Mittwoch, 25. September 2013

»Ich bekenne, ich habe gelebt« von Pablo Neruda

Pablo Neruda


Pablo Neruda, einer der größten Dichter des 20. Jahrhunderts und einzigartig als Mensch, Politiker und Humanist, hat mit seinen Memoiren »Ich bekenne, ich habe gelebt« ein grandioses Dokument seines Lebens und seiner Welt hinterlassen. Neruda legt Zeugnis ab von seinem bewegten Leben.

Fast 20 Jahre hat Pablo Neruda an seinen Memoiren gearbeitet. Neruda - ein ebenso engagierter Politiker wie grenzüberschreitender Lyriker - hatte ein sehr bewegtes Leben, über das es sich zu schreiben lohnt: Aufgewachsen ist er in Südamerika, dann kam er während des Bürgerkriegs nach Spanien, er lebte mehrmalig im Exil, reiste viel durch verschiedene Teile Asiens, wurde anschließend chilenischer Präsidentschaftskandidat, erhielt 1971 den Literatur-Nobelpreis.


Ich bekenne, ich habe gelebt



»Ich bekenne, ich habe gelebt«
von Pablo Neruda:




Pablo Neruda - das Pseudonym legte sich Neftal Ricardo Reyes Basualto 1920 in Anlehnung an den fast vergessenen patriotischen Dichter Tschechiens, Jan Neruda, zu - wurde neunundsechzig Jahre alt. Das sind nicht so sehr viele Jahre, aber seine Jahre waren voller Leben. Er lässt den Leser teilnehmen an dem bewegten Auf und Ab seines aufregenden Lebens.

Der 1904 im süchilenischen Ort Parral geborene Dichter und Freiheitskämpfer beschreibt in seinen Memoiren die Phasen seines Lebens: Seinen Jugendjahre im südchilenischen Tucuman, seine Lehrzeit bei der Natur im laurentinischen Regenwald folgen stimmungsvolle Bilder der frühen Vagantenzeit in den großen Städten seines Landes, in Santiago und vor allem in Valparaiso, dessen weltabgewandte Melancholie der reife Dichter noch aus einem Abstand von einem halben Jahrhundert beschwört.

1969 wurde Neruda von der Kommunistischen Partei als Präsidentschaftskandidat nominiert, er verzichtete aber zugunsten des vom Wahlbündnis »Unidad Popular« favorisierten Sozialisten und Freundes Salvador Allende. 1970 gewann Allende die Präsidentschaftswahlen und überredete Neruda, Botschafter in Paris zu werden.

Trotz seiner mittlerweile angegriffenen Gesundheit willigte er ein, musste sich aber schon nach wenigen Monaten einer Operation unterziehen. Noch während seiner Genesung wurde ihm 1971 der Nobelpreis für Literatur für eine Poesie, die mit der Wirkung einer Naturkraft Schicksal und Träume eines Kontinents lebendig macht - verliehen.

Mit zum Teil überwältigender sprachlicher Schönheit ( "Von dem, was ich in diesen Blättern hinterlasse, werden sich - wie in den Baumalleen des Herbstes und wie zur Zeit der Weinernte - die gelben Blätter lösen, die sterben werden, und die Trauben, die auferstehen werden im heiligen Wein") führt der große Chilene durch sein Leben.

Nerudas Leben ist gleichermaßen von Erfolgen und Rückschlägen geprägt, er bemüht sich nicht, zu mystifizieren und legt mit symphatischer Bescheidenheit ein - leider unvollständiges - Bekenntnis ab.

Literatur:

Ich bekenne, ich habe gelebt
Ich bekenne, ich habe gelebt
von Pablo Neruda

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