Montag, 3. April 2017

Russischer Dichter Jewgeni Jewtuschenko gestorben

Jewgeni Jewtuschenko

Der russische Dichter Jewgeni Jewtuschenko ist mit 84 Jahren in den USA gestorben. Jewtuschenko war ein exilierter russischer Dichter und Schriftsteller.

Jewtuschenko wurde 1932 in Sibirien geboren und wurde vor allem als Dichter der Entstalinisierung in den 60er-Jahren bekannt. Ein berühmtes Gedicht von 1963 kritisierte "Stalins Erben". In dem Gedicht "Babi Jar" erinnerte Jewtuschenko an den deutschen Massenmord an Kiewer Juden 1941. Dies verband er mit Warnungen vor dem Antisemitismus in der Sowjetunion.

Wenn die Wahrheit durch Stille ersetzt wird, ist die Stille eine Lüge.

Seinen Blick auf den Wandel in der Sowjetunion zeigte der 1993 erschienene Schlüsselroman "Stirb nicht vor deiner Zeit", ein autobiographisches Werk erschien 1998 unter dem Titel "Der Wolfspass".

In beiden Büchern gibt es ein identisches Kapitel, das den Ereignissen um den Augustputsch in Moskau gegen Gorbatschow gewidmet ist. Nachdem Jewtuschenko 1988 bis 1991 Parlamentsabgeordneter gewesen war, war er unmittelbarer Augenzeuge der Verteidigung des Weißen Hauses – er trug von dessen Balkon ein Gedicht vor, das den demonstrierenden Menschen draußen auf der Straße gewidmet war.

Jewtuschenko bekam neben zahlreichen Auszeichnungen in seinem eigenen Land 1999 als erster ausländischer Dichter den renommierten amerikanischen "Walt-Whitman-Preis". An US-Universitäten hielt er Vorlesungen aus seinem Lehrbuch "Anthologie der russischen Poesie". In Italien wurde er 2008 mit dem Premio d’Annunzio ausgezeichnet.

Jewgeni Jewtuschenko wurde am 18. Juli 1932 in Nischneudinsk im Oblast Irkutsk geboren.

Weblink:

Jewgeni Jewtuschenko mit 84 Jahren gestorben - www.deutschlandfunk.de

Literatur:

Der Staat
Stirb nicht vor deiner Zeit
von Jewgeni Jewtuschenko




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Samstag, 1. April 2017

»Kraft« von Jonas Lüscher


»Kraft« von Jonas Lüscher erzählt die Geschichte des Tübinger Rhetorikprofessors Richard Kraft. Als Nachfolger von Walter Jens auf dessen berühmten Lehrstuhl gekommen, ist er an der Spitze der intellektuellen Elite des Landes angekommen. Wie erbärmlich es um diese, in den siebziger und achtziger Jahren noch die öffentlichen Debatten bestimmende und den intellektuellen und politisch-gesellschaftlichen Diskurs dominierende Elite bestellt ist, ist ein wesentliche Aussage des Romans, die aber so nie ausgesprochen wird.

Richard Kraft ist ein überzeugter Liberaler, der in den achtziger Jahren Graf Lambsdorff und Hildegard Hamm-Brücher verehrte. Lüscher lässt den Leser in vielen Rückblenden in diese Zeit Krafts Entwicklung Revue passieren. Er entwickelt sich in den folgenden Jahren zu einem gefragten Publizisten, der zu fast allen Fragen eine Meinung hat. Dies bringt ihm schlussendlich den ehrwürdigen Lehrstuhl ein.

Doch der überzeugte Liberale ist enttäuscht vom Umschwenken des Sozialliberalismus und einen brutalen und marktgläubigen Neoliberalismus und gerät intellektuell immer mehr in jene Aporien, die auch viele andere seiner Zunft zu befallen haben scheint. Ein Gefühl, die Welt nicht mehr verstehen und erklären zu können, ausweglos zu sein angesichts einer Entwicklung, lässt in ihn tiefe Zweifel fallen.


Dazu kommt eine private Situation, die nicht viel besser ist. Er ist verheiratet, hat zwei pubertierende Töchter und hat sich mit dem Kauf eines Hauses in bester Tübinger Lage schwer verschuldet. Seine Ehe ist eigentlich am Ende, als Richard Kraft von dem ehemaligen Freund Istvan, jetzt Professor an der Stanford University, eine Einladung in das Silicon Valley in Kalifornien erhält. Dort sollen die hochdekorierten Teilnehmer aus aller Welt eine wissenschaftliche Preisfrage beantworten in einem Wettbewerb, den ein Internetmogul namens Thomas Erkner mit einem Preisgeld von einer Million Dollar ausgelobt hat.

Mehr noch als die intellektuelle Herausforderung reizt Kraft das Preisgeld, mit dem er seine Schulden tilgen und sich endlich aus einer unerträglich gewordenen Ehe lösen könnte. Um sich ordentlich vorzubereiten, reist er schon vier Wochen vor dem Wettbewerb an, und kann sich in den Räumen der „Hoover Institution on War, Revolution and Peace“ einquartieren.

Mit dem Vortrag kommt er aber nicht voran. Seine Gedanken gehen immer wieder zurück in seine Vergangenheit, als ihm jedenfalls noch klar schien, was richtig ist und falsch. Lüscher lässt ihn an einer Stelle denken: „Nichts war einfach, nie, und darüber hatte er sich den Mund fusselig geredet und das Hirn wund gedacht. Er sehnte sich nach festem Grund, danach, nur noch eine Sache wissen zu müssen, auf der alles gründete, auf die sich alles andere beziehen ließ.“

Ein Buch, das von einer Sehnsucht handelt, die sich nicht erfüllt. Die Welt ist komplizierter, es gibt keine eindeutigen Erklärungen mehr, ja man kann nicht mehr tun „als dass man sich selbst immer bewusst ist, dass das eigene Vokabular nicht abschließend ist, dass man also seinem eigenen Vokabular misstraut, und zwar in einem ständigen Prozess“, wie Lüscher selbst sagt.

»Kraft« ist ein Roman, der erzählt von einer aus den Fugen geratenen Welt, in der eine schamlose Machtelite zu jedem auch intellektuellen Tabubruch bereit ist, und der die Macht und die Kraft des Denkens nicht mehr entgegenzusetzen hat als ihre Selbstaufgabe und Kapitulation. Ein Buch, das passt in eine Zeit, wo Lügen „alternative Fakten“ genannt werden und wo es nicht mehr um politische Inhalte geht, sondern nur noch um Personen und Umfragewerte.

Literatur:

Kraft
Kraft
von Jonas Lüscher

Mittwoch, 29. März 2017

»Die Spionin« von Paulo Coelho

Die Spionin
Die Spionin

In dem Roman »Die Spionin« erzählt Paulo Coelho die Lebensgeschichte von Margaretha Zelle, besser bekannt unter ihrem späteren Künstlernamen Mata Hari, die 1917 nach dem Vorwurf der Spionage für Deutschland hingerichtet wurde, in Form eines Briefromans.

Die Ende des 19. Jahrhunderts geborene Margaretha wusste schon früh, dass sie mehr vom Leben wollte, als ihr der kleine niederländische Ort Leeuwarden bieten konnte, in dem sie aufwuchs. Mit 18 heiratete sie deshalb einen Offizier und ging mit ihm nach Niederländisch-Ostindien, bekam zwei Kinder und war immer noch nicht dort angekommen, wo sie ihrer Meinung nach sein müsste.

Zurück in den Niederlanden verließ sie ihren Mann und ging nach Paris, wo sie als exotische Tänzerin zu Ruhm kam und von wohlhabenden Männern ausgehalten wurde.


Coelho lässt in seinem Buch die bereits inhaftierte Mata Hari aus dem französischen Gefängnis "Saint-Lazare" einen fiktiven Brief an ihren Anwalt schreiben. Darin hofft sie auf die Begnadigung ihrer Strafe, die als Todesurteil ausgelegt wurde. Mata Haris Gnadengesuch ist abgelehnt worden, die Hinrichtung wird vollzogen.

Sie begleitet ihren Mann nach Niederländisch-Ostindien und dort lernt sie die Kultur kennen, die sie zu ihrem Künstlernamen und zu ihren tänzerischen Darbietungen inspirieren. So wird aus Margarethe Zeller Mata Hari. Sie wird eine Berühmtheit der Halbwelt, findet reiche Gönner und lebt ihr Luxusleben, bis der Erste Weltkrieg dem ein Ende bereitet und sie neue Einnahmequellen suchen muss.

Coelho hat mit »Die Spionin« einen Roman vorgelegt, der nach seinen eigenen Worten gar nicht den Anspruch hat eine Biografie zu sein. Sprich, er hat sich die eine oder andere künstlerische Freiheit genommen, um der ganzen Gechichte Leben einzuhauchen. Coelho hat der Geschcihte über die spioniererende Tänzerin die Form eines Briefromans verliehen.

Er lässt Mata Hari als Ich-Erzählerin auftreten und sie von ihrem Leben erzählen. Ihrer Suche nach Freiheit und ihrer Liebe zum Tanz. Geboren als Margaretha Zelle flieht sich aus einer lieblosen und gewalttätigen Ehe um sich diesen Traum zu verwirklichen. Um dies zu erreichen geht sie Wege, die mit den Moralvorstellungen der damaligen Zeit nicht gerade konform gehen.

Literatur:

Die Spionin
Die Spionin
von Paulo Coelho




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Sonntag, 26. März 2017

Walt Whitman 125. Todestag

Walt Whitman

Walt Whitman starb vor 120 Jahren am 26. März 1892 in Camden, New Jersey. Walt Whitman war ein berühmter amerikanische Dichter. Er gilt als einer der Begründer der modernen amerikanischen Dichtung und daher als einer der einflussreichsten amerikanischen Lyriker des 19. Jahrhunderts.

Er arbeitete als Dorfschullehrer, Zimmermann, Schriftsetzer, Drucker, Journalist, Häusermakler, Sekretär im Innenministerium und freiwilliger Lazaretthelfer während des Sezessionskriegs. Er gilt als Begründer der modernen amerikanischen Dichtung. Sein berühmtestes Werk ist sein Lebenswerk »Leaves of Grass« (»Grashalme«). Der merikanische Dichter Walt Whitman wird seit 1855 für seine »Grashalme«, sein lyrisches Hauptwerk, gefeiert.

Grasblätter Gesamtausgabe
Grasblätter Gesamtausgabe

Walt Whitman ist ein Vertreter der naturnahen Lyrik. Seine Lyrik ist sehr volksverbunden und macht die Bedeutung der Masse, der Demokratie und der Natur deutlich und verherrlicht diese. In Gedichten wie »Gesang von mir selbst« wird eine Verherrlichung des Ichs als seelisch-sinnliche Ganzheit deutlich, die den demokratischen Mensch verkörpert. Andererseits ist er Dichtern wie Shakespeare, Macpherson, Homer, der Bibelsprache und orientalischer Literatur und Philosophie verpflichtet.



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Ein stimmgewaltiger Barde war er - poetischer Verkünder der Neuen Welt und ihrer Menschen, einer selbstbewussten amerikanischen Nation, frei, demokratisch, voller Ideen und Ideale. Whitman war ferner vom Pantheismus beeinflusst und von dem Gedankengut der Transzendentalisten geprägt. Seine Dichtung drückt eine Auffassung der „prophetischen Sendung des Dichters“ aus.

Im Sezessionskrieg war Whitman 1862 als freiwilliger Sanitätshelfer in Lazaretten in Washington D.C. tätig. Unter dem Eindruck des Krieges entstand der Gedichtband »Drum Taps« (»Trommelschläge«), der 1865 veröffentlicht wurde. Im selben Jahr wurde Whitman im Innenministerium angestellt, später jedoch vom Innenminister wegen „Unsittlichkeit seiner Dichtung“ entlassen.



Während die frühen Werke von unbrechbaren Optimismus strotzen, finden sich in späteren Werken auch triste Todeserfahrungen aus dem Sezessionskrieg. Whitman hat der Dynamik und dem expansiven Menschheitsglauben Amerikas einen gültigen Ausdruck verliehen. Seine Dichtung wirkte auch stark auf Europa und wies der Lyrik neue Aussage- und Ausdrücksmöglichkeiten.

Literatur:

Grashalme
Grashalme
von Walt Whitman

Grashalme
Grashalme
von Walt Whitman

Grasblätter Gesamtausgabe
Grasblätter Gesamtausgabe
von Walt Whitman


Literatur:




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Freitag, 24. März 2017

Martin Walser 90. Geburtstag

Martin Walser


Am 24. März feiert Martin Walser seinen 90. Geburtstag. Martin Walser wurde vor 90 Jahren am 24. März 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren. Martin Walser ist ein deutscher Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Bekannt wurde Walser durch seine Darstellung innerer Konflikte der Antihelden in seinen Romanen und Erzählungen.

Nach Kriegsende machte er 1946 in Lindau am Bodensee-Gymnasium das Abitur und studierte an den Universitäten Regensburg und Tübingen Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. Mit einer Dissertation zu Franz Kafka wurde er 1951 in Tübingen promoviert. Von 1949 bis 1957 arbeitete er beim Süddeutschen Rundfunk.

In dieser Zeit unternahm er Reisen für Funk und Fernsehen nach Italien, Frankreich, England, CSSR und Polen und schrieb erste Hörspiele.1950 heiratete er Katharina Neuner-Jehle. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Franziska, Alissa, Johanna und Theresia hervor.



Mit seinem ersten Roman »Ehen in Philippsburg« (1957) gelang Walser der literarische Durchbruch. Walser lebte von da an mit seiner Familie als freier Schriftsteller am Bodensee.

Seit 1953 wurde Walser regelmäßig zu den Tagungen der »Gruppe 47« eingeladen, die ihn 1955 für die Erzählung »Templones Ende« auszeichnete.

Martin Walser hat ein vielgestaltiges und erfindungsreiches literarisches Werk geschaffen. Er schrieb zahlreiche Romane, Novellen, Erzählungen und Theaterstücke. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Romane

Das Einhorn

»Das Einhorn« (1966), »Ein fliehendes Pferd« (1985), »Brandung« (1985), »Jagd« (1988), »Finks Krieg« (1996), »Ein springender Brunnen« (1998). Zu seinem Alterswerk gehören die Romane »Der Lebenslauf der Liebe« (2000), »Tod eines Kritikers« (2002), »Der Augenblick der Liebe« (2004), »Angstblüte« (2007), »Ein liebender Mann« (2008) und »Mein Jenseits« (2010).

Sein gehässiger Roman »Tod eines Kritikers« (2002) ist auf den Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki gemünzt.

Diejenigen seiner Altersromane, die sich mit mit den Themen Liebe und Alter beschäftigen, sind häufig Leidensgeschichten.

In seinem Roman »Angstblüte« (2007) stürzt sich sein Romanheld Karl von Kahn in die Liebe zu einer jungen Schauspielerin.

Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 1981 den »Georg-Büchner-Preis« und 1998 den »Friedenspreis des Deutschen Buchhandels«. Außerdem wurde er mit dem Orden »Pour le Mérite ausgezeichnet und zum »Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres« ernannt.

Anlegestelle in Überlingen

Walser ist ein bodenseeischer Schriftsteller. Immer wieder fand seine Heimat Eingang in sein Werke und viele seiner Helden leben am Bodensee. Fast ist es so, als könne man ihnen dort persönlich bei einem Ausflug begegnen.

Martin Walser lebt mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Nußdorf am Bodensee.


Literatur:

Ein fliehendes Pferd
Ein fliehendes Pferd
von Martin Walser

Das Einhorn
Das Einhorn


Mittwoch, 22. März 2017

Henri Stendhal 175. Todestag


Henri Stendhal

Henri Stendhals Todestag jährt sich zum 175. Mal. Er starb am 23. März 1842 in Paris. Henri Stendhal, eigentlich Marie-Henri Beyle, war ein berühmter französischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.

Henri Stendhal gilt neben Flaubert, Balzac und Zola als einer der großen französischen Erzähler des 19. Jahrhunderts. Er hatte grossen Einfluss auf die Entwicklung des europäischen Romans.

Beyle führte ein recht abenteuerliches Leben, das ihn im Dienste der französischen Armee unter Napoleon rastlos in viele europäische Länder führte. Er wurde durch seinen Aufenthalt in Italien geprägt, wo der als Soldat Napoleons diente.

1799 wurde ihm eine Stelle im Kriegsministerium angeboten und daraufhin trat er in die Dienste der Armee. Im Jahr 1800 folgte er als 17 Jähriger Napoleon auf dessen Italienfeldzug.


Wie Goethe zog es auch Stendhal nach Italien, wo er ein Drittel seines Lebens verbrachte. Italien wurde zum Ort seiner Selbstfindung. Hier entdeckte er seine Leidenschaften.

Es gibt von Goethe den berühmten Ausspruch "Wer mich nicht liebt, der kann mich nicht beurteilen." Lieben konnte man diesen Stendhal eigentlich erst in den letzten 15 Jahren seines Lebens, als er mit dem ernsthaften Schreiben angefangen hat.

Seine Chronik des 19. Jahrhunderts »Rot und Schwarz« (1830) zeichnet ein Sittengemälde Frankreichs zur Zeit der Juli-Revolution. Es erschien nach seiner Abreise, erregte aber wenig Interesse.

In Stendhals Meisterroman von 1830 bringt ein skrupelloser Aufsteiger im Affekt die Geliebte um. Der Autor ließ sich von einem aufsehenerregenden Gerichtsprozess zu dem Roman inspirieren. Die Handlung spielt zur Zeit der französischen Restauration, als liberale und royalistische Kräfte um die Vorherrschaft stritten.

Stendhals letzter Roman »Die Kartause von Parma« ist eine klassische Geschichte von Liebe, Verrat, Intrigen und Politik. Er bildet zugleich Abschluß und Zusammenfasssung seiner italienischen Eindrücke.

Zu einen bekanntesten Werken gehören die Romane »Rot und Schwarz« (1830) und sein bekanntester Roman »Die Kartause von Parma« (1839).

Am 22. März 1842 streckte ein Schlaganfall den Verfasser der Liste auf offener Straße nieder, fünf Stunden später starb Henri Beyle in einem Pariser Hotelbett, neunundfünfzig Jahre alt.

Henri Stendhal wurde am 23. Januar 1783 in Grenoble als Sohn eines Anwalts geboren.

Literatur:

Rot und Schwarz. Chronik aus dem 19. Jahrhundert
Rot und Schwarz
von Henri Stendhal

Die Kartause von Parma. Vollständige Ausgabe
Die Kartause von Parma
von Henri Stendhal


Biografie:

Stendhal
Stendhal
von Johannes Willms



  Henri Stendhal-Werke


Meistererzählungen
Meister-erzählungen
Die Kartause von Parma
Die Kartause
von Parma
Die Kartause von Parma. Vollständige Ausgabe
Die Kartause
von Parma
Rot und Schwarz. Chronik aus dem 19. Jahrhundert
Rot und Schwarz
Rot und Schwarz. Zeitbild von 1830
Rot und Schwarz


Weblink:

Henri Stendhal-Biografie

Dienstag, 14. März 2017

Jurek Becker 20. Todestag

Jurek Becker

Jurek Becker starb am 14. März 1997 in Sieseby, Schleswig-Holstein. Jurek Becker war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und DDR-Dissident.

Jurek Becker verbrachte die ersten Jahre seines Lebens in dem Ghetto seines Geburtsortes. Mit 7 Jahren (1944) wurde er von seinen Eltern getrennt und nach Sachsenhausen in das KZ-Außenlager (Wusterhausen) gebracht. Nachdem der Krieg zu Ende war, fand ihn sein Vater als Überlebender aus Auschwitz wieder. Abgesehen von ihm, seinem Vater und einer Tante, hat kein weiteres Familienmitglied die Kriegszeit überlebt.

1945 zogen Vater und Sohn nach Berlin-Ost und er machte dort im Jahr 1955 sein Abitur. Im Jahr 1957 fing er ein Philosophiestudium gegen den Willen seines Vaters an, denn dieser hoffte, dass sein Sohn einmal Arzt werden würde.

1960 wurde er nach sechs Semestern von der Universität gewiesen. Dies hatte politische Gründe, die aus der Überwachung durch die Stasi seit 1959 resultierten. Anschließend wurde er freier Schriftsteller.


1962 wurde Jurek Becker fest angestellter Drehbuchautor. Nachdem jedoch sein Drehbuch »Jakob der Lügner« 1968 abgelehnt wurde, änderte er es zu seinem ersten Roman um, welcher 1969 erschien.

Er schrieb Texte für das Kabarett »Die Distel« und Filmdrehbücher. Mitte der sechziger Jahre schrieb er das Drehbuch zum Film - eine Shoah-Geschichte. Das Drehbuch wird - trotz fehlender historischer Rolle der sowjetischen Befreier, trotz fehlenden Heroismus überhaut - von den Behörden der DDR genehmigt.

Sein berühmtestes Buch, »Jakob der Lügner«, wurde bisher zweimal verfilmt. Die Verfilmung durch die DEFA war für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert (1974).

Am Schreibtisch kann ich ein kleines bißchen fliegen.

Jurek Becker

Im Jahr 1976 unterzeichnete der politisch engagierte Jurek Becker mit elf weiteren Schriftstellern einen Brief gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, was mit dem Ausschluss aus der SED und aus dem Vorstand des Schriftstellerverbands der DDR bestraft wurde. Der Roman »Der Boxer« erschien.

1977 trat Jurek Becker aus Protest gegen den Ausschluss Reiner Kunzes aus dem Schriftstellerverband aus und zog mit Genehmigung der DDR-Behörden in den Westen, da seine Bücher in der DDR nicht mehr verlegt und Filmprojekte abgelehnt wurden.

Von 1978 bis 1984 erschienen zwei weitere Romane »Schlaflose Tage« (1978) und »Aller Welt Freund« (1982) und eine Sammlung von Erzählungen »Nach der ersten Zukunft« (1980). Jurek Becker war Gastprofessor an Universitäten und hielt mehrere programmatische Vorträge.

Von 1978 bis 1984 erschienen zwei weitere Romane, »Schlaflose Tage« 1978 und »Aller Welt Freund« 1982. 1986 schrieb er das Drehbuch für die erfolgreiche Fernsehserie »Liebling Kreuzberg«, wofür er ein Jahr später mit Gold ausgezeichnet wurde. Sein Roman »Jakob der Lügner« wurde bisher zweimal Verfilmt. 1974 wurde das von der DEFA verfilmte Werk für einen Oscar nominiert.

Jurek Becker war bis 1976 im Vorstand des Schriftstellerverbandes der DDR und bekam unter anderem den Nationalpreis der DDR für Literatur.

Jurek Becker wurde vermutlich am 30. September 1937 in Łódź, Polen als Jerzy Bekker geboren.


Weblink:

Jakob der Lügner
Jakob der Lügner
von Jurek Becker


Blog-Artikel:

Martin Walser 90. Geburtstag

Henri Stendhal 175. Todestag

John Updike 85. Geburtstag