Dienstag, 20. September 2022

Wilhelm Meisters Lehrjahre


Er gilt als einer der großen Bildungromane der Literaturgeschichte: Goethes Kunsstroman »Wilhelm Meisters Lehrjahre«. 1795/96 erschien die Erstausgabe von Goethes Roman »Wilhelm Meisters Lehrjahre« in vier Bänden, die 1821 durch die Weiterführung »Wilhelm Meisters Wanderjahre« oder »Die Entsagenden« von Goethe, vielleicht auch als Antwort auf die Kritiken aus den Reihen der Romantiker, ergänzt wurde. (So erklärt Goethe im Briefwechsel mit Schiller (8. Und 12. Juli 1796) die Fortsetzung seiner Lehrjahre als „Correlatum“, das die „Meisterschaft“ zum Ziel haben müsse.) »Wilhelm Meisters Lehrjahre« gilt als klassischer Bildungsroman. Ziel dieses ersten Bildungsromans der Literaturgeschichte ist jedoch kein realistische, sondern gleichnishafte Lebensbetrachtung, deren Leser sich darin idealerweise spiegelt, gemeinsam mit dem Romanhelden in seiner Welt- und Selbstkenntnis voranschreitet und in der Rückschau zumindest ahnt, dass alles in einem sinnvollen und geradezu notwendigen Zusammenhang geschah.

Goethe

Die Herkunft aus gutem Haus, der Drang zur Selbstverwirklichung, der verschlungene Lebensweg: Wilhelm Meister hat einiges mit seinem Erfinder Johann Wolfgang von Goethe gemeinsam. In die Form eines Romans gepresst, weicht Goethes Lebensschilderung doch stark von dem handlungsgetragenen Schema ab, das man mit dieser literarischen Gattung üblicherweise verbindet. Orte und Zeit der Handlung werden nie genannt. Immerhin sind sie konkret genug, um in mancher Hinsicht ein Spiegelbild Deutschlands zur Goethe-Zeit zu erkennen.

Die meisten Personennamen wie Mignon, Philine, Serlo, Melina, Jarno oder Aurelie erscheinen so fiktiv, dass man von einer realistischen Erzählung kaum sprechen kann. Das Buch ist eher ein Ideenroman, ein gewaltiges Essay zu den sich überlappenden Themen Theater und Persönlichkeitsentwicklung. Wie „meistert“ man das Leben am besten? Die Antwort auf diese Frage findet Goethes »Wilhelm Meister« vor allem im Erziehungsideal der aufklärerisch gesinnten Freimaurer. Fazit: Nicht in der (Schauspiel-)Kunst verwirklicht sich das Leben, sondern das Leben selbst ist die Kunst.

Du kannst dich also nach Belieben in der Welt umsehen, denn die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen. * * * * Ich hatte niemals einen Menschen ohne Schwäche gesehen; nur ist sie auffallender bei vorzüglichen Menschen. * * * * Das ganze Weltwesen liegt vor uns, wie ein großer Steinbruch vor dem Baumeister, der nur dann den Namen verdient, wenn er aus diesen zufälligen Naturmassen ein in seinem Geiste entsprungenes Urbild mit der größten Ökonomie, Zweckmäßigkeit und Festigkeit zusammenstellt. * * * * Wenn wir die Menschen nur nehmen, wie sie sind, so machen wir sie schlechter; wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten, so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind. * * * * Wir erleben abermals hier so einen schönen Fall, dass uneigennütziges Wohltun die höchsten und schönsten Zinsen bringt.

Johann W. Goethe


Die Handlung begleitet den jungen Wilhelm von seinem Aufbruch aus bürgerlichem Hause durch vielfältige Irrungen und Wirrungen bis zum glücklichen Ende mit Sohn und Braut. Dabei begegnet er Schauspielern und Adligen, erprobt sich selbst auf der Bühne und im Geschäftsleben, erlebt (Selbst-)Täuschung, Enttäuschung und Schicksalsschläge, wird durch Vorbilder, Gespräche und Geschichten belehrt, verzweifelt am Leben, den Menschen und sich selbst auf fortwährender Suche nach dem Guten, Wahren und Schönen und erlangt schließlich doch unerwarteten Lohn für seine Mühen.

Vor allem aus den eigenen Reihen der Weimarer Klassik erntete Goethe Kritik zu diesem Werk. Nicht nur sein Freund Schiller, der seine Kritik bezüglich der Freizügigkeit des Helden sehr zart anbrachte („... mir deucht, daß Sie hier die freie Grazie der Bewegung etwas weiter getrieben haben, als sich mit dem poetischen Ernst verträgt...“ im Briefwechsel mit Schiller (8. Juli 1796)). Friedrich Heinrich Jacobi ging sogar soweit, dem Werk zu unterstellen es herrsche „ein gewisser unsauberer Geist darin“ und auch Johann Gottfried Herder wirft Goethe vor, er ließe seinen Protagonisten sich über „zarte moralische Begriffe“ hinwegsetzen (Herders Brief an die Gräfin Caroline Baudissin (1796)).

Christian Gottfried Körner und Wilhelm von Humboldt stritten sich indessen über die Frage, ob die Lehrjahre nun die vollendete Bildung Wilhelms aussprächen oder nur dessen vergebliches Streben danach. Körner, der mit seinem Horen-Brief 1796 das wohl folgenreichste Dokument in der Rezeptionsgeschichte der Lehrjahre schuf, stand dabei auf dem Standpunkt, dass der Held der Lehrjahre, Wilhelm Meister, „seine schöne menschliche Natur“ zu einem „vollendeten Gleichgewicht - Harmonie mit Freyheit“ brächte (Die Horen 8 (1796)). Körner prägte auch den Begriff des Bildungsromans, dessen Definition in den Folgejahren immer stärkere Bedeutung gewann und für die Romantiker eine entscheidende Rolle als Kunstform spielte.
Die jungen Romantiker bewunderten das Werk, was sich am prägnantesten in Friedrich Schlegels Fragment über die drei großen Tendenzen des Zeitalters zeigt, erschienen 1798 im „Athenäum“, der Programmzeitschrift der Jenaer Romantiker, in dem er schreibt: „Die französische Revolution, Fichtes „Wissenschaftslehre“ und Goethes „Meister“ sind die größten Tendenzen des Zeitalters.“.

Literatur:

Wilhelm Meisters Lehrjahre
Wilhelm Meisters Lehrjahre

Weblinks:

Johann W.Goethe Biografie - www.die-biografien.de

Johann W. Goethe Wilhelm Meister-Zitate - www.die-zitate.de

Samstag, 17. September 2022

Methoden der Schriftsteller


Im Laufe der Literaturgeschichte hat jeder Schriftsteller so seine eigene Methode entwickelt, um seine Gedanken nachdrücklich zu Papier zu bringen.

Schiller und Dostojewski haben wie in fieberhaftem Wahn nächtelang die Idee im Kopf tragend durchgeschrieben, um ihre Dramen oder Romane abzufassen.

Balzac hat ebenfalls nur nachts geschrieben und sich dabei durch übermäßigen Kaffegenuß wachgehalten,
weil er tagsüber den Kinderlärm im Innenhof des Wohnhauses nicht ausgehalten hat und wegen des Lärms nicht schreiben konnte.

Bei manchen Schriftsteller war das Schreiben mit der Anzahl der verfasster Wörter verbunden. Der Abenteuerschriftsteller Jack London hat täglich 1.000 Worte verfasst.

Thomas Mann hat bei einem Romanwerk am Tag immer nur eine Seite geschrieben, weil er - typisch Preuße - einen streng geregelten Tagesablauf hatte, seinen repräsentativen Verpflichtungen als Repräsentant der deutschen Kultur nachging und sich am Abend viel Zeit für seine Tagebucheinträge nahm. Dort dürften es ein paar mehr gewesen sein.

Samstag, 10. September 2022

»Der Nachsommer« deutschsprachiger Bildungsroman

Der Nachsommer


Der Nachsommer

»Der Nachsommer« mit dem Untertitel »Eine Erzählung (1857)« ist ein Roman in drei Bänden von Adalbert Stifter. Das Werk gehört zu den großen Bildungsromanen des 19. Jahrhunderts. Beschrieben wird ein idealisierter, vom Leben abgeschirmter, teilweise synthetischer Weg eines jungen Menschen in das Erwachsenwerden. »Der Nachsommer« ist der letzte große deutschsprachige Bildungsroman in der Nachfolge von Goethes »Wilhelm Meisters Lehrjahre« (1795 / 96). Darin entfaltet Adalbert Stifter sein Konzept einer planvollen Erziehung und umfassenden Bildung, dessen Ziel die harmonische Entwicklung des Menschen ist. Die Erzählung ist ein Werk mit einem nie wieder erreichten Höchststand deutscher Sprachkultur.

Dieser Roman kommt ganz ohne Handlung aus, ohne alles aus, was man eine „Geschichte” nennen könnte. allein die Rundgänge beim ersten Besuch des Ich-Erzählers, auf denen der Hausbesitzer seinem Gast die verschiedenen Kunstsammlungen, den weitläufigen Garten und den Betrieb zur Restauration alter Möbel und Kunstwerke zeigt, nehmen nicht weniger als 110 Seiten ein. Die Handlungsarmut des Buches, seine ausschweifenden Beschreibungen haben von Anfang an spöttische Kritik hervorgerufen. Ebenso häufig aber wurde der »Nachsommer« von seinen Lesern - insbesondere von den Schriftstellern unter ihnen - als einer der schönsten Romane deutscher Sprache gewürdigt.



»Der Nachsommer« wurde gerade von Schriftstellern bewundert und geliebt. Die Bewunderer Stifters unter den Lesern, die selbst schreiben, sind und waren zahlreich. Schließlich geht es hier um die Sprache als seine Weise der Vergegenwärtigung der Welt.

Friedrich Nietzsche, dessen eigener im Vergleich zu Stifters Stil so unterschiedliche, der für mich doch zum Schönsten gehört, was in deutscher Sprache je erreicht wurde, hat dieses Buch geliebt wie kein anderes.

"Ein Klassiker ist ein Buch, das jeder lobt und niemand liest.", sagte Mark Twain einmal.
Dieses Buch ist ein Klassiker und verdient es, nicht nur gelobt, sondern auch gelesen zu werden.
In der Tat macht es der Autor dem Leser nicht leicht, in erster Linie deswegen, weil man zur Lektüre braucht, was vielen in der heutigen Zeit abgeht, Zeit und Muße. Wie jedes große Kunstwerk erschließt sich das Buch nicht sofort und nicht beim flüchtigen Lesen.

Literatur:

Der Nachsommer


Der Nachsommer von Adalbert Stifter - Gebundene Ausgabe - 1. Januar 2007

»Der Name der Rose« von Umberto Eco





Der Name der Rose
Der Name der Rose


»Der Name der Rose«, das Buch des Philosophen und Schriftstellers ist eine Mischung aus historischem Klosterkrimi und philsosophischem Essay, das historisch-präzise das späte Mittelalter mit seinen politischen und religiösen Auseinandersetzungen widerspiegelt. Das Werk ist der Ausdruck seines Mittelalter-Bildes. Umberto Ecos Roman wurde 1980 schnell zu einem Welterfolg und verkaufte sich millionenfach.

Umberto Eco wollte 1980 mit »Der Name der Rose« den idealen postmodernen Roman schreiben und verknüpfte hierzu mittelalterliche Mystik mit moderner Philosophie, Alltagsleben in einem Kloster mit säkularisiertem Denken. Zentrales Motiv des Buchs ist das Labyrinth. Nicht nur die Bibliothek im Roman, sondern auch das Buch selbst ist ein konstantes Verzweigen und Überkreuzen, Zurückkommen und Verirren. Wie eine kleine Wikipedia ist »Der Name der Rose« mit zahllosen Anspielungen und Wissensfetzen aus allen Epochen gespickt, die Protagonisten und LeserInnen auf falsche Fährten führen können.

Vielleicht die grösste Leistung des Buchs ist jedoch, dass die Labyrinthmetapher noch weiter gezogen wird: Die Bibliothek und die darin stehenden Bücher repräsentieren schlussendlich die Welt – das ultimative, unlösbare Labyrinth. Wo Wissen im Mittelalter in Klöstern verschlossen war, ist es heute für (fast) alle überall und jederzeit zugänglich, aber die Welt in all ihren Facetten bleibt ein Rätsel, von dem immer nur Bruchteile verstanden werden können.

Es ist düsterer Ort, den der englische Franziskanermönch William von Baskerville und sein junger Adlatus Adson von Melk an einem trüben Novembermorgen anno Domini 1327 betreten. In der abgelegenen Benediktinerabtei im verschneiten norditalienischen Apenien geschehen merkwürdige Morde. Das klösterliche Leben ist in unordnung geraten.

Eigentlich soll William von Baskerville in dem Kloster an einem gelehrter Disput über die Armut Christi teilnehmen. Doch weil William von Baskerville als früherer Inquisitor für seinen Schafrfsinn berühmt ist, bittet ihn der Abt des Klosters, die Morde zu untersuchen. Der Abt des Klosters bittet den für seinen Scharfsinn bekannten William (der früher einmal Inquisitor gewesen war, aber dieses Amt nie dergelegt hatte), einen mysteriösen Todesfall aufzuklären, der sich unlängst im Kloster ereignete.

Während Williams Arbeit an diesem Fall werden innerhalb weniger Tage vier weitere Mönche ermordet. Vor William und dem jungen Novizen Adson tut sich eine merkwürdige Welt aus Fanatismus, Gelehrsamkeit, Wollust und Angst auf.

In der labyrintischen Bibliothek des Klosters ruht das gesamte Wissen der damaligen zeit - auch verbotene Schriften, wie ein verloren geglaubtes Exemplar von Aristoteles "Buch der Poetik". Das geheimnisvolle Buch wird von dem greisen und blinden Mönch Jorge von Burgos verwahrt, der das Buch für Teufelewerk hält, denn es handelt vom Lachen. "Lachen tötet die Furcht, und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben", sagt Jorge.

Am Ende verbrennt mit dem geheim gehaltenen zweiten Buch der Poetik des Aristoteles, das von der Komödie handelt, die ganze Abtei mitsamt ihrer kostbaren Bibliothek.

Am Anfang stand die Idee und aus seiner Idee „einen Mönch umzubringen" ist ein Roman geworden. Eco hat nicht einen Mönch vergiftet, sondern einen großartigen Roman geschrieben.

"Ich wollte einen Mönch vergiften", hat Umberto Eco später halb scherzhaft über seine Motivation gemeint und das sei der Ausgangspunkt für dieses Werk gewesen. Nun er hat mehrere Mönche vergiftet und eine interessante Kriminalhandlung als Hintergrund geschaffen.

Literatur:


Der Name der Rose
Der Name der Rose
von Umberto Eco


Der Name der Rose
Der Name der Rose
von Umberto Eco


Rezension:

Der Name der Rose Rezesnion
Der Name der Rose Rezension
von Joachim Weiser

Montag, 22. August 2022

»Der Kirschgarten« von Anton Tschechow

Der Kirschgarten


Der Kirschgarten

»Der Kirschgarten« von Anton Tschechow nimmt die Russische Revolution vorweg und beschreibt den Niedergang des Adels auf dem Land. Es ist das letzte Stück des russischen Dramatikers, das die Geschichte der Gutsherrin Andrejewna Ranjewskaja erzählt, die unrealistische Illusionen für ihre Rettung aus dem Bankrott hegt. »Der Kirschgarten« ist ein Stück mit hoher Symbolik.

Im Zentrum des Geschehens steht der 22. August, der Tag, an dem der Kirschgarten versteigert werden soll. Wie ein Damoklesschwert hängen die Frist bis dahin und die Schulden über dem Figuren. Immerhin hängt ihr weiteres Leben vom Kirschgarten und dem Gut ab.

Andrejewna Ranjewskaja, die Gutsbesitzerin, ist erst vor kurzem aus Paris zurückgekehrt. Sie hat ihren Sohn verloren, ihr Geliebter in Paris hat sie ausgenommen, und mit ihrem Bruder hat sie alles Geld verprasst. Ihre Tochter Anja, genauso wie ihre Pflegetochter Warja und Charlotta, die Erzieherin, sind alle vom Gut abhängig. Der alte Diener Firs sowieso.


Für die Dame des Hauses ist der Kirschgarten ein Symbol für eine unschuldige, reine Jugend. Er ist der Inbegriff des Paradieses und des Glaubens daran, dass alles gut wird. Doch sie lebt in einer wirklichkeitsfremden Welt, schwelgt in Kindheitserinnerungen und gibt Feste; für die Rettung des Gartens und des Guts tut sie nichts.

Für den neureichen Kaufmann Lopachin ist dieser Garten jedoch nur ein reines Spekulationsobjekt. Am Ende wird er ihn ersteigern, die Bäume des schönen Kirschgartend unbedacht fällen und Ferienparzellen darauf errichten lassen.

Der bizarre Streit unter den Familienmitgliedern um den Erhalt des Kirschgartens steht dabei für das Festhalten an der alten Ordnung.

Literatur:

Der Kirschgarten


Der Kirschgarten von Anton Tschechow

Donnerstag, 18. August 2022

Geschichten schreiben ist wie träumen


Hector und die Entdeckung der Zeit




Die besten Geschichten enden aus einer Verbindung von Traum und Realität.

Geschichten schreiben ist wie träumen.


»Geschichten schreiben ist wie träumen.«

»Geschichten schreiben ist wie Träumen. 
Träumen ist ein Glückszustand. 
Ich möchte die Leser in meinen Traum mitnehmen.«

Francois Lelord


Was stellen Leute so in ihrer zur Verfügung stehenden Zeit alles an? Warum haben manche Leute zu viel Zeit, andere dagegen sind traurig weil sie zu wenig davon haben? Warum kann das überhaupt sein, wo doch jeder 24h am Tag für sich hat, nicht mehr und nicht weniger?

Hector fragt sich: Existiert die Zeit überhaupt, wenn das Vergangene vergangen ist, die Gegenwart augenblicklich Vergangenheit wird und das Zukünftige sich noch nicht ereignet hat?

Sehr amüsante Betrachtungen über die Zeit, die uns immer im Weg steht. Einmal vergeht sie uns nicht schnell genug, im anderen Fall zu schnell. Hector ist auf der Suche nach dem Rätsel der vergehenden Zeit und verfasst Etüden darüber, wie die Zeit zu sehen, zu erleben oder zu ertragen ist. Er trifft unterschiedlichste Menschen, die ihm jeweils ihre Auffasung der Zeit ("Ein Hundeleben") mitteilen.


Literatur:


Hector und die Entdeckung der Zeit
von François Lelord




Zitate von Francois Lelord:

»Wir halten das Leben für ein Buffet voller Desserts und sagen uns: vielleicht kommt noch etwas Besseres.«

»Geschichten schreiben ist wie Träumen. Träumen ist ein Glückszustand. Ich möchte die Leser in meinen Traum mitnehmen.«

»Ich schreibe, weil ich Lust habe, zu schreiben. Über ein Thema, das mich beschäftigt. Das ich gefühlt habe.«

»Ich möchte, dass meine Leser glücklich sind.«

»Die Deutschen sind genauso sentimental wie ich. Auch deshalb habe ich hier Erfolg.«






Dienstag, 9. August 2022

Hermann Hesse 60. Todestag

Hermann Hesse


Hermann Hesse starb vor 60 Jahren am 9. August 1962 in seiner Wahlheimat in Montagnola im Schweizer Kanton Tessin. Hesse ist einer der bekanntesten deutschen Autoren und zählt zu den bedeutendsten Romanautoren des 20. Jahrhunderts.

Hermann Hesse war Zeit seines Lebens ein Suchender und ein grosser Sinnsucher. Nicht nur sein großes dichterisches Werk, das ihm 1946 den Nobelpreis einbrachte, auch sein Lebenslauf legt Zeugnis davon ab. Sein großes dichterisches Werk brachte ihm 1946 den Literatur-Nobelpreis ein.

Nicht immer hat er gefunden, was er suchte, aber er verwandelte seine Suche in Literatur. Er schrieb grosse Literatur in Zeiten des Umbruches, auch seines eigenen. Seine Literaur zeugt von den vielen Brüchen in seinem Leben.

Hermann Hesse

Sein Werk wird bestimmt von dem Gegensatz Natur, Geist und Leben und unterliegt in seinen späteren Werken starken Einflüssen durch die indische Philosophie. Seine stark autobiografisch geprägeten Romanwerke beschreiben den Menschen im existenziellen Konflikt mit seiner Umwelt und einer Kultur im Umbruch. Hesse war ein Mensch der existenziellen Krise, der seine Lebenskrisen literarisch verarbeitete.

Alle Werke Hesses schildern die Stationen, Episoden und Brüche seines wechselvollen Lebens. Besonders offensichtlich ist sie im »Steppenwolf«, der geradezu exemplarisch für den "Roman der Lebenskrise" stehen kann.

Weltoffenheit, Toleranz und Humanität prägten das Werk und den Charakter Hermann Hesses. Nicht zuletzt für sein großartiges Spätwerk wurde ihm 1946 der Nobelpreis für Literatur verliehen. Als Pazifist versuchte er die europäische Bildungselite von der unnötigen Barbarei der Kriege zu überzeugen.

Hermann Hesse

Seine Literatur und die Verarbeitung von Lebenskrisen darin verlieh den Menschen Halt und Orientierung in unsicheren Zeiten nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Immer wieder wandeten sich Leser mit Briefen an Hesse, die er schriftlich beantwortete bis es ihm zuviel wurde und er sich von der Welt zurückzog.

Über vierzig Jahre seines Lebens verbrachte Hesse in seiner Wahlheimat Schweiz. Bereits im Jahr 1919 lies er sich Montagnola nieder, einem Dorf in der Nähe von Lugano am Luganer See. Seine letzte Ruhestätte fand der Dichter auf dem Friedhof von San't Abbondio in Gentilino.

Hermann Hesse-Blog:

Hermann Hesse-Blog

Hermann Hesse 90. Geburtstag

Hermann Hesse 50. Todestag


Blog-Artikel:

Hermann Hesse 90. Geburtstag

Hermann Hesse vor 50 Jahren gestorben

Hermann Hesse in Montagnola

»Der Stepenwolf« von Hermann Hesse