Das kalte Herz: Ein Märchen
»Das kalte Herz« ist ein Märchen von Wilhelm Hauff, das im Schwarzwald im 19. Jahrhunderts spielt. Ein sehr schönes Kunstmärchen vom Anhänger der schwäbischen Dichterschule Wilhelm Hauff.
In einer Hütte im tiefen Schwarzwald lebt ein armer Kohlenbrenner. Peter Munk, auch Kohlenmunkpeter genannt, ist ein armer Köhler, der den Betrieb seines Vaters fortsetzt. Er verdient schlecht und beneidet Uhrenmacher oder Flözer. Er träumt von einem besseren Leben, von Ansehen und Geld – und davon, die schöne Lisbeth zu heiraten. Und so hofft Peter auf die Hilfe der guten Geister des Waldes, über die man sich erzählt, sie hätten schon manchem zum Glück verholfen. Auf seiner Suche begegnet Peter dem gefährlichen Holländer-Michel, der ihm einen teuflischen Pakt anbietet: Er verspricht Peter ebenslangen Reichtum. Doch im Gegenzug verlangt er Peters warmes, pochendes Herz.
Er möchte sein Leben von Grund auf ändern und trifft einmal auf den bösen Holländer-Michel, der ein Waldgeist ist und ihm mit viel Geld aushilft, dafür dass Peter ihm sein Herz gibt und als Gegenleistung ein kaltes Herz aus Stein erhält. Er trifft auch das Glasmännlein, das ihm drei Wünsche zur Verfügung lässt. Peter tötet seine Frau, weil sie armen Bettlern hilft und er eigentlich geizig trotz Reichtum ist. Er bereut diese Tat und sucht um Vergebung und sein altes, warmes, pochendes Herz beim Holländer-Michel. Das kalte Herz und das viele Geld haben ihn verdorben und zu einem Wesen ohne jegliches Mitleid oder Anteilnahme gemacht.
»Das kalte Herz« von Wilhelm Hauff, die Geschichte von Peter Munk, der nicht länger ein armer Köhler sein will, vom guten Glasmännlein und vom bösen Holländer-Michel, ist eines der schönsten deutschen Kunstmärchen. Der Stoff, aus dem es Hauff geformt hat, ist den Sagen und der Geschichte des Schwarzwalds entnommen.
Das Märchen verzaubert und entführt in den tiefen Schwarzwald vor 150 Jahren und die Geschichte ist von zeitloser Schönheit und daher lebendiger denn je. Der Kohlenmunkpeter, der sein Herz für Geld verkauft ist ein Thema das nie aus der Mode kommt, doch wie schön dass der Protagonist in diesem Märchen sich besinnt und sich am Ende alles zum Guten wendet.
Das Kunstmärchen erzählt auch die Geschichte des Schwarzwaldes, denn viele Berufe und die Gegend werden mit Worten vorgestellt, die die Gewalt von Bildern haben. Darin befinden sich viele bildhafte Motive wie das Glasmännlein, die Glasbläser und die schönen Tannen,. Angereichert ist diese Ausgabe zudem mit Original-Bildern von damals und ein Stück Karte, die den Schwarzwald abbildet ist ebenfalls vorhanden. Außerdem sind Texte/Kommentare von Hebel, Kästner, ja sogar von dem amerikanischen Schriftsteller Mark Twain über den Schwarzwald und das Motiv der "Drei Wünsche" enthalten.
»Das kalte Herz« ist ein sehr empfehlenswertes Märchen in unserer Zeit, in der der schnöde Mammon oft nur mit Gefühlskälte erworben werden kann und die seelisch arme Welt des Glamours auch noch in den Medien propagiert wird.
Literatur:
Das kalte Herz: Ein Märchen von Wilhelm Hauff