Giovanni Boccaccio wurde vor 700 Jahren am 16. Juni 1313 als illegitimer Sohn des Florentiner Geschäftsmanns Boccacino di Chellino und einer unbekannten Französin, die sein Vater auf einer Geschäftsreise in Paris kennen gelernt hatte, in Florenz oder Certaldo im Val d'Elsa geboren. Giovanni Boccaccio war ein berühmter italienischer Dichter, Schriftsteller, Demokrat, Dichter und bedeutender Vertreter des Humanismus.
Seine Kindheit verlebte er in Florenz, bevor er auf Reisen ging. Seine in Neapel bis 1340 verbrachten Jahre hatten großen Einfluss auf die persönliche und intellektuelle Entwicklung Boccaccios. Kaufmann oder Jurist sollte er werden. Er schrieb Werke in Versform und Prosa, in denen Boccaccio mit verschiedenen Genres und Stilen experimentierte. Nach der großen Pest-Epidemie von 1348, der sein Vater zum Opfer fiel, ließ sich Boccaccio endgültig in Florenz nieder.
Ausgerechnet die schlimm wütende Pest sollte Boccaccioc zu einem bedeutenden Autor seiner Zeit werden lassen. Als die Pest zu dieser Zeit heftig in Europa wütete, setzte Boccaccio der Verzweiflung mit seinem berühmten und lebenslustigen »Decamerone« die Hoffnung entgegen. Die zumeist erotischen Geschichten spielen in allen Milieus ihrer Zeit, in Klöstern, bei Handwerkern und den höheren Ständen.
Auf einem Landgut bei Florenz erzählen sich zehn junge Adlige, die vor der Pest aus der Stadt geflohen sind, zum Zeitvertrieb zehn Tage lang je eine Geschichte. Die 100 Novellen des berühmten »Decamerone« sind eines der schönsten Werke der Weltliteratur. Unübertroffen ist die Vielfalt der Figuren und Motive, bis heute begeistert die Schönheit, Kraft und Lebendigkeit des Erzählens. Im Vordergrund der ganz auf Lebenslust und Daseinsfreude gerichteten Geschichten steht fast immer die Liebe.
Im Jahr 1350 befreundete sich Boccaccio mit dem Dichter Petrarca, der ihn für die griechische Kultur begeisterte, wodurch beide zu Wegbereitern der Renaissance wurden. 1373 berief Florenz den inzwischen verarmten Dichter an einen eigens eingerichteten Dante-Lehrstuhl.
Als es ihm schlecht ging, ließ er sich von einem Mönch bekehren, verdammte seine besten Werke als schlimme Verirrungen und geriet in Vermögensverfall, so dass Petrarca ihm in seinem Testament 50 Goldgulden zu einem warmen Winterkleid vermachte.
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