Sonntag, 15. Mai 2011

Max Frisch 100. Geburtstag

Max Frisch


Am 15. Mai 2011 wäre Max Frisch 100 Jahre alt geworden. Max Frisch wurde vor 100 Jahren am 15. Mai 1911 in Zürich als Sohn eines Architekten geboren. Max Frisch war ein berühmter schweizer Schriftsteller, Dramatiker, Essayist und Architekt des 20. Jahrhunderts. Max Frisch zählt neben Friedrich Dürrenmatt nicht nur zu den bekanntesten modernen Schriftstellern seines Heimatlandes, sondern gehört seit den 1940er Jahren auch zu den bedeutendsten Vertretern der deutschsprachigen Literatur.

Frisch war ein großer Erzähler, der es verstanden hat, aus seinem Leben Literatur zu machen: es war ein Leben auf der Suche nach sich selbst und seine Bücher waren seine Begleiter.

Nachdem 1932 der Vater gestorben war und die finanziellen Mittel knapp wurden, verdiente er sich ein Auskommen als Journalist für die «NZZ» und machte auch eine ausgedehnte Auslandsreise, die er sich unter anderem mit Artikeln über die Eishockey-WM in Prag finanzierte.

Erste Prosaarbeiten – etwa der Roman «Jürg Reinhart» – entstanden, die er später als «epigonal» und «jugendlich» bezeichnete. 1936 entschied er sich für eine bürgerliche Existenz. Mit der finanziellen Unterstützung seines Freunds Werner Coninx studierte er Architektur.


Will man Max Frisch Leben begegnen, dann braucht man nur seine Werke zur Hand zu nehmen, sie sind sein Literatur gewordenes Leben. Seien Bücher handeln von der Suche nach der eigenen Identität in der modernen Zeit aus beweisbarer Wissenschafts- und Faktengläubigkeit. Max Frisch hat immer unterschiedliche Identitäten angenommen, um erzählen zu können.

Dann entdeckt man den jungen Frisch als »Homo faber« mit seinen Ländern und Geliebten, dann weiss man um Geiser, der stellvertretend im Holozän erscheint und seine Erinnerungen schrieb, man weiß um Frisch selbst, der nicht er selbst war, wie auch »Stiller« eben nicht Stiller sein wollte, aber immer auf dem Weg zum Ich. Man begegnet ihm mehr oder weniger privat in »Montauk«, weiß dann um seine "Brook-lynn" auf der Insel und erkennt sein Streben nach sich selbst im wohl geheimnisvollsten Roman, der die "Antwort aus der Stille" gab.


Frisch, überzeugt davon, daß die Sprache die Wirklichkeit nicht abbilden könne, erhielt zahlreiche bedeutende Preise, darunter 1958 den Georg-Büchner-Preis und 1976 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. "Stiller" erreichte als erstes Buch des Suhrkamp-Verlages eine Millionenauflage. Die Werke Frischs wurden vielfach übersetzt, am häufigsten "Homo Faber" in 25 Sprachen.

Außer dem Nobelpreis hat Max Frisch praktisch alle bedeutenden Auszeichnungen erhalten, darunter 1958 den Büchnerpreis, 1976 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1973 den Grossen Schillerpreis.

In einem seiner letzten Romane »Der Mensch erscheint im Holozän« hat Max Frisch die deutschsprachige Literatur in der Gestalt des Geiser um einen Sonderling bereichert. Dieser Geiser verfällt wie seine Welt zerfällt, wie das Gewohnte und Gewusste ihm selbst zum Sonderbaren und Unnachdenklichen wird. Und fragt sich, ob es Dasein ohne Vergangenheit, Gott ohne Gedächtnis und Erinnerung überhaupt geben kann. - Max Frisch hat immer wieder versucht, auf elementare Fragen des Lebens Antworten zu geben, unter mit der Einsicht, ein unvollendeter Mensch zu sein.


Max Frisch 100.Geburtstag

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Weblinks:

Schweizer Weltautor - Zum 100. Geburtstag von Max Frisch


100. Geburtstag von Max Frisch - www.blick.ch

Max Frisch zum 100. Geburtstag: Kein stiller Eidgenosse - www.stern.der

100. Geburtstag: Max Frisch, der streitbare Moralist

Max Frisch – 100. Geburtstag am 15. Mai - Reclam Verlag - www.reclam.de


Blog-Artikel:

Max Frisch auf der Suche nach der Identität des Menschen



Homo faber - Ein Roman über die Realitätsferne eines Weltbildes

Max Frisch-Werke

Samstag, 14. Mai 2011

Max Frischs Stiller - ein Mann der gescheiterten Identität

Max Frisch

"Ich bin nicht Stiller" - mit diesen Worten beginnt der 1954 erschienene Roman "Stiller". Dieser Roman, in dem Max Frisch mit verschiedenen Identitäts- und Lebensentwürfen experimentierte, bedeutete für Frisch den Durchbruch als Schriftsteller.


Stiller


Es ist Max Frischs erster bedeutender Roman, der von der Möglichkeit handelt, ein anderer zu sein. Der Roman erzählt die Geschichte von einem Individuum im identitären Widerstreit, von der Verweigerung des Ichs und einer gescheiterten Identität. Er besticht durch ein geschicktes Hantieren mit Lebensentwürfen.

Ein Amerikaner namens Jim Larkin White wird an der Schweizer Grenze aus dem Zug geholt. Man hält ihn für den seit sechs Jahren verschollenen Bildhauer Anatol Ludwig Stiller. Außerdem wird er beschuldigt, in eine Agentenaffäre verwickelt zu sein.

Der Festgenommene bestreitet das vehement, doch alle Indizien sprechen gegen ihn. Selbst frühere Freunde und auch seine Ehefrau bestätigen den polizeilichen Verdacht. White beharrt jedoch weiterhin auf seiner Aussagen: "Ich bin nicht Stiller". Nun soll White alias Stiller im Gefängnis schriftliche Aufzeichnungen machen über seine letzten sechs Lebensjahre.

In den tagebuchartigen Notizen von White (Stiller) erfährt der Leser allmählich die Wahrheit. Stiller war ein Versager, als Ehemann und als Künstler. In der Hoffnung, ein neues Leben beginnen zu können, hatte er vor sechs Jahren alle Brücken hinter sich abgebrochen und war nach Amerika geflohen.

Als White ergreift er die Möglichkeit, ein anderer zu sein. Doch nun bei seiner Rückkehr erdrücken ihn nicht nur die Beweise, auch seine Hoffnungen erweisen sich als reine Illusionen. Obwohl er innerlich ein Gewandelter ist, muss er seine frühere Identität akzeptieren. Aber erst nach einem weiteren gescheiterten Versuch mit seiner Frau, ist Stiller bereit, sich selbst anzunehmen. Fortan lebt er ein einsames Leben.

Ein treffendes Bonmot Herman Hesses ziert den Buchrücken dieses Werkes. Hesse meint, dass man diesen Stiller nicht wieder vergesse. Das stimmt und macht die große Stärke dieses Romans aus. Ähnlich wie auch in Homo Faber handelt diese von Frisch erzählte Geschichte von einem Individuum im identitären Widerstreit. "Ich bin nicht Stiller!", vermerkt der Hauptcharakter dieses Romans gleich zu Beginn: und der Leser fragt sich: Ist er Stiller?

Die erzählte Geschichte ist tragisch, anrührend, verliert aber gegen Ende ein wenig an Fahrt, was auch mit der zeitnahen Auflösung zu tun hat. Die Verflechtungen der agierenden Charakter, die peu-a-peu zur Sprache kommen, zeugen von der Glaubwürdigkeit des erzählten Stoffes und unterstreichen die Tragik "Stillers".

Frisch, überzeugt davon, dass Sprache die Wirklichkeit nicht abbilden könne, erhielt zahlreiche bedeutende Preise, darunter 1958 den Georg-Büchner-Preis und 1976 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. "Stiller" erreichte als erstes Buch des Suhrkamp-Verlages eine Millionenauflage. Die Werke Frischs wurden vielfach übersetzt, am häufigsten "Homo Faber" in 25 Sprachen.


Max Frisch-Weblinks

Max Frisch zum 100. Geburtstag

Max Frisch auf der Suche nach der Identität des Menschen

Homo faber - Ein Roman über die Realitätsferne eines Weltbildes

Max Frisch-Werke

Freitag, 13. Mai 2011

Max Frisch auf der Suche nach der Identität des Menschen

Max Frisch

Max Frisch stellte wie kein anderer Autor ehrlich und hintergründig die Frage nach der Identität des Menschen des 20. Jahrhunderts. Im Gesamtwerk von Max Frisch wird die Problematik der Entwicklung des Menschen zu einem mit sich selbst identischen Ich und der Selbstfindung thematisiert.

Der Einzelne und sein brüchiges Verhältnis zu sich selbst und zum Anderen, zur Gesellschaft und das verwirrende Beziehungsgeflecht in einer immer unverständlicheren Welt sind leitmotivische Themen, die immer wieder in seinem Werk auftauchen. Max Frisch begab sich als Autor in seinen Romanen häufig auf die Suche nach der Identität des Menschen. Seine literarische Identitätssuche ist dabei stets auch die Suche nach der eigenen Identität seiner Person.

Auf der Suche nach der eigenen Identität zu sein, bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich selbst in Identitäten und Rollen zu imaginieren. Diesen Satz hat Max Frscih wohl verinnerlicht, denn er ist zu einem Leitsatz für die Interpretation seines Werkes.

Stiller


Frisch wollte nicht Frisch sein und Stiller wollte nicht Stiller sein. Sein Roman »Stiller«, der mit der Einleitung »Ich bin nicht Stiller!« beginnt, wird getragen vom Wunsch der Hauptperson, ein anderer zu sein. Im Kern geht es um die Selbstfindung des Bildhauers Anatol Stiller, dem zur Last gelegt wird, ein Spion zu sein und der vergeblich versucht, ein anderer sein und eine andere Identität anzunehmen.

Es wird ein Rückblick auf Stillers Leben geworfen, bei dem viele Situationen des Versagens, Zweifelns und persönlichen Misslingens stattgefunden haben, so dass sich für den Leser die Frage stellt, warum dieser Stiller wohl seine eigene Identität verleugnet.

Nur an einer einzige Stelle merkt auch der Leser eindeutig, dass es sich wirklich um den eben Genannten handelt. Im Vordergrund des Werkes steht die ständige Menschheitsfrage nach dem wahren Ich, der Indentifikation mit dem, was man im Leben tut und getan hat, und inwiefern man mit seiner Rolle abschließen will, sofern vieles daneben lief.


Donnerstag, 12. Mai 2011

"Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams

Per Anhalter durch die Galaxis
Per Anhalter durch die Galaxis


Douglas Adams erlangte mit der weltweit einzigen Trilogie in fünf Bänden »Per Anhalter durch die Galaxis« einen regelrechten Kultstatus - und zwar nicht nur unter Science Fiction-Fans. Mit seinem »Anhalter« nimmt Douglas Adams die gesamte Science Fiction in seiner tragik-komischen Parodie wunderbar auf den Arm, und wirft gleichzeitig unsere gesamte Weltanschauung mal eben über den Haufen.

Der Sci-Fi-Roman beginnt mit Arthur Dent's Drama, als sein Haus niedergerissen wird, um Platz für eine Umgehungsstraße zu schaffen. Doch das alles relativiert sich, als Minuten später die ganze Erde gesprengt wird, um gleichsam Platz zu schaffen - für eine Hyperraum-Umgehungsstraße im Weltall.

Per Anhalter durch die Galaxis

Als einziger Mensch wird Arthur gerettet und geht unfreiwillig auf eine große Reise als Anhalter in der Galaxis. Er lernt die Absurditäten der Galaxy-Verwaltung und aller möglichen Außerirdischen kennen, die letztlich genauso widersprüchlich und willkürlich sind wie jede Beamten-Bürokratie auf der Erde.

Hinter dem vordergründigen urkomischen Weltraum-Witz des Buches steht damit eine große Portion Zynismus. Schön ist beispielsweise der angeblich Antrag zur Sprengung der Erde, der lange genug im Büro auf Alpha Centauri ausgelegen hat. Pech für die Menschen - ob sie's wussten oder nicht - die Einspruchsfrist ist abgelaufen. Auch der Präsident der Galaxy, dessen Hauptzweckt dazu dient, von der wahren Macht abzulenken, passt in das Schema.

Douglas Adams Roman ist ein heiterer Generalangriff auf das Science Fiction-Genre, denn er nimmt dieses mit seiner tragik-komischen Parodie wunderbar auf den Arm. Der heiter-grotetske Weltraumroman ist ein Glück für den Leser. Dieses Comic-Buch ist längst Kult geworden.

Weblinks:

Per Anhalter durch die Galaxis
Per Anhalter durch die Galaxis
von Douglas Adams

"Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams - Leselust.de-Rezension

Mittwoch, 11. Mai 2011

Douglas Adams 10. Todestag

Douglas Adams

Douglas Adams starb vor 10 Jahren am 11. Mai 2001 49-jährig überraschend an einem Herzinfarkt im kalifornischen Santa Barbara. Douglas Adams war einer der erfolgreichsten englischen Autoren und als Kultautor des Science-Fiction.

Per Anhalter durch die Galaxis

Er wurde vor allem mit der satirischen Science-Fiction-Romanreihe »Per Anhalter durch die Galaxis« (»The Hitchhiker's Guide to the Galaxy«) bekannt. Mit der weltweit einzigen Trilogie in fünf Bänden erlangte er einen regelrechten Kultstatus - und zwar nicht nur unter SF-Fans. Sein Hauptdarsteller Arthur Dent - ein Engländer am Rande des Nervenzusammenbruchs - befindet sich plötzlich auf einer unglaublichen Odyssee im Weltall. Mit einer gelungenen Kombination aus Science-fiction und Klamauk schien der Autor den Zeitgeschmack voll getroffen zu haben.

Aus dieser erfolgreichen Romanreihe schuf Douglas Adams dann die verschiedensten Adaptionen seines Erfolgs-Comics in ganz unterschiedlichen Genres: Radiosendungen, Romane, eine TV-Serie, Computerspiele, Theaterstücke, Comicbücher und Badetücher. Dazu schrieb er die Dirk-Gently-Romane und diverse Sachbücher.

Weltweit hielt der britische Science-Fiction-Schriftsteller Vorträge und war aktives Mitglied des »Dian Fossey Gorilla Fund« und von »Save the Rhino International«.

Auch das Londoner Theater zeigte eine erfolgreiche Bühneninterpretation der mit typisch englischem Humor gespickten Science-Fiction-Story.

Andere erfolgreiche Werke des Kultautors sind »Der elektrische Mönch« (1987) und »Die Letzten ihrer Art« (1990).

Nach seinem Tod kam 2005 endlich die Kino-Version von »Per Anhalter durch die Galaxis« auf die Leinwand.


Weblinks

www.douglasadams.com - offizielle Douglas-Adams-Seite

www.panix.com/~wlinden/adams.html - Douglas Adams-Fanpage mit vielen Links (Englisch)

Per Anhalter durch die Galaxis
Per Anhalter durch die Galaxis
von Douglas Adams




Montag, 9. Mai 2011

Gottfried Benn Genie und Barbar - Biografie von Gunnar Decker

Am 2. Mai 1886 wurde der Dichter Gottfried Benn geboren. Der Reporter sowie Theater- und Filmkritiker Gunnar Decker nahm allerdings Benns 50. Todestag zum Anlass, das Wissen um das Leben und Werk des Autors tiefgründig zu aktualisieren und auf neuesten Stand zu bringen.

Gottfried Benn, Pastorensohn und Arzt, gilt trotz seines ambivalenten Werkes als einer der bedeutendsten deutschen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Er gilt als bedeutender lyrischer Expressionist und Dichter der Moderne zwischen Nihilismus und Neuer Sachlichkeit. Er hat die Ästethik der Moderne geprägt. Mit dem
Arzt und Pathologen Benn hielt das Pathologische Einzug in die Lyrik.

Gottfried Benn ist noch heute vielen ein Rätsel. Gunnar Decker unternimmt den Versuch, das Rätsel von Gottfried Benn in seiner Biografie zu entschlüseln. Der Autor hat in seinem Werk ausführlich das Leben Benns recherchiert und die viele Facetten des Dichters sowie die Zeithintergründe seines Werkes untersucht, ohne jedoch den vollständigen Schlüssel für das Werk des Dichters zu liefern.

Gottfried Benn. Genie und Barbar
In neun Kapiteln wird der Lebenslauf ausführlich geschildert, hier werden u. a. auch die Einflüsse auf sein Werk deutlich. Von der Kindheit über Studium, Expressionismus, die Rönne-Zeit, seine Tätigkeit als Arzt, Ortswechsel, politische Ansichten, die Zeit der statischen Gedichte bis hin zu den fünfziger Jahren wird Benns Leben und Werk auf 498 Seiten beschrieben.

Das wirklich Erstaunliche an dieser Biographie ist, mit welcher Intensität sich der Autor mit dem Leben Benns beschäftigt hat. Nicht nur sein Schreiben und seine Gedanken nimmt er unter die Lupe, sondern er rundet all das mosaikartig hinter den Zeithintergründen zu einem Gesamtbild zusammen.
Ein sehr lesens- und empfehlenswertes Buch für an Lyrik interessierte Leser.

Freitag, 6. Mai 2011

Gottfried Benn-Werke

  1. "Das Jahrhundertwerk. Sämtliche Gedichte / Künstlerische Prosa: 2 Bde." von Gottfried Benn. Gottfried Benn Das Jahrhundertwerk. Sämtliche Gedichte / Künstlerische Prosa: 2 Bde.
    Gottfried Benn gilt als Dichter der Moderne zwischen Nihilismus und Neuer Sachlichkeit sowie als unpolitischer Ästhet.
    "Das Jahrhundertwerk. Sämtliche Gedichte / Künstlerische Prosa: 2 Bde."
    enthält Sämtliche Gedichte und die ganze künstlerische Prosa in 2 Bänden.
    Mit seiner Lyrik und Prosa hat Gottfried Benn hat ala Genie und Barbar wie kein anderer die literarische Moderne geprägt. In dieser Ausgabe ist nun sein Gesamtwerk in 2 Bänden zusammengefasst.

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  2. "Gedichte" von Gottfried Benn. Gottfried Benn Gedichte
    Der Lyriker Gottfried Benn (1886-1956) wird als moderner Klassiker der Dichtung eingestuft. Sein Werk gehört durch seine Sprachkraft und seine theoretischen Reflexionen zur literarischen Avantgarde seiner Zeit.
    Man findet eine wunderbare Vielfalt bei Benn, eine Klarheit in der Sprache, die gleichzeitig Phantasie gebiert. Wer Gedichte und Sprache mag, ist auch ein (zukünftiger) Liebhaber Benn'scher Lyrik.
    Sein Gedicht »Morgue« ist bekannt und braucht einiges nachdenkliches Schlucken aber bis hin zu den schönen Gedichten ist Sprache in ihrer feinsten Art verwendet.
    Die Ausgabe an sich, ist von einer eher klassischen Schönheit: rot mit blauem Namensschriftzug - macht sich also auch gut als Hingucker im Regal. Die Gedichte lassen sich nach den Titeln und ersten Zeilen oder nach dem Erscheinungsjahr im Anhang finden - was natürlich praktisch ist. Die Einteilung im Buch folgt den folgenden Überschriften: 1. Gesammelte Gedichte 1956 (aus einer früheren Veröffentlichung), 2. Gedichte, die zu Lebzeiten veröffentlicht wurden, jedoch nicht in der Sammlung von 1956 zu finden sind, 3. Gedichte aus dem Nachlass und 4. Poetische Fragmente.

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  3. "Gesammelte Prosa (1928)" von Gottfried Benn. Gottfried Benn Gesammelte Prosa
    Gottfrieds Benn's vielfältiges Prosawerk zusammengefasst in einem Band.
    Dieser Band "Gesammelte Prosa", der 1928 erschien, enthält im ersten Teil den gesamten Komplex der "Rönne-Novellen", die sich sonst nirgendwo vollständig in einem Band vereinigt finden. Der zweite Teil, "essayistische Prosa", enthält Reden, Buchbesprechungen, Benns berühmte Abrechnung über seine Einkünfte aus literarischen Publikationen und den Essay "Epilog und lyrisches Ich".
    "Gesammelte Prosa: unter diesem anspruchslosen Titel ist ein Buch erschienen, das allen Anspruch darauf hat, zu den wesentlichsten Erscheinungen nicht nur der deutschen, sondern der europäischen Literatur zu zählen. Denn es sagt die Vision des schöpferischen Geistes in einer unverwechselbar einmaligen Form aus." (Hermann Kasack)

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  4. "Prosa und Autobiografie. In der Fassung der Erstdrucke" von Gottfried Benn. Gottfried Benn Prosa und Autobiografie
    Der Band "Prosa und Autobiografie" beinhaltet seine Prosawerke in der Fassung der (autobiografischen) Erstdrucke.
    Mit seiner Lyrik und Prosa hat Gottfried Benn wie kein anderer die literarische Moderne geprägt. Der Sound seiner Gedichte hat ganze Generationen beeinflusst. Vor allem aber ist Benn bis heute das große Vorbild für eine Literatur, die von der griechischen Mythologie bis hin zur Sprache der Naturwissenschaften die unterschiedlichsten Vokabulare in Poesie zu verwandeln versucht.

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  5. "Gottfried Benn. Genie und Barbar. Biographie" von Gunnar Decker. Gottfried Benn. Genie und Barbar. Biographie
    Dieses Buch ist eine ausführliche Biographie über Gottfried Benn, sachlich und dennoch sehr unterhaltsam geschrieben und mit vielen, vielen Informationen.
    Es ist allerdings eine aufwendige Unternehmung, denn Benn hält sich mit biografischen Selbstauskünften auffällig zurück: >Nein, er lässt sich nicht gern in die Karten gucken. Nicht für sein Leben, sondern für seine Texte solle man sich interessieren. Das Leben ist für Benn nur ein vorläufiger Entwurf, ein Rohmaterial, das seinen Ausdruck noch sucht.<In neun Kapiteln wird der Lebenslauf ausführlich geschildert, hier wird u. a. auch die Einflüsse auf sein Werk deutlich. Von der Kindheit über Studium, Expressionismus, die Rönne-Zeit, seine Tätigkeit als Arzt, Ortswechsel, politische Ansichten, die Zeit der statischen Gedichte bis letztlich zu den fünfziger Jahren wird Benns Leben und Werk auf 498 Seiten beschrieben. Illustriert wird das Ganze durch 21 gute Fotos.
    Um so wohltuender wirkt es daher, wenn Decker differenziert Leben und Werk auf Basis einer offenbar sehr umfassenden Recherche genauestens analysiert. Benns Leistungen, seine politischen Irrtümer und moralischen Kurzsichtigkeiten (z.B. im Umgang mit den deutschen Emigranten) kommen hier allesamt zur Sprache.
    Trotz aller Akribie und Ausführlichkeit entsteht so ganz allmählich ein erfreulich unakademisches, lebendiges Bild des Menschen und Dichters Gottfried Benn. Ein Bild, das einen sehr modernen Typus zeigt - den Großstadtneurotiker: Einer, der sich auflehnt gegen die preußisch-egalitäre Erziehung des patriarchalisch-pietistischen Vaters.
    Eines macht Gunnar Decker aber auch deutlich: Eine Biografie Gottfried Benns kann niemals einen vollständigen Schlüssel liefern für das Werk des Dichters. Der Autor ist immer nur eine Teilschicht der gesamten Persönlichkeit. Das Werk bewahrt sich so jene hintergründige Vieldeutigkeit, die das Kennzeichen des wirklichen Genies ist.

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  6. "Gottfried Benn: Leben - niederer Wahn."
    Eine Biographie von Fritz J. Raddatz.
    Gottfried Benn: Leben - niederer Wahn
    Wer Gottfried Benn bereits kennt, für den ist dieses Buch interessant zu lesen. Wer ihn nicht kennt, für den gilt Vorsicht: Die Lektüre dieses Buches setzt viel voraus. Dieses eloquente Werk ist Nichts für Einsteiger, sondern für Benn-Kenner. Als erster Zugang zum Autor Benn taugt das Raddatzsche Werk nicht. Da sind Sie mit Benns Gedichten in der Fassung der Erstdrucke (preiswert als Fischer-Taschenbuch) besser bedient.
    Wer Benn näher kennenlernen möchte, sollte dieses Buch erst einaml zur Seite legen, denn es ist für Einsteiger - die sich über den Dichter Gottfried Benn informieren möchten - nicht geeignet; zu viel setzt Raddatz an biographischen und geschichtlichen Wissen voraus. Wer ungern mit Fremdworten operiert ist auch hier nicht an die "richtige Lektüre" geraten. Das Buch selbst: interessant und informativ. Für Benn-Kenner geeignet und durchaus ein Lesevergnügen.

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