»Aufzeichnungen eines Jägers« ist der Titel einer Sammlung von Erzählungen des russischen Schriftstellers Iwan Turgenew. Die Novellensammlung erschien 1852 in Buchform und verhalf dem Autor als Erzähler zu weltweiter Berühmtheit.
Die Aufzeichnungen sind ein Sittenbild Russlands zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Landleben, wie es sich dem umherstreifenden Jäger darbietet, ist alles andere als eine beschauliche Idylle. Auf dem Land herrschen Leibeigenschaft, Elend, Unmenschlichkeit und Gewalt, die von Turgenjew schonungslos als Resultat der herrschenden Verhältnisse angeprangert und entlarvt werden.
Die Titelfigur ist ein auf der Jagd herumstreifender adeliger Gutsbesitzer. Aus der Sicht dieses fiktiven Ich-Erzählers schildert Turgenjew das russische Land- und Provinzleben. Er verbindet dabei lyrische Naturschilderungen mit der realistischen Darstellung des russischen Landadels und der leibeigenen Bauern. Obwohl vom Standpunkt eines neutralen Beobachters geschrieben, sind die Erzählungen eine Anklage gegen die Leibeigenschaft, gegen die Unterdrückung der Bauern und die Ausbeutung durch Gutsbesitzer und eigennützige Verwalter.
Mit der meisterhaften Novellensammlung von 1852 trat Turgenew die Erbschaft der Puschkinschen Erzählkunst an. Die "Aufzeichnungen" begründeten seinen Ruf als Erzähler von europäischem Format. Die sanfte Ironie, die die Erzählhaltung wie in einem scheinbar absichtslosen Erlebnisbericht prägt, erhöht die Drastik des Geschilderten ungemein wirkungsvoll.
Weblink:
Iwan Turgenew-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de
Blog-Artikel:
»Väter und Söhne« von Iwan Turgenew
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