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Samstag, 13. Februar 2016

»Eugenie Grandet« von Honoré de Balzac

Eugenie Grandet
Eugenie Grandet

Dieser lesenswerte Roman, der ursprünglich im Jahr 1833 veröffentlicht wurde, zeigt Balzac auf dem Höhepunkt seiner erzählerischen Kräfte. Es verfügt über einen unvergesslichen Besetzung von Sternen und Nebencharaktere, und macht einige wertvolle und aufschlussreiche Punkte über die Liebe, Gier und Loyalität.

Die Geschichte beginnt in der Umgebung von 1816 mit gelegentlichen Hinweisen auf Ereignisse aus früheren Zeiten. In der ruhigen, malerischen Ort Saumur wohnt Monsieur Grandet, ein Meister mit einem Talent für den Kauf profitablen Weinbergen und ein kluges Auge für Investitionsmöglichkeiten. Durch harte Arbeit und intelligenten Umgang ist er ein wohlhabender Mann, und es wird gemunkelt, eine enorme Goldschatz angehäuft haben. Trotz seines Reichtums jedoch lebt Grandet wie ein Bettler und zwingt seine Familie, das gleiche zu tun. Er ist ein unverbesserlicher Geizhals, der Gold sammelt für Grund und nie Teile von Gold mit einem einzigen sou, wenn er es vermeiden kann.

Sein Haus ist im Elend statt Pracht eingerichtet, und er rationiert aus der Familie täglichen Portionen Zucker, als ob sie vom Hungertod bedroht. Obwohl seine Gewohnheiten kann unglaublich sparsam zu sein, wird Grandet nicht täuschen niemanden. Seine Nachbarn halten ihn zum reichsten, bekanntesten und mächtigsten Mann im Arrondissement, und sie alle haben lange nach einem Weg, um ihre Hände auf einige der sein Glück zu bekommen.

Familien mit ihren unverheirateten Kindern sehen den sichersten Weg, um an des alten Mannes Schatz zu gelangen, durch das Herz seiner Tochter. Eugénie ist ein unschuldiges Mädchen, wenn auch nicht ohne ihre Reize. Jeder junge Mann von Saumur würden sich freuen, sie als seine Braut, insbes. angesichts ihrer eventuellen Vererbung von Geld ihres Vaters, zu nehmen. Zwei Familien bieten besonders qualifizierte Kandidaten für Eugénie Hand. Die Cruchots und die des Grassins sind häufige Besucher im Mison Grandet. Aber Monsieur Grandet hat nicht die Absicht, seine Tochter mit einem dieser Kleinstadt-Tölpel zu verheiraten, aber er beide Seiten bei Laune, um zu sehen, welchen Vorteil er aus ihnen ziehen kann. Irgendwann jedoch, als ein Mann in Eugénies Leben tritt, der wirklich ihr Herz erobert, beginnt Grandet, seinen Einfluss auf seine Tochter zu verlieren.




»Fühlen, lieben, leiden und sich erniedrigen
wird immer der Inhalt des Lebens einer Frau sein.«




Es gibt einige stark bewegten Szenen der Freude und des Leids in »Eugénie Grandet«, aber dies ist keineswegs eine saftige Liebesgeschichte. Balzacs beißend zynischen Humor durchzieht den Roman, und der Leser fand sich über mehr als ein paar Gelegenheiten laut lachend. Die Form der Buchstaben ist so lebendig wie ein Sortiment von Daumier Karikaturen gezeichnet.

Den Leser erfüllt Freude durch Grandets schlaue Systeme. In seiner eigenen verabscheuungswürdige Weise ist er sympathischer und mehr Spaß als der andere berühmte Geizhals Balzacs, Gobseck. Eugénie im Gegensatz dazu ist die Verkörperung der Keuschheit und Naivität. Sie beginnt das Buch als fast ein Märchen Heldin, sondern wird mehr real und mehr bewusst, wie die Geschichte voranschreitet. Der Leser kann nicht helfen, das Glück und die Liebe, für die sie sucht wollen ihr.

Die Geschichte ist vielschichtig und spannend, man erlebt dazu ein authentisches Lokalkolorit (Charaktere, Mentalitäten, Natur) und lernt viel über die kulturellen Gegensätze in Frankreich in eienr Phase des gesellschaftlichen Umbruches während der Zeit der Restauration nach der Abdankung von Napoleon Bonaparte.



Weblinks:

Eugenie Grandet
Eugenie Grandet
von Honoré de Balzac


Eugénie Grandet by Honoré de Balzac">Eugénie Grandet by Honoré de Balzac - obdg.blogspot.de

Donnerstag, 7. Januar 2016

Paul Verlaine 120. Todestag

Paul Verlaine

Paul Verlaine 120. Todestag jährt sich am 8. Januar. Verlaine war ein französischer Lyriker des Symbolismus. Er liebte die Leichtigkeit des Seins, führte das Leben eines Bohemien und gab sich den künstlerischen und sinnlichen Genüssen hin.

Nicht selten hielt der Lyriker sich in Pariser Literaturcafes auf, wo er den Ruf eines Dandys und Trinkers hatte. Seine Versuche ein bürgerliches Leben zu führen, scheiterten allesamt.



»Nichts tut der Seele besser,

als jemandem seine Traurigkeit abzunehmen.«



Paul Verlaine


Mit dem Dichter Rimbaud verband ihn nicht nur eine literarische Freundschaft, diese wirkte sich befruchtend auf Verlaines lyrisches Schaffen aus.


Seine Verse sind stets etwas wehmütig und erinnern an morbide Herbstimpressionen. Verlaine schrieb gegen den modernen Subjektivismus an, den er als Sog des Nichts begriffen hat.

Gedichte
Gedichte

Sein Unbehagen gegenüber dem positivistisch-materiellen Denken seiner Zeit drückte sich in verstärktem Dekandenzbewußtsein aus, welches sich in seinem Leben spiegelt und sich durch viele seiner Verse zieht.

Paul Verlaine wurde am 30. März 1844 in Metz als Sohn eines Offiziers geboren.

Gedichte:

Gedichte
Gedichte
von Paul Verlaine


Weblink:

„6. Juni 1944: Hochdramatisch war der Tag“ - www.deutschlandfunkkultur.de

Donnerstag, 30. Juli 2015

Patrick Modiano 70. Geburtstag

Patrick Modiano

Patrick Modiano wurde am 30. Juli 1945 im französischen Boulogne-Billancourt geboren. Sein Vater Albert war ein Geschäftsmann italienisch-jüdischer Abstammung, die Mutter, Luisa Colpeyn, eine Schauspielerin aus Flandern. Modiano ist ein großer Autor der Erinnerung und wider das Vergessen und ein großer Autor der Erinnerungsliteratur.

Das Werk des Autoren, das sich um die Themen Erinnern, Vergessen, Schuld und Identität dreht, ist Erinnerungsliteratur. Modiano Werke zeichnen sich aus durch ihre ganz besondere "Erinnerungskunst", mit der er kaum zu fassende menschliche Schicksale beschrieben hat. Modianos Romane drehen sich immer wieder um die Vergangenheit und das Erinnern - er hat das Erinnern zur Kunstform erhoben.

Die Verdrängung der Vergangenheit, sowohl der politischen als auch der privaten, ist das Grundthema Mondianos. Mondiano macht deutlich, daß Erinnerung immer ein Konstrukt ist, wie ein Roman. Verdrängung der Vergangenheit und die Auseindandersetzung mit ihr ist ein Grundthema von Modiano. Modiano macht deutlich, daß Erinnerung immer ein Konstrukt ist wie ein Roman.



"Leben heißt, beharrlich einer Erinnerung nachzuspüren."

Patrick Modiano




Patrick Modiano gehört heute zu den bedeutendsten französischen Schriftstellern der Gegenwart. Bekannt wurde Modiano 1968 durch die Veröffentlichung seines Romans "La place de l'étoile", eine aufsehenerregende Parodie des Antisemitismus, die erst 2010 ins Deutsche übersetzt wurde.


Am 9. Oktober 2014 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur zuerkannt: „Für die Kunst des Erinnerns, mit der er die unbegreiflichsten menschlichen Schicksale wachgerufen und die Lebenswelt während der (deutschen) Besatzung sichtbar gemacht hat.“


1972 erhielt Modiano für seinen Roman "Les boulevards de ceinture" den Grand Prix du Roman der Académie Française und 1976 den Prix des Libraires für seinen Roman "Villa triste", der nach Kritikermeinung unverkennbar in der Nachfolge des Nouveau Roman stand. Viel Kritikerlob erhielt Modiano auch für sein 1990 erschienenes Buch "Voyage de noces" ("Hochzeitsreise").

Auf Deutsch sind von ihm unter anderem die Romane "Eine Jugend", "Im Café der verlorenen Jugend" und "Die Gasse der dunklen Läden" erschienen.

Modianos Erzählungen spielen meist in den 1940er und 1960er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Besetzung Frankreichs durch Nazi-Deutschland ist zudem immer Thema. Er erhielt zahlreiche Auszeichungen, darunter den großen Romanpreis der Académie française und den "Prix Goncourt". 2012 wurde ihm der "Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur" verliehen.

Patrick Modiano ist ein stiller und leiser Autor. Er Autor lebt zurückgezogen in Paris.


Weblink:

La place de l'étoile
La place de l'étoile
von Patrick Modiano


Freitag, 27. März 2015

Jules Verne - Wegbereiter des modernen »Science Fiction«

Jules Verne

Jules Verne prägte mit seinen utopisch phantastischen Abenteuerromanen eine neue Literaturgattung: Er war Wegbereiter des modernen »Science Fiction«. Neben Hugo Gernsback, Kurd Laßwitz und H. G. Wells gilt Jules Verne als einer der Begründer der Science-Fiction-Literatur.

Der technisch interessierte Verne nahm mit viel wissenschaftlicher und technischer Intuition manche später realisierte Entwicklung vorweg. In seinen Abenteuerromanen hat Verne die bemannte Raumfahrt vorweggenommen, das U-Boot populär gemacht und die Debatte um künstliche Welten aufgelegt.

Der Visionär nahm bereits bekannte technische Geräte und malte in seinen Erzählungen andere Verwendungen dafür aus oder vergrößerte sie. Durch diese Treue zur Wissenschaftlichkeit wirken Jules Vernes Romane auf Generationen seiner Leser sehr realistisch.

Da Jules Verne zahlreiche Technologien vorausahnte, gilt er als einer der Väter des Science-Fiction-Genres. Zu den weniger bekannten Vorwegnahmen gehört seine Beschreibung des Fernsehens im Roman »Das Karpatenschloss«.

So stattete er seine Helden mit riesigen U-Booten, Flugmaschinen und sogar Raumschiffen aus, wobei er sich aber immer an dem orientierte, was in seiner Zeit für technisch machbar gehalten wurde.

Zu Jules Vernes bekanntesten Werken zählen »Von der Erde zum Mond« (1865), »Reise um den Mond« (1869), »20.000 Meilen unter dem Meer« (1870) und »Reise um die Welt in 80 Tagen« (1872). Vernes phantastische Romane bildeten die Grundlage für zahllose Filme.

Weblink:

20.000 Meilen unter dem Meer
20.000 Meilen unter dem Meer
von Jules Verne

Reise um die Erde in 80 Tagen
Reise um die Erde in 80 Tagen
von Jules Verne

Dienstag, 24. März 2015

Jules Verne 110. Todestag

Jules Verne

Jules Verne starb vor 110 Jahren am 24. März 1905 in Amiens in Nordfrankreich. Jules Verne war ein französischer Schriftsteller und Visionär. Er gilt als Pionier des »Science Fiction«. Bekannt und populär wurde Jules Verne durch seine phantastischen und unterhaltsamen Abenteuerromane.

Jules Verne prägte mit seinen utopisch phantastischen Abenteuerromanen eine neue Literaturgattung: Er war Wegbereiter des modernen »Science Fiction«. Er verband Wissenschaft und Technologie zu kunstvollen Erzählungen, die zu seiner Zeit geradezu utopisch wirkten.Durch diese Treue zur Wissenschaftlichkeit wirken Vernes Romane auf Generationen seiner Leser sehr realistisch.

Zu Jules Vernes bekanntesten Werken zählen »Von der Erde zum Mond« (1865), »Reise um den Mond« (1869), »20.000 Meilen unter dem Meer« (1870) und »Reise um die Welt in 80 Tagen« (1872). Vernes phantastische Romane bildeten die Grundlage für zahllose Filme.

Weblink:

20.000 Meilen unter dem Meer
20.000 Meilen unter dem Meer
von Jules Verne

Reise um die Erde in 80 Tagen
Reise um die Erde in 80 Tagen
von Jules Verne

Samstag, 21. März 2015

»Eugenie Grandet« von Honoré de Balzac

Eugenie Grandet
Eugenie Grandet

Honoré de Balzacs berühmter Roman »Eugénie Grandet« ist 1833 entstanden und Teil der "Szenen aus dem Provinzleben". »Eugénie Grandet« ist um eine erstaunlich balazacsche Gestalt herum gebaut: den Vater Grandet. Die Originalausgabe erschien 1834. »Eugénie Grandet« ist die Geschichte einer Leidenschaft, die eine ganze Familie zerstört.

Herr Grandet, Eugenies Vater, ist die Personifizierung des Geizes. Seine ganze Liebe gehört allem, was wertvoll ist und insbesondere dem Geld. Er ist ein älterer und sehr reicher Weinhändler, der mit seiner Ehefrau und seiner Tochter Eugenie, seinem Einzelkind, in der provinziellen französischen Stadt Saumur lebt. Niemand, und insbesondere seine Familie nicht, weiß genau über wie viel Geld Grandet verfügt.

Im Mittelpunkt steht der reicher Weinhändler Grandet aus Saumur, der es im Laufe seines Lebens durch Spekulation und menschlich deformierenden Geiz zu einem Millionenvermögen bringt und dabei das Glück seiner einzigen Tochter Eugenie, die Erfüllung ihrer Liebe zu dem eleganten, aber arm gewordenen Cousin Charles ruiniert.

Eugénie, lebt als völlig unbedarftes Mädchen unter der gestrengen Aufsicht ihres erzgeizigen Vaters in der Kleinstadt Saumur. Das Drama beginnt, als Eugénie sich in ihren durch unglückliche Umstände arm gewordenen Cousin Charles verliebt und diesem mit viel Geld - welches ihr steinreicher Vater eigentlich für ihre Mitgift zurückgelegt hatte - hilft, in die Kolonien zu gehen, damit Charles dort wieder finanziell auf die Beine kommen kann.




»Fühlen, lieben, leiden und sich erniedrigen
wird immer der Inhalt des Lebens einer Frau sein.«




Dies alles natürlich, nachdem Eugénie sich nach einer harmlosen Liebesszene - die auf unsere Heldin jedoch einen sehr starken Eindruck macht und ihre leidenschaftliche Liebe für Charles begründet - ausmalt, dass Charles bald zurückkommen wird, um sie zu heiraten. Für diesen Traum nimmt sie mutig den Kampf gegen ihren tyrannischen Vater auf.

Als Charles in den Kolonien ein Vermögen erwirbt, denkt er allerdings nur noch wenig an seine Cousine Eugénie, die für sein Glück so viel Unbill auf sich genommen hat. Was wird Eugénie tun, als sie erfährt, dass Charles - aus den Kolonien zurückgekehrt - daran denkt, eine zwar hässliche, dafür aber reiche und adlige Erbin zu ehelichen?

Zunächst wirkt ein Mädchen wie Eugénie völlig unspektakulär, doch Balzac schafft es, aus ihr eine ganz große Figur der Literaturgeschichte zu machen. Das Buch ist äußerst spannend bis zum Schluss und zu guter Letzt handelt Eugénie so, wie es niemand von ihr erwartet hätte.

Das Buch ist eine große Erzählung und Balzac ist ein großer Erzähler. Er schildert das innere und äußere Leben seiner Charaktere, den wahnsinnigen Geiz des hässlichen alten Grandet, die Demut seiner einfachgestrickten Gattin und die idealistische Weltsicht Eugenies, die schließlich an der Realität zerbricht.

Weblink:

Eugenie Grandet
Eugenie Grandet
von Honoré de Balzac

Donnerstag, 26. Februar 2015

»Der seidene Schuh« von Paul Claudel

<center><a title="»Der seidene Schuh oder: Das Schlimmste trifft nicht immer ein« von Paul Claudel" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3701303622/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Der seidene Schuh oder: Das Schlimmste trifft nicht immer ein" src="http://bilder.buecher.de/produkte/00/00058/00058093k.jpg" width="75" border="0"/><br />Der seidene Schuh oder: Das Schlimmste trifft nicht immer ein</a></center>

»Der seidene Schuh« ist ein Theaterstück und ein mystisches Drama von Paul Claudel. Das Stück erzählt die unmögliche Liebe zwischen Dona Prouhèze und Captain Don Rodrigue. Die Handlung, die sich auf mehr als zwei Jahrzehnte erstreckt, spielt in der Renaissance, der Zeit der Conquistadoren und wurde vom Autor in vier Tagen in der Tradition des Goldenen Zeitalters geschrieben.

Es zeigt viele Merkmale aus verschiedenen Ländern und manchmal Dialog zwischen Erde und Himmel. Durch die Mischung von Dramatik mit dem Göttlichen ist es nicht ohne Ironie, Komödie und Farce, diese in einem barocken Ambiente. Semi-autobiographischen, ist dieses Stück eine Liebesgeschichte mit den Themen der Sünde und Erlösung dominiert.

Paul Claudel selbst sagte dazu: <i>"Die Szene des Dramas ist die Welt."</i> Seinerseits schrieb er auch: <i>"Das Thema des seidenen Schuh ist in der Tat, dass in der chinesischen Legende die beiden Sternfreunde, die jährlich nach langen Wanderungen kommen, um zu konkurrieren, nie in der Lage sind, die eine Seite und die andere der Milchstraße zu erreichen."</i>

Weblink:

<a title="»Der seidene Schuh oder: Das Schlimmste trifft nicht immer ein« von Paul Claudel" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3701303622/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Der seidene Schuh oder: Das Schlimmste trifft nicht immer ein" src="http://bilder.buecher.de/produkte/00/00058/00058093k.jpg" width="60" border="0"/><br />Der seidene Schuh oder: Das Schlimmste trifft nicht immer ein</a> von Paul Claudel

<!-- »Der seidene Schuh« ist ein sehr langes Stück von Paul Claudel, deren vollständige Ausführung dauert etwa elf Stunden. Es wird nur selten gespielt, wegen seiner Dauer und Auswirkungen, die für die Inszenierung vorgeschrieben sind.

Dieses Stück des französischen Schriftstellers wurde auf den Kino im Jahr 1985 von der portugiesischen Regisseur Manoel de Oliveira übernommen. Es trägt den Untertitel "Das Schlimmste ist nicht immer sicher." -->

Montag, 23. Februar 2015

Paul Claudel 60. Todestag

Paul Claudel

Paul Claudel starb vor 60 Jahren am 23. Februar 1955 in Paris. Claudel war ein französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat.

Sein bekanntestes und am häufigsten aufgeführtes Stück ist das 1911/12 verfasste, im Mittelalter spielende »Mariä Verkündigung« (»L'Annonce faite à Marie«). Einigermaßen bekannt wurde auch die fast sechs Jahrzehnte (1812 bis 1869) überspannende Trilogie »Die Geisel« (»L'Otage«) 1909, »Das harte Brot« (»Le Pain dur«) 1914 und »Der gedemütigte Vater« (»Le Père humilié«) 1916.

Als sein Hauptwerk gilt jedoch das im spanischen 16. Jahrhundert spielende Stück »Der seidene Schuh« (»Le Soulier de satin«) 1925 - ein immens langes, die Summe von Claudels Denken präsentierendes Drama, das erst 1943 in einer von ihm selbst und dem Regisseur Jean-Louis Barrault stark gerafften Version zur Aufführung kam.

Als Librettist trat Claudel im dramatischen Oratorium »Jeanne d’Arc au bûcher« von Arthur Honegger und mit mehreren Operntexten für Darius Milhaud hervor.

Seine Werke waren beeinflusst von den Arbeiten des Philosophen und Literatur-Nobelpreisträgers Henri Bergson.

Paul Claudel wurde am 6. August 1868 in Villeneuve-sur-Fère in der ländlichen Picardie geboren.

Literatur:

Der seidene Schuh oder: Das Schlimmste trifft nicht immer ein
Der seidene Schuh oder: Das Schlimmste trifft nicht immer ein
von Paul Claudel

Samstag, 21. Februar 2015

»Vater Goriot« von Honoré de Balzac

Honoré de Balzac

»Vater Goriot« (»Le Père Goriot«) gilt als Balzacs Meisterwerk, welches in der Zeit nach der Restauration Frankreichs spielt.

Balzac schildert in »Vater Goriot« eine Gesellschaft, die zur Zeit der Niederschrift des Romans (1834/5, also unter dem “Bürgerkönig” Louis-Philippe I.) bereits historisch zu nennen war. Sozialer Aufstieg war mehr denn je das allgemeine Bestreben - auch wenn seine Kosten nicht selten sehr hoch waren.

Der Roman zeichnet ein eindringliches Bild dieser Gesellschaft. Einer Gesellschaft, in der weder Familie noch das Leben anderer wichtig sind, einer Gesellschaft, in der das Streben nach Macht alles ist und in der Güte mit Undankbarkeit vergolten wird.

»Vater Goriot« von Honoré de Balzac ist eines seiner bekannteste Werke und gilt als Glanzstück der realistischen Erzählweise. Es geht in diesem Roman um Liebe, Hass, gemeine Niedertracht, Selbtaufopferung, kurzum: Balzac entwirft eine Welt im Kleinen und überzeugt durch sein grosses psychologisches Gespür.

Die Geschichte spielt im Paris des Jahres 1819. Zentraler Ort der Handlung ist die Pension Vauquer. Sie befindet sich in der Rue Neuve-Saint-Genevieve. In dieser Pension wohnt der Vater Goriot. Er ist ein ehemaliger Nudelfabrikant, der durch Getreidespekulation zu unermesslichem Reichtum kam.

Im Jahre 1814 setzte sich Goriot zur Ruhe. Er ist Witwer und hat zwei Töchter. Zur Zeit Napoleons war Vater Goriot in den Häusern seiner Schwiegersöhne gerne gesehen. Seit die Bourbonen an der Macht sind, nicht mehr. Und die beiden Töchter nehmen ihren Vater aus, wie sie nur können.

Erzählt wird die traurige Geschichte des Vater Goriot, der es mit viel Fleiss zu etwas Vermögen gebracht hat und all seine Liebe und Ersparnisse für seine beiden Töchter aufwendet. Sie bedeuten ihm als Abbilder seiner verstorbenen Frau einfach Alles.


“Paris ist ein Ozean. Wie zahlreich und eifrig die Erforscher des Meeres sein mögen, immer findet sich eine jungfräuliche Stelle, ein unbekannter Winkel, Blumen, Perlen, Ungeheuer, irgendetwas Unerhörtes, Vergessenes.”



Es ist bedingungslose Tochterliebe, die den kauzigen Mann umtreibt und so hat er beschlossen, das gesamte Vermögen in seine Töchter zu stecken, damit diese in den obersten Schichten Paris verkehren können.

Aber schon bald ist er in den feinen Salons nicht mehr gern gesehen, die Töchter schämen sich seiner Anwesenheit und verlachen ihn gemeinsam mit ihren adligen Anwärtern. Vater Goriot selbst zieht sich zurück in eine schmierige Spelunke, in der er ein trostloses Dasein unter dubiosen Gestalten fristet.

Um den teuren Lebensstil seiner Töchter zu finanzieren, mietet er sich in einer schäbigen Pension ein, die von anderen sehr interessanten Charakteren bewohnt wird, die Balzac fesselnd und ungemein scharfsichtig zeichnet.

Der alte Mann ist ein Opfer seiner selbstlosen Liebe und wird schliesslich von seinen undankbaren Kindern zugrunde gerichtet. Nur der Student und Sympathieträger Rastigniac kümmert sich schliesslich um ihn und steht ihm bis zum bitteren Ende bei.

In Honoré Balzacs Roman »Vater Goriot« ist nicht nur ein zentraler Held anzutreffen, sondern auch drei starke und zudem grundverschiedene Charaktere: Rastignac ist ehrgeizig, Vautrin undurchschaubar, rücksichtslos-intrigant und zynisch und der tüchtige und aufrichtige Vater Goriot opfert sich in tiefster Zuneigung für seine beiden Töchter bis zur Selbstaufgabe auf. Letzterer stirbt am Ende, ausgebeutet von seinen herzlosen Töchtern, arm und allein gelassen.

Vater Goriot vertritt das bornierte und habsüchtige Kleinbürgertum, seine schamlosen Töchter stehen für die Großbourgeoisie und für eine moralisch zerrüttete Aristokratie, und der Verbrecher Vautrin für eine atheistische, auf Umsturz in allen Bereichen sinnende Intelligenz. Wie ein Dreieck gruppieren sich diese sozialen Typen um den jungen aufstrebenden Rastignac, deren Einflüssen er im Verlauf der Handlung immer wieder in unterschiedlicher Weise und Intensität ausgesetzt ist.

Der Roman spielt in der Weltstadt Paris, die Balzac, der unermüdliche Paris-Flaneur, wie kein Zweiter bis in ihre verborgensten Winkel kennt.

Honoré de Balzac hatte im Jahr 1834 beim Schreiben einer seiner besten Romane, dem »Vater Goriot«, die Idee, die Figuren seiner bis dahin verfassten und der künftigen erzählenden Werke immer wieder neu auftreten zu lassen, um mit ihnen und um sie herum eine überschaubare Welt als Spiegelbild der damaligen Zeit entstehen zu lassen.

Weblink:

Vater Goriot
Vater Goriot: Roman (Fischer Klassik)
von Honoré de Balzac

Paris 1819 – “Vater Goriot” von Honoré de Balzac - Leopoldsleselampe - https://leopoldsleselampe.wordpress.com

Honoré de Balzac-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de


Honoré de Balzac-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Samstag, 17. Januar 2015

»Verlorene Illusionen« von Honoré de Balzac

Verlorene Illusionen
Verlorene Illusionen

»Verlorene Illusionen« von Honoré de Balzac ist eines der Hauptwerke seines berühmten Romanzykluses »Die menschliche Komödie«. Das 1837 bis 1843 entstandene Werk in der zeitgemäßen Neuübersetzung von Melanie Walz erzählt die Geschichte des schönen, phantasiebegabten, jugendlichen Schöngeistes Lucien Chardon, dem seine Kleinstadt Angoulême zu eng wird.

Mit Hilfe der adligen Madame de Bargenton, in die Lucien verliebt ist, geht er mit hochfliegenden Plänen nach Paris. Er legt sich den adligen Namen seiner Mutter, de Rubempré, zu, versucht sich ehrgeizig der Protektion der Adligen zu versichern und verschleudert sein literarisches Talent, indem er sich in der Intrigenwirtschaft des Journalismus verdingt.

Doch seine Versuche, in der Großstadt Fuß zu fassen, scheitern kläglich. Selbst Opfer von Intrigen geworden, zieht Lucien seine Familie in eine Geldschuldaffäre hinein, die sie fast in den totalen Ruin treibt. Allein durch ein Wunder wird der Kreis von Luciens Lieben gerettet. Und für Lucien bleibt nun nur noch die Möglichkeit - will er sich nicht das Leben nehmen - einen Teufelpakt zu schließen!

In der Großstadt Paris tappt der Schöngeist in so manche Falle, und die Protektion aus der Heimat und auch sein Talent zur Dichtung bringen ihn nicht weiter. Erst bei der Zeitung kommt er mithilfe neuer Seilschaften zu Ehren. Doch der Erfolg und das Geld machen ihn unvorsichtig, und er verstrickt sich in Intrigen.

Einer der schönsten Romane des großen Realisten aus Frankreich: Balzacs unbestechlicher Blick auf das verlogene Treiben der Menschen ist großartige Satire, die Spielarten der menschlichen Komödie sind heute noch gültig. Die Neuübersetzung von Melanie Walz trifft für diesen Klassiker der Weltliteratur einen eleganten Ton.

Buchempfehlung:

Verlorene Illusionen
Verlorene Illusionen
von Honoré de Balzac und Melanie Walz


Rezension:


Von den Spitzen der Gesellschaft bis in die Gosse - Buch der Woche: "Verlorene Illusionen" - www.deutschlandfunk.de


Weblinks:

Honoré de Balzac-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Honoré de Balzac-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Mittwoch, 14. Januar 2015

Honoré de Balzac, der fröhliche Schuldenmacher


Der titanenhafte Romancier Honoré de Balzac ist eine schillernde Figur des Literaturbetriebes mit unglaublich vielen Facetten. Er ist die Verkörperung des Bohemien, ein vitaler Geist, ein Lebemann und ein fröhlicher Schuldenmacher. Das Verlangen nach Luxus, nach Geld und Geltung bestimmten Balzacs Leben. Neben seiner literarischen Brillanz erwies er sich zeitlebens als ein geradezu fröhliches Genie im Schuldenmachen.

Als Mann von Welt war Balzac eine imposante Erscheinung. Balzac lebte immer auf zu grossem Fuß, denn seine Ausgaben überstiegen regelmäßig seine Einnahmen. Augenzwinkernd klagte er, dass es ihn viel Zeit und Kraft koste, vor seinen Gläubigern entweder zu fliehen oder sie mit falschen Versprechen zu vertrösten.

Am Nachruhm war ihm nicht gelegen, das sei eine "Sonne für Tote", also Geld, das man nicht mehr ausgeben kann - für einen Verschwender wie ihn keine reizvolle Vorstellung. Er zog es vor, im Jetzt zu leben, seine Schulden in die Vergangenheit zu schieben und sich eine Zukunft als Auflagenkönig an der Seite einer schönen, klugen und vor allem vermögenden Frau auszumalen.

Honoré de Balzac, der sich mit dreißig Jahren selbst adelte, mit Anfang vierzig seine Werke zu dem megalomanen Projekt der "Menschlichen Komödie" bündelte und mit nur 51 Jahren starb, war ein Meister der Verdrängung: von Rechnungen, Abgabeterminen und dem Namen der Dame von letzter Nacht ebenso wie von Neidern, Misserfolgen und schlechten Kritiken. Die einzige Währung, die er gelten ließ, war die harte.

Sein grenzenloser Leichtsinn in Verbindung mit seiner Verschwendungssucht machten den schuldenhaften Romancier Balzac zu einem Dauerbekannten der französischen Justiz. Balzac wurde bis in die letzten Lebensjahre hinein von einem stetig wachsenden Schuldenberg begleitet – aber auch von Gläubigern und Gerichtsvollziehern verfolgt und regelmäßig vor Gericht gebracht.

Balzac war ein Mann von außergewöhnlicher Vitalität und Schaffenskraft. Er war nicht nur Erzähler, sondern auch Journalist und gelegentlicher - allerdings recht erfolgloser - Dramatiker.

Honoré de Balzac starb am 18. August 1850 in Paris.

Weblinks:

Honoré de Balzac-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Honoré de Balzac-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de



»Unterwerfung« von Michel Houellebecq


»Unterwerfung: Roman«

Michel Houellebecq gilt als die schwer durchschaubare Sphinx der französischen Literatur. Er liebt es zu provozieren und auch mit seinem neuen Roman »Unterwerfung«, der von der drohenden Islamisierung Frankreichs handelt, hat der französische Autor mal wieder die Grande Nation erregt.

Michel Houellebecq hat ein auffallendes Sensorium für den Ist-Zustand der westlichen Welt. »Unterwerfung« handelt über die Verführbarkeit zum Extremismus und zeichnet dabei das Bild einer unterworfenen Nation. Der Roman thematisiert die literarische Vision einer Überfremdung. Sein Roman hält dem Westen einen Zerrspiegel vor.

Das Szenario des Romans spielt vor einer Präsidentschaftswahl im Jahr 2022, bei der die Sozialisten versuchen, einen Sieg von Marine Le Pen und den Rechten zu verhindern. Es bleibt als einzige Lösung nur die Gründung einer muslimischen Partei, so Michel Houellebecq. Mit dem Sieg des muslimischen Präsidentschaftskandidaten folgt die rasante Islamisierung Frankreichs.

Der fiktive Roman spielt über den dekadenten Schriftsteller Huysmans, der ihn sein Leben lang fasziniert. Zugleich verfolgt er die Ereignisse um die anstehende Präsidentschaftswahl: Während es dem charismatischen Kandidaten der Bruderschaft der Muslime gelingt, immer mehr Stimmen auf sich zu vereinigen, kommt es in der Hauptstadt zu tumultartigen Ausschreitungen.

Wahllokale werden überfallen, Autos brennen auf den Straßen. Als schließlich ein Bürgerkrieg unabwendbar scheint, verlässt François Paris ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen. Es ist der Beginn einer Reise in sein Inneres.

Der Roman ist eine kalkulierte Provokation, welche mit den Klischees einer drohenden Islamisierung spielt. Houellebecq findet zwar, der Koran sei - nun da er ihn gelesen habe - besser als gedacht. Er betont aber auch, dass "Islamfeindlichkeit keine Art Rassismus ist".

Das Szenario seines Buches sei aber erstmal "nicht sehr wahrscheinlich", sagt Houellebecq. Es gebe jedoch "ein echtes Bedürfnis nach Gott, und dass die Rückkehr des Religiösen kein Slogan ist, sondern eine Realität".

Michel Houellebecq beherrscht das Spiel mit der kalkulierten Provokation perfekt. So verspricht dieser Roman, der letzte Woche in Frankreich erschienen ist, auch dieses Mal heftige Debatten und Reaktionen nicht nur in Frankreich.


Literatur:


»Unterwerfung: Roman«
von Michel Houellebecq

Donnerstag, 1. Januar 2015

»Die menschliche Komödie« von Honoré de Balzac

Honoré de Balzac


Im Jahr 1834 hatte Honoré de Balzac beim Schreiben einer seiner besten Romane, dem »Vater Goriot« - einem Glanzstück der realistischen Erzählweise - die Idee, die Figuren seiner bis dahin verfassten und der künftigen erzählenden Werke immer wieder neu auftreten zu lassen, um mit ihnen und um sie herum eine überschaubare Welt als Spiegelbild der damaligen Zeit entstehen zu lassen.


Balzac schuf so im Lauf der Zeit ein Universum von gut 2.000 Figuren, die zugleich Repräsentanten der nach-revolutionären französischen Gesellschaft sein sollten und eine plastische Vorstellung vom Leben zumindest der zeitgenössischen bürgerlichen und adeligen Schichten samt ihrer Domestiken vermitteln sollten.


Im Sinne dieser Idee wählte Balzac, als er 1841 mit einer Verlegergruppe eine neue Gesamtausgabe seines vorhandenen und geplanten erzählerischen Œuvres vereinbarte und diese 1842 mit drei ersten Bänden eröffnete, den Obertitel »Die menschliche Komödie« (»La Comédie humaine«).


Mißerfolge als Verleger, Spekulationen und ein luxuriöser Lebensstil stürzten Balzac in hohe Schulden und zwangen ihn zu rastloser literarischer Arbeit. Im Rahmen dieses Romanzykluses waren insgesamt 137 Werke geplant, von denen er allerdings nur 91 zu Lebzeiten realisieren konnte.


Zur Verwirklichung dieses gewaltigen Projektes schrieb Balzac in den nächsten Jahren wie besessen. Sein infernalischer Arbeitsrhythmus - oft 15 bis 17 Stunden am Tag - den er wie symbolisch in einer Art Mönchskutte absolvierte, und sein enormer Kaffeeverbrauch mit bis zu 50 Tassen während seiner Arbeitszeit, wurden legendär.


Literatur-Links:


Meisterwerke der 'Menschlichen Komödie'
Meisterwerke der 'Menschlichen Komödie', 6 Bände
von Honoré de Balzac


Vater Goriot
Vater Goriot
von Honoré de Balzac


Weblinks:


Honoré de Balzac-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de


Honoré de Balzac-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Montag, 24. November 2014

»Candide« von Voltaire

Der Roman »Candide oder Der Optimismus« von Voltaire ist eines der wichtigsten Werke der französischen Aufklärung. <!-- Die philosophische Erzählung »Candide oder Der Optimismus« -->Seine Erzählung ist eine durchgängig witzige Parodie der Liebes-, Abenteuer- und Reiseromane seiner Zeit. Voltaire verknüpft darin Elemente von Philosophie, Zeitkritik und witziger Satire.<!-- Darin findet er die Leibnizsche Auffassung, es könne keine bessere Welt geben, naiv und machte den Denker lächerlich. Voltaire wusste in seiner Erzählung die Parodie gezielt als Stilmittel einzusetzen. -->

Voltaires Roman ist eine Replik auf Leibniz und seine allzu optimistische Weltauffasssung. In seinem philosophischen Roman <a title="Candide" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3866470746/zitatenschatz-21" target="blank">»Candide«</a> kehrt Voltaire die von Gottfried Wilhelm Leibniz aufgestellte These von <i>»dieser Welt als der besten aller möglichen«</i> ins Ironische um, indem er die Welt als eine in sich fragwürdige Konstruktion darstellt.

Voltaires Grundüberzeugungen von einer vernünftigen Einrichtung der Welt waren durch die Beendigung seiner Freundschaft mit König Friedrich II. von Preußen (1712–86), durch Berichte über den Siebenjährigen Krieg (1756–63) sowie durch das Erdbeben von Lissabon (1755) erschüttert worden. Seine daraus entstehenden Zweifel an einem optimistischen Weltbild der Metaphysik nahm Voltaire zum Anlass, diese in einem Roman auszudrücken.
<a href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3866470746/zitatenschatz-21" target="blank"><img alt="Candide" style="float: right; margin: 10px 0px 10px 0px; width: 50px" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3866470746.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/></a>
Auf der Suche nach seiner geliebten Cunegonde zieht Candide quer durch Europa bis nach Südamerika und zurück. Zahlreiche Erlebnisse und Begegnungen zeigen dem neugierigen jungen Herrn die Welt, wie sie tatsächlich ist, nämlich keinesfalls nur zum Besten der Menschen, wie sein Lehrer Panglos behauptet hatte.

Voltaire hat mit diesem philosophisch-satirischen Roman eines der wichtigsten Werke der französischen Aufklärung geschrieben. Hier übt er zum einen harsche Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Zeit, zum anderen zweifelt er offen an der Existenz eines Gottes, der alles zum Guten lenkt und »die beste aller möglichen Welten« geschaffen habe.

Weblink:

<a title="Candide" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3866470746/zitatenschatz-21" target="blank"><img alt="Candide" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3866470746.03.TZZZZZZZ.jpg" width="50" border="0"/><br />Candide</a> von Voltaire

Freitag, 24. Oktober 2014

»Das trunkene Schiff« von Arthur Rimbaud

<center><a title="Arthur Rimbaud Das trunkene Schiff" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3458193006/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Das trunkene Schiff" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3458193006.03.TZZZZZZZ.jpg" width="75" border="0"/><br />Das trunkene Schiff</a></center>

»Das trunkene Schiff« (»Le Bateau ivre«) ist ein 1871 von Arthur Rimbaud geschriebenes 100-Zeilen-Gedicht in Versform. Das Gedicht beschreibt die Driften und den Untergang eines Bootes auf dem Meer in einer fragmentierten Ich-Erzählung, angereichert mit lebendigen Bildern und voller Symbolik.

Arthur Rimbauds <a title="Arthur Rimbaud Das trunkene Schiff" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3458193006/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">»Das trunkene Schiff«</a> ist eines der bedeutendsten Langgedichte der Weltliteratur. Im »Trunkenen Schiff« wagte Rimbaud eine alle Grenzen sprengende Lebensfahrt, die ihn zu überwältigenden visionären Erfahrungen führte. Arthur Rimbaud hat hierin poetisch sein kühnes Programm eines Seher-Dichters realisiert.

<center><iframe width="300" height="220" src="https://www.youtube.com/embed/tp4a0nZTT6c" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></center>

Rimbaud schrieb das Gedicht »Le Bateau ivre« im Sommer 1871 im Alter von 16 Jahren in seinem Elternhaus in Charleville in Nordfrankreich. Rimbaud schickte das Gedicht in einem Brief, den er Paul Verlaine im September 1871 zusandte, mit der Bitte, sich Verlaine vorzustellen. Kurz darauf traf er Verlaine in Paris und wurde sein Geliebter.

Der junge Rimbaud wurde inspiriert das Gedicht zu schreiben, nachdem er Jules Vernes abenteuerlichen Roman »Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer« gelesen hatte, welcher kurz vorher veröffentlicht worden war. Der Roman diente ihm als Quelle der Inspiration und als Vorlage für viele darin enthaltene Anspielungen und Bilder. Ein weiterer Jules Verne Roman, die »Die Abenteuer des Kapitän Hatteras«, war wahrscheinlich eine weitere Quelle der Inspiration.

Nur drei Tage, die ihn "in Trance" versetzten, reichten dem Dichter Paul Celan aus für <!-- das Meisterwerk der -->die Übersetzung dieses Gedichtes ins Deutsche: kühn und eigen, und doch so nah am Text, wie es einer Nachdichtung nur möglich ist. Es war Celans Überzeugung, <i>"daß mir hier ein wirklich einzigartiger Wurf geglückt ist"</i>.

Weblink:

<a title="Arthur Rimbaud Das trunkene Schiff" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3458193006/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Das trunkene Schiff" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3458193006.03.TZZZZZZZ.jpg" width="75" border="0"/><br />Das trunkene Schiff</a> von Arthur Rimbaud

Montag, 20. Oktober 2014

Arthur Rimbaud 160. Geburtstag

<center><img title="Arthur Rimbaud 160. Geburtstag" src="https://encrypted-tbn1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQCGxGFXp957gY-TV6mCXy401U5nVnpZDWn7HBNodIigFh8ejyPTQ" height="167" width="115" alt="Arthur Rimbaud"/></center> 

Arthur Rimbaud wurde am 20. Oktober 1854 in Charleville in den Ardennen geboren. Rimbaud war ein französischer Dichter, Abenteurer und Geschäftsmann. Er war ein früh Vollendeter, denn sein Werk entstand in nur vier Jugendjahren.

Mit fünfzehn begann er zu schreiben, bald darauf floh er aus seiner Provinzheimat nach Paris, wo er mit Paul Verlaine zusammenlebte - bis dieser ihn bei einem Streit durch einen Pistolenschuß verletzte und dafür zwei Jahre ins Gefängnis mußte.

Arthur Rimbaud war einer der wortgewaltigsten und bis heute meistgelesenen Dichter Frankreichs. Er leitete mit freien Versen und einer umfassenden Revolte gegen die Tradition die lyrische Moderne ein. In dem berühmten symbolistischen Dreigestirn Mallarmé-Verlaine-Rimbaud war er sicherlich der Radikalste - die Bewegung des Surrealismus ist ohne ihn nicht zu denken.

Rimbaud verfasste sein bis heute bedeutsames lyrisches Werk bereits im Alter zwischen 16 und 20 Jahren, ehe er um 1875 zu schreiben aufhörte, ein unstetes Dasein, überwiegend im Vorderen Orient führte und mit 37 Jahren an Knochenkrebs starb.

<center><iframe width="300" height="220" src="http://www.youtube.com/embed/36qskz2VEzI" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></center>

Seine dichterische Reife erlangte er mit Texten wie dem Langgedicht <a href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3458193006/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">»Das Trunkene Schiff«</a> (»Le Bateau ivre«), in denen er seine Enttäuschung über das Scheitern der Pariser Commune (Mai 1871) verarbeitete und die er Verlaine schickte, der ihn beeindruckt nach Paris einlud.

Es folgten die »Lettres du voyant« und »Vers nouveaux« (1872, beide zunächst unveröffentlicht). Das unstete Vagabundendasein 1872/73 mit Verlaine schlug sich nieder in der Gedichtsammlung »Une Saison en enfer« (1873), wo Rimbaud seine Schuldgefühle und seine Wünsche nach einem weniger anstößigen Leben verarbeitete.

Sein Werk wurde zum Vorbild für die Symbolisten und übte eine tiefe Wirkung auf die französische Literatur des 20. Jahrhunderts aus. Den Symbolisten gelang es mit Hilfe ihrer fließenden Sprache Effekte zu erzeugen, die an musikalische, architektonische oder malerische Kompositionen erinnern. Durch die Verwendung von melodischen Rhythmen und mehrdeutiger Symbolik brachten sie facettenreiche Assoziationen und nuancierte Empfindungen zum Ausdruck.

1874 wandte sich Rimbaud von der Literatur ab und widmete sich ausschließlich dem »Kapitalerwerb«, u. a. als Waffenhändler in Afrika. Ein Knietumor zwang ihn zur Rückkehr nach Frankreich.

Arthur Rimbaud starb vor 120 Jahren am 10. November 1891 im Alter von 37 Jahren in Marseille nach längerem Leiden an Knochenkrebs.

Rimbauds literarische Wirkung begann erst nach seinem frühen Tod, war dann aber beträchtlich -  nicht zuletzt auch in Deutschland, wo die Übersetzungen K. L. Ammers (= Karl Klammer) die expressionistischen Lyriker beeinflusst haben.

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        <td align="left" valign="top" width="100%"> <br /><br />
   <font color="000099"><b>"Das trunkene Schiff"</b><br />von Arthur Rimbaud</font> <br /><br />
    Insel-Verlag, <br />20. April 2008,<br />11,80 EUR.<br /><br />ISBN-13: 978-3458193006
    <br /><br />

   </td>
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Arthur Rimbaud wurde 1854 in Charleville (Ardennen) geboren. Sein Werk entstand in nur vier Jugendjahren. Mit fünfzehn begann er zu schreiben, bald darauf floh er aus seiner Provinzheimat nach Paris, wo er mit Paul Verlaine zusammenlebte - bis dieser ihn bei einem Streit durch einen Pistolenschuß verletzte und dafür zwei Jahre ins Gefängnis mußte. 1874 wandte sich Rimbaud von der Literatur ab und widmete sich ausschließlich dem »Kapitalerwerb«, u. a. als Waffenhändler in Afrika. Ein Knietumor zwang ihn zur Rückkehr nach Frankreich, wo er 1891 starb. -->
<!-- Seine letzten lyrischen Texte, überwiegend Prosagedichte, entstanden 1874/75, z. T. in London und Stuttgart, und werden 1886 ohne sein Wissen von einer Zeitschrift unter dem Titel Illuminations publiziert. Rimbauds literarische Wirkung beginnt erst nach seinem frühen Tod, ist dann aber beträchtlich, nicht zuletzt auch in Deutschland, wo die Übertragungen K. L. Ammers (= Karl Klammer) die expressionistischen Lyriker beeinflussen, z.B. Paul Zech. -->

Samstag, 11. Oktober 2014

»La place de l'étoile« von Patrick Modiano

<center><!-- img title="»La place de l'étoile« von Patrick Modiano" src="http://www.texaswatertowers.com/kayandlyn/imagespostcards/postcard_france_4.jpg" width="280" height="" alt="La Place de l'Etoile "/ --><a title="Patrick Modiano La place de l'étoile" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/342314100X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="La place de l'étoile" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/342314100X.03.TZZZZZZZ.jpg" width="75" border="0"/><br />La place de l'étoile</a></center>
 
Patrick Modiano gehört heute zu den bedeutendsten französischen Schriftstellern der Gegenwart. Bekannt wurde Modiano 1968 durch die Veröffentlichung seines Romans <a title="Patrick Modiano La place de l'étoile" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/342314100X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">»La place de l'étoile«"</a> - eine Reminiszenz auf den sternförmigen Platz rund um den Arc de Triumph, den Triumphbogen von Paris. <!-- 22-jährig schrieb er 1967 seinen Debütroman »Place de l'Étoile«. -->

Der Roman spielt in Paris zur Zeit des Nationalsozialismus und er sorgte für gewaltiges Aufsehen, denn der jüdische Autor lässt durch den jüdischen Erzähler Raphael Schlemilovitch, der in der deutschen Besatzungszeit zum Nazispitzel wird, in einer vorgegaukelten Autobiografie facettenreich die Lebensentwürfe verschiedener Juden Revue passieren.

Der Roman zeigt die Misere französischer Juden während der Herrschaft des Nationalsozialsmus und der Besetzung Frankreichs schillernd und in vielen Facetten auf. Alle Verwirrungen französischer Intellektueller während des Zweiten Weltkriegs kommen zum Vorschein und werden in einer kaleidoskopartigen Seelenschau noch einmal durchlebt.

In den übertrieben dargestellten Figuren wird mit viel Ironie und Apercu der Judenhass verdeutlicht. Ob "Feld-und-Flur-Jude" oder "Kollaborationsjude", die gemeinten Vorbilder sind für Eingeweihte unschwer erkennbar, wie zum Beispiel die Nazi-Sympathisanten Simone Weil-Céline und Maurice Sachs, wie der distinguierte Jude Proust-Daniel Halévy-Maurrois oder der Militärjude Dreyfus-Stroheim.

Der Roman spielt mit dem Stilmittel der Übertreibung und ist eine aufsehenerregende Parodie auf den Antisemitismus. Es ist ein unglaublich virtuoses Buch mit einer Fülle von Anspielungen, welche die alt überlieferten Annahmen und Vorstellungen auf den Kopf stellen und durchaus zu Irritationen beim Leser führen können.

Den deutschsprachigen Lesern wurde Patrick Modiano erst durch die Vermittlung Peter Handkes bekannt, der auch zwei seiner Romane übersetzte. Die beiden Romane »Place de l'Étoile« (2010) und »Im Café der verlorenen Jugend« (2012) sind mittlerweile auf Deutsch erschienen.

Weblink:

<a title="Patrick Modiano La place de l'étoile" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/342314100X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="La place de l'étoile" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/342314100X.03.TZZZZZZZ.jpg" width="65" border="0"/><br />La place de l'étoile</a> von Patrick Modiano

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Literatur-Nobelpreis für Patrick Modiano

Patrick Modiano


Der Nobelpreis für Literatur geht in diesem Jahr an den französischen Autor Patrick Modiano. Das teilte die Schwedische Akademie am 9. Oktober 2014 in Stockholm mit. Die Jury würdigte damit das Werk des Autoren, das sich um die Themen Erinnern, Vergessen, Schuld und Identität dreht.


Modiano werde geehrt für seine ganz besondere "Erinnerungskunst", mit der er kaum zu fassende menschliche Schicksale beschrieben habe. Modianos Romane drehen sich immer wieder um die Vergangenheit und das Erinnern - er hat das Erinnern zur Kunstform erhoben.


Er selbst freue sich zwar, findet die Entscheidung aber auch "bizarr": Patrick Modiano ist mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden. Damit ging der begehrteste Literaturpreis der Welt zum 15. Mal nach Frankreich. In Paris reagierte der 69-Jährige auf die Ehrung:


"Ich fühle mich immer wie ein Gefangener, wenn ich etwas schreibe. Man kann nie wirklich sein eigener Leser sein, man hat immer ein etwas verworrenes Bild von seinen Büchern. Ich würde gern wissen, warum die Akademie gerade auf mich gekommen ist."


Die Verdrängung der Vergangenheit, sowohl der politischen als auch der privaten, ist das Grundthema Mondianos. Mondiano macht deutlich, daß Erinnerung immer ein Konstrukt ist, wie ein Roman.


Patrick Modiano gehört heute zu den bedeutendsten französischen Schriftstellern der Gegenwart. Bekannt wurde Modiano 1968 durch die Veröffentlichung seines Romans "La place de l'étoile", eine aufsehenerregende Parodie des Antisemitismus, die erst 2010 ins Deutsche übersetzt wurde.


Er war wie Roland Barthes, der von sich selbst sagte, er habe sich sein Leben lang nur für eine einzige Sache engagiert: die Sprache, ein Pariser Intellektueller, . Allein in der Literatur sei Widerstand möglich, nur sie sei in der Lage, Ritzen in der Mauer zu öffnen, durch die der "Atem der Sprache" dringen könne.


1972 erhielt Modiano für seinen Roman "Les boulevards de ceinture" den Grand Prix du Roman der Académie Française und 1976 den Prix des Libraires für seinen Roman "Villa triste", der nach Kritikermeinung unverkennbar in der Nachfolge des Nouveau Roman stand. Viel Kritikerlob erhielt Modiano auch für sein 1990 erschienenes Buch "Voyage de noces" ("Hochzeitsreise").


Auf Deutsch sind von ihm unter anderem die Romane "Eine Jugend", "Im Café der verlorenen Jugend" und "Die Gasse der dunklen Läden" erschienen.


Modianos Erzählungen spielen meist in den 1940er und 1960er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Besetzung Frankreichs durch Nazi-Deutschland ist zudem immer Thema. Er erhielt zahlreiche Auszeichungen, darunter den großen Romanpreis der Académie française und den "Prix Goncourt". 2012 wurde ihm der "Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur" verliehen.


Geboren wurde Patrick Jean Modiano 1945 im französischen Boulogne-Billancourt. Sein Vater Albert war ein Geschäftsmann italienisch-jüdischer Abstammung, die Mutter, Luisa Colpeyn, eine Schauspielerin aus Flandern. Der Autor lebt zurückgezogen in Paris.


Weblink:


La place de l'étoile
La place de l'étoile
von Patrick Modiano