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Dienstag, 15. Juni 2021

Tolstoi und die Sonne von Austerlitz


Die Sonne über Austerlitz, die Tolstoi aus dem Nebel emporsteigen sah, und der Himmel, den er sich über dem verwundeten Andrej Bolkonski öffnen sah, entsprangen Beobachtungen, die er selbst im Kampf gemacht hat.

Aus seinen Beobachtungen auf dem Schlachtfeld entstand später das Panorama einer Schlacht und ein Blick ins Innere der Kämpfenden, deren Begeisterung zunächst ins Hurra der Kolonne einstimmte, um in der Trance des letzten Lebensaugenblicks zu verstummen. Nicht der Held interessiert Tolstoi, sondern die innere Karriere seiner Tapferkeit.

Die extreme Erfahrung des Krieges lässt Tolstoi auch im Frieden nicht los. Der Krieg war Tolstois Trauma, weil sich in ihm immer wieder die Frage nach dem Sinn des Daseins stellte.

Auf die frühen Erzählungen „Wie russische Soldaten sterben“ (1854) und die drei Erzählungen über „Sewastopol“ folgen die „Kosaken“ und „Hadschi Murad“, die Geschichte eines Outlaw und „Menschenschlächters“, der an der Seite der Russen seinen eigenen tschetschenischen Stamm bekämpft. Der Krieg war Tolstois Trauma, weil sich in ihm immer wieder die Frage nach dem Sinn des Daseins stellte.

Die ausgeruhte Darstellung der leidvollsten Epoche der russischen Geschichte, Napoleons Einmarsch in Russland und sein Rückzug konnte erst gelingen, nachdem Tolstoi sein unruhiges Soldatenleben mit der ungefährdeten Existenz eines Ehemannes vertauscht hatte.

Donnerstag, 12. September 2013

»Anna Karenina« von Leo Tolstoi

Anna Karenina

»Anna Karenina« ist ein Roman von Leo Tolstoi, der in den Jahren 1873 bis 1878 in der Epoche des russischen Realismus entstand und als seiner besten Werke gilt. Mit dem epischen Roman und »Anna Karenina« hat der russische Schriftsteller Lew Tolstoi von 1873 bis 1878 ein epochales Meisterwerk geschaffen.

In acht Teilen erzählt das Ehebruchsdrama von Ehe und Moral im ausgehenden 19. Jahrhundert Russlands anhand dreier adeliger Familien: dem Fürsten Stepan Oblonski und seiner Frau Dolly, dem Gutsbesitzer Ljewin und Kitty Schtscherbazkaja sowie dem Staatsbeamten Alexej Karenin und dessen Frau Anna.
Im Mittelpunkt des Romans und der spannungsgeladenen Handlung steht die bezaubernd schöne Anna Karenina, die dem Grafen Vronski verfällt. Als der leidenschaftliche Offizier Graf Wronskij in ihr Leben tritt, gerät ihre Welt aus den Fugen.


"Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich,
jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise."
Zerrissen zwischen dieser tiefempfundenen Leidenschaft, die ihr die Kraft gibt, aus der langjährigen glücklosen Ehe mit Aleksei Karenin auszubrechen, und der Liebe zu ihrem Sohn, entscheidet sie sich schließlich für den Geliebten und verlässt ihre Familie. Als Anna Karenina erkennt, dass sie für ihren „Fehltritt” von der Gesellschaft geächtet wird, und sich mit der Zeit auch Graf Vronskij immer mehr von ihr entfernt, trifft sie eine bittere Entscheidung. Den vielenn Konflikten und ihrer Lage nicht mehr gewachsen, wirft sie sich unter die Räder eines Zuges.

Leo Tolstois berühmtes Werk gilt als sein künstlerisch vollkommenstes, mit Charakterbildern von unerreichter Feinheit. Zugleich ist das epochale Werk des Realismus ein unerbittliches Porträt und Sittenbild der russischen Gesellschaft in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das epochale Meisterwerk und leidenschaftliches Liebesdrama »Anna Karenina« gehört zu den größten und ergreifendsten Romanen der Weltliteratur.

Dienstag, 10. September 2013

Leo Tolstois innere Abkehr

Leo Tolstoi

Graf Tolstoi pflegte bis zum Beginn der 1880er Jahre den aufwendigen Lebensstil eines russischen Adligen, lud Aristokraten und Künstler zu Bällen und zur Jagd. Das Leben als Graf und Gutsbesitzer verschaffte ihm jedoch keine Erfüllung.

Im Inneren strebte der reiche Gutsbesitzer jedoch längst nach einem einfachen und geistigen Leben. Die Jahre, in denen er sich konsequent auf seine Romane konzentrierte, in denen er "Krieg und Frieden" oder "Anna Karenina" schrieb, waren vorüber.

Stattdessen interessierte er sich jetzt für Religion, Philosophie und Sozialkritik. Nach dem Besuch in einem Moskauer Armenviertel quälten ihn die Widersprüche zu seiner eigenen Lebensweise. Überwältigt von Mitleid, beschloß er, seinem Vermögen zu entsagen.

Tolstoi bevollmächtigte seine Frau, alle Geldangelegenheiten zu übernehmen und auch die Drucklegung seiner Werke zu führen. Seinen Angehörigen überschrieb er Jasnaja Poljana und lebt fortan wie ein Gast auf dem Landgut. Er trug nun einfache Bauernkleidung zu einem wild un düppig sprießenden Bart.

Seine nach 1881 veröffentlichten Werke durfte jeder unentgeltlich veröffentlichen. Tolstoi fühlte sich befreit von der Last des Besitzes, dennoch führten seine Entschlüsse in den folgenden Jahren immer wieder zu Streit mit seiner herrischen Frau Tolstaja.

Beide entfremdeten sich immer mehr. "Sie können sich nicht vorstellen, wie einsam ich bin", schrieb Tolstoi an Freunde, "alles was mir teuer ist, wird von meiner Frau verachtet."

In einer Verfügung verlangte er, dass die Urheberrechte seiner Werke nach dem Tod dem russischen Volk überlassen werden. Tolstaja hielt diesen Wunsch "für dumm und sinnlos", sie fürchtete um das familiäre Wohl und wollte mit den nun freien Rechten nicht "reiche Verleger beschenken".
Weblink:
Krieg und später Frieden - www.sueddeutsche.de

Samstag, 20. November 2010

Leo Tolstoi starb vor 100 Jahren

Leo Tolstoi

Der berühmte russische Schriftsteller Leo Tolstoi starb vor 100 Jahren am 20. November 1910. So abenteuerlich sein Leben war, so abenteuerlich und turbulent ging sein bewegtes Leben auch zu Ende. Tolstoi starb nicht etwa - wie bei Schriftstellern üblich - friedlich zu Hause im Bett, sondern in einer Notunterkunft während einer überhastet angetretenen Zugreise.

Auslöser seiner letzten Reise war ein familiärer Streit um sein literarisches Erbe. Der Nationaldichter Tolstoi erwog, dem russischen Volk seine literarischen Werke zu vermachen. Da seine Frau Sofia es aber ablehnte, die in seinem Testament dem russischen Volk vermachten literarischen Werke als gemeinsame Besitztümer des Volkes anzusehen, verließ Lew Tolstoi nach dem Streit mit seinem Arzt und seiner jüngsten Tochter die Familie auf seinem Landgut Jasnaja Poljana zu einer letzten, spektakulären Reise in Richtung Süden.

Tolstois Sterbezimmer Bahnhof Astapowo

Tolstoi trat die Flucht überstürzt und zudem im offenen Zug fahrend an. Die Fahrt mit dem Zug bekam Tolstoi nicht. Auf dieser Reise erkrankte er an einer Lungenentzündung und starb am frühen Morgen des 20. November 1910 in einem Bahnwärterhäuschen in Astapowo bei Lipezk im Gouvernement Tambow, gut 300 km südöstlich von seinem Landgut. Zum Zeitpunkt seines plötzlichen Todes wurde der berühmte russische Schriftsteller von der Weltpresse umlagert. Zwei Tage später wurde Tolstoi auf seinem Landgut Jasnaja Poljana begraben.

Für viele Russen brach mit dem Tod ihres Jahrhundertschriftstellers Leo Tolstoi vor 100 Jahren eine Welt zusammen. Als der Autor der international geschätzten Klassiker »Krieg und Frieden« und »Anna Karenina« 1910 im bescheidenen Häuschen eines Bahnwärters in Astapowo starb, verlor das Land einen seiner größten Denker, einen epochalen Schriftsteller und eine moralische Instanz.

Weblinks:

Leo Tolstoi-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Leo Tolstoi-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Freitag, 29. Oktober 2010

Leo Tolstoi bricht zu seiner letzten Reise auf

Leo Tolstoi

Im Morgengrauen eines Oktobermorgens steigt Leo Tolstoi in die Kutsche und bricht auf zu seiner letzten Reise. Es ist kurz nach vier Uhr am 28. Oktober 1910, als er plötzlich beschließt, sein Landgut Jasnaja Poljana zu verlassen. Es ist das Ende eines unglücklichen Familiendramas.

Eilig kramt der alte Mann die nötigsten Habseligkeiten zusammen, Tochter Sascha und sein Leibarzt helfen beim Packen. Tolstoi schreibt einen letzten Brief an seine Frau Sofja. "Unerträglich" sei die Situation im Haus geworden, begründet er seine Flucht, die ein tragisches Ende finden sollte.

Begonnen hatte das Familiendrama schon viele Jahre vor dieser Oktobernacht. Die Protagonisten sind der weltberühmte und verehrte Lew Nikolajewitsch Tolstoi und seine Frau Sofja Andrejewna Tolstaja. Daneben noch Tochter Alexandra, Sascha genannt, die dem Vater treu ergeben ist, ebenso wie der intrigante Wladimir Grigorjewitsch Tschertkow, Begründer des Tolstojanismus, einer Art christlicher Anarchismus.

Graf Tolstoi pflegte bis zum Beginn der 1880er Jahre auf seienm Landgut Jasnaja Poljana den Lebensstil eines russischen Adligen, lud Aristokraten und Künstler zu Bällen und zur Jagd. Später vollzog er jedoch eine Abkehr zu einem einfachen und geistigen Leben.

Weblink:

Krieg und später Frieden - www.sueddeutsche.de

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Leo Tolstoi bricht zu seiner letzten Reise auf

Leo Tolstoi

Im Morgengrauen eines Oktobermorgens steigt Leo Tolstoi in die Kutsche und bricht auf zu seiner letzten Reise. Es ist kurz nach vier Uhr am 28. Oktober 1910, als er plötzlich beschließt, sein Landgut Jasnaja Poljana zu verlassen. Es ist das Ende eines unglücklichen Familiendramas.

Eilig kramt der alte Mann die nötigsten Habseligkeiten zusammen, Tochter Sascha und sein Leibarzt helfen beim Packen. Tolstoi schreibt einen letzten Brief an seine Frau Sofja. "Unerträglich" sei die Situation im Haus geworden, begründet er seine Flucht, die ein tragisches Ende finden sollte.

Begonnen hatte das Familiendrama schon viele Jahre vor dieser Oktobernacht. Die Protagonisten sind der weltberühmte und verehrte Lew Nikolajewitsch Tolstoi und seine Frau Sofja Andrejewna Tolstaja. Daneben noch Tochter Alexandra, Sascha genannt, die dem Vater treu ergeben ist, ebenso wie der intrigante Wladimir Grigorjewitsch Tschertkow, Begründer des Tolstojanismus, einer Art christlicher Anarchismus.

Graf Tolstoi pflegte bis zum Beginn der 1880er Jahre auf seienm Landgut Jasnaja Poljana den Lebensstil eines russischen Adligen, lud Aristokraten und Künstler zu Bällen und zur Jagd. Später vollzog er jedoch eine Abkehr zu einem einfachen und geistigen Leben.

Weblink:

Krieg und später Frieden - www.sueddeutsche.de