Montag, 15. Juli 2024

Anton Tschechow 120. Todestag

Anton Tschechow

Der russische Schriftsteller Anton Tschechow starb vor 120 Jahren am 15. Juli 1904 in Badenweiler im Schwarzwald. Anton Tschechow war ein russischer Schriftsteller, Novellist und Dramatiker. Er entstammte einer kleinbürgerlichen südrussischen Familie und war Arzt von Beruf, betrieb Medizin jedoch fast ausschließlich ehrenamtlich.


Gleichzeitig schrieb und publizierte er zwischen 1880 und 1903 insgesamt über 600 literarische Werke. Tschechow veröffentlichte bereits während seines Medizinstudiums Kurzgeschichten unter einem Pseudonym. Bekannt geworden ist Tschechow vor allem als Dramatiker durch seine Theaterstücke wie »Die Möwe«, »Der Kirschgarten« oder »Drei Schwestern«.

Mit der für ihn typischen, wertneutralen und zurückhaltenden Art, Aspekte aus dem Leben und der Denkweise der Menschen in der russischen Provinz darzustellen, gilt Tschechow als einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur.


Tschechow schrieb zeitlose Stücke über die russische Gesellschaft, das Leben und die Menschen in der Provinz, die ihn nicht nur zu einem berühmten Schriftsteller, sondern auch zu einem der berühmtesten und bis heute meistgespielten Autoren der Theatergeschichte gemacht haben. Seine zeitlosen Werke sind ein Spiegel der Gesellschaft.

In seinem Roman "Der Kirschgarten" steht der bizarre Streit unter den Familienmitgliedern um den Erhalt des Kirschgartens für das Festhalten an der alten Ordnung.

Der russische Schriftsteller Anton Tschechow wurde mit seinen Stücken zu einem der berühmtesten und bis heute meistgespielten Autoren der Theatergeschichte. Als Bühnenautor feiert Tschechow mit seinen Theaterstücken bis heute große Erfolge auf dne Theaterbühnen dieser Welt.

Anton Tschechow wurde 1860 in Taganrog (Südrußland) geboren.

Literatur:

Der Kirschgarten
Der Kirschgarten
von Anton Tschechow

Der Kirschgarten
Der Kirschgarten
von Anton Tschechow

»Die Liebe fing mich ein mit ihren Netzen« von Clemens Brentano


Fischerboot an dem See

Die Liebe fing mich ein mit ihren Netzen,
Und Hoffnung bietet mir die Freiheit an;
Ich binde mich den heiligen Gesetzen,
Und alle Pflicht erscheint ein leerer Wahn.
Es stürzen bald des alten Glaubens Götzen,
Zieht die Natur mich so mit Liebe an.
O süßer Tod, in Liebe neu geboren,
Bin ich der Welt, doch sie mir nicht verloren.

»Die Liebe fing mich ein mit ihren Netzen« von Clemens Brentano



Literatur:

»Clemens Brentano: Gedichte«

Clemens Brentano: Gedichte

Sonntag, 14. Juli 2024

»An den Bruder« von Friedrich Hölderlin



"Meine Liebe ist das Menschengeschlecht, freilich nicht das verdorbne,
knechtische, träge und (mehr und mehr und mehr), wie wir es nur zu oft
finden auch in der eingeschränktesten Erfahrung!
Aber ich liebe die große schöne Anlage auch im verdorbenen Menschen.
Ich liebe das Geschlecht der ... kommenden Jahrhunderte.
Denn dies ist meine seligste Hoffnung, der Glaube, der mich stark erhält
und tätig, unsere Enkel werden besser sein als wir, die Freiheit
muß einmal kommen und die Tugend wird besser gedeihen in der Freiheit
heiligem erwärmenden Lichte, als unter der eiskalten Zone des Despotismus.
Dies ist das Ziel meiner Wünsche und meiner Tätigkeit -
dies, daß in unserm Zeitalter die Keime wecke, die in einem künftigen reifen werden."

»An den Bruder« von Friedrich Hölderlin, 1793

Freitag, 12. Juli 2024

Pablo Neruda 120. Geburtstag

Pablo Neruda


Pablo Neruda wurde vor 120 Jahren am 12. Juli 1904 in Parral, einer Stadt in der Mitte Chiles in der Región del Maule, geboren. Pablo Neruda - eigentlich Neftal Ricardo Reyes Basoalto - war ein chilenischer Dichter und Schriftsteller, der sich auch politisch engagierte und sich vor allem gegen den Faschismus in seinem Heimatland und in Spanien einsetzte. 1971 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Neruda war ein Weltbürger, der in seinem Heimatland wegen seiner politischen Haltung und seiner künstlerischen Kraft gleichermaßen als "El Poeta" verehrt wird. Das Pseudonym Pablo Neruda legte sich Neftal Ricardo Reyes Basualto 1920 in Anlehnung an den fast vergessenen patriotischen Dichter Tschechiens, Jan Neruda, zu.

Pablo Neruda wollte nicht nur die Dichtung seiner Heimat erneuern, er war auch das Sprachrohr des einfachen Volkes im Kampf gegen den Faschismus. Der junge Neruda war einer der literarischen Vorkämpfer eines antikolonialen Freiheitskampfes Lateinamerikas. Seine Poesie ist auch heute noch Ausdruck eines humanen Sozialismus.

Nerudas Lebensweg steht beispielhaft für den vieler Intellektueller seiner Zeit. Sein Leben war geprägt von der Suche nach dem richtigen Weg zu Wahrheit und Gerechtigkeit, er verirrte sich in Abwege und Widersprüche und war dennoch konsequent im Einsatz für die Schwachen und Unterdrückten.

brennender Präsidentenpalast in Santiago de Chile

Am 23. September 1973 erlag Neruda einem Krebsleiden, zwölf Tage nach dem Putsch in Chile unter Führung von Augusto Pinochet und dem gewaltsamen Sturz von Salvador Allende. Die genaue Todesursache ist bis heute umstritten.

Empfohlenes Buch von Pablo Neruda:







Weblinks:

Pablo Neruda auf dem Portal www.el-poeta.de/

  Pablo Neruda - Wikipedia.org

Sonntag, 7. Juli 2024

Lion Feuchtwanger 140. Geburtstag

Lion Feuchtwanger

Lion Feuchtwanger wurde vor 140 Jahren am 7. Juli 1884 in München als Sohn eines jüdischen Fabrikanten geboren. Feuchtwanger war ein deutscher Schriftsteller, war Romancier und Weltbürger und einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Romane erreichten Millionenauflagen und sind in über 20 Sprachen erschienen.

Jud Süß

Schon früh unternahm Lion Feuchtwanger erste Versuche als freier Schriftsteller, welche dem angehenden Literaten bereits als Schüler einen Preis einbrachten. 1919 lernte der Autor den jungen Bertolt Brecht kennen und arbeitete fortan eng mit ihm zusammen.

1923 erschien sein Roman "Die häßliche Herzogin Margarete Maultasch". "Jud Süß" (1925) machte ihn international bekannt. Das Werk wurde in einer verfälschten Version im Dritten Reich verfilmt.

1933 wurde der linke jüdische Intellektuelle ausgebürgert und seine Bücher von den "arischen" Nazis verbrannt. Er ließ sich in Sanary-sur-Mer (Südfrankreich) nieder. Dort entstand die "Wartesaal"-Trilogie" (1930-1940). 1941 zog er nach Los Angeles.

Seine Romane "Die Brüder Lautensack" (1944), "Die Jüdin von Toledo" (1955) und "Goya oder Der arge Weg der Erkenntnis" (1951) wurden zu zu großen Erfolgen. Lion Feuchtwanger gehörte zu den meistgelesenen Autoren seiner Zeit.

Eine Konstante seines Werkes war die immer neue Auseinandersetzung mit dem Judentum, so z.B. in seiner "Josephus"-Romatrilogie, die das Leben des spätantiken judäischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus behandelt. Aus seinem grundsätzlichen Bekenntnis zu Sozialismus und Kommunismus machte Feuchtwanger nie einen Hehl, wenn dem Romancier dabei auch Fehleinschätzungen unterliefen, wie z.B. seine positive Schilderung der stalinistischen Säuberungen 1937. Der Schriftsteller gilt als einer der größten deutschen Verfasser historischer Romane.

Lion Feuchtwanger starb am 21. Dezember 1958 in Los Angeles. Als Feuchtwanger mit 74 Jahren starb, galt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache.

Literatur:

Jud Süß
Jud Süß
von Lion Feuchtwanger

Die Jüdin von Toledo
Die Jüdin von Toledo
von Lion Feuchtwanger

Samstag, 6. Juli 2024

Bernhard Schlink 80. Geburtstag

Bernhard Schlink


Bernhard Schlink wurde vor 80 Jahren am 6. Juli 1944 in Großdornberg, heute Bielefeld, geboren. Bernhard Schlink ist ein deutscher Jurist, ehemaliger Hochschullehrer und Schriftsteller. Sein Roman "Der Vorleser" wurde zu einem internationalen Bestseller.

Schlink ist neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit Richter des Verfassungsgerichtshofs für das Land Nordrhein-Westfalen. Seinen ersten Kriminalroman schrieb er gemeinsam mit seinem Kollegen Walter Popp: "Selbs Justiz" (1987) ist die Geschichte eines Detektivs, der sich mit seiner Vergangenheit im Dritten Reich konfrontiert sieht.

Schlink schrieb seinen ersten Kriminalroman gemeinsam mit seinem Kollegen Walter Popp. 1987 wohnte Bernhard Schlink während eines Aufenthalts an der Universität in Aix-en-Provence drei Monate bei seinem Freund Walter Popp in Cucuron.

Während dieser Zeit schrieben sie gemeinsam den Kriminalroman "Selbs Justiz". Er handelt vom 68-jährigen Privatdetektiv Gerhard Selb, den ein Auftrag zurück in die eigene Vergangenheit als Staatsanwalt während der Zeit des Nationalsozialismus führt. 1991 wurde der Roman von Nico Hofmann unter dem Titel "Der Tod kam als Freund" verfilmt.

Die nächsten Bücher schrieb Schlink ohne Co-Autoren, so den Kriminalroman "Die gordische Schleife", der 1989 den "Friedrich-Glauser-Preis" erhielt. Mit "Selbs Betrug", ausgezeichnet mit dem "Deutschen Krimipreis", und "Selbs Mord" schloss Schlink die Trilogie um den Privatdetektiv Gerhard Selb ab.

1995 erschien "Der Vorleser". Erzählt wird die Geschichte einer seltsamen Liebe zwischen einer 36-jährigen Straßenbahnschaffnerin und einem 15-jährigen Gymnasiasten. Sie verschwindet spurlos und taucht sehr viel später in einem Prozess wieder auf, dem er als Jurastudent beiwohnt.


Literatur:

Der Vorleser
Der Vorleser
von Bernhard Schlink

Franz Kafka und die Suche nach dem Ich (E)



Kafkas Romane und Erzählungen sind ? Werke auf der Suche nach dem Ich.

Der Mensch wird bei Franz Kafka häufig durch einen Blick der Selbstentfremdung dargestellt, das Vertrauen zu Nahestehenden ist erschüttert, und auch Einsamkeit ist ein großes Thema Kafkas und trotzdem gibt es auch etwas Unzerstörbares.

"Das Unzerstörbare ist eines; jeder einzelne Mensch ist es und gleichzeitig

ist es allen gemeinsam, daher die beispiellos untrennbare Verbindung der Menschen."

Träume, Ängste, Komplexe, Zerstörerisches und Symbolhaftes spiegeln eine Grundhaltung in seinen Werken wieder, in denen der Mensch als Fremder oder Ausgeschlossener immer wieder nach Orientierung, Sicherheit, Halt und Geborgenheit sucht.

Die beklemmende Welt der Kafka'schen Protagonisten, die im Bannkreis unsichtbarer, bedrohlicher Mächte leben, ist durch Verstörung und vitale Erschöpfung gekennzeichnet. Er brachte also etwas zur Orientierung, psychischen Entwicklung, Persönlichkeitsbildung.

»Die Verwandlung« von Franz Kafka ist Kafkas Ausdruck seines Seelenlebens und eine Parabel auf den seelenlosen Zustand der Welt. »Die Verwandlung« von Franz Kafka ist auch eine Parabel in coronalen Zeiten,
in der sich der Mensch plötzlich in einer verändertren Lebenssituation wiederfindet. Wie so oft trifft Kafka ins Schwarze. Eine beissende Gesellschaftskritik, die mittels einer skurrilen Idee zeigt wie Menschen sich in auswegslosen Situationen verhalten. Empathie, und deren Verblassen, Trotz, Scham, Widerstand und Verzweiflung werden gelungen thematisiert.



In Kafkas Romanen steht allerdings der Gesichtspunkt der Entfremdung und nicht der Sinnsuche im Vordergrund. Werke hierzu sind »Die Verwandlung« (1915), »Der Prozess« (1925), »Das Schloss« (1926) und »Amerika« (1927).