Einer der schon früh die Ungerechtigkeiten des ägyptischen Regimes erkannt und in seinen Romanen thematisiert hat, ist Nagib Mahfus. Der ägyptische Schriftsteller prangerte in seinen 44 Romanen immer wieder die sozialen Ungerechtigkeiten, die staatliche Willkür und die Selbstgerechtigkeit religiöser Würdenträger seines Landes an.
Als eine der wichtigsten Stimmen der arabischen Welt hat Mahfus wie kein anderer soziale Ungerechtigkeit, Gewalt, Heuchelei und Korruption in einem diktatorischen Staat beschrieben. Dafür war sein Beobachtungsplatz die Welt der einfachen Leute. "Die Gasse ist meine eigene Geschichte", sagt er. "Dort habe ich das Leben entdeckt. Die Gasse ist für mich das Schönste auf der Welt." In seinen Büchern hat er das Leben der einfachen Leute und auch die Seele der Ägypter immer wieder beschrieben.
Gräben zu überwinden, das war Mahfus' Ziel. Und sein Appell ging auch an die westliche Welt: endlich ihre Verantwortung wahrzunehmen gegenüber der arabischen Welt. 1988 wurde dem weltoffenen Autor der Nobelpreis für Literatur verliehen. Mahfus war der erste Araber, dem der Literaturnobelpreis verliehen wurde. Nagib Mahfus starb 2006 im Alter von 94 Jahren in seiner Heimatstadt Kairo, der er in seinen zahllosen Geschichten ein literarisches Denkmal gesetzt hatte.
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