Montag, 7. November 2011

»Die größere Hoffnung« von Ilse Aichinger

<center><a title="»Die größere Hoffnung« von Ilse Aichinger" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3100005228/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3100005228.jpg" alt="Die größere Hoffnung" width="75"/><br/>Die größere Hoffnung</a></center>

Ilse Aichingers einziger 1948 entstandener Roman ist eine literarische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg der unmittelbaren Nachkriegszeit. Er schildert das von Angst und Terror erfüllte, ständig zwischen Hoffnung und Verzweiflung pendelnde Leben einer Gruppe von rassisch verfolgten Kindern in einer großen Stadt, die unschwer als Wien zu erkennen ist.

Wie man als Kind den Krieg erleben kann, das schildert Ilse Aichinger, selbst Zeitzeugin, in diesem autobiografischen Buch. Ilse Aichingers wortgewaltiger Roman schildert den Krieg aus Kindersicht und lebt von der Steigerung des »Prinzips Hoffnung«. Die jüdischen und halbjüdischen Kinder sind verstört, ausgeschlossen aus der Gesellschaft, flüchten sich ins Spiel, in den Traum. Der Roman erzählt von den Träumen und Hoffnungen dieser von Not und Verfolgung bedrohten Kinder.

Die jüdischen und halbjüdischen Kinder sind verstört, ausgeschlossen aus der Gesellschaft, flüchten sich ins Spiel, in den Traum. Die Protagonistin Ellen muss schon am Beginn des Buches ihre große Hoffnung aufgeben, die Hoffnung auf das Visum, auf Freiheit, auf Leben, auf das Diesseitige. Aber es gibt noch eine größere Hoffnung. Diese wird von Anna, einer Freundin Ellens angesprochen, die Deutschland Richtung Polen verlassen muss und wohl schon weiß was sie erwartet.
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Ist die große Hoffnung etwas Persönliches, etwas Diesseitiges, so ist die größere Hoffnung vielleicht etwas Kollektives, etwas Jenseitiges - vielleicht durch den individuellen Tod,  einem größeren Ziel zu dienen; dem Ziel, die Welt wach zu rütteln, die Deutschen, die Täter wach zu rütteln. Nicht mehr das persönliche Seelenheil, sondern das einer ganzen Gemeinschaft, den Verfolgten zu ermöglichen.
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Der Roman hat keinen Erzählstrang, sondern besteht aus zehn nur sehr lose verbundenen Szenen; eine Entwicklung von der einen zur anderen ist zwar feststellbar, versteckt sich aber - immerhin: der Krieg rückt immer näher, es gibt auch zunehmend viele Opfer. Im Vordergrund steht jedoch eine fantastische Bilderwelt, mit philosophisch-aphoristischen Dialogen, die ganz sokratisch die Opfer zu Gewinnern machen und es noch aus der Sicht der Verfolgten zu Mitleid mit den Tätern bringen.
Und das inmitten einer vermenschlichten Trümmerwelt mit müden Bombenkratern. Das ist kein "realistisches" Kriegsbuch, sondern vielmehr die vollendete Bewältigung dieser Realität mit den Mitteln der Dichtung, des Traums, des Gefühls und des Mitleidens.
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   <a title="»Die größere Hoffnung« von Ilse Aichinger" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3100005228/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3100005228.jpg"  alt="Die größere Hoffnung" width="70"/></a><br /><br />

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        <td align="left" valign="top" width="100%"> <br /><br />
   <font color="000099"><b>"Die größere Hoffnung"</b><br />von Ilse Aichinger</font> <br /><br />
    Fischer-Verlag, <br />Gebundene Ausgabe,<br />14,00 EUR.<br /><br />ISBN-13: 978-3100005228  <br /><br />

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