Snorri Sturluson (1178/79–1241), isländischer Dichter, Gelehrter und Gesetzessprecher, prägte mit seinen Werken unsere Vorstellung von der Wikingerzeit wie kein zweiter. Er war Verfasser einer monumentalen Chronik des norwegischen Königsgeschlechts sowie der «Egill-Saga» um den berüchtigten gleichnamigen Skaldendichter und Abenteurer.
Snorri Sturlurson war ein altisländischer Dichter (Skalde) und Historiker und ein bedeutender isländischer Politiker seiner Zeit. Snorri lebte Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts in Island, und damit inmitten einer literarischen Hochzeit, die jedoch von politischen Wirren überschattet wurde.
In dieser Epoche wurde jedoch auch das politische System des unabhängigen Insel-Freistaates durch Christianisierung und Kirchenorganisation sowie die Konzentration der Macht in den Händen immer weniger oligarchischer Familien zerstört.
Infolgedessen versank die Insel in einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg, der schließlich 1262 mit dem Verlust der Unabhängigkeit endete. Der Dichter Snorri Sturluson war treibende Kraft in diesem nach seiner Familie benannten Bürgerkrieg (Sturlungaöld).
| "Snorri Sturluson Homer des Nordens" von Oskar Gudmundsson Böhlau-Verlag, Gebundene Ausgabe, 1. August 2011, 24,90 EUR. ISBN-13: 978-3412207434 |
Er selbst war neben seiner Tätigkeit als Autor auch einer der politisch führenden Männer Islands. Snorri war als Politiker sehr erfolgreich, seine Familie, die Sturlungar, eine der mächtigsten im Lande. Er selbst hatte zweimal die einflussreichste Position im isländischen Parlament, dem Althing inne: als Gesetzessprecher. Nicht umsonst nennt man auch die Phase zu seinen Lebzeiten in der Geschichte Islands die Sturlungenzeit.
Als Politiker geriet er in Konflikt mit dem mächtigen norwegischen König. Snorri hatte entgegen dem Verbot des Königs 1239 Norwegen in Richtung Island verlassen. Er konnte sich mit seinem Einfluss jedoch nicht gegen äußere Gefahren wehren. Snorri und einige seiner Söhne wurden im Auftrag des Königs am 23. September 1241 in Reykholt im Keller seines Hauses ermordet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen