgesehen davon, dass Leser die mit den Einzelheiten des Bürgerkriegs nicht vertraut sind, leicht Zugang finden. Die Außenperspektive des tölpelhaften Briten, ermöglicht Eduardo Mendoza zudem eine ironische Distanz zu den historischen Ereignissen.

Für seinen Roman »Katzenkrieg« erhielt Eduardo Mendoza 2010 den höchstdotierten spanischen Literaturpreis, den »Premio Planeta«, sowie 2013 den »Europäischen Buchpreis« für den besten Roman.

Weblink:
Katzenkrieg
Katzenkrieg
von Eduardo Mendoza

Mittwoch, 24. August 2011

José Luis Sampedro - Leitfigur des spanischen Frühlings

Der 94-jährige Schriftsteller José Luis Sampedro wird gerade zur Leitfigur des spanischen Frühlings und fordert seine Landsleute via Facebook auf, sich der Diktatur des Finanzsystems zu entziehen. Er wird damit zum neuen Vorbild der 30-jährigen.

Der Schriftsteller José Luis Sampedro, der das Vorwort zu Stephané Hessel „Empört Euch!“ schrieb, prognostiziert in Interviews einen anhaltenden Widerstand, der die politische Kultur im Sinne der „Indignados“ verändert wird.

Die Proteste drücken eine tiefe Unzufriedenheit mit der politischen Führungsschicht aus, von der sich viele weder gehört noch repräsentiert fühlen. Kritisiert wird die gesamte „politische Klasse“ in Regierung und Opposition, aber auch geschlossene Machtzirkel in Bürokratie und Gewerkschaften. Die Aktivisten fordern die Reform des institutionellen Systems und eine „wirklich demokratische“ Kultur.

Der hochbetagte Schriftsteller José Luis Sampedro spricht vom verrotteten Fundament der Demokratie, über das immer nur neue Teppiche geworfen würden, um das Elend zu kaschieren.

Dienstag, 23. August 2011

Jorge Semprun Schreiben oder Leben

Jorge Semprún, geboren 1923 in Madrid, floh während des Spanischen Bürgerkrieges mit seiner Familie vor den Franco-Faschisten ins Exil.

Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er für die Resistance und wurde im Januar 1944 in einem Viehwaggon nach Buchenwald deportiert. Im KZ Buchenwald beteiligte er sich am lagerinternen, von den Kommunisten aufgebauten Widerstand.

Die Deportation und die Gefangenschaft verarbeitete er später in den Romanen »Die große Reise« (1963) und »Was für ein schöner Sonntag« (1980). Seine Bücher, die um das Lager kreisen, sind Weltliteratur. Semprun hat sich auch durch das Schreiben befreit.

Sein literarisches Werk (meist in französischer Sprache geschrieben) ist gekennzeichnet vom Anschreiben gegen das Vergessen. Schreiben oder Leben, diese Entscheidung hat Jorge Semprún lange mit sich herumgetragen, ehe er das Buch »Die Zeit der Stille« 1994 veröffentlichte, das von einem Überlebenden des KZ Buchenwald und dessen qualvoller Rückkehr ins Leben erzählt. 

Montag, 22. August 2011

»Bluthochzeit« - Blutiges Familiendrama von Federico García Lorca

Federico García Lorcas Tragödie »Bluthochzeit« (1933) ist ein blutiges Familiendrama um Leidenschaft und Konvention und beruht auf einem tatsächlichen Vorfall eines Brautraubes in der Provinz Almería im Jahr 1928. Er liess sich von dieser Bluttat zu seinem berühmten Drama »Bodas de Sangre« inspirieren. Sie ist die frühste von Lorcas großen Frauentragödien und eine von Lorcas "ländlichen Tragödien". Lorcas »Bluthochzeit« ist eine Tragödie über die Unentrinnbarkeit des Schicksals.


Die Tochter des reichen Besitzers soll einen ihr aufgezwungenen Mann heiraten, obwohl sie ihren Cousin Francisco über alles liebt. Voller Verzweiflung flüchten die beiden Liebenden am Hochzeitsmorgen aus der Festgemeinde. Die Verfolger nahmen zur Rettung der Familienehre fürchterlich Rache. Francisco wird in dem blutigem Familiendrama vom Bruder des übergangenen Bräutigams erschossen, Francisca von ihrer eigenen Schwester erdrosselt. Doch die Totgeglaubte überlebt wie durch ein Wunder.


Die »Bluthochzeit« bildet zusammen mit »Yerma« und »Bernarda Albas Haus« (»La casa de Bernarda Alba«) eine Trilogie, welche Stellung der Frau in der ländlichen Bevölkerung zum Thema hat. Eingang gefunden hat die Familientragödie zudem in einigen spanischen Opern sowie in der Novelle »Der Nelkendolch« von Carmen de Burgos.


Weitere Informationen zur Bluthochzeit in Andalusien gibt es unter:


Goldrausch und Bluthochzeit - www.nzz.ch






Freitag, 19. August 2011

Federico Garcia Lorca vor 75 Jahren ermordet

Federico Garcia Lorca

Der spanische Dichter Federico Garcia Lorca wurde am 19. August 1936, einen Monat nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs in der Schlucht von Viznar bei Granada, erschossen. Da war er gerade mal 38 Jahre alt. Doch bewiesen ist das nicht, denn bis heute fehlt seine Leiche. Siebzig Jahre nach dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) liegen landesweit noch rund 120.000 der Opfer in namenlosen Massengräbern und Lorca ist der bekannteste von ihnen.

Seine Herkunftsregion, die Provinz Granada, spielt eine große Rolle in Lorcas Werk, angefangen bei den »Ersten Liedern« bis zu »Bernarda Albas Haus« , das zusammen mit »Yerma« und der »Bluthochzeit« eine Trilogie bildet, welche die Stellung der Frau in der ländlichen Bevölkerung zum Thema hat. In seine Dramen flossen sowohl Elemente volkstümlicher Musik wie auch Poesie des Surrealismus ein. Lorcas Stil ist durch eine Kombination aus säkularer Tradition und dem Modernismus des 20. Jahrhunderts gekennzeichnet.

Seine ersten literarischen Werke entstanden in Madrid, das »Libro de poemas« und sein erstes Theaterstück »Mariana Pineda« (1928). Außerdem veröffentlichte er »Romancero gitano« (1928), »Poemas del Cante Jondo« (1931) und »Llanto por Ignacio Sánchez Mejías« (1935). Letzteres stellt sein berühmtestes lyrisches Werk dar. Es ist einem spanischen Torero gewidmet, der ein Freund Lorcas war sowie ein Mäzen der Madrider Kunstwelt. Er starb bei der Ausübung seines Berufes.

In Madrid lernte der Poet Lorca auch den surrealistischen Künstler Salvador Dalí kennen. Beide verband eine enge Freundschaft. Der Dichter widmete dem jungen aufstrebenden Künstler seine Ode an Salvador Dalí (1926), dieser veröffentlichte in einer von Lorca gegründeten Literaturzeitschrift (gallo) sein "Manifesto anti-artistico catalán". In seine Dramen floss auch Poesie des Surrealismus ein. Lorca schildert, wie Traum und Wirklichkeit einander durchdringen.

Lorca war Dichter und Dramatiker, Musiker und Märtyrer für ein besseres Spanien, ermordet von den Franquisten kurz nach Beginn des Bürgerkriegs. Er zählt zu den kreativsten Künstlern Spaniens im vergangengen Jahrhundert. Neben seiner Dichtkunst galt Lorca auch als ein begnadeter Musiker, er improvisierte auf der Gitarre und auf dem Klavier und komponierte zudem einige Lieder. Er war mit dem spanischen Komponisten Manuel de Falla befreundet.

Seine gesellschaftskritischen Arbeiten hatten Lorca bei der politischen Rechten unbeliebt gemacht. Seine offene Gesellschaftskritik und wohl auch seine Homosexualität führten zu seiner Ermordung am 19. August 1936 durch eine Falange-Milizgruppe, gleich zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs, obwohl er bei einer bekannten Familie des rechten Lagers - zu der der Dichter Luis Rosales gehörte - Zuflucht gesucht hatte.


Weblinks:

Federico García Lorca-Biografie - www.cpw-online.de


Federico Garcia Lorca - Klassiker der Weltliteratur - www.br-online.de/br-alpha