Mittwoch, 11. Dezember 2013

Jorge Semprún 1923 geboren

Jorge Semprún wurde am 10. Dezember 1923 in Madrid geboren. Jorge Semprún ist ein spanischer Schriftsteller und Drehbuchautor, der in einer großbürgerlichen und linksliberalen Familie in Madrid aufwuchs.

Allein die Stationen seines Lebens beeindrucken: Der Sohn des Madrider Großbürgertums war Flüchtling vor dem Franco-Regime, Student in Paris, kommunistischer Kämpfer der Résistance, Häftling der Gestapo, Überlebender des KZ Buchenwald, führender Kopf der spanischen KP im Exil, Untergrundkämpfer gegen das Franco-Regime.

1941 trat er unter dem Pseudonym ›Gérard‹ der kommunistischen Résistance-Bewegung ›Francs-Tireurs et Partisans‹ bei. Die deutsche Gestapo verhaftete ihn 1943 und Semprun wurde in das KZ Buchenwald deportiert. Nach der Befreiung des KZ 1945 kehrte er nach Paris zurück.

Ab 1953 koordinierte er als Mitglied des ZK der spanischen Exil-KP im Geheimen den Widerstand gegen das Franco-Regime in Paris. Unter dem Pseudonym Federico Sánchez arbeitete er zwischen 1957 und 1962 im Untergrund der kommunistischen Partei im franquistischen Spanien.

1964 wurde er wegen Abweichung von der Parteilinie aus der KP ausgeschlossen. Seitdem widmete sich Semprun seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Beginnend mit "Die große Reise" (1964), das die Geschichte von Semprúns Deportation wiedergibt, kreist das gesamte Werk des polyglotten Autors um die eigene Erinnerung, Episoden seines Lebens wiederholen sich als Bausteine seiner Erzählungen.

In den sechziger Jahren wurde er erstmals als Drehbuchautor bekannt: mit berühmten Filmen wie beispielsweise "Der Krieg ist aus" von 1966, "Z" von 1968 und "Das Geständnis" von 1970. Von 1966 bis 1997 schrieb er insgesamt Drehbücher für 12 Filme.

Semprúns Werke sind durchweg geprägt von den Erinnerungen an das Konzentrationslager und von seinen Erfahrungen als Mitglied der Kommunistischen Partei Spaniens während der Franco-Diktatur. Dabei besteht der Autor aber darauf, dass Einzelheiten und Personen fiktiv sein können. Literarische Anspielungen bewirken zudem, dass Fiktion und autobiographische Wirklichkeit ununterscheidbar bleiben.

Nach seiner Amtszeit als spanischer Kultusminister von 1988 bis 1991 lebte Jorge Semprún bis zu seinem Tod in Paris, wo er am 7. Juni 2011 verstarb.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen