Donnerstag, 1. Januar 2015

»Die menschliche Komödie« von Honoré de Balzac

Honoré de Balzac


Im Jahr 1834 hatte Honoré de Balzac beim Schreiben einer seiner besten Romane, dem »Vater Goriot« - einem Glanzstück der realistischen Erzählweise - die Idee, die Figuren seiner bis dahin verfassten und der künftigen erzählenden Werke immer wieder neu auftreten zu lassen, um mit ihnen und um sie herum eine überschaubare Welt als Spiegelbild der damaligen Zeit entstehen zu lassen.


Balzac schuf so im Lauf der Zeit ein Universum von gut 2.000 Figuren, die zugleich Repräsentanten der nach-revolutionären französischen Gesellschaft sein sollten und eine plastische Vorstellung vom Leben zumindest der zeitgenössischen bürgerlichen und adeligen Schichten samt ihrer Domestiken vermitteln sollten.


Im Sinne dieser Idee wählte Balzac, als er 1841 mit einer Verlegergruppe eine neue Gesamtausgabe seines vorhandenen und geplanten erzählerischen Œuvres vereinbarte und diese 1842 mit drei ersten Bänden eröffnete, den Obertitel »Die menschliche Komödie« (»La Comédie humaine«).


Mißerfolge als Verleger, Spekulationen und ein luxuriöser Lebensstil stürzten Balzac in hohe Schulden und zwangen ihn zu rastloser literarischer Arbeit. Im Rahmen dieses Romanzykluses waren insgesamt 137 Werke geplant, von denen er allerdings nur 91 zu Lebzeiten realisieren konnte.


Zur Verwirklichung dieses gewaltigen Projektes schrieb Balzac in den nächsten Jahren wie besessen. Sein infernalischer Arbeitsrhythmus - oft 15 bis 17 Stunden am Tag - den er wie symbolisch in einer Art Mönchskutte absolvierte, und sein enormer Kaffeeverbrauch mit bis zu 50 Tassen während seiner Arbeitszeit, wurden legendär.


Literatur-Links:


Meisterwerke der 'Menschlichen Komödie'
Meisterwerke der 'Menschlichen Komödie', 6 Bände
von Honoré de Balzac


Vater Goriot
Vater Goriot
von Honoré de Balzac


Weblinks:


Honoré de Balzac-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de


Honoré de Balzac-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

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