Samstag, 22. März 2014

Goethes »Werther« rief heftige Reaktionen hervor

Junger Goethe

Der Roman »Die Leiden des jungen Werther« von Johann Wolfgang von Goethe rief schon bald nach seinem Erscheinen eine übergroße Resonanz und bei Kritikern wie Befürwortern äußerst emotionale Reaktionen hervor. Der Roman gefährde die guten Sitten, die Moral und die Jugend, so lautete der Vorwurf der Tugendwächter.


Viele zeitgenössische bürgerliche Leser empfanden den »Werther« als Störer des Ehefriedens, als Rebellen und Freigeist, der ihren moralischen und religiösen Wertvorstellungen widersprach. Sie warfen dem Buch außerdem vor, die Jugend zum Selbstmord zu verführen, und glaubten sich durch die nach seinem Erscheinen einsetzende „Selbstmordwelle“ bestätigt.

Der Roman zeigt Goethe, den Ironiker. Die Selbstmordwelle berührte ihn nicht, die Emotionen seiner Mitmenschen wenig.

Dieselbe Kritik kam vor allem von kirchlicher Seite und von einigen zeitgenössischen Dichtern. Der konservative Theologe Lavater beispielsweise bezeichnete Goethes »Werther« als „unchristlich“ und „jeglichem Anstand zuwider“.


"Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bisschen,
das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel aufsuchen,
um es los zu werden."


Johann Wolfgang von Goethe, »Die Leiden des jungen Werther«


»Die Leiden des jungen Werther« von Johann Wolfgang von Goethe gilt als Schlüsselroman des Sturm und Drang. Der herzzerreißende Briefroman entwickelte sich „zum ersten Bestseller der deutschen Literatur“ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und war Mitauslöser der sogenannten Lesesucht.

Der erste Bestseller der deutschen Literatur ist durchaus lesenswert, nicht nur wegen der Dreiecksbeziehung, natürlich schön tragisch. Die Idee, wie man einen Selbstmörder von sich erzählen lässt , hat der geniale Autor Goethe übrigens bei seiner Schwester geklaut.

Literatur:

Die Leiden des jungen Werther
Die Leiden des jungen Werther
von Johann Wolfgang von Goethe

Sonntag, 16. März 2014

»Die Leiden des jungen Werther« von Johann Wolfgang von Goethe

Junger Geothe


»Die Leiden des jungen Werther« von Johann Wolfgang von Goethe gilt als Schlüsselroman des Sturm und Drang. Der herzzerreißende Briefroman entwickelte sich „zum ersten Bestseller der deutschen Literatur“ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und war Mitauslöser der sogenannten Lesesucht.

Der »Werther« ist ein Geniestreich des jungen Goethe, neben seinem »Faust« das berühmteste Werk des großen Weimarer Klassikers und nicht umsonst einer der meist gelesenen Romane der deutschsprachigen Literatur. Mit diesem Roman traf Goethe einen Nerv der Zeit.

Goethes »Werther« ist ein Briefroman ist wie Wilhelm Heinses »Ardinghello« oder Ludwig Tiecks »William Lovell«. Man gefiel sich mehr und mehr darin, intime Bekanntnisse öffentlich zu machen.


Die Erstausgabe erschien 1774 zur Leipziger Buchmesse und wurde gleich zum Bestseller. Der Roman ließ Goethe 1774 gleichsam über Nacht in Deutschland berühmt werden und gehört zu den erfolgreichsten Romanen der Literaturgeschichte.

Die Handlung des Romans ist aus dem Leben gegriffen und insofern autobiografisch, als Goethe hier seine platonische Beziehung zu der bereits inoffiziell verlobten Charlotte Buff aus Wetzlar literarisch verarbeitete. Das Motiv für den tragischen Ausgang dieser Liebe, die Selbsttötung Werthers, lieferte Goethe der Suizid seines Freundes Karl Wilhelm Jerusalem, Gesandtschaftssekretär in Wetzlar.



"Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bisschen,
das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel aufsuchen,
um es los zu werden."


Johann Wolfgang von Goethe, »Die Leiden des jungen Werther«


Die literarische Figur der Lotte im Roman trägt auch Züge der schwarzäugigen Maximiliane von La Roche, einer weiteren Bekanntschaft des jungen Goethe aus der Entstehungszeit des Romans. Trotz solcher Nähe des Romans zur Realität bleibt Goethes Werther ein fiktionaler, literarisch komponierter Text - weder bloße Selbstaussprache noch Schlüsselroman.

Dass sein Buch ein Welterfolg werden würde, war auch für Goethe nicht vorhersehbar. Später schrieb er in seiner Autobiografie »Dichtung und Wahrheit«: „Die Wirkung dieses Büchleins war groß, ja ungeheuer, und vorzüglich deshalb, weil es genau in die rechte Zeit traf.“

Dieser Geniestreich des jungen Johann Wolfgang Goethe ist eines der liebsten literarischen Kinder der Deutschen geblieben. Der erste Bestseller der deutschen Literatur ist durchaus lesenswert, nicht nur wegen der Dreiecksbeziehung, natürlich schön tragisch. Die Idee, wie man einen Selbstmörder von sich erzählen lässt , hat der geniale Autor Goethe übrigens bei seiner Schwester geklaut.

Literatur:

Die Leiden des jungen Werther
Die Leiden des jungen Werther
von Johann Wolfgang von Goethe

Freitag, 14. März 2014

»American Psycho« von Bret Easton Ellis

<center><a title="»American Psycho« von Bret Easton Ellis" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3462036998/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="American Psycho" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3462036998.03.TZZZZZZZ.jpg" width="70" border="0"/><br />American Psycho</a></center>

1991 stieg der amerikanische Schriftsteller Bret Easton Ellis mit seinem dritten Roman »American Psycho« zum Kultautor auf. Mit »American Psycho« avancierte er zu einem der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller der Gegenwart. »American Psycho« ist eine kompromisslose Kritik an der amerikanischen Gesellschaft der 90er Jahre und der personifizierter, gesellschaftlicher Alptraum.

Patrick Bateman, der ohne wirklich zu arbeiten Unmengen von Geld verdient, hat es auf materieller Ebene weit gebracht - finanziell stehen ihm beinahe alle Türen offen. Doch die Fähigkeit zu Empathie und menschlicher Wärme ist ihm - wenn er sie jemals bessesen hat - irgendwo auf dem Weg vom Elite-College an die Wallstreet verloren gegangen.

Patrick Bateman sieht gut aus, ist gut erzogen und intelligent. Tagsüber sitzt er in seinem Büro in der Wall Street und vergrößert seinen Reichtum. Seine Nächte hingegen verbringt er auf unfaßbare Weise. Er ist ein Serienmörder und lebt seinen ganz eigenen amerikanischen Traum.

Bateman ist ein personifizierter Alptraum, ein Monster das in einer gleichgültigen Gesellschaft unerkannt und unbestraft bleibt. Er ist ein Beispiel dafür was in einem Menschen entstehen kann, wenn er keine Werte und moralischen Grenzen mehr kennt und erfährt. Das Buch, jahrelang indiziert, ist ein Meisterwerk, eine ernstznehmende, schonungslose Sozialkritik, jedoch ohne erhobenen Zeigefinger, die Reflexion und Kritik bleibt dem Leser überlassen.

Das Monster Patrick Bateman, das von Bret Easton Ellis  beschrieben wird, ist jedoch nicht - wie oft angenommen - das im Körper einer einzelnen Person konzentrierte, pure Böse. Vielmehr hält Ellis der amerikanischen Gesellschaft einen schonungslosen Spiegel vor.

Gier, Neid, Rücksichtslosigkeit und der Verlust jeglicher Menschlichkeit sind eben nicht das Problem eines neurotischen Psychopathen und Serienmörders, sondern das einer ganzen Zivilisation, deren Wertesystem sich auschließlich nach einem einzigen Ziel ausgerichtet hat - dem Profit.

»American Psycho« ist eine kompromisslose Kritik an der amerikanischen Gesellschaft der 90er Jahre. Ellis' großartiger Erzählstil und die sozialkritischen Töne findet man in »American Psycho« in erster Linie zwischen den Zeilen.

<!-- Wer den Film gesehen hat, wird sicher über die Story im Bilde sein, sollte aber dennoch zum Buch greifen. Denn Ellis' großartiger Erzählstil fehlt der Verfilmung ebenso, wie die sozialkritischen Töne, die man in "American Psycho" in erster Linie zwischen den Zeilen findet. -->

<!-- Der Erfolgsautor lebt in Los Angeles und New York. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Romane »American Psycho« (2006), »Die Informanten« (1995), »Unter Null« (2006), »Einfach unwiderstehlich« (2006), »Lunar Park« (2006). -->

Weblink:

<a title="»American Psycho« von Bret Easton Ellis" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3462036998/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="American Psycho" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3462036998.03.TZZZZZZZ.jpg" width="70" border="0"/><br />American Psycho</a> von Bret Easton Ellis

Donnerstag, 13. März 2014

"Torquato Tasso" von Johann Wolfgang Goethe

Das Schauspiel "Torquato Tasso" von Johann Wolfgang Goethe entstand in den Jahren 1780/81 und 1786/88. <!-- Die Uraufführung fand am 16. Februar 1807 in Weimar statt. -->An diesem Seelendrama in fünf Akten, in Blankversen gehalten, schrieb Goethe besonders während seines zweiten Aufenthalts in Rom auf seiner ersten Italienreise im Jahre 1788 und vollendete es am 31. Juli 1789 in Weimar. Gedruckt wurde das Schauspiel 1790 in Leipzig und am 16. Februar 1807 in Weimar uraufgeführt.

In dem Versdrama <a title="Goethe »Torquato Tasso«" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/1482500132/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">"Torquato Tasso"</a>, einem seiner literarischen Erträge der Italienreise, schuf Goethe das erste regelrechte Künstlerdrama der Weltliteratur mit höfischen Zügen und ein Spiegelbild seiner selbst.

Der von dem unglücklichen italienischen Dichter selbigen Namens inspirierte "Torquato Tasso" beschreibt den Konflikt eines Künstlers mit den Zwängen der höfischen Umgebung. Es zeigt den Künstler im Konflikt mit den höfischen Konventionen und mit seiner Rolle als Hofdichter.

<center><iframe width="300" height="220" src="https://www.youtube.com/embed/UdBrbxv8KCw" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></center>

Das ist die Thematik, die Goethe gegenüber Caroline Herder einmal als "Disproportion des Talents zum Leben" bezeichnete (Caroline an Gottfried Herder 20. 3. 1789). Leicht lassen sich hier Parallelen zu Goethes eigener ungeliebter Situation am Weimarer Hofe damals ziehen.

Goethes "Torquato Tasso" ist ein Seelen- und Künstlerdrama am Übergang zur Moderne. Dabei trägt der Künstlertypus, der in der Figur des Tasso gezeichnet wird, neben der Genialität auch Züge von Melancholie und Labilität und avanciert so zum Psychogramm eines fast schon modernen Dichters.

Weblink:

<a title="Goethe »Torquato Tasso«" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/1482500132/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Torquato Tasso Goethe" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/1482500132.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />»Torquato Tasso«</a> von Goethe
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<a title="Goethe »Torquato Tasso«" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3843041482/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Torquato Tasso Goethe" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3843041482.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />»Torquato Tasso« von Goethe
-->

<!-- Der Künstler im Konflikt mit den höfischen Konventionen und mit seiner Rolle als Hofdichter, das ist die Thematik, die Goethe gegenüber Caroline Herder einmal als "Disproportion des Talents zum Leben" bezeichnete (Caroline an Gottfried Herder 20. 3. 1789).

An diesem Seelendrama in fünf Akten, in Blankversen gehalten, schrieb Goethe besonders während seines zweiten Aufenthalts in Rom auf seiner ersten Italienreise im Jahre 1788 und vollendete es am 31. Juli 1789 in Weimar. Gedruckt wurde das Schauspiel 1790 in Leipzig und am 16. Februar 1807 in Weimar uraufgeführt. -->

Dienstag, 11. März 2014

Torquato Tasso 470. Geburtstag

Torquato Tasso

Der italienische Dichter Torquato Tasso wurde am 11. März 1544 in Sorrent, nahe Neapel geboren. Tasso war ein italienischer Dichter des 16. Jahrhunderts, der Zeit der Gegenreformation.

Am bekanntesten wurde er durch sein Werk "La Gerusalemme liberata" (deutsch "Das befreite Jerusalem"), in welchem er ein fiktives Gefecht zwischen Christen und Muslimen am Ende des Ersten Kreuzzuges während der Belagerung von Jerusalem beschreibt.

Bekannt wurde der Dichter auch durch die Geisteskrankheit, an der er den größten Teil seines Lebens litt.

Johann Wolfgang von Goethe hat Tasso mit einem nach ihm benannten Drama ein literarisches Denkmal gesetzt.

Torquato Tasso 25. April 1595 in Rom.

Sonntag, 9. März 2014

Charles Bukowski 20. Todestag

<center><img title="Charles Bukowski 20. Todestag" src="https://encrypted-tbn2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcTKR7-z9citnoAX2R-VJgx1lV5EFZfdum5873xwz02N-2NmAGh3mQ" height="150" alt="Charles Bukowski"/></center>

Charles Bukowski starb am 9. März 1994 in Los Angeles. Er war ein amerikanischer Dichter und Schriftsteller deutscher Abstammung. Bukowski veröffentlichte zwischen 1960 und den frühen 1990er-Jahren über vierzig Bücher mit Gedichten und Prosa.

Charles Bukowski wurde 1920 als Heinrich Karl Bukowski in Andernach am Rhein geboren und lebte seit seinem dritten Lebensjahr in den Vereinigten Staaten. 1923 zog Charles Bukowski mit seinen Eltern nach Los Angeles, in die Geburtsstadt seines Vaters. Er hat jahrelang als Hafenarbeiter, auf dem Schlachthof und als Postbote gearbeitet. 

<a title="»Der Mann mit der Ledertasche« von Charles Bukowski" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3888977118/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">»Der Mann mit der Ledertasche«</a> (»Post Office«) ist Charles Bukowskis erster und wichtigster Roman, mit dem er 1971 den Sprung von Dichtung zu Prosa vollzog und der ihn weltberühmt gemacht hat.


Weblink:

<a title="»Der Mann mit der Ledertasche« von Charles Bukowski" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3888977118/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Der Mann mit der Ledertasche" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3888977118.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />»Der Mann mit der Ledertasche«</a> von Charles Bukowski

Freitag, 7. März 2014

»Der Mann mit der Ledertasche« von Charles Bukowski

Charles Bukowski

»Der Mann mit der Ledertasche« (»Post Office«) ist Charles Bukowskis erster und wichtigster Roman, mit dem er 1971 den Sprung von Dichtung zu Prosa vollzog und der ihn weltberühmt machen sollte.

Das gesamte Personal der Post muss in seiner völligen Hingabe an das Interesse der Öffentlichkeit immer standhaft und rechtschaffen bleiben. Vom Personal der Post wird erwartet, dass es nach den höchsten sittlichen Grundsätzen handelt, die Gesetze der Vereinigten Staaten achtet und sich im Übrigen an die Vorschriften und Richtlinien der Postverwaltung hält.

Der Briefträger Henry Chinaski alias Charles Bukowski bleibt unsittlich: Trotz zahlreicher Auseinandersetzungen mit seinem Chef frönt er seinem exzessiven Leben; er raucht, trinkt und versucht erfolglos, eine dauerhafte sexuelle Beziehung aufzubauen. Zunächst als Briefträger nicht nur bissigen Hunden ausgesetzt, verbringt er später seine Nächte an der Sortiermaschine.

Schließlich quittiert er den Dienst, um einen Roman zu schreiben. Der Klassiker der Untergrundliteratur hat nichts von seinem anarchischen Witz und seiner rauen Wirkung eingebüßt.

Weblink:

Der Mann mit der Ledertasche
»Der Mann mit der Ledertasche«
von Charles Bukowski