Mittwoch, 5. Januar 2011

Friedrich Dürrenmatt 90. Geburtstag


Friedrich Dürrenmatt

Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen bei Bern als Sohn eines protestantischen Pfarrers geboren. Friedrich Dürrenmatt war ein berühmter schweizer Dramatiker und Erzähler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Dürrenmatt gilt als einer der bedeutendsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Er war ein Dramatiker mit Hang zum absurden Theater.

Dürrenmatt sah die Zukunft des Theaters in der grotesken Komödie. Er bevorzugte die Komödie und Tragikomödie und kritisiert mit Witz, Humor und Ironie das selbstgefällige Spiessbürgertum.

Eigentlich wollte er eine Ausbildung zum Kunstmaler machen, studierte aber dann ab 1941 Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik an der Universität Bern, dazwischen 1942/43 an der Universität Zürich.

1945/46 entstand sein erstes veröffentlichtes Stück, das genialische Jugendstück »Es steht geschrieben«, eine gelungene Adaption des Wiedertäufer-Stoffes, dass 1947 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurde.

Der Richter und sein Henker 1950 schrieb Dürrenmatt seinen ersten Kriminalroman »Der Richter und sein Henker«.

1950 entstand sein Theaterstück »Die Ehe des Herrn Mississippi«, mit dem er seinen ersten grossen Erfolg auf den bundesdeutschen Bühnen verzeichnen konnte.

Weltweiten Erfolg erzielte er mit seiner Komödie »Der Besuch der alten Dame». Sein erfolgreichstes Theaterstück wurde »Die Physiker«, dass er ebenfalls als Komödie bezeichnete.

In den sechziger Jahren stand Dürrenmatt mit seinen Theaterwerken auf dem Höhepunkt seines Öffentlichkeitserfolges.

Dürrenmatt entwickelte eine eigene Dramentheorie, den gemäss den Vorstellungen des Dramatikers soll der Zuschauer nicht weiter die Rolle eines passiven Konsumenten inne haben. Er soll zum eigenständigen Nachdenken angeregt werden.

Dürrenmatt schuf so seinen eigenen Typus der Tragikomödie, einer Mischform aus Tragödie und Komödie, seiner Meinung nach "die einzig mögliche dramatische Form, heute das Tragische auszusagen". Seine bekanntesten Werke sind die Dramen »Die Ehe des Herrn Mississippi« (1952) und »Die Physiker« (1962) und die Tragikkomödie »Der Besuch der alten Dame« (1956).

Friedrich Dürrenmatt schrieb auch erfolgreiche Kriminalromane wie »Das Versprechen«, in dem Kommissar Matthäi den grausamen Mord an der kleinen Gritli Moser aufklären muss.

Für sein Werk, das neben Theaterstücken, Detektiv-Romanen, Erzählungen und Hörspielen auch Essays und Vorträge umfasst, erhielt er viele Auszeichnungen.

Schon in frühen Jahren begann er zu malen und zu zeichnen, eine Neigung, die er sein Leben lang verspüren sollte. Er illustrierte später manches seiner eigenen Werke, verfasste Skizzen, zum Teil ganze Bühnenbilder. Seine Bilder wurden 1976 und 1985 in Neuenburg, 1978 in Zürich ausgestellt.

Friedrich Dürrenmatt starb im Dezember 1990 kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres in Neuenburg.


Weblink:

Friedrich Dürrenmatt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Friedrich Dürrenmatt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Literatur:

Der Richter und sein Henker
Richter und sein Henker
von Friedrich Dürrenmatt

Dienstag, 4. Januar 2011

Max Frisch-Jahr 2011


Max Frisch

Max Frisch wäre im Mai dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Im Max Frisch-Jahr 2011 ist es daher an der Zeit, sich einmal wieder mit dem Schweizer Schriftsteller zu beschäftigen und sich seiner Person anzunähern. Anlässlich des 100. Geburtstages von Max Frisch im Mai 2011 sind bereits zwei neue Biographien veröffentlicht worden.

Neue Biografien und Zeitungsartikel rufen seine literarischen Schwächen – vor allem im Frühwerk – und seinen selbstherrlichen Charakter in Erinnerung.

Ob das den Autor gestört hätte, ist unklar. Einerseits gab er seine Mängel literarischer und beziehungstechnischer Natur selber zu, andererseits war er schon früh um seinen Nachruhm besorgt.

Max Frisch 100.Geburtstag

Die Biografie des „FAZ“-Feuilletonchefs Volker Weidermann heisst kurz, aber vielsagend „Max Frisch. Sein Leben, seine Bücher“ betitelt. Und jene der Freiburger Germanistin und Autorin Ingeborg Gleichauf, die ein Frisch-Zitat als Titel gewählt hat, was poetischer, aber auch vielsagend ist: „Jetzt nicht die Wut verlieren. Max Frisch – eine Biografie“.

Beide Werke sind Versuche, Max Frisch auf die Spur zu kommen. Auf unterschiedliche Art und Weise suchen die beiden Werke nach einer Antwort auf die Frage, wer er war, dieser Max Frisch.


Jetzt nicht die Wut verlieren


Ingeborg Gleichauf verwebt sein Leben zu einer spannenden Erzählung.
In ihrer Biographie rekonstruiert Ingeborg Gleichauf Frischs Stationen in Zürich, Rom und Berlin, seine Auseinandersetzung mit seinen Freunden und seinen Geliebten, mit der Schweiz und der Politik. Klug und anschaulich erzählt sie von dem Mensch und dem Schriftsteller Frisch und zeigt, wie sehr die Schlüsselfragen in Frischs Werk unser heutiges Leben betreffen.
Ingeborg Gleichauf hat den Schweizer neu für sich entdeckt. Sie schaut ins Innere der Person Max Frisch und kommt ihr damit sehr nahe.

Gleichauf erzählt dem Leser die Lebensgeschichte des Schweizers chronologisch und beleuchtet erklärend. Schlaglichtartig treten einzelne Facetten seiner Persönlichkeit hervor: Seine Kindheit wird nur kurz angeschnitten. Er beginnt ein Gemanistikstudium, wechselt jedoch zur Architektur. Aber das Schreiben gewinnt letztendlich doch die Oberhand. Nach seinem Romanerfolg "Stiller" wird es gelebte Berufung.
Und ganz erfassen lässt sich ein Autor ohnehin nie, dessen zentrales Thema die Suche nach der eigenen Identität ist. Volker Weidermann weiß sofort, dass die Frage „Wer war Max Frisch“ in einer Biografie gar nicht zu beantworten ist: „Max Frisch hat eine Vielzahl von Leben gelebt, hat eine Vielzahl von Entwürfen ausprobiert.“

Max Frisch. Sein Leben, seine Bücher

Volker Weidermann hat sich an die Recherche gemacht, Archive durchstöbert, Weggefährten getroffen, Gespräche geführt und vor allem gelesen: die großen Romane, die Theaterstücke, die frühen Texte, die Briefe, die Tagebücher. Und dann geschrieben, voller Zuneigung und doch genau und kritisch, lebendig und anschaulich, so dass sich ein facettenreiches und faszinierendes Bild von Max Frisch ergibt.

Weidermanns gelungenes Buch glänzt vor allem dadurch, weil er den Mensch Frisch in den Mittelpunkt stellt und die Querbezüge zwischen Biographie und Werk konsequent herausarbeitet. Es handelt sich somit um keine Aneinanderreihung von Fakten, keine trockene germanistische Abhandlung, vielmehr wird die Person lebhaft und fassbar gemacht.

Freitag, 24. Dezember 2010

Wo ist das Christkind geblieben?

Frank McCourt

Als der große irische Erzähler Frank McCourt sieben Jahre alt war, erzählte ihm seine Mutter eine kleine Weihnachtsgeschichte aus ihrer Kindheit.

In der Josefskirche, nicht weit vom Haus, in dem die kleine Angela mit ihren drei Geschwistern und den Eltern wohnte, hatte der Pfarrer wie jedes Jahr die Weihanchtskrippe aufgebaut. Und da lag das Christkind splitterfasernackt in der Krippe und streckte seine Ärmchen nach der Mutter, der Jungfrau Maria, aus.

Es sah zwar ganz zufrieden aus, aber die kleine Angela lies sich nichts vormachen, denn sie wußte, was frieren hiess und Hunger hatte sich oft genug. So hatte sie großes Mitleid mit dem Christkind und beschloß, ihm zu helfen.

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

"In einem kleinen Dorf in Norwegen bauten Kinder einst einen großen Schneemann. Er hatte einen dicken, kugeligen Bauch, schwarze Kohlenaugen und seine Nase war die schönste Möhre weit und breit. Die Kinder nannten ihn Fritz. Sie besuchten ihn jeden Tag, sangen, tanzten um ihn herum und waren fröhlich.

Schneemann Fritz aber blieb traurig, denn er hatte ein Herz aus Eis. Aus diesem Grunde konnte er weder lachen noch weinen und das Schlimmste war, er konnte nicht lieben.

Das Christkind wartete zu dieser Zeit bereits auf Weihnachten, denn alle Geschenke waren verpackt und mit einer Schleife versehen. Als alles ganz still wurde und nur die Kirchenglocken läuteten, machte sich das Christkind auf zur Erde, um in der heiligen Nacht die Menschen zu beschenken.

Als alle Geschenke verteilt waren, flog das Christkind auch zum Schneemann Fritz, denn es kannte seinen tiefsten Wunsch.

Es küsste ihn auf die Wange und ein Wunder geschah. Im Bauch des Schneemannes begann es zu glühen und sein Herz fing an zu schlagen. Seine Augen leuchteten glücklich, als er seinen Körper ans Christkind schmiegte und eine Freudenträne glitzerte in seinem schneeweißen Gesicht.

Als das Christkind sah, dass der Schneemann vor lauter Glück nicht bemerkte, dass er bereits schmolz, stupste es Schneemann Fritz zum Abschied mit dem Finger gegen sein Herz, blinzelte ihm zu und flüsterte ihm ins Ohr: »Bis zum nächsten Heiligen Abend. Vergiss mich nicht«. Da schmunzelte der Schneemann. Als die Glocke 12 mal schlug, sauste das Christkind zurück in den Himmel.

Im Dorf dagegen gingen die Lichter aus und die Menschen schliefen zufrieden ein. Schneemann Fritz blieb die ganze Zeit wach. Er fing an die Minuten, die Stunden, die Tage zu zählen.

Denn was er nicht wusste, das Christkind hatte ihm mit seinem Kuss Sehnsucht und Hoffnung geschenkt."
(nach Martina Wiemers)

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Der Christabend





Der Christabend

Karl Ludwig Theodor Lieth (1776-1850)


Mit stillem Schweigen sinket herab die heil'ge Nacht,
gar hell und lieblich blinket des Abendsternes Pracht;
als wollte er mich fragen, wer heut geboren ist:
Ich kann es ihm wohl sagen, es ist der heil'ge Christ.
Der Heil'ge kam von oben und war der Kinder Freund,
ihn will ich liebend loben, daß er's so gut gemeint,
voll Milde und Erbarmen, mit Vaterlieb' und Lust,
trug er sie auf den Armen, drückt er sie an die Brust.
Wohl nicht in Menschenweise wohnt er auf Erden mehr,
nur unsichtbar und leise noch wandelt er umher;
er suchet seine Kleinen und sucht von Haus zu Haus,
und wo sie fromm erscheinen, da geht er ein und aus.
Ich will zur Ruh' mich legen, und betend schlaf' ich ein!
Ich träum' von seinen Segen und möchte bei ihm sein.
Möchte ihm mich dankend neigen, dem lieben, heil'gen Christ,
der in der Weihnacht Schweigen so nah den Kindern ist.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Umberto Eco über Medienpopulismus

Umberto Eco

Der Semiotiker und Philosoph Umberto Eco sprach neulich in der FAZ, ziemlich resigniert, von der Unumgänglichkeit des "Phänomens Berlusconi". Man müsse erkennen, unabhängig von dessen fragwürdiger Facon, dass bald überall das Zukunftsphänomen "Medienpopulismus" herrschen werde.

Eco nahm damit seine Parteilichkeit gegen Berlusconi zurück, nicht weil er sie nicht mehr verträte, sondern um darauf aufmerksam zu machen, dass Berlusconi keine Person, sondern eine Verpackung darstelle. Diese mediale und populistische Form der Präsentation von Politik sei ein untrügliches Zeichen künftiger Politik, das man bald von jeder Seite gebruachen werde.

Von altlinks bis altrechts, von grün bis liberal. Und in der Tat, wir sehen sie dich schon alle am Werk, in dieselbe Richtung marschierend. Gerd Schröder versuchte den Berlusconi zu geben, auf seine Art, mit den Logos von Zigarre, Audi-S-Klasse, Borussia Dortmund und Brionianzügen. Westerwelle versucht es seit langem, als stimmkräftiger Sunnyboy, er ist nur weniger begabt als Gerd und Joschka. Guido wird wohl abstürzen, seine bekennende Art von Homosexualität ist wohl zu defensiv und überzeugt nicht genügend.

Neuerdings probiert es Guttenberg mit dem Medienpopulismus, er scheint Erfolg zu haben damit. Ihm verzeiht man bereits alles. Kurz: Berlusconi ist überall. Er ist ein Dieter Bohlen der europäischen Politik.



Das abenteuerliche Leben des Santa Claus


Hierzulande hat sich längst herumgesprochen, dass in Amerika nicht der Weihnachtsmann den Kindern die Geschenke bringt und nicht das Christkind, und dass diese ihn Santa Claus nennen.

Dieser hat viele eigenartige Gewohnheiten und wenn man über ihn nachdenkt, stellen sich viele Fragen. Aber wer ist dieser Santa Claus eigentlich, wo wohnt er und wie kam er zu seinem Namen? Und warum reist er mit einem Schlitten, den Rentiere durch die Lüfte ziehen und wieso können die überhaupt fliegen?

Der Weihnachtsmann oder Das abenteuerliche Leben des Santa Claus

Lyman Frank Baum, der Schöpfer des Klassikers »Der Zauberers von Oz«, hat sich darüber auch Gedanken gemacht und schon Anfang des letzten Jahrhunderts diese abenteuerliche Märchen erzählt, das die vielen Geschichten und Mythen rund um Weihnachten mit einer eigenen Variante bereichtert.

Dieses Märchenbuch mit seinen gesammelten abenteuerlichen Weihnachtsgechichten ist ein Vorlesespass für die ganze Familie.