Mittwoch, 22. April 2015

»Das Fest der Bedeutungslosigkeit« von Milan Kundera

Kann man die Bedeutungslosigkeit seiner Existenz auch feiern? - Milan Kundera sagt »Ja«. Milan Kundera hat seine Leser 15 Jahre auf seinen neuen Roman warten lassen. »Das Fest der Bedeutungslosigkeit« lautet der neue Roman von Milan Kundera, ein altersmildes Werk voller Rückschau auf sein Leben. Wie so häufig, hat er ein philosophisches Thema als Grundlage für seinen Roman gewählt.

»Das Fest der Bedeutungslosigkeit« von Milan Kundera ist ein Roman über die ernstesten Fragen der menschlichen Existenz – komisch, humorvoll und ironisch und immer wieder mit philosophischen Anklängen.

Vier Männer streifen durch Paris, besuchen ein elegantes Fest, beobachten die erotischen Strategien ihrer Mitmenschen. Alain entwickelt komplizierte Theorien über die Lust der jungen Mädchen, den Bauchnabel zu zeigen. Ramon würde endlich gern die Chagall-Ausstellung besuchen. Charles erläutert Stalins Witze, bei denen niemals jemand lachte.

Und Caliban, der Schauspieler ohne Rollen, erfindet eine eigene Sprache, über die nur er sich kaputtlachen kann – bis das junge portugiesische Hausmädchen ihn versteht. Mit seinem ersten Roman nach vierzehn Jahren hat Milan Kundera das Porträt einer Epoche gezeichnet, die komisch ist, weil sie ihren Humor verloren hat.




"Die Bedeutungslosigkeit ist
die Essenz der Existenz."





Ist es etwa die Bedeutungslosigkeit des Alters, die Kundera hier meisterhaft literarisch auszuformen versucht? - Kundera liefert die Erklärung gleich mit: „Die Bedeutungslosigkeit“, erklärt Ramon, „ist die Essenz der Existenz. Sie ist überall und immer bei uns. Sie ist sogar dort gegenwärtig, wo niemand sie sehen will: in den Greueln, in den blutigen Kämpfen, im schlimmen Unglück.

Das erfordert oft Mut, sie unter so dramatischen Umständen zu erkennen und bei ihrem Namen zu nennen. Aber es geht nicht nur darum, sie zu erkennen, man muss sie lieben, die Bedeutungslosigkeit, man muss lernen, sie zu lieben.“

Der Roman ist eine abgeschmackte Männerphantasie. Beim Lesen der Lektüre stellt sich die Frage: Was soll man bloss anfangen mit diesem lockeren Geplaudere, jener Herren die sich in Konversationen, Cocktailparties und Erinnerungen verlieren. Und was soll bloss dieser ganze Quatsch von entblößten Nabeln, wie bei jungen Mädchen heutzutage zu finden sind?

Es lässt sich kaum vermeiden, dass ein Autor immer an seinem besten Werk gemessen wird. Zumindest weckt die Lektüre von »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins« Erwartungen, welche »Das Fest der Bedeutungslosigkeit« nicht einlösen konnte. Allerdings schreibt Milan Kundera auf einem so hohen Niveau, dass auch sein neustes Werk offenbar vielen gefällt.

Literatur:

Das Fest der Bedeutungslosigkeit
Das Fest der Bedeutungslosigkeit
von Milan Kundera

Rezension Empfehlung:

Rezension
Das Fest der Bedeutungslosigkeit
- Rezension







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen