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Samstag, 10. September 2022

»Der Name der Rose« von Umberto Eco





Der Name der Rose
Der Name der Rose


»Der Name der Rose«, das Buch des Philosophen und Schriftstellers ist eine Mischung aus historischem Klosterkrimi und philsosophischem Essay, das historisch-präzise das späte Mittelalter mit seinen politischen und religiösen Auseinandersetzungen widerspiegelt. Das Werk ist der Ausdruck seines Mittelalter-Bildes. Umberto Ecos Roman wurde 1980 schnell zu einem Welterfolg und verkaufte sich millionenfach.

Umberto Eco wollte 1980 mit »Der Name der Rose« den idealen postmodernen Roman schreiben und verknüpfte hierzu mittelalterliche Mystik mit moderner Philosophie, Alltagsleben in einem Kloster mit säkularisiertem Denken. Zentrales Motiv des Buchs ist das Labyrinth. Nicht nur die Bibliothek im Roman, sondern auch das Buch selbst ist ein konstantes Verzweigen und Überkreuzen, Zurückkommen und Verirren. Wie eine kleine Wikipedia ist »Der Name der Rose« mit zahllosen Anspielungen und Wissensfetzen aus allen Epochen gespickt, die Protagonisten und LeserInnen auf falsche Fährten führen können.

Vielleicht die grösste Leistung des Buchs ist jedoch, dass die Labyrinthmetapher noch weiter gezogen wird: Die Bibliothek und die darin stehenden Bücher repräsentieren schlussendlich die Welt – das ultimative, unlösbare Labyrinth. Wo Wissen im Mittelalter in Klöstern verschlossen war, ist es heute für (fast) alle überall und jederzeit zugänglich, aber die Welt in all ihren Facetten bleibt ein Rätsel, von dem immer nur Bruchteile verstanden werden können.

Es ist düsterer Ort, den der englische Franziskanermönch William von Baskerville und sein junger Adlatus Adson von Melk an einem trüben Novembermorgen anno Domini 1327 betreten. In der abgelegenen Benediktinerabtei im verschneiten norditalienischen Apenien geschehen merkwürdige Morde. Das klösterliche Leben ist in unordnung geraten.

Eigentlich soll William von Baskerville in dem Kloster an einem gelehrter Disput über die Armut Christi teilnehmen. Doch weil William von Baskerville als früherer Inquisitor für seinen Schafrfsinn berühmt ist, bittet ihn der Abt des Klosters, die Morde zu untersuchen. Der Abt des Klosters bittet den für seinen Scharfsinn bekannten William (der früher einmal Inquisitor gewesen war, aber dieses Amt nie dergelegt hatte), einen mysteriösen Todesfall aufzuklären, der sich unlängst im Kloster ereignete.

Während Williams Arbeit an diesem Fall werden innerhalb weniger Tage vier weitere Mönche ermordet. Vor William und dem jungen Novizen Adson tut sich eine merkwürdige Welt aus Fanatismus, Gelehrsamkeit, Wollust und Angst auf.

In der labyrintischen Bibliothek des Klosters ruht das gesamte Wissen der damaligen zeit - auch verbotene Schriften, wie ein verloren geglaubtes Exemplar von Aristoteles "Buch der Poetik". Das geheimnisvolle Buch wird von dem greisen und blinden Mönch Jorge von Burgos verwahrt, der das Buch für Teufelewerk hält, denn es handelt vom Lachen. "Lachen tötet die Furcht, und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben", sagt Jorge.

Am Ende verbrennt mit dem geheim gehaltenen zweiten Buch der Poetik des Aristoteles, das von der Komödie handelt, die ganze Abtei mitsamt ihrer kostbaren Bibliothek.

Am Anfang stand die Idee und aus seiner Idee „einen Mönch umzubringen" ist ein Roman geworden. Eco hat nicht einen Mönch vergiftet, sondern einen großartigen Roman geschrieben.

"Ich wollte einen Mönch vergiften", hat Umberto Eco später halb scherzhaft über seine Motivation gemeint und das sei der Ausgangspunkt für dieses Werk gewesen. Nun er hat mehrere Mönche vergiftet und eine interessante Kriminalhandlung als Hintergrund geschaffen.

Literatur:


Der Name der Rose
Der Name der Rose
von Umberto Eco


Der Name der Rose
Der Name der Rose
von Umberto Eco


Rezension:

Der Name der Rose Rezesnion
Der Name der Rose Rezension
von Joachim Weiser

Mittwoch, 2. März 2016

»Der Name der Rose« von Umberto Eco


Der Name der RoseDer Name der Rose

Umberto Eco wollte 1980 mit »Der Name der Rose« den idealen postmodernen Roman schreiben und verknüpfte hierzu mittelalterliche Mystik mit moderner Philosophie, Alltagsleben in einem Kloster mit säkularisiertem Denken. Zentrales Motiv des Buchs ist das Labyrinth. Nicht nur die Bibliothek im Roman, sondern auch das Buch selbst ist ein konstantes Verzweigen und Überkreuzen, Zurückkommen und Verirren. Wie eine kleine Wikipedia ist »Der Name der Rose« mit zahllosen Anspielungen und Wissensfetzen aus allen Epochen gespickt, die Protagonisten und LeserInnen auf falsche Fährten führen können.

Der Roman »Der Name der Rose« machte ihn 1980 weltberühmt. Jorge Luis Borges fantastische Erzählung »La biblioteca de Babel«, die sich durch Intertextualität auszeichnet und als Parabel der europäischen Diktaturen der 30/40er Jahre und in Argentinien unter Perón gelesen werden kann, inspirierte Umberto Eco, den Roman »Der Name der Rose« zu schreiben. Der Arbeitstitel lautete erst, wie Eco schreibt, »Die Abtei des Verbrechens« und danach, nach der Hauptfigur, »Adson von Melk«. Der Semiotiker, der mit den Zeichen der Zeit nicht einverstanden war, verlegt die Handlung des historischen Romans ins Mittelalter.In seinem Roman erweist sich Umberto Eco als Chronist mittelalterlicher Zustände.

Eco begann im März 1978 zuerst ohne klare Vorstellung der Handlung. Der Grundgedanke war „einen Mönch zu vergiften“. Eines der vergnüglichsten Ergebnisse dieser Lust an der Praxis war der Roman »Der Name der Rose«. Eco war fast 50 Jahre alt, als er ihn schrieb. Es war ein kalkulierter Erfolg, wenn man denn solch einen Erfolg kalkulieren kann: Eco hatte als Mediävist das Wissen, eine so pittoreske wie überzeugende Kulisse zu schaffen. Er kannte seine Erzähltheorien. War in der Philosophie der Antike zuhause. Und wusste als Semiotiker genau, wo er wie welche Fährten legen konnte und wie weit ihm die Leser folgen würden. Raffiniert baute er rund um einen theologischen Diskurs einen Krimi: William von Baskerville und sein Adlatus Adson von Melk erinnern an Sherlock Holmes und seinen John Watson.
Zweit-Karriere als Romancier.

»Der Name der Rose« hatte außerdem ein Thema, das heute noch brisanter ist als damals: die Verdammung des Vergnügens durch die Religion. Der fundamentalistische Bibliothekar der Benediktinerabtei hält nämlich einen Text von Aristoteles über die Komödie versteckt. Warum? Weil er Humor für gefährlich hält. Für gotteslästerlich. Weil das Lachen den gläubigen Menschen auf den falschen Weg führe: „Komödien wurden geschrieben, um die Leute zum Lachen zu bringen, und das war schlecht“, sagt er. „Unser Herr Jesus hat weder Komödien noch Fabeln erzählt, ausschließlich klare Gleichungen, die uns allegorisch lehren, wie wir ins Paradies gelangen, und so soll es bleiben.“

Der Roman wurde zum Welterfolg und mit Sean Connery und Helmut Qualtinger verfilmt. Spätere Werke konnten in Präzision und Konsistenz an den Erstling nicht anschließen. Doch »Das Foucaultsche Pendel» (1988), »Baudolino«» (2000) und »Der Friedhof von Prag« (2010) fanden in jedem Fall ihr Publikum.

Weltliteratur, die man gelesen haben sollte:


Der Name der RoseDer Name der Rose
von Umberto Eco

http://diepresse.com/home/kultur/literatur/4930080/Nachruf-Umberto-Eco_So-gelehrt-Und-so-vergnuglich-?_vl_backlink=/home/kultur/literatur/index.do Nachruf Umberto Eco: So gelehrt! Und so vergnüglich!

Samstag, 20. Februar 2016

Schriftsteller Umberto Eco gestorben

Umberto Eco

Der italienische Schriftsteller Umberto Eco im Alter von 84 Jahren friedlich in seiner privaten Bibliothek gestorben. Sein erster Roman "Der Name der Rose" machte ihn 1980 weltberühmt. Er galt als einer der großen Autoren der zeitgenössischen Weltliteratur. Seine Romane sind voller Geistesblitze und kulturhistorischer Dichte.

Umberto Eco ist ein italienischer Schriftsteller, Kolumnist, Philosoph, Medienwissenschaftler - ein Univeralgelehrter und wohl der bekannteste zeitgenössische Semiotiker. Seiner Herkunft nach Philosoph, wurde Umberto Eco als Romanautor und kosmopolitischer Essayist zu einer intellektuellen Legende. Umberto Eco war vor allem als Autor bekannt. Der Italiener machte sich aber auch als Philosoph und Sprachwissenschaftler einen Namen.

Er war zunächst Journalist bevor er sich der Sprachwissenschaft zuwandte und danach Semiotiker wurde. Erst auf Umwegen wurde er zum Schriftsteller und veröffentlichte erst im Alter von 50 Jahren seinen ersten Roman.

Umberto Eco wurde 1932 in der Stadt Alessandria in Piemont als Sohn eines Buchhalters geboren. Gegen den Willen des Vaters, der den Sohn gerne als Rechtsanwalt gesehen hätte, studierte er an der Universität Turin Philosophie und Literaturgeschichte. Nach seiner Promotion arbeitete er für das italienische Fernsehen, für Zeitungen und Zeitschriften.

Parallel zu seiner Arbeit als Herausgeber beim Verlag Bompiani war er Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation in Turin, Florenz und Mailand. 1971 erhielt er die weltweit erste Professur für Semiotik in Mailand. Seine "Einführung in die Semiotik" von 1968 gilt bis heute als Standardwerk. Nach zahlreichen Gastprofessuren und mehr als 30 Ehrendoktortiteln, beendete er im Jahr 2007 seine Lehrtätigkeit und widmete sich seither dem Schreiben.

Nach seinem Roman "Der Name der Rose" (1980) feierte er mit weiteren Veröffentlichungen internationale Erfolge: "Das Foucaultsche Pendel" (1988), "Die Insel des vorigen Tages" (1994) und "Baudolino" (2000) wurden internationale Bestseller. 2011 erschien die deutsche Ausgabe seines Romans "Der Friedhof in Prag"

Umberto Eco befasste sich zunächst vor allem mit der Philosophie des Mittelalters und mit der modernen Ästhetik. 1954 promovierte er an der Universität Turin über Thomas von Aquin. Nach seiner Promotion arbeitete er für das italienische Fernsehen, für Zeitungen und Zeitschriften. Parallel zu seiner Arbeit als Herausgeber beim Verlag Bompiani war er Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation in Turin, Florenz und Mailand.

Umberto Eco



Der Universalgelehrte Eco hatte schon immer ein Faible für das Mittelalter, das dann später auch in seine Schriftstellerei Eingang finden sollte. Durch seine mittelalterlichen Romane, allen voran »Der Name der Rose«, wurde er weltberühmt. Das Mittelalter bildet zumeist den Hintergrund seiner gut recherchierten Geschichten.


Der Name der Rose


"Der Name der Rose"
von Umberto Eco

dtv-Verlag,
Taschenbuch, 1. April 1986,
9,90 EUR.
ISBN-13: 978-3423105514

Mit seinem 1980 (deutsch: 1982) erschienenen ersten Roman »Der Name der Rose« erregte Eco weltweites und seinerzeit völlig überraschendes Aufsehen als Romancier. Auch sein 1988 erschienener Roman »Das Foucaultsche Pendel« sowie die drei folgenden Roamne wurden in alle Weltsprachen übersetzt.

Erst sein spätes Romanwerk »Der Name der Rose« hat ihn als Schriftsteller berühmt gemacht. Der Roman ist eine Kombination aus intelligentem, glänzend recherchiertem Historienthriller und spannender Verarbeitung der postmodernen Erzähl- und Interpretationstheorie, wie sie der Autor selbst in mehreren Abhandlungen dargestellt hatte, fachte zugleich die Mittelalter-Begeisterung der 1980er Jahre und ein überwältigendes Interesse für die neuere italienische Literatur an.

Die Lektüre seiner Bücher war jedes Mal eine geniale Mischung aus Spannung, geschichtlicher Erfahrung, philosophischer Erkenntnis und Schmunzeln.

Umberto Eco wurde am 5. Januar wird der 1932 in der Stadt Allessandria im Piemont geboren.

 Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers.  In Zeiten des abnehmenden LichtsDie Nacht der Erinnerungen Der Friedhof von Prag Der Traum des Kelten

Weblinks:

Schriftsteller Umberto Eco im Alter von 84 Jahren gestorben - www.tagesschau.de

Umberto Eco ist gestorben - 3sat.de/kulturzeit - www.kulturzeit.de

Umberto Eco: "Sein Tod ist riesiger Verlust für Kultur" - die Presse - diepresse.com

Umberto Eco zum 80. Geburtstag - Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Samstag, 7. November 2015

»Nullnummer« von Umberto Eco

Nullnummer
Nullnummer

Umberto Eco, Philosoph, Semiotikprofessor und renommierter Schriftsteller, hat mit 83 Jahren seinen neuen Roman "Nullnummer" vorgelegt. Nach dem Welterfolg "Der Name der Rose", Romanen wie "Das Foucaultsche Pendel" oder "Der Friedhof von Prag" sowie zahlreichen Essays und philosophischen Exkursen katapultiert uns Eco mit "Nullnummer" ins Italien des Jahres 1992 zurück.

In seinem Roman geht es voll hinein ins Journalistenleben! Und hinein in eine ziemlich seltsame Zeitungsredaktion in Mailand. Chefredakteur Simei und die Hauptfigur des Buches, der nicht gerade erfolgsverwöhnte Übersetzer und "Schreiberling" Colonna, wissen als Einzige, dass die Zeitung immer nur Nullnummern produzieren und nie wirklich erscheinen soll.

Bei dem Journalisten Colonna ist eingebrochen worden. Die Diskette mit brisanten Informationen hat man nicht gefunden, Colonna sieht jetzt sein eigenes Leben bedroht. Auch er spielt ein Doppelspiel: Er soll eine Zeitung lancieren, die mit schmutzigen Gerüchten über die gute Gesellschaft arbeitet. Zugleich schreibt er als Ghostwriter ein Enthüllungsbuch über den programmierten Skandal. Umberto Eco entwickelt eine rasante Kriminalgeschichte zwischen Wirtschaft, Politik und Presse. Und einen ironischen, provozierenden Roman über das 21. Jahrhundert: Je absurder die Nachrichten, desto deutlicher erkennt man die Gesellschaft von heute.

Korruption, Intrigen, Verschwörungstheorien: Umberto Eco porträtiert die "gute Gesellschaft" von heute in einem rasanten Kriminalroman - einfach brillant! Umberto Ecos Roman ist eine Parabel und eine Abrechnung mit dem Zeitungswesen und dem Journalismus. Eco könnte bei neuen seinem Roman glatt historische Anleihen bei Balzac genommen haben.

In dem Roman fehlt nichts, was eine gute Geschichte haben sollte. Er überzeugt durch eindringliche Schilderungen der Gesellschaft und des gesellschaftlichen Lebens. Ein durch und durch spannendes Werk des Menschenkenners Eco.

Etwas Wehmut klingt in dem neuen Roman auch mit. Es wird sein letzter sein, denn Eco plant, danach kein weiteres Werk mehr zu veröffentlichen.

Literatur:

Nullnummer

Nullnummer von Umberto Eco


Rezension:

Nullnummer Rezension

Nullnummer Rezension« von Joachim Weiser


Donnerstag, 12. Januar 2012

Umberto Eco zum 80. Geburtstag

Umberto Eco

Umberto Eco ist ein italienischer Schriftsteller, Kolumnist, Philosoph, Medienwissenschaftler - ein Univeralgelehrter und wohl der bekannteste zeitgenössische Semiotiker. Am 5. Januar wird der 1932 in der Stadt Allessandria im Piemont geborene Universalgelehrte 80 Jahre alt.

Umberto Eco befasste sich zunächst vor allem mit der Philosophie des Mittelalters und mit der modernen Ästhetik. 1954 promovierte er an der Universität Turin über Thomas von Aquin. Nach seiner Promotion arbeitete er für das italienische Fernsehen, für Zeitungen und Zeitschriften. Parallel zu seiner Arbeit als Herausgeber beim Verlag Bompiani war er Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation in Turin, Florenz und Mailand.

Castel dell Monte

Der Universalgelehrte Eco hatte schon immer ein Faible für das Mittelalter, das dann später auch in seine Schriftstellerei Eingang finden sollte. Durch seine mittelalterlichen Romane, allen voran »Der Name der Rose«, wurde er weltberühmt. Das Mittelalter bildet zumeist den Hintergrund seiner gut recherchierten Geschichten.


Der Name der Rose


"Der Name der Rose"
von Umberto Eco

dtv-Verlag,
Taschenbuch, 1. April 1986,
9,90 EUR.
ISBN-13: 978-3423105514

Mit seinem 1980 (deutsch: 1982) erschienenen ersten Roman »Der Name der Rose« erregte Eco weltweites und seinerzeit völlig überraschendes Aufsehen als Romancier. Auch sein 1988 erschienener Roman »Das Foucaultsche Pendel« sowie die drei folgenden Roamne wurden in alle Weltsprachen übersetzt.

Erst sein spätes Romanwerk »Der Name der Rose« hat ihn als Schriftsteller berühmt gemacht. Der Roman ist eine Kombination aus intelligentem, glänzend recherchiertem Historienthriller und spannender Verarbeitung der postmodernen Erzähl- und Interpretationstheorie, wie sie der Autor selbst in mehreren Abhandlungen dargestellt hatte, fachte zugleich die Mittelalter-Begeisterung der 1980er Jahre und ein überwältigendes Interesse für die neuere italienische Literatur an.

 Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers.  In Zeiten des abnehmenden LichtsDie Nacht der Erinnerungen Der Friedhof von Prag Der Traum des Kelten

Weblink:

Umberto Eco zum 80. Geburtstag - Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Sonntag, 8. Januar 2012

»Der Name der Rose« von Umberto Eco

Sein spätes Romanwerk »Der Name der Rose« hat den Philosophen und Semiotiker Umberto Eco als Schriftsteller berühmt gemacht. »Der Name der Rose« von ist sowohl ein Krimi als auch ein Historienroman und erzählt die Geschichte über mysteriöse Todesfälle in einem Benediktinerkloster an den Hängen des Apennin. Das Werk ist der Ausdruck seines Mittelalter-Bildes.

Im November 1327 reist der englische Franziskanermönch William von Baskerville mit dem ihm anvertrauten Novizen Adson von Melk zu einer Benediktinerabtei im nördlichen Apennin, wo er ein Kolloquium von Vertretern der Kurie und des Franziskaner-Ordens vorbereiten soll.

Castel dell Monte

Die Abtei umgibt ein dunkles Geheimnis. Nur sieben Tage umfasst ihr Aufenthalt im geheimnisvollen Kloster, doch in diesen sieben Tage ereignen sich gleich mehrere rätselhafte Todesfälle unter den Mönchen. Das klösterlihe Leben ist in Unordnung geraten. Der englische Franziskanerpater William von Baskerville, der in einer politischen Mission als Sondergesandter des Kaisers unterwegs ist, wird vom Abt der Benediktinerabtei gebeten, den Täter zu ermitteln. Ihm eröffnet sich bei seinen Untersuchungen eine Welt von Glaubensfehden, verbotener und verborgener Leidenschaften sowie krimineller Energien.

In dem Kloster sterben innerhalb weniger Tage der Buch-Illustrator Adelmus von Otranto, der Übersetzer Venantius von Salvemec, der Bibliotheksgehilfe Berengar von Arundel, der Apotheker Severin von St. Emmeram und der Bibliothekar Malachias von Hildesheim. Abbo von Fossanova bittet den für seinen Scharfsinn bekannten Besucher, die Todesfälle aufzuklären. Assistiert von Adson sammelt William von Baskerville Indizien.


William von Baskerville versucht das Rätsel der Morde zu entwirren. In bester Sherlock-Holmes Manier begibt er sich, früher ein Inquisitor, auf Spurensuche. Die Spur der Todesfälle führt schließlich in die Bibliothek, an den geheimnisvollen Ort, an dem sich das Rätsel der Todesfälle auflösen wird.

Obwohl oder gerade weil ihnen der Zugang zur Klosterbibliothek verwehrt ist, vermuten sie dort schon bald den Schlüssel für die Lösung des Rätsels. Adson von Melk versucht zusammen mit seinem Meister, dem Franziskaner Baskerville das Geheimnis der Abtei zu lüften.

Die Spur führt William und Adson in die als nahezu unzugängliches Labyrinth angelegte Klosterbibliothek zu dem blinden Bibliothekar Jorge von Burgos. Dieser greise Mönch hütet dort einen besonderen Schatz, nämlich das womöglich einzige erhaltene Exemplar des „Zweiten Buches der Poetik“ des Aristoteles, in dem – nach der Tragödie im ersten Teil – die Komödie behandelt wird.

Jorge hält die in diesem Buch vertretene positive Einstellung zur Freude und zum Lachen für derart gefährlich, dass er es mit einem Gift versehen hat und es lieber vernichten würde, als es in fremde Hände fallen zu lassen. Als der Versuch, nach den fünf ermordeten Mönchen schließlich auch William durch das vergiftete Buch zu töten, scheitert, setzt Jorge die weitgerühmte Bibliothek in Brand. William und Adson können zwar aus der brennenden Bibliothek entkommen, jedoch ergreift das Feuer das gesamte Kloster und vernichtet es.

Am Ende verbrennt mit dem geheim gehaltenen zweiten Buch der Poetik des Aristoteles, das von der Komödie handelt, die ganze Abtei mitsamt ihrer kostbaren Bibliothek.


Der Name der Rose


"Der Name der Rose"
von Umberto Eco

dtv-Verlag,
Taschenbuch, 1. April 1986,
9,90 EUR.
ISBN-13: 978-3423105514

Am Anfang stand die Idee und aus seiner Idee „einen Mönch umzubringen" ist ein Roman geworden. Eco hat nicht einen Mönch vergiftet, sondern einen großartigen Roman geschrieben.

"Ich wollte einen Mönch vergiften", hat Umberto Eco später halb scherzhaft über seine Motivation gemeint und das sei der Ausgangspunkt für dieses Werk gewesen. Nun er hat mehrere Mönche vergiftet und eine interessante Kriminalhandlung als Hintergrund geschaffen.

Literatur:


Der Name der Rose
Der Name der Rose
von Umberto Eco

Rezension:

Der Name der Rose Rezesnion
Der Name der Rose Rezension
von Joachim Weiser


Weblink:

Aus dem Mittelalter heraus Diagnosen der Gegenwart - Literaturkritik - literaturkritik.de

Montag, 10. Oktober 2011

»Der Friedhof von Prag« von Umberto Eco

Mit Fälschern, Tricksern und Halunken kennt sich der italienische Bestsellerautor Umberto Eco aus: Ein Großteil seiner berühmten Bibliothek antiquarischer Bücher stammt aus der Hand von Menschen, die gelogen oder sich geirrt haben.

Auch der Held seines jüngsten Romans mit dem Titel »Der Friedhof von Prag« ist ein perfider Fälscher: Er bastelt mit an einer antisemitischen Hetzschrift, mit der Hitler Jahrzehnte später Propaganda für seine grausamen Pläne zur "Endlösung" machte.

Doch dieses Mal geht Eco die Geschichte nicht so leicht von der Hand. Auf dem Friedhof von Prag droht dunkel literarisches Ungemach. Der Roman ist schwer verstehbar, denn der historische Hintergrund ist nur mit Begleitliteratur verständlich. Die eigentliche Geschichte ist eher langweilig geraten und die Handlung nicht gerade spannend.

Umberto Eco hat aus einer geheimnisvoll inspirierten Geschichte einen Roman geschrieben, bei dem vieles im Dunklen bleibt. Der neue Eco-Roman kann getrost als literarischer Fehlgriff bezeichnet werden.


Weblinks:

König der Fälscher Umberto Ecos Roman "Der Friedhof von Prag"
"Entgifter verlangt Extra-Studium" "Der Friedhof in Prag" von Umberto Eco - Rezension


Mittwoch, 15. Dezember 2010

Umberto Eco über Medienpopulismus

Umberto Eco

Der Semiotiker und Philosoph Umberto Eco sprach neulich in der FAZ, ziemlich resigniert, von der Unumgänglichkeit des "Phänomens Berlusconi". Man müsse erkennen, unabhängig von dessen fragwürdiger Facon, dass bald überall das Zukunftsphänomen "Medienpopulismus" herrschen werde.

Eco nahm damit seine Parteilichkeit gegen Berlusconi zurück, nicht weil er sie nicht mehr verträte, sondern um darauf aufmerksam zu machen, dass Berlusconi keine Person, sondern eine Verpackung darstelle. Diese mediale und populistische Form der Präsentation von Politik sei ein untrügliches Zeichen künftiger Politik, das man bald von jeder Seite gebruachen werde.

Von altlinks bis altrechts, von grün bis liberal. Und in der Tat, wir sehen sie dich schon alle am Werk, in dieselbe Richtung marschierend. Gerd Schröder versuchte den Berlusconi zu geben, auf seine Art, mit den Logos von Zigarre, Audi-S-Klasse, Borussia Dortmund und Brionianzügen. Westerwelle versucht es seit langem, als stimmkräftiger Sunnyboy, er ist nur weniger begabt als Gerd und Joschka. Guido wird wohl abstürzen, seine bekennende Art von Homosexualität ist wohl zu defensiv und überzeugt nicht genügend.

Neuerdings probiert es Guttenberg mit dem Medienpopulismus, er scheint Erfolg zu haben damit. Ihm verzeiht man bereits alles. Kurz: Berlusconi ist überall. Er ist ein Dieter Bohlen der europäischen Politik.