Der Name der Rose
»Der Name der Rose«, das Buch des Philosophen und Schriftstellers ist eine Mischung aus historischem Klosterkrimi und philsosophischem Essay, das historisch-präzise das späte Mittelalter mit seinen politischen und religiösen Auseinandersetzungen widerspiegelt. Das Werk ist der Ausdruck seines Mittelalter-Bildes. Umberto Ecos Roman wurde 1980 schnell zu einem Welterfolg und verkaufte sich millionenfach.
Umberto Eco wollte 1980 mit »Der Name der Rose« den idealen postmodernen Roman schreiben und verknüpfte hierzu mittelalterliche Mystik mit moderner Philosophie, Alltagsleben in einem Kloster mit säkularisiertem Denken. Zentrales Motiv des Buchs ist das Labyrinth. Nicht nur die Bibliothek im Roman, sondern auch das Buch selbst ist ein konstantes Verzweigen und Überkreuzen, Zurückkommen und Verirren. Wie eine kleine Wikipedia ist »Der Name der Rose« mit zahllosen Anspielungen und Wissensfetzen aus allen Epochen gespickt, die Protagonisten und LeserInnen auf falsche Fährten führen können.
Vielleicht die grösste Leistung des Buchs ist jedoch, dass die Labyrinthmetapher noch weiter gezogen wird: Die Bibliothek und die darin stehenden Bücher repräsentieren schlussendlich die Welt – das ultimative, unlösbare Labyrinth. Wo Wissen im Mittelalter in Klöstern verschlossen war, ist es heute für (fast) alle überall und jederzeit zugänglich, aber die Welt in all ihren Facetten bleibt ein Rätsel, von dem immer nur Bruchteile verstanden werden können.
Es ist düsterer Ort, den der englische Franziskanermönch William von Baskerville und sein junger Adlatus Adson von Melk an einem trüben Novembermorgen anno Domini 1327 betreten. In der abgelegenen Benediktinerabtei im verschneiten norditalienischen Apenien geschehen merkwürdige Morde. Das klösterliche Leben ist in unordnung geraten.
Eigentlich soll William von Baskerville in dem Kloster an einem gelehrter Disput über die Armut Christi teilnehmen. Doch weil William von Baskerville als früherer Inquisitor für seinen Schafrfsinn berühmt ist, bittet ihn der Abt des Klosters, die Morde zu untersuchen. Der Abt des Klosters bittet den für seinen Scharfsinn bekannten William (der früher einmal Inquisitor gewesen war, aber dieses Amt nie dergelegt hatte), einen mysteriösen Todesfall aufzuklären, der sich unlängst im Kloster ereignete.
Während Williams Arbeit an diesem Fall werden innerhalb weniger Tage vier weitere Mönche ermordet. Vor William und dem jungen Novizen Adson tut sich eine merkwürdige Welt aus Fanatismus, Gelehrsamkeit, Wollust und Angst auf.
In der labyrintischen Bibliothek des Klosters ruht das gesamte Wissen der damaligen zeit - auch verbotene Schriften, wie ein verloren geglaubtes Exemplar von Aristoteles "Buch der Poetik". Das geheimnisvolle Buch wird von dem greisen und blinden Mönch Jorge von Burgos verwahrt, der das Buch für Teufelewerk hält, denn es handelt vom Lachen. "Lachen tötet die Furcht, und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben", sagt Jorge.
Am Ende verbrennt mit dem geheim gehaltenen zweiten Buch der Poetik des Aristoteles, das von der Komödie handelt, die ganze Abtei mitsamt ihrer kostbaren Bibliothek.
Am Anfang stand die Idee und aus seiner Idee „einen Mönch umzubringen" ist ein Roman geworden. Eco hat nicht einen Mönch vergiftet, sondern einen großartigen Roman geschrieben.
"Ich wollte einen Mönch vergiften", hat Umberto Eco später halb scherzhaft über seine Motivation gemeint und das sei der Ausgangspunkt für dieses Werk gewesen. Nun er hat mehrere Mönche vergiftet und eine interessante Kriminalhandlung als Hintergrund geschaffen.
Literatur:
Der Name der Rose von Umberto Eco
Der Name der Rose von Umberto Eco
Rezension:
Der Name der Rose Rezension von Joachim Weiser
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