Der schweizer Nationaldichter Gottfried Keller wurde vor 200 Jahren am 19. Juli 1819 in Zürich geboren. Keller war ein Schweizer Dichter und Politiker, der sein Leben als erfolgreicher Schriftsteller beschlossen hat. Er gilt als ein großer Erzähler.
Keller wollte zuerst Maler werden, erkannte dann bei einem Studienaufenthalt in München seine dichterische Begabung. Nach seinem Aufenthalt in München kehrte er nach Zürich zurück, um sich ganz der Kunst des Dichtens hinzugeben. Er veröffentlichte erste Gedichte, nahm Anteil an den gesellschaftlichen Prozessen seiner Zeit (Vormärz) und veröffentlichte unter anderem auch die gesammelten Gedichte 1846.
Er schuf neben vielen Gedichten vorwiegend erzählende Werke, die sich durch Phantasie und Darstellungskunst, Humor und Menschenkenntnis und meisterhafte Sprache auszeichnen. 1878 veröffentlichte Keller die Novellensammlung »Züricher Novellen« in zwei Bänden und 1884 »Das Sinngedicht«. Der mehrere Schaffensperioden des Autors umspannende »Seldwyler Zyklus« vereinigt in teils heiteren, teils tragischen Erzählungen die zentralen Motive von Kellers Prosa.
Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Romane »Kleider machen Leute«, »Romeo und Julia auf dem Dorfe«, »Der grüne Heinrich«, »Die Leute von Seldwyla« und die Novellensammlung »Züricher Novellen«.
Seine Lyrik regte eine Vielzahl von Musikern zur Vertonung an, mit seinen Novellen »Romeo und Julia auf dem Dorfe« und »Kleider machen Leute« hat er Meisterwerke der deutschsprachigen Erzählkunst geschaffen. Schon zu seinen Lebzeiten galt er als einer der bedeutendsten Vertreter der Epoche des bürgerlichen Realismus.
Seine Novellensammlung »Die Leute von Seldwyla« beinhaltet zehn Erzählungen über die das Leben und die Eigenheiten der Leute in der Schweiz, mal tragisch, mal heiter, aber alle mit mehr oder weniger realem Hintergrund. Zeitlich sind die Geschichten zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert angesiedelt, sie bieten einen Einblick in die Verhaltens- und Denkweisen sowie in die Bräuche und Lebensweisen der damaligen Zeit.
Mit der Stadt Seldwyl erschuf der begnadete Erzähler sich einen eigenen Erzählkosmos. Die Stadt Seldwyl ist nicht real, auch wenn mehrere Städte in der Schweiz den Anspruch erhoben, der Autor hätte ihnen dieses literarische Denkmal gesetzt. Interessante Lebensgeschichten, brillianter Schreibstil - durch die mittlerweile teilweise veraltete Wortwahl und nicht mehr gebräuchliche Redewendungen ist das Lesen des Werkes allerdings etwas anstrengend.
Der schweizer Nationaldichter Gottfried Keller starb am 15. Juli 1890 in Zürich.
Literatur:
Die Leute von Seldwyla von Gottfried Keller