Samstag, 11. April 2020

»Die Pest« von Albert Camus










Albert Camus

»Die Pest« ist ein im Juni 1947 entstandener Roman von Albert Camus mit existenzialistischen Bezügen. Albert Camus‘ erfolgreichster Roman «Die Pest», 1947 in Frankreich erschienen, gehört zu den Klassikern der Weltliteratur. Der Roman wurde zumeist als politische Allegorie oder als existentialistische Parabel gelesen.

Camus sagte einmal über dieses Werk: "Die Pest, was ist das schon? Die Pest, das ist das Leben." Auch war die Pest für ihn ein Symbol für die "Verseuchung" Frankreichs durch den Nationalsozialismus.

Die Absurdität des Lebens selbst, des Lebens insgesamt war sein großes Thema, die "Schieflage", in welche der Mensch zum Leben geraten ist, der die Welt nicht (mehr) als Heimat empfinden kann.

Albert Camus seziert hellsichtig das menschliche Handeln im Angesicht der Katastrophe: Die algerische Stadt Oran wird von einer rätselhaften Erscheinung heimgesucht. Die Ratten kommen aus den Kanälen und verenden auf den Straßen. Kurze Zeit später sterben die ersten Menschen an einem heimtückischen Fieber. Schließlich erkennt man: Die Pest wütet in der Stadt. Erst nach einem scheinbar endlosen Jahr verschwindet die Seuche, und die Überlebenden feiern ihre Erlösung.

Die Begegnung mit Seuchen berührt die Urängste vor dem Unsichtbaren, Unreinen, Unheimlichen. Macht den Infizierten potenziell auch zum Aussätzigen.

In dieser Situation ist Albert Camus’ Roman »Die Pest« das Buch der Stunde. Der Roman erzählt, wie eine Stadt abgeschottet und unter Quarantäne gestellt wird und eine Seuche die Welt einer Stadt auf den Kopf stellt. Für den französischen Nobelpreisträger war die 1947 geschriebene Roman »Die Pest«, eine Allegorie auch der Zivilisationsbrüche der Moderne. Der „Schwarze Tod“ kommt als Virus zugleich von innen, aus den Einzelnen und der Gesellschaft. Er tritt auf „zum Unglück und zur Belehrung der Menschen“, denn er stellt ihre Mitmenschlichkeit auf die Probe.

»Eine Seuche ist kein Ding, das nach dem Maß des Menschen gemacht ist, darum sagen wir uns, die Seuche sei ...«

Camus zeigt dabei ohne apokalyptischen Grusel und voll nüchterner Rationalität, dass neben der Medizin weniger die gegenseitige Abschottung als vielmehr die gesellschaftliche Solidarität ein Mittel des Widerstands ist. Gegen Viren und Wirren, gegen sichtbare oder noch verborgene Schrecken. Das klingt hellsichtig, auch für heute.


In dem Roman verbreitet sich die Seuche im zeitlichen Ablauf in
mehreren Wellen über die Stadt, die von den Jahreszeiten abhängig sind.

Der „Schwarze Tod“ kommt als Virus zugleich von innen, aus den Einzelnen und der Gesellschaft. Er tritt auf „zum Unglück und zur Belehrung der Menschen“, denn er stellt ihre Mitmenschlichkeit auf die Probe.


Durch Rieux, dem Arzt und Hauptfigur im Roman, entdeckte Camus während der Erstellung des Romans eine neue Art des Humanismus, die Solidarität. Camus spannt den inhaltlichen Bogen vom Absurden über die Revolte bis hin zum Humanismus. Solidarität, Zusammenarbeit und eigenständiges Handeln sieht Camus in seiner Philosophie als höchste menschliche Werte.

Gabriel García über »Die Pest«

«Camus irrt sich nicht in seinem Roman. Das Drama sind nicht die, die durch die Hintertür zum Friedhof entwischen – und für die die Angst vor der Pest endlich vorbei war –, sondern die Lebenden, die in ihren stickigen Schlafzimmern Blut schwitzten, ohne der belagerten Stadt entfliehen zu können.»


Liteatur:

Die Pest


Die Pest von Albert Camus

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