Dienstag, 23. Juli 2013

»Kein Land für alte Männer« von Cormac McCarthy

Cormac McCarthy's Roman »Kein Land für alte Männer«, der in der unwirtlichen Welt an der Grenze zu Mexiko spielt, ist eine Mischung aus gewalttätigem, modernem Western, Roadmovie und Thriller. Der apokalyptische Western erzählt die nackte, schonungslose Geschichte eines Mannes auf der Flucht vor einem kaltblütigen Killer und eines älteren Sheriffs, der versucht herauszufinden, was eigentlich vor sich geht.

Cormac McCarthy schreibt in diesem Buch mit einer erdrückend düsteren Atmosphäre, wo schon Beginn klar ist, daß es für die Protagonisten kein Happy End geben wird. Die wilde Jagd von Killern, Polizei und möchtegern Gangster endet in einer Spirale aus Gewalt,die sich keiner der Figuren entziehen kann.

Erzählt wird die ganze Geschichte aus der Sicht des alten Sheriffs Bell, eines hoch dekorierten Weltkriegsveteranen. Diesem jähen Ausbruch von Gewalt in seinem verschlafenen Provinzbezirk steht er allerdings fassungslos gegenüber. In langen inneren Monologen versucht er vergebens zu ergründen, was dazu geführt hat, dass dieses herrliche Land in Blut, Mord und Totschlag versinkt.

In dem Roman stösst der Hobbyjäger Moss per Zufall auf das Ergebnis einer Heroin-Transaktion, bei der ganz offensichtlich alles schief gelaufen ist: durchsiebte Fahrzeuge, überall Blut, Waffen und kugelzerfetzte Leichen. Nur ein Überlebender, der nur nach Wasser frägt und sonst nicht viel zur Aufklärung beiträgt.
Kein Land für alte Männer

Moss nimmt das Geld an sich - zwei Millionen Dollar - und verschwindet so unauffällig wie er gekommen ist. Zwar ist er ein hartgesottener Kerl, dennoch erträgt er den Gedanken an den verdurstenden Mexikaner nicht und kehrt deshalb mitten in der Nacht mit einer Wasserflasche an den Tatort zurück. Nun ist er jedoch nicht mehr alleine, denn offenbar hat sich die fehlgeschlagene Transaktion in bestimmten Kreisen herumgesprochen. So gerät er in den Fokus eines Suchtrupps von Banditen, auf der Suche nach dem Heroin, dem Geld, oder beidem.

Dies ist dann der Startschuss zu einer mörderischen Verfolgungsjagd zwischen Moss, den Heroindealern, einem psychopatischen Killer, einem Privatdetektiv und natürlich der Polizei. Wie schon öfter bei McCarthy entwickelt sich die Handlung entlang dieses Flucht- bzw. Jagdszenarios; d.h. wir haben es mit einem klassischen "Road Movie" zu tun. Sheriff Bell erkennt schließlich, dass diese "neue Welt", der er sich gegenüber sieht, in der Tat "kein Land für alte Männer" ist.

Der 2005 veröffentlichte Roman »Kein Land für alte Männer« wurde von den Coen-Brüdern 2007 für das Kino verfilmt.

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