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Mit Mario Vargas Llosa ist die Wahl der Schwedischen Akademie auf einen Autor gefallen, der sich zum Repräsentanten eines ganzen Kontinents eignet. Dieser Repräsentant der lateinamerikanischen Literatur wird nicht erst durch diesen Preis zum Weltautor, er ist es schon seit langem.
Nachden die Akademie vor zwei Jahren damit gescheitert ist, den französischen Weltenbummler Jean-Marie Le Clézio zu einem Weltautor zu machen, suchte sie nun wieder, wie schon 2007 bei Doris Lessing, den Schulterschlusss mit dem großen, internationalem Publikum.
Mario Vargas Llosa ist ein Repräsentant des bürgerlichen Lateinamerika, anders als etwa der kubatreue Gabriel Garcia Marquez. Sein erklärter Liberalisnmus schließt seit den achtziger Jahren den Marktliberalismus ein.
Llosa ist insofern ein würdiger Preisträger, da er in den letzten Jahrzehnten seine Rolle als ein in seiner peruanischen Herkunftswelt verwurzelter Schriftsteller gefunden und auch als Kosmopolit dea Zeug zum Weltautor hat. Er gilt als wandlungsfähig und hat in einer Korrektur den Weg in die Mitte, zum Publikum gesucht und gefunden - um nicht zu sagen: er hat sich zu seinem Publikum hin entwickelt.
Unverhofft kommt manchmal überraschend - das gilt auch für die Verleihung des diesjährigen Literatur-Nobelpreises. Viele Jahre werden Namen von diversen Kandidaten genannt, aber niemand weiß so recht, ob das Ernst gemeint ist. Aber dann trifft es doch wieder einen Kandidaten, der gar nicht mehr ernsthaft mit einer Preisverleihung gerechnet hat.
So war es auch dieses Jahr mit der Verleihung des Literatur-Nobelpreises an den peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa, der nach der Nachricht aus Schweden selbst sehr überrascht war. Gemeinsam mit Zeitgenossen wie Gabriel Garcia Marquez, Jorge Luis Borges und Carlos Fuentes gilt er als Vertreter der lateinamerikanischen Literatur.
Die Nobelpreis-Jury hat sich einmal mehr für einen politischen Autor entschieden. In der Begründung teilte die Schwedische Akademie mit, Vargas Llosa werde für "seine Kartographie der Strukturen der Macht und seine gestochen scharfen Bilder von Widerstand, Revolte und Niederlage des Individuums" ausgezeichnet.
Mario Vargas Llosa war Zeit seines Lebens in seiner Heimat politisich aktiv. 1990 kandididerte er sogar für das Amt des Staaatspräsidenten von Peru, unterlag jedoch gegen den späteren Präsidenten Alberto Fujimori.
»Romane zu schreiben ist ein Aufstand gegen die Wirklichkeit,
gegen Gott, gegen die Schöpfung Gottes, die die Wirklichkeit ist.«
Mario Vargas Llosa
Schon in seinen frühen Romanen wie »Das grüne Haus« (1966) und »Gespräch in einer Kathedrale« (1969) bezog er eindeutig politisch Stellung. Seine Hauptwerke »Der Krieg am Ende der Welt« (1981) und »Das Fest des Ziegenbocks« (2000) gelten als herausragende Beispiele politischer Weltliteratur. Im Gegensatz zu anderen Literatur-Nobelpreisträgern der letzten Jahre wie Herta Müller, Doris Lessing oder Harold Pinter lässt sich Mario Vargas Llosas Werk politisch nicht so eindeutig zuordnen.
Mario Vargas Llosa ist ein sehr wandlungsfähiger Schriftsteller. Einzig sein Widerstand gegen Nationalismus und autoritäre Regime sind politische Konstanten in seinem Leben geblieben. In jungen Jahre war Llosa wie viele seiner lateinamerikanischen Zeitgenossen stark vom Erfolg der sozialistischen Revolution auf Kuba geprägt. Später bekannte er sich mehr zum Liberalismus. 1987 war er Mitbegründer der konservativen Partei »Movimiento Libertad«. In die Politik ist er dennoch nie gegangen, sondern ein politischer Schriftsteller geworden.
Die diesjährige Preisverleihung an den politischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa ist ein Signal und ruft zugleich die lateinamerikanische Literatur wieder in das allgemeine Bewusstein zurück.
Unverhofft kommt manchmal überraschend - das gilt auch für die Verleihung des diesjährigen Literatur-Nobelpreises. Viele Jahre werden Namen von diversen Kandidaten genannt, aber niemand weiß so recht, ob das Ernst gemeint ist. Aber dann trifft es doch wieder einen Kandidaten, der gar nicht mehr ernsthaft mit einer Preisverleihung gerechnet hat.
So war es auch dieses Jahr mit der Verleihung des Literatur-Nobelpreises an den peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa, der nach der Nachricht aus Schweden selbst sehr überrascht war. Gemeinsam mit Zeitgenossen wie Gabriel Garcia Marquez, Jorge Luis Borges und Carlos Fuentes gilt er als Vertreter der lateinamerikanischen Literatur.
Die Nobelpreis-Jury hat sich einmal mehr für einen politischen Autor entschieden. In der Begründung teilte die Schwedische Akademie mit, Vargas Llosa werde für "seine Kartographie der Strukturen der Macht und seine gestochen scharfen Bilder von Widerstand, Revolte und Niederlage des Individuums" ausgezeichnet.
Mario Vargas Llosa war Zeit seines Lebens in seiner Heimat politisich aktiv. 1990 kandididerte er sogar für das Amt des Staaatspräsidenten von Peru, unterlag jedoch gegen den späteren Präsidenten Alberto Fujimori.
»Romane zu schreiben ist ein Aufstand gegen die Wirklichkeit,
gegen Gott, gegen die Schöpfung Gottes, die die Wirklichkeit ist.«
Mario Vargas Llosa
Schon in seinen frühen Romanen wie »Das grüne Haus« (1966) und »Gespräch in einer Kathedrale« (1969) bezog er eindeutig politisch Stellung. Seine Hauptwerke »Der Krieg am Ende der Welt« (1981) und »Das Fest des Ziegenbocks« (2000) gelten als herausragende Beispiele politischer Weltliteratur. Im Gegensatz zu anderen Literatur-Nobelpreisträgern der letzten Jahre wie Herta Müller, Doris Lessing oder Harold Pinter lässt sich Mario Vargas Llosas Werk politisch nicht so eindeutig zuordnen.
Mario Vargas Llosa ist ein sehr wandlungsfähiger Schriftsteller. Einzig sein Widerstand gegen Nationalismus und autoritäre Regime sind politische Konstanten in seinem Leben geblieben. In jungen Jahre war Llosa wie viele seiner lateinamerikanischen Zeitgenossen stark vom Erfolg der sozialistischen Revolution auf Kuba geprägt. Später bekannte er sich mehr zum Liberalismus. 1987 war er Mitbegründer der konservativen Partei »Movimiento Libertad«. In die Politik ist er dennoch nie gegangen, sondern ein politischer Schriftsteller geworden.
Die diesjährige Preisverleihung an den politischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa ist ein Signal und ruft zugleich die lateinamerikanische Literatur wieder in das allgemeine Bewusstein zurück.
»Michael Kohlhaas« ist eine Novelle von Heinrich von Kleist nach dem historischen Vorbild der Figur des Hans Kohlhase. Die Geschichte des Michael Kohlhaas ist in der Mitte des 16. Jahrhunderts angesiedelt.
Ein erstes Fragment erschien bereits in der Juni-Ausgabe 1808 von Kleists Literaturzeitschrift »Phöbus«. In vollständiger Form wurde sie 1810 im ersten Band von Kleists Erzählungen veröffentlicht. Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas, »einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit«, zählt zu den eindrucksvollsten Gestalten der Weltliteratur.
In »Michael Kohlhaas« erzählt Heinrich von Kleist die blutige Geschichte des Rosshändlers Kohlhaas, der unverschuldet und aufgrund einer Unpässlichkeit mit einem Landjunker in Streit gereit und daraufhin sein Recht einfordert.
An den Ufern der Havel lebte, um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas, einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit. - Dieser außerordentliche Mann würde, bis in sein dreißigstes Jahr für das Muster eines guten Staatsbürgers haben gelten können. Das Rechtgefühl aber machte ihn zum Räuber und Mörder.
Die Erzählung spielt in der Mitte des 16. Jahrhunderts und handelt vom Pferdehändler Michael Kohlhaas, der gegen ein Unrecht, das man ihm angetan hat, zur Selbstjustiz greift und dabei nach der Devise handelt: „Fiat iustitia, et pereat mundus“ (dt.: „Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe auch die Welt daran zugrunde!“). Ernst Bloch nannte daher Michael Kohlhaas auch den „Don Quijote rigoroser bürgerlicher Moralität“.
Der Rosshändler Kohlhaas macht sich aus dem Brandenburgischen auf, um auf einer Messe seine Pferde zu verkaufen. Bei der Burg des Junkes Wenzel von Tronka wird er unter dem Vorwand aufgehalten, er habe keinen Pass. Wohl oder übel geht er auf die Forderungen der betrunkenen Ritter und ihres Junkers ein. Er lässt als Pfand zwei Pferde und seinen Diener Herse zurück.
Der Rosshändler Kohlhaas, vom Junker Wenzel von Tronka unrechtmäßig um zwei seiner Pferde gebracht, streitet für Gerechtigkeit: Als ihm diese auf juristischem Weg verwehrt bleibt, beginnt er einen blutigen Rachefeldzug gegen seinen Übeltäter. Schließlich erfährt er Genugtuung doch für das auf der Suche nach Gerechtigkeit begangene Unrecht zahlt Kohlhaas mit seinem Leben.
Als die Beilegung der Streitigkeit auf juristischen Wege abgewiesen wird, schwört Kohlhaas, alles daran zu setzen, sein Recht bis zum Letzten einzufordern. Zur Eskalation des Konflikts kommt es schließlich, als Kohlhaases Frau bei dem Versuch, ihm zu helfen, durch einen Unfall geschwächt ihren Verletzungen erliegt.
In Michael Kohlhaas geht es ihm um die Gerechtigkeit der höhergestellten Leute gegenüber dem einfachen Bürger. Die Geschichte um Michael Kohlhaas ist sicherlich auch als Synonym für viele einfache Menschen der unteren Stände dieser Zeit zu sehen, die sich Lehnsherren und Fürsten schutzlos ausgeliefert sahen und um ihre bürgerlichen Rechte betrogen fühlten.
Indirekt gab der patriotisch gesinnte Kleist damit relativ unverfänglich seiner Hoffnung Ausdruck, ein geeintes Deutschland möge sich Napoleon entgegenwerfen und den Besatzer besiegen. Ein fulminantes Werk über erfahrenes Unrecht und Selbstjustiz.
Uwe Tellkamps Roman »Der Turm« ist ein akkurat gemaltes Sittenbild der Boheme in einem Dresdner Villenviertel. Der bezeichnende Titel »Der Turm« ist dabei eine Anspielung auf den Dresdner Villenvorort "Weißer Hirsch" mit jener Ansammlung verschnörkelter Bürgerhäuser, die wie die Burgen des nachgeahmten Adels, mit Türmen und Zinnen bewehrt sind.
Tellkamp erzählt in diesem umfangreichen Gesellschaftsroman mit epischer Breite die Geschichte eines untergehenden Landes anhand der Lebensgeschichte der Bewohner dieses Villenviertels. Es sind die letzten sieben Jahre der DDR, die der Autor durchaus detailgetreu auferstehen läßt. Schauplatz dieses Gesellschaftsportraits mit Tolstoischen Ausmassen ist das Dresdner Villenviertel "Weißer Hirsch", eine Enklave der Gelehrten.
»Der Turm« erzählt eine kunstvoll verschachtelte Familiengeschichte mit einem geradezu überbordenden Romanpersonal. Parteibonzen, Lektoren, Schüler, Soldaten, Künstler, Sprösslinge der Nomenklatura, Krankenschwestern, Anwälte und Republikflüchtlinge, Zensoren und Chefärzte haben nacheinander ihren genau berechneten Auftritt in diesem Roman von Tolstoischen Ausmaßen, der im Jahre 1982, dem Todesjahr Breschnews beginnt und am 9. November 1989, genau mit dem Datum des Mauerfalls, punktgenau endet.
Arthur Schopenhauer war Mitte des 18. Jahrhunderts ein großer Modephilososph. Das Miteinander des philosophischen Großversuches und geschliffenen Aphorismus in Form einer Lektüre haben ihn damals so überaus populär gemacht.
Die Arbeiten, die Schopenhauer eigentlich erst näher in der Öffentlichkeit bekanntmachten, waren die kleinen philosophischen Schriften, denen er den Titel »Parerga und Paralipomena« gab. Die bei weitem bedeutendste Abhandlung, ja man könnte wohl sagen, den eigentlichen Kernpunkt dieser Schriften, bildet.
Eine seiner bedeutendsten Schriften ist »Parerga und Paralipomena«, welche seine berühmten »Aphorismen zur Lebensweisheit« enthalten. Als bedeutendste Abhandlung in »Parerga und Paralipomena« gelten die sechs zusammenhängenden Kapitel, die Schopenhauer unter dem Titel »Aphorismen zur Lebensweisheit« zusammenfasste. Kein Werk Schopenhauers hat eine derart breite Leserschaft gefunden wie seine Aphorismen zur Lebensweisheit.
Diese Aphorismen sind eine Lektüre zur Lebensweisheit. Der Leser wird angehalten, aus den aufgezeigten Fehlern zu lernen. Dazu gibt ihm Schopenhauer Regeln mit auf den Weg, wie er sich gegen sich selbst und seinen Mitmenschen sowie dem Schicksal gegenüber verhalten sollte.
Michel Houellebecq gilt in Frankreich zurzeit als der meistgelesene, aber auch umstrittenste Autor seiner Generation. Houellebecq ist ein gewiefter Provokateur im literarischen Betrieb. In seinen Romanen erzielte er Aufmerksamkeit durch die gepflegte Kunst der gezielten Provokation.
<em>»Provocation sells!«</em> - Mit seinen Romanen »Ausweitung der Kampfzone« (1994) und vor allem »Elementarteilchen« (1998), die beide verfilmt wurden, erreichte er nationale und internationale Bekanntheit. Der dritte Roman »Plattform« (2001) und der vierte, »Die Möglichkeit einer Insel« (2005) waren gleich bei ihrem Erscheinen Erfolge.
In seinen meist in der Ich-Form erzählten Romanen zeichnet Houellebecq, ähnlich wie sein Freund Frédéric Beigbeder, das provokante Bild einer narzisstischen westlichen Konsumgesellschaft. Seine Protagonisten leiden unter ihrer Egozentrik, ihrem Unerfülltsein und ihren Schwierigkeiten, in einer kontakt- und gefühlsgehemmten Gesellschaft menschliche Nähe und gegenseitige Hingabe zu erleben. Insbesondere die sexuelle Frustration erscheint als ein Leitmotiv.
Eine von Houellebecqs Spezialitäten, die besonders in seinem Roman »Plattform« zum Tragen kommt, besteht darin, regelmäßig halb- bis anderthalbseitige Sexszenen in die Handlung einzufügen. Hierbei werden die Vorgänge (die sich i. d. R. im Rahmen des „Normalen“ halten) teils sachlich, teils einfühlsam dargestellt. Ein anderes Merkmal sind die ebenfalls oft en passant eingefügten essayistischen, zeitkritischen oder populär-wissenschaftlichen Betrachtungen. Insgesamt ist Houellebecqs Sprache schnörkellos und präzise; sein Erzählstil wirkt nüchtern und beiläufig.
Nun hat Michel Houellebecq seinen fünften Roman »Die Landkarte« veröffentlicht. Er hat ein packendes, trauriges und humorvolles Buch geschrieben, kurz: ein klassisches und auch skandalfreies. Die Zeit der Provokationen ist vorerst vorbei, Houellebecqs neues Buch ist eine schlichte Anbiederung an den Kulturbetrieb. Wer einen neuen Skandalroman erwartete hatte, wird enttäuscht: nicht das allerklitzekleinste Elementarteilchen des Stoffs, aus dem Skandale sind. Mit diesem Roman vollzieht eine Wandlung von Skandal- zum Romanautor - oder anders formuliert: er öffnet sich einem breiteren Publilkum.