Samstag, 5. März 2011

Mark Twain als guter Amerikaner

Mark Twain

Mark Twain war Amerikas größter Schriftsteller. Seine Leser feierten ihn hymnisch wie einen Rockstar. Er galt als Humorist, aber den imperialen Größenwahn seiner Zeit attackierte er grimmig.

Er war die Stimme Amerikas, dessen Wahrnehmung des Landes viele Leser von ihm bezogen. Und er als den Amerikanern kräftig die Leviten. - Amerika könnte ihn heute, 100 Jahre nach seinem Tod, gut gebrauchen. Er wäre Balsam auf Amerikans Seele.

Samuel Langhorne Clemens (1835 bis 1910), bekannter unter dem Namen Mark Twain, ein Kenner von Welt und Spezialist übrigens auch für Zeitreisen, würde das aktuelle Geschehen auf seiner Zeitreise süffisant und spöttisch kommentieren.

Die Nation, deren Aufstieg Mark Twain begleitet hat, durch Goldrausch, Rassismus und Bürgerkrieg, durch die industrielle Revolution hin zu immensem Reichtum und imperialer Geltung, diese Nation scheint verwundet und aus den Fugen. Was würde der scharfzüngige Humorist wohl heute zu ihrem Abstieg sagen?

Eines ist sicher, er würde sich einmischen, pointiert, nach der Devise seines Bewunderers George Bernard Shaw, der sagte: "Die Wahrheit zu erzählen, das ist der größte Witz in der Welt."

Mark Twain war der Shakespeare Amerikas, ein eigener Kosmos. Ralph Waldo Emerson - verweht. Walt Whitman - allenfalls ein Comeback für die Beatniks in den Sixties. Herman Melville, erst Jahrzehnte nach seinem Tod gewürdigt. Mark Twain blieb ein Schriftsteller von Rang, denn er war nie wirklich weg.

Die gute Seele Amerikas sagte von sich empathisch: "Ich bin kein Amerikaner - ich bin der Amerikaner." Tatsächlich, er war die amerikanische Stimme schlechthin, mal prahlerisch, dann verzweifelt, ein echter Unternehmertyp. Er hätte heute weider seinen Spass mit seinen Amerikanern und diese wohl auch mit ihm.

Weblinks:

Der gute Amerikaner - www. spiegel.de

Mark Twain-Biografie - www.die-biografien.de

»Der alte König in seinem Exil« von Arno Geiger

Der alte König in seinem Exil
Der alte König in seinem Exil

Arno Geiger hat ein anrührendes Buch über seinen demenzkranken Vater geschrieben . Sein Vater August Geiger ist dement, sein Sohn Arno hat nun ein Buch darüber geschrieben: "Der alte König in seinem Exil".

Sehr unterschiedliche Autoren haben die Alzheimerkrankheit ihrer Väter auf ganz unterschiedliche Weise literarisch verarbeitet, mal anklagend, mal klinisch und mal romantisierend. Tilman Jens' Buch "Demenz" war eine Abrechnung mit seinem Vater Walter, dem er vorwarf, er habe sich aus Scham über seine Mitgliedschaft in der NSDAP in die Demenz geflüchtet. Jonathan Franzens Essays "Das Gehirn meines Vaters" war der Versuch, "die individuelle Einzigartigkeit von Earl Franzen vor der Generalisierung durch einen benennbaren Befund zu schützen". Und Martin Suters Kriminalroman "Small World" war eine poetische Wiedergutmachung für die Ungerechtigkeit des Lebens.

Nun hat auch Arno Geiger ein Buch über seinen dementen Vater geschrieben, mit einem sehr einfühlsamen Titel "Der alte König in seinem Exil" - ein Buch, das auf eine Gattungsbezeichnung verzichtet und gegen Ende immer mehr ausfranst, als wolle Geiger die Krankheit literarisch nachzeichnen und als habe Geiger den Verlauf der Krankheit in der Struktur des Buches nachbilden wollen. Mit der offenen Form scheint Geiger auf den ersten Blick seinen Respekt vor dem Vater zu bezeugen, dessen Geschichte öffentlich zu machen den Sohn mit begründeter Scheu erfüllt. Doch beim Lesen erweist sich die vorgebliche Scham davor, das Krankheitsbild zu literarisieren, als eine Strategie, um das Tabu konsequent zu unterlaufen.

Der Schriftsteller Arno Geiger fühlt sich durch die Krankheit des Vaters zugleich inspiriert und herausgefordert. Die Inspiriertheit führt dazu, dass er fast auf jeder Seite mit einem bildungshuberischen Zitat prunkt. Der Herausforderung stellt er sich, indem er jedem Kapitel einen kurzen Dialog zwischen Vater und Sohn voranstellt. Dabei setzt Geiger den Vater so in Szene, wie es ehrgeizige Eltern mit ihrem Wunderkind tun: Der Sohn führt Regie und gibt die richtigen Stichworte, und darin liegt schon auch eine unterschwellige Aggression.




Der alte König in seinem Exil



Der alte König in seinem Exil
von Arno Geiger

Hanser Verlag,
7. Februar 2011

Gebundene Ausgabe,
192 Seiten, 17,90 EUR.
ISBN-13: 978-3446236349

Weblinks:

Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil - - www.sueddeutsche.de/kultur

"Das Ende des Lebens ist auch Leben" - Bestseller-Autor Arno Geiger - www.spiegel.de/kultur

Freitag, 4. März 2011

Max Frisch - Rückblick auf sein Leben

Es sei ein Glück, hat er einmal gesagt, wenn man die Schriftstellerei nicht als "Berufung" empfinde, sondern einfach als einen Beruf, den Leute wie er "ausüben, weil ihnen schreiben noch eher gelingt als leben". Was immer er schrieb, war zuerst und zuletzt auf ihn selber bezogen; er sträubte sich gegen die Rollen, die der Erfolg jedem Autor aufdrängt, die Rollen als öffentlicher Besserwisser, Seelsorger, Eheberater oder Rattenfänger; er erlag nicht der Versuchung des Ruhms, sich selber als Größe zu setzen.

Der 1911 in Zürich geborene Frisch arbeitete zunächst als Architekt, bevor er mit dem Roman "Stiller" im Jahr 1954 erfolgreich war. Fortan konzentrierte er sich auf das Schreiben. Frisch galt als streitbarer Moralist. Seine bekanntesten Stücke für das Theater sind wohl "Biedermann und die Brandstifter" (1958), eine entlarvende Analyse des Spießbürgers, der das Eindringen des Bösen in seine Welt nicht wahrnehmen will, und "Andorra" (1961), das sich mit dem Antisemitismus auseinandersetzt. Nahezu in Vergessenheit geraten ist "Die Chinesische Mauer" (1946), in dem Frisch die menschheitsvernichtende Gefahr der Atombombe in den Mittelpunkt rückt.

Berühmt wurden neben "Stiller" seine Romane "Mein Name sei Gantenbein" (1964) und "Homo Faber" (1957). In letzterem wird der rationalitätsgläubige Ingenieur Walter Faber, geprägt vom technisch-wissenschaftlichen Weltbild, mit der unlogischen Macht des Schicksals konfrontiert und scheitert. Frischs literarische "Tagebücher" (1946-49 und 1966-71) machen einen wesentlichen Bestandteil seines Oeuvres aus. Sie verknüpfen autobiografische und fiktionale Elemente, viele spätere Werke sind hier bereits skizzenartig angelegt. Weitere, 1982 begonnene Aufzeichnungen, wurden unter dem Titel "Entwürfe zu einem dritten Tagebuch" im vergangenen Jahr posthum veröffentlicht.
Der breite internationale Erfolg in den fünfziger und sechziger Jahren, den ihm einerseits die farbigen, facettenreichen Romane "Stiller" (1954) und "Homo Faber" (1957), andererseits die theaterkräftigen Politparabeln "Biedermann und die Brandstifter" (1958) und "Andorra" (1961) brachten, hat Max Frisch zu einer öffentlichen Figur gemacht, neben Böll zum angesehensten deutschschreibenden Autor seiner Generation.

Daß er Schweizer war, gab ihm seine Sonderstellung, wenn er sich zu Wort meldete, weil ihm eine Sache wichtig war: nicht als Künstler, sondern als Zeitgenosse, als skeptischer Demokrat, der Zivilcourage nicht als Phrase verstand. Wenn er Stellung bezog zu Erschütterungen im Ostblock, zu Miseren der westlichen Luxusgesellschaft, mit besonderer Neugier zu Deutschlands Selbstwerdungs-Problemen, mit besonderem Groll, bis zuletzt, gegen den Eigendünkel der Schweiz, dann hatten seine Bedenken Gewicht. Ein untersetzter Mann mit eigentümlich breitem Gesicht trat da auf, den Blick hinter schwerer Brille geschützt, und die Bedächtigkeit seiner Rede kam nicht nur aus dem Schweizer Naturell: Sein Impuls war der Zweifel, sein Stil nicht die klotzige Feststellung, die einen Sachverhalt plattmacht, lieber die vorsichtige Formulierung, in der eine Frage mitschwingt. "Ohne Utopie wären wir Lebewesen ohne Transzendenz."

»Der Knacks« von Roger Willemsen

Der Knacks
Der Knacks

Roger Willemsens Buch »Der Knacks« ist ein literarischer Essay mit stark autobiografischen Hintergrund über die inneren Vorgänge in einem Menschenleben.

Roger Willemsen der die Beobachtungen und die Veränderungen des Menschen mit sozialer Kompetenz, Empathie und intellektuellem Background auf die wesentlichen entscheidenden Momente eines Menschenlebens konzentriert, schlägt einen wundervollen Bogen über die Veränderungen des Menschenbildes und die schleichenden durch homöopathische Dosierungen prägenden Lebenseinflüsse.

Willemsen stellt verschiedene Momente dar, die einen Knacks auslösen können. »Als mein Vater starb, war ich 15, sah aus wie Janis Joplin und war gerade in der Schule sitzengeblieben«, erinnert sich Roger Willemsen an den Urknacks seinen eigenen Lebens.

»Der Knacks«, das ist der Moment, in dem das Leben die Richtung wechselt und nichts mehr ist wie zuvor. Aber mehr noch als die großen Brüche interessieren Willemsen die fast unmerklichen, namenlosen Veränderungen: die feinen Haarrisse in einer Beziehung, das Altern von Menschen, Städten, Kunstwerken, die Enttäuschung, der Verlust, die Niederlage - die unaufhaltsame Arbeit der Zeit.

Der Knacks ist auch der Wendepunkt vom Werden zum Vergehen. Es ist der Beginn vom Abschiednehmen. Abschiednehmen von den Möglichkeiten, die man nicht mehr wahrnehmen kann. In der Jugend macht man sich nicht allzu viele Gedanken über die Endlichkeit der Möglichkeiten oder des Lebens. In der Mitte des Lebens stellen sich dann aber kleine Erkenntnisse ein, die einem diese Endlichkeit vor Augen führen.

Zumeist nicht als ein schockierendes Erlebnis, sondern in vielen kleinen "Niederlagen" wie dem endgültigen Abschied von einem Traum, einer Liebe, der nachlassenden Sehkraft, der Entdeckung der Langsamkeit, weil die Kinder plötzlich schneller laufen können usw. All diese kleinen und großen Haarrisse stellen jeweils einen "Knacks" dar.

Ein großer literarischer Essay über die Zeit und das, was sie mit uns macht: Mal autobiographisch erzählend, mal beobachtend und reflektierend schreibt Roger Willemsen sein vielleicht persönlichstes Buch.
Ein empfehlenswertes Buch für Menschen, die sich nicht scheuen mit offenen Augen in ihre eigenen inneren Abgründe zu sehen.

Der Knacks



Der Knacks
, von Roger Willemsen

S. Fischer Verlag,
1. Oktober 2008

Gebundene Ausgabe,
304 Seiten, 18,90 EUR.
ISBN-13: 978-3100921055

Weblink:

Roger Willemsen - Alle Artikel, Hintergründe und Fakten - www.spiegel.de

Dienstag, 1. März 2011

Hans Magnus Enzensberger über seine „Lieblings-Flops“

Meine Lieblings-Flops
»Meine Lieblings-Flops«

Es bedarf schon einiger Chupze und einer gewissen Souveränität im Literaturbetrieb, auch seine Flops und gescheiterten Ideen aufzutischen und zu veröffentlichen. Dazu bedarf es seiner Grundhaltung, auch über seine künstlerischen Fehlschläge souverän lächeln und selbstironisch-verschmitzt schreiben können.

Man muss wohl ein gewisses Lebensalter erreicht haben, um die nötige Gelassenheit für solch ein Buch aufzubringen. Hans Magnus Enzensberger kann über seine künstlerischen Fehlschläge nur müde lächeln. Deshalb hat nun seine »Meine Lieblings-Flops, gefolgt von einem Ideen-Magazin« veröffentlicht.


»Ich behaupte, daß mir meine Flops im Lauf der Zeit
geradezu ans Herz gewachsen sind.«


In diesem Schwarzbuch nimmt Enzensberger ein Thema ins Visier, das viele Künstlerkollegen scheuen, den Mißerfolg: »Wenigen Erfahrungen verdanke ich so viel; ich behaupte sogar, daß mir meine Flops im Lauf der Zeit geradezu ans Herz gewachsen sind. Sie gewähren Einblick in die Produktionsbedingungen, Manieren und Usancen des Kulturbetriebs und helfen dem Ahnungslosen, die Fallstricke, Minenfelder und Selbstschußanlagen einzuschätzen, mit denen er auf diesem Terrain zu rechnen hat.«
 
Das demonstriert der Autor anhand von Geschichten und Einfällen, Exposés, Treatments, Szenen und Projekten aus fünfzig Jahren. Vieles von dem, was auf dem Weg zur Kinoleinwand, zur Theater-, Opern- und Operettenbühne, zum Magazin oder zur verlegerischen Unternehmung verworfen wurde oder versandet ist, sei's zu Recht oder zu Unrecht, passiert in diesem schwarzen Buch an ihm vorüber.

Hans Magnus Enzensberger beherrscht die Kunst, auch über das Scheitern kunstvoll schreiben zu können. Wer oder was war schuld an den kleinen und großen Niederlagen? Lag es am Geld, an der Justiz oder am eigenen Übermut? Aber das ist für Enzensberger nicht der springende Punkt. Jammern, sagt er, sei ungesund. Er amüsiert sich lieber und überläßt dem Publikum zu guter Letzt noch Ideen, aus denen sich jeder gratis und frei Haus bedienen kann.


Meine Lieblings-Flops


Meine Lieblings-Flops
von Hans Magnus Enzensberger

Suhrkamp Verlag, 12. Dezember 2010

Gebundene Ausgabe,
241 Seiten, 19,95 EUR.
ISBN-13: 978-3518422113

Weblinks:

>Meine Lieblings-Flops, gefolgt von einem Ideen-Magazin

Hans Magnus Enzensberger - Alle Artikel, Hintergründe und Fakten



"Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" 1921 erschienen

Am 1. März 1921 erschienen "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" des tschechischen Schriftstellers Jaroslaw Hasek. "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" gehören zu den größten Satiren der Weltliteratur und das nicht ohne Grund, denn Jaroslav Hasek hat mit diesem Werk eine Satire auf die gesamte Militärmaschinerie der damaligen k.u.k.-Monarchie geschriben.

Josef Schwejk ist von Beruf Hundehändler und gehört der untersten Volksschicht an. Des weiteren ist er laut amtlicher Bescheinigung schwachsinnig. Er wird zum Militär eingezogen und kämpft dort „den Kampf des kleinen Mannes".


Mit entwaffnender Naivität und unbesiegbarer Blödheit bekundet Schwejk jederzeit überschwenglich seine Loyalität mit dem System und nimmt jeden Befehl buchstäblich. Genau so führt er ihn dann auch aus. Dadurch enthüllt er die gesamte Lächerlichkeit des Militärapparates einschließlich der patriotischen Parolen und wirft die Fragwürdigkeit der unbestrittenen Autorität auf.

An der welthistorischen Bedeutung seines Helden hat Hasek nie gezweifelt. Schon kurz nach dessen Erscheinen pries er den Schwejk auf einem Werbeplakat als "eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur". Erlebt aber hat er es nicht mehr. Ohne seinen berühmten Roman zu Ende diktiert zu haben, starb Jaroslav Hasek am 3. Januar 1923. Schon kurz danach beginnt der Siegeszug des Josef Schwejk um die Welt.


"Melde gehorsamst, Herr Oberleuntnant, ich bin der Schwejk!" Mit diesen Worten sorgt der Hundehändler Josef Schwejk ab Dienstag den 1. März 1921 in den Kneipen Prags für herzhaftes Gelächter. Sein Schöpfer hat nämlich gemeinsam mit drei Freunden eine Gesellschaft gegründet, die den Roman in Form von Fortsetzungsheften verlegt und in Gasthäusern kolportiert.

Samstag, 26. Februar 2011

Romane aus Ãgypten

  • "Im Taxi" von Khalid al-Khamissi. Im Taxi

    Kaum ein Berufsstand Ägyptens ist näher am Puls der Gesellschaft als die 250.000 Kairoer Taxifahrer. Wer wissen will, was die Menschen umtreibt, liest keine Zeitung, sondern nimmt das Taxi und hört auf das, was ihm der Fahrer erzählt: "Wir leben in einer einzigen Lüge und glauben daran. Die Regierung ist nur dazu da zu prüfen, ob wir die Lüge wirklich schlucken, finden Sie nicht auch?" - "Im Taxi" plaudert, diskutiert, feilscht und streitet Khaled al-Khamissi mit Fahrern, die im kleinen öffentlichen und doch abhörfreien Raum ihrer Wagen ihren Frust über das korrupte Regime und die allgegenwärtigen Missstände in Ägypten loswerden - mit immerhin einem Zuhörer: ihrem Fahrgast. Aus achtundfünfzig kurzen, pointenreichen Episoden entsteht ein großes Mosaik der ägyptischen Gesellschaft von heute, eine Hommage an die oft verschmähte Kultur der Straße.

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  • "Die Reise des Ibn Fattuma" von Nagib Mahfus. Die Reise des Ibn Fattuma

    Der ägyptische Autor Nagib Machfus schildert in diesem Roman eine abenteuerliche Reise zum Ende der Welt und eine Reise zum eigenen Selbst. Mahfus nimmt sich die grossen Reisenden aus der Blütezeit des Islam zum Vorbild für Ibn Fattumas Entdeckung ganz und gar heutiger Lebensentwürfe und Utopien. 

  • Als Junge träumte Ibn Fattuma davon, es den grossen Reisenden gleichzutun und die ganze Welt zu erforschen. Als Erster wollte er bis zum sagenumwobenen Gaballand vordringen, von dem niemand genau weiá, wo es liegt.
    Den erwachsen gewordenen Ibn Fattuma treiben schließlich nicht die Abenteuer- und Entdeckerlust in die Welt hinaus, sondern Liebeskummer. Er schlieát sich einer Handelskarawane an und hofft, auf dem langen Weg durch die Wüste seine Enttäuschung zu vergessen. Doch die Reise durch fremde, heidnische Länder mit ihren unbekannten Sitten und Gebräuchen wird immer mehr zu einer Begegnung mit sich selbst und führt ihn zu den Grundfragen des Seins.

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  • "Die Nacht der Tausend Nächte" von Nagib Mahfus. Die Nacht der Tausend Nächte

    Der 1982 in Kairo erschienene Band "Die Nacht der Tausend Nächte" von Nagib Machfus nimmt der ägyptische Nobelpreisträger den Erzählfaden von Scheherezade am Morgen der Tausendundersten Nacht auf.
    Scheherezade lebt in einer Welt, in der die Geister und Dämonen ganz selbstverständlich das Leben der Menschen bestimmen. So wie es dem angesehenen Kaufmann Sanan al-Gamali ergeht, der von einem Dschinn angegriffen wird, und von ihm einen Mordauftrag erhält. Oder stammt die Wunde an seinem Oberarm in Wirklichkeit nur von einem bissigen Hund?
    Machfus schwelgt in orientalischen Genüssen, Düften und Lebensgewohnheiten, die im Leser noch einmal längst vergessen geglaubte Erinnerungen an Tausendundeine Nacht wecken.
    Am Morgen der Tausendundersten Nacht übernimmt Nagib Machfus, der ägyptische Nobelpreisträger, von Schehrezad den Erzählfaden und spinnt ihn weiter, berichtet von Liebenden, Aufrührern, Weisen und Narren. Aber er wäre nicht Machfus, wenn er dabei nicht mit liebevollem Spott dem Menschengeschlecht einen Spiegel seiner Schwächen und Eitelkeiten vorhalten würde.

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  • "Der letzte Tag des Präsidenten" von Nagib Mahfus. Der letzte Tag des Präsidenten

    Der ägyptische Autor Nagib Machfus schildert in diesem Roman das Lebensgefühl der Ägypter während der Zeit von Anwar el-Sadat. Er erzählt die Geschichte von Randa und Alwan, die schon seit Jahren verlobt sind. Nie werden sie genug Geld zusammenbringen können, um sich eine Hochzeit zu leisten. Zermürbt und verzweifelt trennen sie sich und suchen jeder das Glück auf eigene Faust. Als eines Tages der Präsident ermordet wird, beeinflusst dieses Ereignis das Schicksal der beiden auf tragische Weise.

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  • "Anfang und Ende" von Nagib Mahfus. Anfang und Ende

    Eines Morgens werden die beiden Brüder Hussain und Hassanein aus der Schule gerufen: Der Vater ist tot. Sein Tod bringt die Familie an den Rand des Abgrunds. Wie soll die Mutter ihre vier Kinder in Ehren hochbringen? Mit Energie und Entschiedenheit nimmt sie die Zügel in die Hand. Doch jedes Kind will auf seine Art die Familie unterstützen und geht einen eigenen Weg. Eine Zeit lang geht alles gut, doch der Untergang der Familie, die sich an die letzten Schimmer des Glücks klammert, rückt unausweichlich näher.

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  • "Der Jakubijan-Bau" von Alaa Al-Aswani. Der Jakubijan-Bau

    Die Armen wohnen oben, auf dem Dach, in kleinen Kabüffchen, die ursprünglich als Abstellkammern konzipiert waren. In den Stockwerken darunter geht es weniger knapp zu. Dort hat ein durch die Revolution von 1952 teilenteigneter Grundbesitzer sein Büro mitsamt Liebesnest, ein Chefredakteur seine Wohnung, ein Neureicher das Domizil für seine Zweitfrau und haben viele Ungenannte ihr ganz normales Zuhause.
    Auf vielfältige Weise verweben sich die Leben der Bewohner. Das Haus wird zum Mikrokosmos für Ägypten. Alaa al-Aswanis Roman stellt vieles dar, was es in Ägypten gibt, worüber aber nicht häufig - und eigentlich nie in dieser Direktheit - gesprochen wird.
    Da kommt der junge Mann nicht an die Polizeischule, weil sein Vater nur Türhüter ist. Da hält sich der wohlhabende Journalist einen armen Oberägypter als Bettgenossen. Da predigt der eine Geistliche für die Regierungspolitik, der andere für den Terror. Da bereichern sich manche schamlos mit den zweifelhaftesten Geschäften. Da wird das junge Mädchen, das für seine Familie sorgen muss, von allen Arbeitgebern systematisch belästigt. Da träumt der ehemalige Aristokrat von vorrevolutionären, besseren Zeiten. Da wird im Bereich der Politik geschmiert, geschnüffelt und gefoltert. Da wird eben das tägliche Leben Ägyptens gezeigt.

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  • "Hunger" von Muhammad Al-Bissati. Hunger

    Wenn der Magen leer ist und lange leer bleibt, breitet sich diese Leere im ganzen Menschen aus. Sie bemächtigt sich seines Gehirns und seiner Emotionen. Die Suche nach Nahrung wird zum Lebensinhalt, der Mangel zum Dauergedanken. Und der Hunger treibt zu anderen Fragen - existentiellen, politischen, theologischen -, denn er macht auch Klassenunterschiede sichtbar, die sich durch vereinzelte Aktionen der Nächstenliebe nicht übertünchen lassen.
    Diesen Zustand führt Muhammad al-Bissati in seinem neuen Roman vor. Am Beispiel einer Familie aus einer ägyptischen Kleinstadt zeigt "Hunger" die täglichen Anstrengungen der Nahrungsbeschaffung und die Visionen, die über das tägliche Brot hinausgehen. Der Roman gibt so auch einen Einblick in gesellschaftliche Gruppen, deren Stimmen in Zukunft unüberhörbar werden, steht doch der Hunger weit oben auf der Liste der ungelösten Probleme dieser Welt.
    Mit seinem Roman »Hunger« hat Muhammad al-Bissati ein weiteres literarisches Juwel geschaffen und dem bisherigen halben Dutzend seiner Romane hinzugefügt. Eindringlich, aber unspektakulär führt er eine Gesellschaft vor Augen - diejenige der ägyptischen Kleinstadt -, die nicht viele literarische Repräsentanten kennt.

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  • "Die Midaq-Gasse" von Nagib Mahfus. Die Midaq-Gasse

    Nagib Mahfus erzählt die Geschichte der Midaq-Gasse in seiner Heimatstadt Kairo und ihrer Bewohner. Der aus Kairo stammende Mahfus lebte selber in einer alten Gasse, die er in diesem Roman nicht schöner hätte beschreiben können.
    Dieser Roman schildert fulminant das Zusammenleben und den Alltag der kleinen Leute in einer Kairoer Straße. Ein Füllhorn von Geschichten aus einer fremden Welt mit bunten Bildern und schillernden Personen.
    Der Leser nimmt teil an den unterschiedlichen Schicksalen der Bewohner der Midaq-Gasse. Ganz nebenbei erfährt er einiges über das ägyptische Leben und die Kultur, wie das Leben in Kaffeehäusern, Verlobung und Heirat bis hin zur Bestattung.


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  • "Spiegelbilder" von Nagib Mahfus. Spiegelbilder


    In diesem Werk geht Machfus einen ganz neuen Weg, das Beziehungsgeflecht seines Lebens aufzuzeichnen. Er erzählt von Begegnungen aus der Kindheit, den Studententagen und aus seiner Karriere als Beamter, von Freunden und Feinden. Er führt uns von den Salons der Intellektuellen zu den Bordellen und Nachtclubs und zu den Gassen seiner Kindheit. Vierundfünfzig funkelnde, scharfsinnige, heitere, melancholische Menschenbilder fügen sich zu einem Kaleidoskop mit immer wieder neuen Mustern. Der bekannte, mit Machfus befreundete ägyptische Maler Saif Wanli hat zu jedem der Porträts ein ebenso treffendes Bild geschaffen.


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  • "Die Arche Noah" von Khalid al-Khamissi. Die Arche Noah

    Der zweite Roman »Die Arche Noah« (Safinat Nuh) von Khaled Al-Khamissi ist wieder der Begegnung mit Menschen in Ägypten entsprungen.
    Der Autor lässt darin Ägypter zu Wort kommen, die das Land verlassen, um im Ausland ihr Glück zu suchen. Wie schon in seinem Debütroman »Im Taxi« der zeigt der Autor sich als unbestechlicher Zeitzeuge und provokanter Literat.

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