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Samstag, 20. Mai 2017

»Die Fremden: Für mehr Mitgefühl« von William Shakespeare


Um 1600 entstand das anonyme Theaterstück "Sir Thomas More", das fünf Autoren im Kollektiv verfasst haben. Höhepunkt des Theaterstückes, das in London spielt, ist Mores große humanistische Rede vor dem Volk. Heute weiß man dank wissenschaftlicher Methoden wie linguistischer Statistik: Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ist diese Seite jedoch von William Shakespeare geschrieben worden, denn vieles deutet auf seine Handschrift und damit Urheberschaft hin.

Sir Thomas More

Damit ist das Dokument, das derzeit in der »British Library« in London ausgestellt wird, das einzige handschriftliche Zeugnis des Dichters - abgesehen von sechs seiner krakeligen Unterschriften.

Als Dokument gegen Fremdenfeindlichkeit ist William Shakespeares More-Rede von erschütternder Aktualität. Nachzulesen ist die Rede in einem Büchlein, das neben dem englischen und deutschen Shakespeare-Text einen informativen Essay des Übersetzers Frank Günter sowie einem pointierten Vorwort des Journalisten Heribert Prantl.


Shakespeare legt Thomas More eindringliche Worte in den Mund: "Dann stellt euch vor, ihr seht die Fremden, elend, mit Lumpenbündeln, Kinder auf dem Rücken, wie sie zu Küsten und zu Häfen trotten, und ihr sitzt da, als König eurer Wünsche, die Staatsmacht starr verstummt vor eurer Wut, und ihr gespreizt im Prozornat eures Dünkels: Was habt ihr dann? Ich sag`s euch: ihr habt nur gelernt, wie Frechheit und Gewalt obsiegt."

Sir Thomas More

Lange wurde spekuliert, nun ist bewiesen: Eine über 400 Jahre alte Handschrift stammt tatsächlich von William Shakespeare. Unter dem Titel »Die Fremden: Für mehr Mitgefühl« ist der Text gerade auf Deutsch erschienen. »Die Fremden« von William Shakespeare ist bestürzend aktuell.


Literatur:


Die Fremden: Für mehr Mitgefühl
von William Shakespeare


Blog-Artikel:

»Die Fahnen: Roman in fünf Bänden« von Miroslav Krleža

»Das Maskenspiel der Genien« von Fritz von Herzmanovsky-Orlando

Fritz von Herzmanovsky-Orlando 140. Geburtstag

Ludwig Uhland 230. Geburtstag

»Frühlingsglaube« von Ludwig Uhland

Samstag, 8. April 2017

"1984" feiert Wiederentdeckung in Amerika


Nineteen Eighty-four

"1984", erschienen im Juni 1949, ist ein dystopischer Roman von George Orwell, in dem ein totalitärer Überwachungsstaat in einer ferner Zukunft im Jahre 1984 dargestellt wird. In Ozeanien regiert die Einheitspartei diktatorisch unter Anwendung von Methoden des Überwachungsstaates und der Bewußtseinsveränderung.

Protagonist der Handlung ist Winston Smith, ein einfaches Mitglied der diktatorisch herrschenden, sozialistischen Staatspartei, der sich der allgegenwärtigen Überwachung zum Trotz seine Privatsphäre sichern will sowie etwas über die reale nicht redigierte Vergangenheit erfahren möchte und dadurch in Konflikt mit dem System gerät, das ihn einer Gehirnwäsche unterzieht.

Winston ist in seinem Widerstand bemüht zu verstehen, wie die Partei eine solch totale Macht ausüben kann. Seine Überlegungen kreisen häufig um die Möglichkeit, Sprache zur Gedankenkontrolle zu benutzen („Neusprech“).

1984
1984

Der "Große Bruder", den George Orwell in seinem letzten Roman "1984" entwarf, ist zur Metapher für den Überwachungsstaat geworden. Die merkwürdig ungreifbare, auf unzähligen Plakaten abgebildete totalitäre Herrscherfigur sieht ihre Untertanen nicht mehr nur an, wie es der Slogan im Roman suggeriert, heute müsste vielmehr heißen: "Der große Bruder" hört dich ab, liest dich mit, forscht dich aus – und greift dich an, wann immer er will.

Der Klassiker über einen allmächtigen Überwachungsstaat ist und bleibt beklemmend aktuell: Mit seiner düsteren Dystopie "1984" schuf George Orwell eines der einflußreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. "1984" hat im Laufe der Geschichte zu ganz unterschiedlichen Zeiten aufgrund der Themen staatliche Wahrheit, Lüge, Sprache, Surveillance und Bewußtseinsveränderung immer wieder starke Beachtung gefunden.

"In einer Zeit universeller Täuschung

ist das Aussprechen der Wahrheit

ein revolutionärer Akt."


George Orwell

George Orwell

Orwells dystopische Version einer totalitären Welt, in der jedwedes Denken und Handeln der Partei und der von ihr ins Leben gerufene Gedankenpolizei kontrolliert wird, ist ein Plädoyer für eien freiheitliche Welt. Statt eines individuellen Ichs gibt es nur noch ein gefühlloses und gleichgeschaltetes Wir.

Der Roman wird oft dann zitiert bzw. sein Titel oder der Name Orwell genannt, wenn es darum geht, staatliche Überwachungsmaßnahmen kritisch zu kommentieren oder auf Tendenzen zu einem Überwachungsstaat hinzuweisen. Immer wenn es um Wahrheit, Lüge und Überwachung im Zusammenhang mit einer Regierung geht, dann ist auch George Orwell nicht mehr weit. Dieses Mal liefert ihm Donald Trump mit seinen "Fake News" die Steilvorlage für seine Wiederentdeckung.

- Nun feiert der Roman in Amerika aus Protest gegen die Regierung von Donald Trump seine Wiederentdeckung. Was macht Orwells Werk heute noch zum Bestseller?



Literatur:

1984
1984
von George Orwell

Nineteen Eighty-four
Nineteen Eighty-four
von George Orwell


Weblinks:

George Orwell-Biografie - www.die-biografien.de

George Orwell-Zitate - www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

»1984« von George Orwell

George Orwell

1984





Samstag, 29. Oktober 2016

»Tristram Shandy« von Laurence Sterne

Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman
Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman


»Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman« ist ein zwischen 1759 und 1767 erschienener Roman des englischen Schriftstellers Laurence Sterne (1713–1768). Tristram Shandy hat einen riesigen Anspruch: das ganze Leben zu erzählen. Der Ich-Erzähler erzählt dabei in Form von Anekdoten die Geschichte seines Lebens, allerdings nicht in der damals üblichen Form, sondern nicht stringent und ohne chronologische Anordnung.

Der Titel läßt zwar vermuten, daß das Buch das Leben und die Ansichten des Tristram Shandy beschreiben würde, aber eigentlich ist es nicht so. Im Mittelpunkt stehen Tristrams Vater Walter und sein Onkel Toby. Es sind weniger Tristrams als Walter Shandy Ansichten, die den Inhalt das Buches dominieren. Tristram ist zu Beginn der Geschichte noch nicht einmal geboren, ja noch nicht einmal gezeugt worden. Walter Shandy hat sich seine eigene Philosophie zurecht gelegt.

Dieses Buch beginnt mit der liebevoll und langwierig geschilderten Zeugung Tristram Shandys und endet vier Jahre vor dessen Geburt – der Rest sind Abschweifungen: Es geht hier um das Aufziehen von Uhren, die Bedeutung von Vornamen, von Nasen und Brüsten, um Festungsbau, Beschneidung, Hebammen, Ärzte, die Liebe, Witwen, den gerechten Krieg, Verwundungen, Zangengeburt, Knopflöcher, Schlüssellöcher.


Mit seinem Erstlingswerk, einer mehrbändigen Romanreihe mit dem etwas ungelenken Titel "Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman" hatte Laurence Sterne Ende des 18. Jahrhunderts mit allen Regeln der Erzählkunst gebrochen.

Der Autor ließ die ersten Bände auf eigene Kosten drucken, weil kein Verleger das für Literatur hielt, und kannte darüber hinaus niemanden in London, der ihm den Einstieg in den Literaturbetrieb leichter machen hätte können. Doch der dichtende Pfarrer hatte eine Geliebte mit guten Beziehungen zum berühmten Regisseur und Theatermanager David Garrick.

Das Buch handelt nur in geringem Maß von der Person des Ich-Erzählers Tristram Shandy, dessen Geburt erst am Ende des dritten Bandes beschrieben wird. Hauptpersonen sind vielmehr sein Vater Walter Shandy und sein Onkel Toby. Weitere häufig auftretende Personen sind der Korporal Trim, der Pastor Yorick und der Arzt Dr. Slop. Der Roman spielt zwischen den Jahren 1689 - dem Eintritt Trims in die Armee - und 1766 - der Gegenwart beim Schreiben des neunten Bandes.

Es geht um die Bedeutung der kleinsten Kleinigkeit, um den Einfluss des Namens, der Größe der Nase, der Anordnung der Rocktaschen, um nur einiges zu nennen, auf den Verlauf des Leben. Es gibt ein Kapitel über Backenbärte, eines über Knopflöcher, doch halt, das wird zwar angekündigt, man sucht es aber vergebens. Ein Kapitel besteht nur aus einem Satz, ein weiteres wird zunächst ausgelassen und erst später eingefügt.
Der Tristram wird nie langweilig.


Das Werk gilt als Klassiker der Weltliteratur. Es ist nicht nur ein überaus amüsantes Sitten- und Unsisttengemnälde des 18. Jahrhunderts, es liest sich beinahe wie moderne Literatur in unserer Tage. Sterne gelingt es, seine Leser allein durch das Feuerwerk seiner Anekdoten und Satiren zu begeistern und mit kuriosen Dialogen und den schrägen Marotten seiner Figuren zu amüsieren.

»Tristram Shandy« von Laurence Sterne wird oftmals als postmoderner Roman bezeichnet. Ob das stimmt oder nicht mag jeder für sich entscheiden. Was aber auf jeden Fall zutrifft ist, dass das Buch von Laurence Sterne gar nichts, aber wirklich auch gar nichts, mit den Romanen seiner Zeitgenossen gemeinsam hat.


Literatur:

Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman
Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman
von Laurence Sterne

Tristram Shandy
Tristram Shandy
von Laurence Sterne

The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman
The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman
von Laurence Sterne

Samstag, 14. Mai 2016

»Shakespeare: Die Biographie« von Peter Ackroyd


Das Leben des begnadeten Dramatikers und Dichters William Shakespeare (1564-1616) gibt bis heute zu Spekulationen Anlass, denn kaum etwas Persönliches ist über ihn überliefert. Nur das Werk ist ein Vermächtnis von zeitloser Genialität. Grund also, über Shakespeare nachzuforschen.

Der englische Schriftsteller und Journalist Peter Ackroyd hat sich dieser Aufgabe gestellt und eine mit 650 Seiten sehr umfangreiche Biographie über William Shakespeare geschrieben. Herausgekommen ist dabei eine sehr englische Biographie eines sehr englischen Dichters. Ackroyd lässt sich dabei weder von der Fülle der Shakespeare-Literatur noch von den Ungewissheiten seines Lebensweges bei seiner gefühlvollen Annäherung abschrecken.

Der beste und erfolgreichste Weg eines Biografen, sich einer Person anzunähern,
ist dabei stets eine eigene Interpretation des zu Portraitierenden.

Shakespeare: Die Biographie
Shakespeare: Die Biographie


"Peter Ackroyd sagt uns endlich, wer Shakespeare ist."

F A Z

In seiner Biographie über William Shakespeare lebt sich Peter Ackroyd kunstvoll in Shakespeares Welt hinein und läßt den Dichter quasi wiederauferstehen. Ackroyd entwickelt dabei seinen eigenen Shakespeare. Er entwirft in seiner empathischen Shakespeare-Biographie das Bild eines Mannes, der die Freiheit, das Spiel und das Wort liebte, dem das Leben überbordende Energie, nie versiegende Lust am Neuen und einen hell strahlenden Geist mitgegeben hatte.

Wahlverwandt und souverän findet er Spuren in Dramen und Sonetten, bei Zeitgenossen und Nachfahren. Er gesellt sich zu dem glücklichen Kind aus wohlgeordneten Verhältnissen, das den Fluss liebte und den freien Flug der Vögel, begleitet den Dichter als warmherzigen, kühnen und selbstbewussten jungen Mann, der süchtig war nach Experimenten jeder Art und sich durch nichts aufhalten ließ.

Mit überschäumender Vitalität entwickelte sich Shakespeare schnell zu einem sehr guten Schauspieler und Autor. Der tägliche Kontakt mit seinem Publikum, das aus allen Gesellschaftsschichten kam, floss unmittelbar in seine Stücke ein. Sie waren theaterwirksam und ganz nah am Leben. Shakespeare predigte nicht und lieferte keine Regeln; er bildete die Welt in ihrem Widerspruch ab, so dass sich Menschen bis heute in seinen Stücken erkennen.

Getreu Ackroyd's eigenem Leitwort, dass jedes Genie zu 99% gewöhnlich und 1% außergewöhnlich ist, wird Shakespeare in dieser Biographie als das porträtiert was er zu allererst war: ein Sohn seiner Zeit. Ackroyd schildert das damalige Leben in Stratford und London plastisch, lebendig und farbenfroh. Und aus diesem Hintergrund wächst sein Shakespeare ganz organisch hervor.

Ackroyd's Shakespeare ist ein Bürger aus der Provinz, ein Geschäfts- und Lebemann, ein Schauspieler, Regisseur und ein routinierter und erfolgreicher Autor. Der Leser kommt Shakespeare dabei so nah wie selten in einem Buch zuvor, was nicht zuletzt an Ackroyd's außerordentlich fundierten Einbeziehung verschiedenster Quellen liegt.

Dass nämlich wenig Quellen existieren ist mittlerweile ein überholter Mythos: Shakespeare's Leben gehört zu den bestdokumentierten Bürgerleben des 16. und 17. Jahrhunderts und Ackroyd versteht es diesen Reichtum schriftstellerisch zu nutzen. Das Buch ist äußerst gut lesbar, kurzweilig und unterhaltsam, sehr englisch eben.

Das hintergründige Werk ist eine Annäherung an Shakespeare. Peter Ackroyd kommt in seinem kunstvollen Portrait dem Mann aus Stratford-on-Avon beispiellos nahe. Diese freundschaftliche Nähe macht das Buch zu einer berührenden und wunderbar leichten Lektüre.

Biografien, die man gelesen haben sollte:


Shakespeare: Die Biographie
Shakespeare: Die Biographie
von Peter Ackroyd

Shakespeare: The Biography
Shakespeare: The Biography
von Peter Ackroyd


Weblinks:

William Shakespeare - – Leben und Legende - www.mdr.de

William Shakespeare-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

William Shakespeare-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

William Shakespeare - www.bbc.co.uk

Mittwoch, 11. Mai 2016

»Jane Eyre« von Charlotte Brontë - Neuübersetzung

Jane Eyre

»Jane Eyre« von Charlotte Brontë ist ein 1847 veröffentlichter und in der Ich-Form erzählter Roman. Darin erzählt wird die fiktive Biografie einer Gouvernante. Diese Biografie beruhte auf ihren eigenen Erfahrungen mit diesem Broterwerb als junge Hausangestellte.

»Jane Eyre« ist der erste Roman von Charlotte Brontë, der 1847 von einem Verlag verlegt wurde und mit dem sie ihren literarischen Durchbruch feierte. Um als Autorin der viktorianischen Zeit ernst genommen zu werden, veröffentlichte sie »Jane Eyre« unter dem männlichen Pseudonym Currer Bell.

Nach einer Kindheit im Waisenhaus tritt Jane Eyre eine Stelle als Gouvernante auf dem entlegenen Landsitz Thornfield Hall an – und verliebt sich unsterblich in den Hausherrn, den düsteren und verschlossenen Edward Rochester. Er erwidert ihre Gefühle, doch er ist verheiratet, und Jane weigert sich, ein Leben als Mätresse zu führen. Erst nach dem dramatischen Tod seiner Frau finden die beiden zusammen.

Mit der klugen, charakterstarken Jane Eyre schuf Charlotte Brontë eines der bewegendsten Frauenporträts der englischen Literatur. Der Roman gilt als fiktive Autobiographie der Autorin.


Jane Eyre von Charlotte Brontë und Melanie Walz

Beim Lesen des Buches fühlt der Leser sich unmittelbar in die viktorianische Zeit zurückversetzt. Der Roman erlaubt einen Blick auf diese Zeit und ihre Lebensgewohnheiten. Wer wollte da nicht Gouvernante in einem Gutshaus sein?

Melanie Walz erweckt diesen Klassiker der viktorianischen Literatur zu neuem Leben und präsentiert ihn in einer frischen und modernen Sprache. »Jane Eyre«, der erste Roman von Charlotte Brontë, liegt hier erstmals in einer vollständigen Neuübersetzung vor.

Weltliteratur, die man gelesen haben sollte, neu übersetzt:


Jane Eyre
von Charlotte Brontë und Melanie Walz

Freitag, 22. April 2016

Charlotte Brontë 200. Geburtstag

Charlotte Brontë


Charlotte Brontë wurde vor 200 Jahren am 21. April 1816 als älteste von drei Schwestern in Thornton, Yorkshire, geboren. Schon als Kind begann sie zu schreiben, arbeitete jedoch zunächst einige Jahre als Lehrerin und Gouvernante, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete.

Die melancholische Landschaft im Norden Englands bestimmte ebenso wie die Familie das karge Leben der drei Schwestern, von denen so heute viel bekannt ist, weil Charlotte als die Chronistin ihrer Familie fungierte.






Um Französisch-Lehrerin zu werden, reiste Charlotte nach Brüssel und verliebte sich unglücklich in den Leiter des Pensionats Héger. Eine eifersüchtige Madame Héger und ein unbeeindruckter Monsieur Héger ließen ihre Herzenshoffnungen scheitern. Zurück in Haworth, veröffentlichte sie 1846 gemeinsam mit ihren Schwestern Emily und Anne Gedichte.

Sie versteckten ihr Geschlecht hinter dem Pseudonym Brüder Bell, um den Vorurteilen gegenüber Schriftstellerinnen zu begegnen. Die Kritik lobte, aber niemand kaufte. Charlottes Roman »Jane Eyre« hingegen zeitigte Ruhm, und Geld. Als aber herauskam, daß eine Dame vom Lande ihn geschrieben hatte, einen Skandal.



Erst spät wagte sich Charlotte hinaus in die literarischen Zirkel Londons. Obwohl sie weiterhin unter einem Pseudonym publizierte, war sie inzwischen als Autorin von »Jane Eyre« bekannt, ihrem ersten veröffentlichten Roman (1847). Die fiktive Biografie einer Gouvernante beruhte auf ihren eigenen Erfahrungen mit diesem Broterwerb, und diesen verdankt sich auch das psychologisch dichte Porträt seiner Protagonistin und ihrer zerquälten Seele.

Der Roman wurde zu einem Skandalerfolg im prüden viktorianischen Zeitalter, nicht zuletzt wegen der emanzipatorischen Ideen und erotischen Phantasien, die sich darin offenbaren. Für ihren bis heute populärsten Roman erhielt Charlotte das seinerzeit stolze Honorar von 500 Pfund.

Wie ihre Schwestern veröffentlichte sie ihre Werke unter einem männlichen Pseudonym. Die wahre Identität der Autorinnen gab sie 1850 in einem Vorwort zu Emily Brontёs »Wuthering Heights« preis. Neben »Jane Eyre« hinterließ Charlotte Brontё drei weitere Romane sowie einen gemeinsam mit ihren Schwestern publizierten Gedichtband.

Die Brontë-Schwestern haben in ihrer leider nur sehr kurzen Schaffensphase einige zeitlose Klassiker geschaffen, darunter Meisterwerke wie »Jane Eyre« oder »Sturmhöhe«. Charlotte Brontë wirkte als Chronistin ihrer Familie und als Kartografin der eigenen zerklüfteten Seelenlandschaft.


Charlotte Brontë starb am 31. März 1855 in Haworth, Yorkshire.


Weblinks:

Zum 200. Geburtstag von Charlotte Brontë: Im Herzen tobt ein Sturm - NZZ Feuilleton - www.nzz.ch

Zum 200. Geburtstag von Charlotte Brontë - www.deutschlandfunk.de

Literatur:


Jane Eyre
von Charlotte Brontë


Montag, 4. April 2016

Graham Greene 25. Todestag


Graham Greene 25. Todestag jährt sich am 3. April. Graham Greene starb am 3. April 1991 in Vevey am Genfer See. Graham Greene war ein berühmter britischer Schriftsteller und Erzähler des 20. Jahrhunderts.

Jagd im Nebel

Greene selbst unterteilte seine Werke lange in "novels" (die ernsten Romane wie »Schlachtfeld des Lebens«, 1934) und "entertainments" (die Unterhaltungsromane wie »Jagd im Nebel«, 1939), gab diese Unterscheidung aber später auf, weil er ebenso wie viele Leser entdeckte, dass die "entertainments" wie »A Gun For Hire« zu seinen besten Romanen gehören.

Besonders in seinen frühen Romanen herrscht eine schäbige, triste Atmosphäre, in der die Menschen Erlösung suchen.

In seinen späteren Romanen, etwa ab »Die Reisen mit meiner Tante« (1969), verband er seine traditionellen Themen wie Religion und Verbrechen zunehmend mit einem grotesken, makabren Sinn für Humor.

Seine zum Teil außerordentlich erfolgreichen Romane thematisieren immer wiederkehrend zentrale Punkte der human condition wie Schuld, (Un-)Glaube und Verrat im äußeren Gewand von Abenteuergeschichte, Spionage-Geschichte und Krimi.

Graham Greene

Graham Greene selbst wurde von dem ewigen Gefühl der Langeweile getrieben, dem er entkommen wollte - wie er in seiner Autobiographie »Ways of Escape« erzählt. Das führte ihn zum Alkohol (der in vielen seiner Romane eine große Rolle spielt, so beim "Schnaps-Priester" in »Die Kraft und die Herrlichkeit« und in der entscheidenden Szene von »Unser Mann in Havanna«), in alle Krisengebiete seiner Zeit, in viele Affären und zu einer erstaunlichen Produktivität:




Außer als Romancier und Journalist arbeitete er als Dramatiker (sein erstes Stück, »The living-room«, war ein großer Erfolg) und Drehbuchautor (z.B. bei »Der dritte Mann« und »Die Stunde der Komödianten«).

Der dritte Mann

»Der stille Amerikaner« thematisiert die Verstrickungen des amerikanischen Geheimdienstes im Vietnam der 50er Jahre. Seine weltweite Beliebtheit zeigt sich auch an den zahlreichen Verfilmungen fast aller seiner Romane durch Regisseure wie John Ford, Otto Preminger, Joseph L. Mankiewicz, Neil Jordan und Carol Reed (»Der dritte Mann«, »Unser Mann in Havanna«).

Geheimnisse und zwielichtige Figuren bevölkern Graham Greenes Romane. Ihm ging es immer um das gewöhnliche Böse in den Menschen. Greene war gläubiger Katholik und Entertainer mit ausgeprägtem Hang zu Täuschungsscherzen.

In seinen späten Jahren wurde Greene zu einem scharfen Kritiker der US-Außenpolitik und unterstützte die Politik von Fidel Castro. Er wurde von François "Papa Doc" Duvalier, dem Staatschef von Haiti, nach dem kritischen Buch »Die Stunde der Komödianten«, in dem Greene das Terrorregime der Tontons Macoutes dargestellt hatte, mit Verleumdungen verfolgt (so bezeichnete Duvalier Greene in einer Broschüre als "Folterer").

Greene war unter anderem ein vehementer Kritiker des Kolonialismus und seiner Auswüchse.

So präsent wie Greene in der Öffentlichkeit über 40 Jahre lang auch war, liebte er es doch, sich möglichst geheimnisvoll und bedeckt zu geben, was sein eigenes Privatleben betraf. Das führte dazu, dass auch nach seinem Tod heftige Diskussionen über ihn geführt werden, etwa was die Frage betrifft, ob er seine Arbeit für den Geheimdienst wirklich nach dem Zweiten Weltkrieg beendet hatte.

Die Stunde der KomödiantenDer dritte Mann

Zu den bekanntesten Werken des grossen Romanciers gehören »Jagd im Nebel« (1939), »Der dritte Mann« (1950), »Unser Mann in Havanna« (1958), »Die Stunde der Komödianten« (The Comedians, 1966).

Graham Greenes Erzählung um den gutgläubigen Schriftsteller Rollo Martins und seinen kriminellen Jugendfreund Harry Lime war als Vorlage für ein Filmskript ursprünglich »nicht geschrieben, um gelesen, sondern um gesehen zu werden«, wie der Autor selbst im Vorwort berichtet.

Der Autor und Erzähler mit den meisten Nominierungen für den Literatur-Nobelpreis erhielt diese Auszeichnung aber letztendlich doch nie.

Graham Greene wurde am 2. Oktober 1904 in Berkhamsted (Hertfordshire) als Sohn eines Schuldirektors geboren.







Weblink:

Der dritte MannDer dritte Mann von Graham Greene




Montag, 28. März 2016

Virginia Woolf 75. Todestag

Virginia Woolf

Virginia Woolf nahm sich vor 75 Jahren am 28. März 1941 in dem Fluß Ouse bei Lewes (Sussex) das Leben. Sie war eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen, Kritikerinnen und feministischen Denkerinnen der Moderne.

Ihre Romane machten sie zur Mitbegründerin der modernen Literatur. So schuf sie experimentelle Romane und arbeitete mit dem "stream of consciousness". Sie gilt neben James Joyce und Marcel Proust als eine der bedeutensten Erzählerinnen des 20. Jahrhunderts. Durch ihre Essays zur Frauenfrage wie etwa »Ein Zimmer für sich allein« von 1929 wurde Virginia Woolf zu einer der Wegbereiterinnen des Feminismus.

Virginia Woolf entstammte einer wohlhabenden Intellektuellen-Familie. Ihre schriftstellerische Karriere begann relativ spät, doch Ende der zwanziger Jahre war sie eine berühmte Autorin.

Zusammen mit ihrem Mann, dem Kritiker Leonard Woolf, gründete sie 1917 den Verlag »The Hogarth Press« und das Ehepaar bildete den Mittelpunkt der »Bloomsbury Group«.

Zugleich war sie eine der lebendigsten Essayistinnen ihrer Zeit und hinterließ ein umfangreiches Tagebuch- und Briefwerk.


Im April 1925 erschien ihre Essay-Sammlung »The Common Reader« (»Der gewöhnliche Leser«), im Mai ihr berühmtester Roman »Mrs. Dalloway«. Mit der virtuosen Schilderung der Innenwelten seiner Hauptfiguren gehört »Mrs. Dalloway« zu den Meilensteinen der modernen Literatur.

Erstmals wich sie in dieser Arbeit von den damals-wie auch bei ihr selbst-üblichen Methoden des Schreibens, des Aufbaus ab und experimentierte -großartig- mit einer sehr freien Art einen Roman zu erschaffen.

Zu ihren bekanntesten Werken gehören »Mrs Dalloway« (1925), »Die Fahrt zum Leuchtturm« (1927) und »Orlando« (1928).

http://www.kalenderblatt.de/bilder/112675/small-112675.jpg Am 5. Oktober 1933 erschien ihr Buch »Flush«. Im Herbst 1936, nach der Fertigstellung von »The Years« (»Die Jahre«), erkrankte Virginia Woolf erneut. Im Juni 1938 erschien die umstrittene feministische Streitschrift »Three Guineas« (Drei Guineen).

Die berühmte Schriftstellerin Virginia Woolf kämpfte in einem Londoner Vorort gegen ihre kranke Psyche. In ihren letzten Lebensjahren geriet sie in eine abgrundtiefe Verzweiflung, gegen die sie lange ankämpfte.

Virginia Woolf wurde am 25. Januar 1882 als Tochter des Biographen und Literaten Sir Leslie Stephen in London geboren.

Weblink:

Virginia Woolf-Biografie - www.glanzundelend.de

Literatur:

Mrs. Dalloway
Mrs. Dalloway
von Virginia Woolf

Montag, 18. Januar 2016

Rudyard Kipling 80. Todestag

Rudyard Kipling

Am 18. Januar jährt sich der Todesstag von Rudyard Kipling zum 80. Male.
Rudyard Kipling ist ein englischer Schriftsteller, der als Dichter des »Dschungelbuches« bekannt wurde.



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Jetsch hammersch gschafft, Karle!



Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Kipling zu den gefragtesten englischen Schriftstellern. 1907 erhielt Kipling als erster Engländer den Literaturnobelpreis. Er war zu diesem Zeitpunkt noch keine 42 Jahre alt. Bis heute hält er den Rekord als jüngster Literaturnobelpreisträger.

Sein Erfolg ging aber immer weiter zurück. Nachdem sein Sohn 1915 im Alter von 18 Jahren in der Schlacht von Loos fiel, plagten den Kriegsbefürworter Selbstzweifel und Schuldgefühle.

Die Situation der Engländer in Indien beschrieb er zunächst ironisch gebrochen, verließ dann mit vierundzwanzig Jahren das Land und wurde zum umstrittenen Verfechter des britischen Imperialismus.



Uli Hoeness Berliner-Zeitung



B.Z. ist eine Boulevardzeitung aus Berlin, die in der B.Z. Ullstein GmbH,

einem 100%igen Tochterunternehmen der Axel Springer SE, erscheint. Sie

ist in Berlin zurzeit die Lokalzeitung mit der höchsten Auflage, hat aber in

den letzten Jahren hohe Auflageneinbußen hinnehmen müssen.




Doch der 1865 in Bombay geborene Journalist und Autor war eben auch ein unerschütterlicher Patriot und Propagandist des Britischen Weltreichs. Er hat den Kolonialismus stets verteidigt, Frauenrechte ebenso für überflüssig erklärt wie die Unabhängigkeitsbestrebungen in Indien oder Irland.

Bildergebnis für Gerhard Schröder tagesschau

Am Ende seines Lebens ist er mit seinen Werten aus der Zeit gefallen und seine Person wurde in Deutschland rasch vergessen.

Geboren wurde der Schriftsteller im indischen Mumbai, wo sein Vater arbeitete. Mit fünf Jahren wurde er allerdings mit seiner jüngeren Schwester nach England gebracht und kam zu Pflegeeltern, unter deren strenger Aufsicht er gelitten hatte. 1882 kehrte er schließlich nach Indien zurück.

Weblinks:


Politischer Chauvinist – literarisches Genie? - Der 150. Geburtstag von Dschungelbuch-Autor Rudyard Kipling - www.wdr3.de/literatur

Das Dschungelbuch
Das Dschungelbuch
von Rudyard Kipling

Samstag, 9. Januar 2016

»Utopia« von Thomas Morus

Thomas Morus



Der englische Staatsmann und Schriftsteller Thomas Morus war unter Heinrich VIII. Lordkanzler und wurde nach einem Zerwürfnis mit dem König 1535 in London hingerichtet. Thomas Morus war ein englischer Staatsmann und humanistischer Autor. Er ist ein Heiliger und Märtyrer der römisch-katholischen Kirche und Patron der Regierenden und Politiker.Sein bis heute berühmtestes Werk »Utopia«, das der literarischen Gattung der positiven Zukunftsvisionen den Namen gab, veröffentlichte er 1516.

Utopia
Utopia
von Thomas Morus



Darin berichtet ein Seemann, der sich lange in dem idealen Inselstaat Utopia aufgehalten haben will, von seinen Erlebnisse, die im oftmals vom Autor satirisch überspitzten Widerspruch zur Staatspraxis der Renaissance stehen. So ist in der Republik Utopia das Privateigentum abgeschafft, es gilt die Gleichheit zwischen den Menschen, niemand ist zum Kriegsdienst gezwungen, Geld und Gold sind verpönt.

Thomas Morus' »Utopia« ist der Entwurf einer idealen Gesellschaft, die auf sozialer Gerechtigkeit für alle Menschen, dem Streben nach Bildung, gemeinschaftlichem Besitz und demokratischen Grundzügen beruht. Aber kann ein solch gerechtes Staatswesen überhaupt existieren? Diese Frage beschäftigt auch heute noch Ökonomen, Philosophen und Schriftsteller.

»Utopia« von Thomas Morus

Utopia
Utopia
von Thomas Morus

Utopia
Utopia
von Thomas Morus

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Rudyard Kipling 150. Geburtstag

Rudyard Kipling

Am 30. Dezember jährt sich der Geburtstag von Rudyard Kipling zum 150. Male.
Rudyard Kipling ist ein englischer Schriftsteller, der als Dichter des »Dschungelbuches« bekannt wurde.



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Jetsch hammersch gschafft, Karle!



Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Kipling zu den gefragtesten englischen Schriftstellern. 1907 erhielt Kipling als erster Engländer den Literaturnobelpreis. Er war zu diesem Zeitpunkt noch keine 42 Jahre alt. Bis heute hält er den Rekord als jüngster Literaturnobelpreisträger.

Sein Erfolg ging aber immer weiter zurück. Nachdem sein Sohn 1915 im Alter von 18 Jahren in der Schlacht von Loos fiel, plagten den Kriegsbefürworter Selbstzweifel und Schuldgefühle.

Die Situation der Engländer in Indien beschrieb er zunächst ironisch gebrochen, verließ dann mit vierundzwanzig Jahren das Land und wurde zum umstrittenen Verfechter des britischen Imperialismus.



Uli Hoeness Berliner-Zeitung



B.Z. ist eine Boulevardzeitung aus Berlin, die in der B.Z. Ullstein GmbH,

einem 100%igen Tochterunternehmen der Axel Springer SE, erscheint. Sie

ist in Berlin zurzeit die Lokalzeitung mit der höchsten Auflage, hat aber in

den letzten Jahren hohe Auflageneinbußen hinnehmen müssen.




Doch der 1865 in Bombay geborene Journalist und Autor war eben auch ein unerschütterlicher Patriot und Propagandist des Britischen Weltreichs. Er hat den Kolonialismus stets verteidigt, Frauenrechte ebenso für überflüssig erklärt wie die Unabhängigkeitsbestrebungen in Indien oder Irland.

Bildergebnis für Gerhard Schröder tagesschau

Am Ende seines Lebens ist er mit seinen Werten aus der Zeit gefallen und seine Person wurde in Deutschland rasch vergessen.

Geboren wurde der Schriftsteller im indischen Mumbai, wo sein Vater arbeitete. Mit fünf Jahren wurde er allerdings mit seiner jüngeren Schwester nach England gebracht und kam zu Pflegeeltern, unter deren strenger Aufsicht er gelitten hatte. 1882 kehrte er schließlich nach Indien zurück.

Weblinks:


Politischer Chauvinist – literarisches Genie? - Der 150. Geburtstag von Dschungelbuch-Autor Rudyard Kipling - www.wdr3.de/literatur

Das Dschungelbuch
Das Dschungelbuch
von Rudyard Kipling

Samstag, 15. August 2015

William Shakespeare und seine Komödien

Für das Monströse, Ungeheure, empfand William Shakespeare Sympathie, für das Sentimentale hatte er dagegen nur eines übrig: Galle. Die tiefsten Abgründe in seinem Werk öffnen sich daher nicht in den sturmumtosten Tragödien, sondern unvermutet in der lauen Sommerluft seiner Komödien.

Allen voran in seiner Komödie »Ein Sommernachtstraum«, ein Klassiker, ca. 1596 entstanden, seitdem so millionenfach aufgeführt, dass mittlerweile eigentlich der letzte Tropfen Lieblichkeit aus ihm herausgewrungen sein müsste, wäre da nicht der Zauber.

»Ein Sommernachtstraum« zeigt William Shakespeare von seiner heiteren komödiantischen Seite und schrieb zur Unterhaltung des elisabethanischen Publikums eine recht verwickelte Komödie über einen inszenierten Liebeskrach.

Es ist ein poetisches, mal zärtliches, mal derbes, sehr komisches, absurdes und manchmal auch nachdenkliches Verwirrspiel über Sein und Schein, Wirklichkeit und Traum, das Shakespeare da anzettelt.

Natürlich geht es in der Komöide um Liebe. Ganz ohne literarische Vorlage, nur von Ovid und Chaucer inspiriert, spinnt Shakespeare ein vierfach ineinander verwobenes Beziehungsgeflecht: Theseus, Herzog von Athen, heiratet in Bälde Hippolyta, Königin der Amazonen.


Da erscheinen vor ihm Hermia, Tochter des Egeus, und Demetrius, die nach dem Willen des Vaters ebenfalls heiraten sollen, aber nicht wollen. Zumindest Hermia will nicht – denn sie liebt Lysander, und dieser liebt sie. Demetrius dagegen wird von Helena geliebt, von der er seinerseits aus Liebe zu Hermia nichts wissen will. Derweil liegt in den Wäldern vor Athen ein viertes Paar im schönsten Ehekrach: Oberon, König der Elfen, zankt mit Titania, Königin der Feen.

Der »Sommernachtstraum«, eine heitere Komödie über die Nacht- und Schattenseiten des allgemeinen Liebestaumels, ist ein heiteres Bühnenstück, das viel Amüsement verspricht und den Zuschauer auf das Beste zu unterhalten vermag.

Es ist eine Komödie voller Magie mit den Zutaten Rausch, Poesie, Märchenspuk, Liebesverstrickungen, Romantik und Witz geistern durch das Stück - eine Komödie reich an Komödianten. Alle irren durch eine düstere, enge Welt aus Humus und dichtem Laubwerk, in der manchmal das grelle Bühnenlicht der Erkenntnis blendet, aber meistens die Melancholie regiert.

Shakespeares Komödie »Ein Sommernachtstraum« ist eine Entführung in eine Traumwelt. Es entsteht eine verzauberte Atmosphäre in der Komödie des englischen Dramatikers.

Shakespeares Komödie »Ein Sommernachtstraum« ist eine hinreißende und zauberhafte Komödie über die Verwirrungen der Liebe und eine recht turbulente und verstrickte Komödie, die in eine Traumwelt entführt.

Der »Sommernachtstraum« von William Shakespeare ist eine schwer zu durchschauende eine turbulente Komödie über die Liebe und ihre Irrungen und Wirrungen im Elfenwald, welche Shakespeare durch zahlreiche Verwicklungen geschickt zu steigern weiß. Ein »Sommernachtstraum« handelt davon dass ein Liebestrank in die Augen der Feenkönigin geträufelt wird und diese sich nun in den Esel verliebt.

Romantik, Witz und Poesie, Rausch und Entgrenzung, Märchenspuk, Rüpelposse und Liebesdrama - Shakespeare zieht in seinem Sommernachtstraum alle Register, um die Nacht- und Schattenseiten des allgemeinen Liebestaumels zu erhellen.

Die Komödie ist wohl das heiterste Stück, das Shakespeare überhaupt geschrieben hat. Shakespeare nimmt mit auf eine Reise durch die fantastische Welt der Elfen, Illusionen und Sinnesfreuden.

Shakespeare verwebt unterschiedliche Personenkreise überaus kunstvoll miteinander. Knüpft hier eine Verbindung zwischen zwei Liebenden, knotet dort eine Verwirrung in die Beziehung und löst am Ende alle verworrenen Fäden mit genialem Geschick zum Wohlgefallen aller wieder auf.

Shakespeare hat den eher nordischen Stoff nach Athen und einen nahegelegenen Zauberwald verlegt und damit Mut beweisen. Der Mut hat sich gelohnt, denn seine Komödie ist eine der meistgespieltesten auf den Bühnen der Welt.

Über 400 Jahre ist dieser Traum um verwirrte Liebende alt, und doch hat er nichts von seiner strahlenden Schönheit eingebüßt. Auch heute erfreut Puck, der Kobold, uns mit seinem Schabernack, läßt uns die anrührende Unbeholfenheit der Handwerker herzlich lachen, bangen wir mit den Liebenden, daß sich die richtigen Paare zusammenfinden mögen.

Ein beindruckendes Stück, dass wirklich zum Schmunzeln ist. Auch wenn einem die Paare oder eben Nichtpaare etwas leid tun. Shakespeare hat mal wieder gezeigt, was er alles kann. Dieses untypische Werk von William Shakespeare vermag den Zuschauer gleichsam wie den Leser zu verzaubern.

Diese zauberhafte Komödie gehört zum Kanon bedeutender Klassiker und großer Weltliteratur gehört unbestritten William Shakespeares berühmtes und mit meistgespieltes Komödie »Ein Sommernachtstraum« oder »Ein Mittsommernachtstraum« (»A Midsummer Night's Dream)«, eine Komödie in Athen um eine Herrscherhochzeit, aristokratische Liebeswirren, Intrigen und die Feenwelt.

Samstag, 8. November 2014

Louis de Bernières 60. Geburtstag

Louis de Bernières

Louis de Bernières wurde vor 60 Jahren am 8. Dezember 1954 in London geboren. Er ist ein britischer Schriftsteller. Zu seinen veröffentlichten Werken gehören Roamane, Erzählungeb und Hörspiele. Louis de Bernières galt nach seinen ersten drei Romsmen bereits als »Meister des magischen Realismus«.

Louis de Bernières wuchs im Nahen Osten als Sohn eines britischen Offiziers auf. Nach der Schule schrieb er sich in der Militärakademie Sandhurst ein, verließ die britische Militärschule jedoch bald darauf wieder. In der Folgezeit hielt sich de Bernières in Lateinamerika auf, bevor er wieder nach London zurückkehrte und ein Philosophiestudium aufnahm.

Der internationale Durchbruch gelang ihm mit seinem Roman »Corellis Mandoline«. Mit seinem Roman »Corellis Mandoline« konnte er 1994 seinen ersten Erfolg verzeichnen. Sein Bestseller »Corellis Mandoline« wurde erfolgreich mit Nicholas Cage und Penelope Cruz verfilmt.

Über die Jahre erhielt de Bernières (in verschiedenen Kategorien) den »Commonwealth Writers Prize«. 1991 für »The War of Don Emmanuel’s Nether Parts«, 1992 für »Señor Vivo and the Coca Lord«, 1995 für »Captain Corelli’s Mandolin« und 2005 für »Birds Without Wings«.

Außerdem wurde er 1997 mit einem der »British Book Awards« und 2004 mit dem »Whitbread Novel Award« ausgezeichnet.

Louis de Bernières lebt heute als Schriftsteller in London.


Weblinks:

Corellis Mandoline
Corellis Mandoline
von Louis de Bernieres

Corellis Mandoline
Corellis Mandoline
von Louis de Bernieres