Hans Magnus Enzensberger starb im Alter von 93 Jahren am 24. November in München. Er war ein deutscher Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer und Redakteur, Publizist und Herausgeber. Hans Magnus Enzensberger war eine intellektuelle Institution in der Bundesrepublik. Er war Mitglied der »Gruppe 47«.
Er war über ein gutes halbes Jahrhundert hinweg die bestimmende, ja maßgebende und weltweit geachtete intellektuelle Instanz der Bundesrepublik. "Der alten Bundesrepublik", wie er an seinem 90. Geburtstag schelmisch grinsend sagte.
Neben Günter Grass, Martin Walser, Uwe Johnson und Heinrich Böll war Enzensberger einer der prägenden Autoren der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur. Er mischte im legendären Literaturclub "Gruppe 47" und bei den rebellischen 1968ern mit.
Enzensberger schrieb Romane, Essays, Anekdoten und Erinnerungen sowie Dramen, etwa "Untergang der Titanic", 1980 von George Tabori inszeniert. Auch Jugendlichen widmete er Bücher wie "Immer das Geld: Ein kleiner Wirtschaftsroman" oder "Lyrik nervt".
Schon mit seinem ersten Lyrikband "Verteidigung der Wölfe" von 1957 hatte er Aufsehen erregt. Dass Enzensberger auch im Alter nicht müde wurde, zeigte sein Buch "Fallobst" von 2019, in dem er sich unter anderem Gedanken zum Thema Migration macht.
Von 1949 bis 1954 studierte er Literaturwissenschaft, Sprachen und Philosophie in Erlangen, Freiburg im Breisgau, Hamburg und Paris und wurde anschließend promoviert.
Er zeichnete sich durch Autonomie und Frische aus und ließ sich nicht vereinnahmen. So ein Vertreter wurde in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg im Kulturbetrieb gebraucht.
Die Dichtkunst stand im Zentrum seines Lebens. Enzensberger nahm bereits in jungen Jahren an mehreren Tagungen der "Gruppe 47" teil und fiel durch den Vortrag provokanter Gedichte auf.
Er mischte im legendären Literaturclub "Gruppe 47" und bei den rebellischen 1968ern mit. Über seine Zeit in der damaligen außerparlamentarischen Opposition (APO) gibt eines seiner Erinnerungsbücher mit dem vielsagenden Titel "Tumult" Auskunft. In dieser Zeit gründete er auch 1965 das Kulturmagazin "Kursbuch".
Enzensberger probierte vieles aus: Er war Verlagslektor bei Suhrkamp in Frankfurt, verbrachte einige Zeit im sozialistischen Kuba, lebte in Norwegen, Italien, Mexiko, den USA und West-Berlin und kam schließlich 1979 nach München.
Ab 1957 arbeitete er als freier Schriftsteller in Stranda (West-Norwegen), ging dann 1959 für ein Jahr nach Lanuvio bei Rom.
1960 arbeitete er als Lektor beim Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main und zog sich 1961 auf Tjøme, eine Insel im Oslofjord, zurück.
1963 erhielt Hans Magnus Enzensberger den Georg-Büchner-Preis. Heute lebt Enzensberger in München.
Hans Magnus Enzensberger wurde am 11. November 1929 in Kaufbeuren im bayerischen Allgäu geboren .
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