Samstag, 17. August 2024

»Madame Bovary« von Gustave Flaubert

Madame Bovary

»Madame Bovary: Sitten der Provinz« von Gustave Flaubert ist das Hauptwerk des französischen Realisten Gustave Flaubert. Der Roman handelt von den Sitten in der Provinz und der Zerstörung des bürgerlichen Lebens durch seine Ideale. Der Roman erzählt vom Schicksal einer unglücklich verheirateten, ehebrechischen Frau, die aus den traditionellen Konventionen der Gesellschaft ausbrechen will und aufgrund ihrer Treulosigkeit scheitert.

Madame Bovary: Sitten der Provinz
Madame Bovary: Sitten der Provinz



Die junge, ein wenig verträumte Emma Rouault heiratet den biederen Landarzt Charles Bovary in der Hoffnung auf ein beschauliches Leben. Schon bald aber nimmt ihr die erdrückende Enge dieser Ehe die Luft zum Atmen. Erst flüchtet sie sich in die berauschende Scheinwelt der Literatur, dann gibt sie den Verheißungen nach, findet aber auch in ihren Abenteuern mit wechselnden Liebhabern nicht, was sie sucht. Ihr Leben gerät aus der Bahn. Der Roman führte nach seinem Erscheinen 1856 zum Skandal. Mitreißend und brisant ist er bis heute geblieben. (Flaubert, Gustave 1821 - 1880)

Madame Bovary, verheiratet mit dem Arzt Charles Bovary, bewohnt sie bis an ihr Lebensende die Einöde in Frankreichs Provinz. Sie träumt von dem magischen Ort Paris, ihren ritterlichen Romanhelden und sucht Befriedigung in der Liebe, die ihr ihr Mann nicht geben kann. Sie wird von den Männern viel umworben, sie ist ein Anziehungspunkt und eine Augenweide.

Madame Bovary

Bald beginnt sie Affären mit Léon und Rodolphe. Dabei fühlt sie sich wie beflügelt, frei und dennoch trägt sie Verantwortung für ihren Ruf, ihren Mann und ihr gemeinsames Kind. Letztendlich wird sie von Unmengen an Schulden heimgesucht und gibt sich dem Gift hin, um ihrem Leben ein Ende zu setzen.

Flauberts Roman erregte viel Aufsehen, da er - so der Untertitel des Buchs - "ein Sittenbild der Provinz" aufweist, einen Maßstab an Moral und Werten, der für die damalige Gesellschaft maßgebend war und eingehalten werden musste, wenn man nicht verstoßen werden wollte. Doch Emma Bovary durchbricht diese Regeln, sie schafft ihr eigenes Leben, um vollauf befriedigt zu werden, um der Gesellschaft zu trotzen, um sich den eigenen Freuden hinzugeben.


»Madame Bovary« ist eine Revolution, ein klassisches Werk, das dennoch in der heutigen Zeit stets aktuell ist und die unermüdlichen Bedürfnisse der Menschheit wiederspiegelt, die, unter gegebenen Umständen zu Problemen führen und letztendlich ins Verderben.



Die Geschichte vom unglücklichen Schicksal der Emma Bovary löste Mitte des 19. Jahrhunderts einen Sturm aus. Flaubert hatte die zeitgenössische Bourgeoisie mitten ins Herz getroffen und eine der großartigsten Figuren der Weltliteratur geschaffen.

Sein Roman »Madame Bovary«‹ löste bei seinem Erscheinen 1857 einen literarischen Skandal aus, in dessen Folge Flaubert vor Gericht erscheinen musste. Der einzige Kontakt zur Außenwelt war ein reger Briefwechsel mit seiner Geliebten Louise Colet und zahlreichen Schriftstellerkollegen wie z.B. Ivan Turgenjew.

Dem Romancier Gustave Flaubert ist der eigentliche Durchbruch zum Realismus dem mit seinem Roman »Madame Bovary«, einer Alltagsgeschichte der Desillusionierung einer an romantischen Idealen orientierten Ehefrau in der Provinz, welche im Ehebruch und Selbstmord endet, im Jahre 1857 gelungen.


»Das neunzehnte Jahrhundert glänzt mit dem französischen Roman, wie das sechzehnte von italienischen Bildern und Palästen strahlt.Von 1850 bis 1880 sitzt Flaubert auf dem Lande, oft monatelang ohne Menschen, und schreibt seine sechs Bücher. Hier vollzieht sich die letzte Anstrengung, die repräsentative Kunstgattung der Zeit auf ihren Gipfel zu führen.«

Beginn von Heinrich Manns Essay aus dem Jahre 1905: »Gustave Flaubert und George Sand«; zitiert nach: Heinrich Mann: »Geist und Tat«, dtv 100, München 1963; S. 74

Für Maupassant, Zola, Proust, Heinrich Mann und andere wurde »Madame Bovary« zum absoluten Maßstab des eigenen Schaffens, für alle Späteren - auch für Kritiker wie Sartre - zu einem Bezugspunkt, an dem die Entwicklung des modernen Romans gemessen werden kann.

Als diese lang erwartet Neuübersetzung von »Madame Bovary« erschien, dem Hauptwerk des französischen Realisten Gustave Flaubert, bescheinigte ihr die Kritik, die »beste, die am meisten Flaubertsche« zu sein.

Weltliteratur, die man gelesen haben sollte:

Madame Bovary: Sitten der Provinz
Madame Bovary: Sitten der Provinz
von Gustave Flaubert



Samstag, 3. August 2024

Herman Melvilles "Moby Dick"

Herman Melville

Den Roman »Moby Dick« schrieb Herman Melville im Jahr 1851.

In Herman Melvilles Roman "Moby Dick" geht es im Wesentlichen um die schicksalhafte Fahrt des Walfangschiffes Pequod, dessen Kapitän Ahab mit blindem Hass den weißen Pottwal Moby Dick jagt, der ihm ein Bein abgerissen hat. Seit er auf hoher See im Kampf mit dem legendären weißen Wal ein Bein verloren hat, ist Ahab, der selbstherrliche Kapitän des Walfängers "Pequod", von grenzenlosem Hass erfüllt. Von Rachegelüsten getrieben und ohne Rücksicht auf Verluste macht sich Ahab auf die erbitterte Jagd nach seinem gespenstischen Widersacher.

Die dramatische Jagd des zu allem entschlossenen Kapitäns Ahab auf den weißen Wal Moby Dick ist eine der wildesten, mitreißendsten und gedankenreichsten Lektüren - die Geschichte einer Obsession.

Das Walfangschiff "Pequod" läuft 1814 unter dem Kommando von Kapitän Ahab zu einer verhängnisvollen Reise aus. Ahab hat nur ein Ziel: den weißen Wal zu jagen, der ihn zum Krüppel gemacht hat.

Bevor der junge Ishmael zusammen mit dem Eingeborenen Queequeg an Bord der "Pequod" geht, prophezeit ihnen ein Landstreicher, dass sie dem Tode geweiht sind.

Auf der langen Reise lässt sich der geheimnisumwitterte Kapitän Ahab zunächst nicht blicken. Den Kontakt zu den Walfängern hält sein Steuermann Starbuck. Eine erste Walsichtung führt zu einem erfolgreichen Fang. Danach will Kapitän Ahab in den Indischen Ozean und schließlich von dort in den Pazifik zum Bikini-Atoll segeln.

Moby Dick


Moby Dick

Im Lauf der Fahrt, in der seine Männer unter Windstille und sengender Sonne leiden und Ahab eine mögliche große Beute ziehen lässt, enthüllt sich der Mannschaft das wahre Ziel ihrer Reise: die Suche nach Moby Dick. Bei Neumond im April will Ahab Moby Dick stellen und alle offenen Rechnungen begleichen - koste es, was es wolle.

Mit "Moby Dick" schuf Herman Melville im Gewand eines packenden Seefahrer- und Abenteuerromans eine grandiose Allegorie auf die Unbezwingbarkeit der Natur und des Schicksals.

Dabei entsteht das eindringliche Bild einer Tier-Mensch-Beziehung: Nach dem Verlust seines Beins macht Ahab aus dem Walfisch ein vernunftbegabtes, verschlagenes Wesen mit menschlichen Zügen. Das wahre Wesen des Tiers verschwindet hinter der fanatischen Projektion des Mannes, der im Wal nur das eigene Spiegelbild, seinen eigenen Hass und seine Ängste zu entdecken vermag.

Herman Melvilles Roman "Moby Dick", der 1851 erschienen ist, gehört zu den großen Werken der Weltliteratur. John Hustons packende Verfilmung mit Gregory Peck und Orson Welles nutzt die abenteuerlichen Elemente des Romans, ohne seine hintergründige Symbolik preiszugeben.

Literatur:

Moby Dick


Moby Dick oder Der weiße Wal von Herman Melville

Moby Dick


Moby Dick oder Der weiße Wal von Herman Melville

Freitag, 2. August 2024

James Baldwin 100. Geburtstag


James Baldwin wurde am 2. August 1924 in Harlem, New York City geboren. Baldwin war einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, der weit über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus bekannt wurde.

James Baldwin

James Baldwin war ein verehrter, vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und eine Ikone der Gleichberechtigung aller Menschen, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Herkunftsmilieus. Er war der erste schwarze Künstler auf einem Cover des ›Time Magazine‹.


Beale Street

Viele seiner Arbeiten behandeln Themen wie Rassismus und Sexualität. Seine Erzählungen sind berühmt für den persönlichen Stil, in dem Fragen der Identität von Schwarzen und Homosexuellen und damit verbundener sozialer und psychologischer Druck zur Sprache kommen, lange bevor die soziale, kulturelle oder politische Gleichstellung dieser Gruppen erkämpft wurde.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Go Tell It on the Mountain« Gehe hin und verkünde es vom Berge« (1953), »Giovanni's Room« (1956), »Another Country«, (1962), »Tell Me How Long the Train's Been Gone« (1968) und »Beale Street Blues« (1973).

»Gehe hin und verkünde es vom Berge«, 1953 erschienen, ist der Debütroman des afroamerikanischen Schriftstellers James Baldwin. In seinem ersten Roman schildert der afroamerikanische Schriftsteller die Auseinandersetzung des vierzehnjährigen John Grimes mit seinem Stiefvater, dem Laienprediger Gabriel Grimes, der mit seiner zweiten Frau Elizabeth und drei Kindern in Harlem lebt.
James Baldwin war nicht nur einer der begabtesten Schriftsteller seiner Generation. Er war und ist auch eine Ikone der schwarzen Bürgerrechtsbewegung.

James Baldwin starb am 1. Dezember 1987 in Saint-Paul-de-Vence in der Provence-Alpes-Côte d’Azur.

Literatur:




Von dieser Welt


Von dieser Welt: Roman

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