Samstag, 14. März 2015

»Erhörte Gebete« von Truman Capote

Truman Capote

Der Roman »Erhörte Gebete« - nach einem Zitat von Teresa von Avila - ist eine Milieu- und Sozialstudie über die Oberschicht der amerikanischen Gesellschaft. Er ist Capotes Abrechnung mit der Welt der Reichen und Schönen und sollte sein Meisterwerk werden. Er wurde sein Untergang. Gleichwohl ist es sein vielleicht konsequentestes Werk, eine schonungslose Untersuchung der internationalen Jetset-Szene.

Er war das Schoßhündchen der High Society, dem Reichen und Mächtigen zu Füßen lagen und ihn hofierten. Mit dem kühlen Blick des Chronisten beschreibt er die Reichen und Mächtigen, die Verrückten und Verruchten, all jene, die ihn jahrelang als ihr Schoßhündchen betrachtet hatten. Als erste Kapitel des Romans im »Esquire« abgedruckt wurden, erkannten sie, dass dieses Schoßhündchen auch zubeißen konnte.


Plötzlich waren ihre intimsten Geheimnisse, von Seitensprüngen bis zum vertuschten Mord, schwarz auf weiß nachzulesen. »Es ist sehr schwierig, Gentleman und Schriftsteller zu sein«, bemerkte einst Somerset Maugham. Truman Capote entschied sich schließlich für Letzteres. Und bescherte der Nachwelt mit diesem letzten Werk ein Stück große Literatur.

»Dieses Buch war die interessanteste Erfahrung meines Lebens, ja sie hat tatsächlich mein Leben verändert und auch meine Einstellung zu fast allem es ist ein großes Werk, und selbst wenn ich scheitere, wird mir etwas gelungen sein.« Truman Capote an Newton Arvin

Dieses Buch ist eine der brillantesten Milieustudien, die man sich vorstellen kann. Pointiert, witzig, zutreffend, böse. Absolut lesenswert, auch wenn das Buch nicht vollendet wurde und leider nur in dieser "unfertigen" Ausgabe vorliegt.

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Erhörte Gebete
Erhörte Gebete
von Truman Capote

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