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Montag, 2. November 2020

George Bernard Shaw 70. Todestag

George Bernard Shaw


George Bernard Shaw starb vor 70 Jahren am 2. November 1950 in Ayot Saint Lawrence.

George Bernard Shaw war ein bedeutender irischer Schriftsteller und Bühnenautor des 19. und 20. Jahrhunderts. Er war Pazifist, Humanist, Politiker, Schriftsteller, Musikkritiker, Nobelpreisträger (Literatur), Oscar-Gewinner (Drehbuch).

Shaw erlebte seine Kindheit unter schwierigen Umständen in Dublin,Irland und zog mit sechzehn Jahren zu seinem Vater nach London.

Bereits früh nahm er am politischen Geschehen teil und wurde zu den Urhebern des Gründungsprogrammes der britischen Labourpartei von 1900.

Shaw zog als junger Mann nach London, um seine Karriere als Literat voranzubringen. Er schrieb fünf Romane, die von verschiedenen Verlagen zurückgewiesen wurden, bis er schließlich seine ersten Erfolge als Musikkritiker bei der Zeitung "Star" feierte, für die er meisterhaft ironische Kommentare schrieb.
George Bernard Shaw Shaw zog als junger Mann nach London und begann 1885 als Theater- und Musikkritiker.
Als Schriftsteller schrieb er fünf Romane, blieb aber zunächst erfolglos.

1895 wurde er Theaterkritiker bei einer Zeitung. Dies markierte einen ersten Schritt seines Lebenswerkes als Dramatiker.
1898 erschien sein erstes erfolgreiches Stück »Candida«.

Weltbekannt wurde er durch sein umfangreiches Bühnenwerk und seine Komödien wie »Der Teufelsschüler« (1897), »Arms and the Man« (1898), »Frau Warrens Beruf« (1898), »Captain Brassbound's Conversion« (1900), »Mensch und Übermensch« (1902), »Cäsar and Cleopatra« (1901), »Major Barbara« (1905), »Androkolus und der Löwe« (1912) und »Pygmalion« (1913).

Sein Werk ist gekennzeichnet durch Kritik an überkommenen gesellschaftlichen Verhaltensweisen und persönlichen Vorurteilen.

Er brachte seine Kritik meist voller Ironie, Hohn und beissendem Spott, mitunter aber auch humorvoll zum Ausdruck.

Zu seinen bekanntesten Stücken gehören »Helden«, »Pygmalion« (1956 zu dem Musical »My fair Lady« verarbeitet), »Die heilige Johanna«.

1925 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Shaw war bis ins hohe Alter von 90 Jahren als Autor tätig. In der letzten Schaffensperiode (1930-1949) schenkte er politischen Problemen immer mehr Aufmerksamkeit und liess dabei phantastische und satirische Elemente verschmelzen.

Bekannt wurde Shaw auch durch seine originelle und ironische Persönlichkeit.

George Bernard Shaw wurde am 26. Juli 1856 in Dublin geboren​.


Weblinks:

George Bernard Shaw-Biografie - Biografien-Portal - www.die-Biografien.de

George Bernard Shaw-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Donnerstag, 17. März 2016

»Zornige grüne Insel« von Liam O'Flaherty

Zornige grüne Insel
Zornige grüne Insel


»Zornige grüne Insel« von Liam O'Flaherty ist ein historischer Roman über das Schicksal der irischen Bevölkerung zur Zeit der großen Hungersnöte in Irland. Die Irische Kartoffel-Hungersnot dauerte von 1845 bis 1851.

Der Autor schildert den Überlebenskampf einer irischen Familie in der Mitte des 19. Jahrhunderts und weist dabei Paralleln zu Graham Brendans »Irischer Nacht« auf. O'Flaherty lässt den Leser teilhaben am Leben der Familie Kilmartin - ein Leben, das von unmenschlichem Leid geprägt ist.

In »Zornige grüne Insel« beschreibt Liam O'Flaherty eindringlich das Leben, Lieben und Leiden einer irischen Familie zur Zeit der großen Hungersnöte. Dabei stellt er detailgenau und ohne moralisierend den Zeigefinger zu heben den politischen und historischen Hintergrund der Hungersnöte dar; dem Leser soll klar werden, daß auch auf der Seite der Engländer, die in diesem Zusammenhang sowohl historisch als auch in "Zornige grüne Insel" den Buhmann abgeben müssen, lediglich Menschen Entscheidungen treffen, die sich dabei von nur allzu menschlichen Motivationen und Gelüsten treiben lassen.








Das Schicksal der irischen Bevölkerung wird vor diesem historischen Hintergrund genau beschrieben, ohne dabei die Eigenarten der einzelnen Charaktere aus dem Auge zu verlieren. Hierbei drückt O'Flaherty nicht über die Maßen auf die Tränendrüsen der Leser, sondern bewahrt immer ein gewisses Maß an zukunftgerichtetem Optimismus.

So schaffen einige der Hauptfiguren die Flucht aus Irland und erwarten in der Fremde eine bessere Zukunft, eventuell sogar die Rückkehr nach Irland. Umso bedrückender ist dafür das Schicksal der in Irland verbleibenden Bevölkerung, deren Situation immer verzweifelter wird.

Wer gerne historische Romane liest und dazu noch einiges über eines der dunkelsten Kapitel der irischen Geschichte, nämlich die Hungerkatastrophe und die Herrschaft der Engländer über dieses Land lernen möchte ist bei »Zornige grüne Insel« bestens aufgehoben.


Weblink:

Zornige grüne Insel
Zornige grüne Insel
von Liam O'Flaherty

Samstag, 16. Januar 2016

»Ulysses« von James Joyce

Ulysses
Ulysses von James Joyce

»Ulysses« gilt als der bedeutendste Roman des irischen Schriftstellers James Joyce und als richtungsweisend für den modernen Roman. Der Roman »Ulysses« spielt in Dublin und beschreibt die Ereignisse eines einzigen Tages, des 16. Juni 1904.

Joyce beschreibt im »Ulysses« in 18 Episoden einen Tag – den 16. Juni 1904 – im Leben des Leopold Bloom, seines Zeichens Anzeigenakquisiteur bei einer Dubliner Tageszeitung. In Anlehnung an Homers Irrfahrten des Odysseus lässt er den Leser an den modernen (Irr-) Gängen seines Protagonisten durch Dublin teilhaben.

Joyce schildert dabei nicht nur die äußeren Geschehnisse eines Tages, sondern auch die Gedanken seiner Protagonisten mit allen ihren Assoziationen, Erinnerungsfetzen und Vorstellungen. Die Sprache wird dabei ungeordnet und bruchstückhaft verwendet, „wie es der Person gerade durch den Kopf geht“. Dieses Stilelement, der so genannte „stream of consciousness“ (Bewusstseinsstrom) wird hier zum ersten Mal zentrales Gestaltungselement eines literarischen Werkes.

Wer Joyce sagt, muss auch »Ulysses« sagen. Erratisch steht dieses zwischen 1918 und 1920 zunächst auf Betreiben von T. S. Eliot in der Zeitschrift "The Little Review" veröffentlichte Sprachkunstwerk seither auf einem Denkmal.


James Joyce war ein moderner Spracherneuerer. Sein imposantes Werk »Ulysses« - radikal-expertimentelle Prosa auf 1.000 Seiten - ist ein Sprachkunstwerk. Gerade damit hat er stark auf die Entwicklung des modernen Romans eingewirkt und gilt als Bahnbrecher größten Formats.

Radikal in der Beschränkung der erzählten Zeit auf einen einzigen Tag, den 16. Juni, im Leben des Dubliner Bohémiens Leopold Bloom und seiner Frau Molly im Jahr 1904. Nicht weniger radikal in der virtuosen Mischung von Stimmen, die ineinander greifen, von literarischen Adaptionen von Fantasien, von Unbewusstem und Bewusstem als Bewusstseinsstrom und als innerer Monolog.


Obszön sei das Buch, heißt es zur Zeit seiner Veröffentlichung, weshalb es anfangs schwer ist, für den Roman einen Verleger zu finden. In der Hogwarth Press, die von Virginia und Leonard Wolff geleitet wird, muss man davon Abstand nehmen, weil die Drucker die Arbeit verweigern.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog er mit seiner Familie nach Zürich, wo sein bekanntestes Werk »Ulysses« entstand. Der Roman in Form einer Tagesbeschreibung wurde in den Jahren 1918 bis 1920 in Auszügen in der amerikanischen Zeitschrift »The Little Review« abgedruckt. 1921 wurde er wegen obszöner Inhalte verboten. 1922 erschien »Ulysses« schließlich in zensierter Buchform in der Pariser Buchhandlung »Shakespeare and Company«.



Literatur:

Ulysses
Ulysses
von James Joyce

Mittwoch, 13. Januar 2016

James Joyce 75. Todestag

James Joyce

James Joyce 75. Todestag jährt sich am 13. Januar. Am 13. Januar 1941 starb Joyce in Zürich. James Joyce zählt zu den wichtigsten und einflussreichsten Schriftstellern im Irland des 20. Jahrhunderts. Joyce befasste sich mit der Literatur des Symbolismus und Realismus.

Joyce studierte am University College von Dublin moderne Sprachen, u.a. Englisch, Französisch und Italienisch.

1902 ging er nach Paris, um ein Medizinstudium zu beginnen. Er wandte sich dort aber dem Schreiben zu und führte einen ausschweifenden Lebensstil. 1903 kehrte er nach Dublin zurück, konnte dort jedoch nicht Fuß fassen. Mit seiner Geliebten und späteren Ehefrau Nora Barnacle siedelte er 1904 auf den Kontinent über und lebte hauptsächlich in Triest.

James Joyce schrieb Kurzgeschichten und überarbeitete seinen ersten Roman »Stephen Hero«, der später als »A Portrait of the Artist as a Young Man« (»Porträt des Künstlers als junger Mann«) veröffentlicht wurde. 1914 erschien Joyces erste Kurzgeschichtensammlung »Dubliners«.




Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog er mit seiner Familie nach Zürich, wo sein bekanntestes Werk »Ulysses« entstand. Der Roman in Form einer Tagesbeschreibung wurde in den Jahren 1918 bis 1920 in Auszügen in der amerikanischen Zeitschrift »The Little Review« abgedruckt. 1921 wurde er wegen obszöner Inhalte verboten. 1922 erschien »Ulysses« schließlich in zensierter Buchform in der Pariser Buchhandlung »Shakespeare and Company«.

James Joyce war ein moderner Spracherneuerer. Sein imposantes Werk »Ulysses« - radikal-expertimentelle Prosa auf 1.000 Seiten - ist ein Sprachkunstwerk. Gerade damit hat er stark auf die Entwicklung des modernen Romans eingewirkt und gilt als Bahnbrecher größten Formats.

1920 zog Joyce auf Einladung seines Freundes Ezra Pound nach Paris, wo er bis zu Frankreichs Besetzung im Zweiten Weltkrieg lebte. Dort entstand sein letzter Roman »Finnegan’s Wake« (»Finnegans Totenwache«), der 1939 veröffentlicht wurde. James Joyce starb am 13. Januar 1941 in Zürich.

James Joyce wurde am 2. Februar 1882 in Dublin geboren, wo er in schwierigen und ärmlichen Familienverhältnissen aufwuchs.

Lieratur:

Ulysses
Ulysses
von James Joyce

Weblink:

James Joyce - Vor 75 Jahren starb der Vater des "Ulysses"

James Joyce - Vor 75 Jahren starb der Vater des "Ulysses"

Freitag, 26. Dezember 2014

»Warten auf Godot« von Samuel Beckett

Samuel Beckett

»Warten auf Godot« ist ein Theaterstück in zwei Akten von Samuel Beckett, das im Herbst 1948 begonnen, Anfang 1949 fertiggestellt und schließlich im Jahr 1952 publiziert wurde. Das Stück bietet Absurdität im Gewand der Weltliteratur. Zentrale Motive sind die Suche nach dem Sinn und das (vergebliche) Warten.



Becketts »Godot« ist ein Theaterstück über zwei Männer names Estragon und Wladimir, die sich unter einem großen Baum treffen und auf Godot warten. Dessen Kommen soll ihrer Existenz und damit auch dem Stück Sinn bringen.

Dabei philosophieren sie über Gott und die Welt und das Dasein. Hinzu gesellen sich im Laufe der Handlung zwei Männer, der eine heißt Lucky und der andere Pozzo, die das ohnehin absurde Stück noch mehr <i>ad absurdum</i> treiben.


Beim »Warten auf Godot« ist der Trübsinn Programm und doch lebt das Stück vom Zeitvertreib, auch wenn die »Frage des Wann?« zur inneren Eskalation führt. Absurd, so absurd, dass "Ratten zu töten, nichts anderes bedeutet, als sie vor dem Tod zu bewahren."

Samuel Becketts Stück stammt aus dem Jahr 1952.
Nachdem Beckett lange vergeblich nach einer Aufführungsmöglichkeit gesucht hatte, wurde es schließlich am 5. Januar 1953 vom »Théâtre de Babylone« in Paris uraufgeführt.

Weblink:

Warten auf Godot. Endspiel. Glückliche Tage: Drei Stücke
Warten auf Godot. Endspiel. Glückliche Tage: Drei Stücke
von Samuel Beckett




Samstag, 18. Oktober 2014

»Das Bildnis des Dorian Gray« von Oscar Wilde

Oscar Wilde

»Das Bildnis des Dorian Gray« ist der einzige Roman des irischen Schriftstellers Oscar Wilde. Der 1891 erschienene Roman gilt als Oscar Wildes Prosa-Hauptwerk. Themen sind die Moralität von Sinnlichkeit und Hedonismus im Viktorianismus und die Dekadenz der englischen Oberschicht.

Der irische Schriftsteller Oscar Wilde festigte mit seinem »Bildnis des Dorian Gray« seinen bis heute unverblassten Ruhm als begabter Schriftsteller, aber auch als "enfant terrible" der aristokratisch-literarischen Szene.

Dorian Gray, ein schöner junger Mann lässt sich von einem Maler porträitieren. Als er sein Bildnis erblickt, wünscht er sich, sein Körper und sein Gesicht würden niemals altern, sondern an deren Stelle das Gemälde.




"Jeder von uns ist sein eigener Teufel,

und wir machen uns diese Welt zu Hölle."


Oscar Wilde




Der Pakt mit dem Teufel nimmt seinen Lauf, als Dorian nach einer grausamen Beendigung einer Liebesbeziehung entdeckt, dass sein Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Er lebt unaussprechliche Sünden aus und altert nie, was ihm die gesellschaftliche Anerkennung und Gemeinschaft garantiert.

Der reiche und schöne Dorian Gray, besitzt ein Porträt, das statt seiner altert und in das sich die Spuren seiner Sünden einschreiben. Während Gray immer maßloser und grausamer wird, bleibt sein Äußeres dennoch jung und makellos schön.




"Der einzige Weg, eine Versuchung
loszuwerden, ist, ihr nachzugeben.


Oscar Wilde



Der junge, unverdorbene Dorian Gray gerät in den zerstörerischen Bann des zynischen Dandys Lord Wotton. Fortan führt er ein ausschweifendes Leben, gibt sich ganz der sinnlichen Lust und dem Vergnügen hin und verliert sämtliche moralische Hemmungen. Während sein Äußeres unverändert jung und makellos schön bleibt, mutiert sein Porträt zu einer schrecklichen Fratze.

Oscar Wilde erweist sich in diesem Buch als ungeheuer lustvoller Formulierer von Bonmots, als unerschrocken-ehrlicher Beobachter und entlarvt in diesem Buch den Hedonismus und die hohle Welt des schönen Scheins.

Mit diesem Buch verewigte Oscar Wilde die selbstbezogen-gefühllose Spezies der "Dandys" - ein Kunstbegriff, der durch Dorian Gray seine literarische Entsprechung fand. Er löste damit im London der englischen Upperclass einen Boom aus, dem er selbst als "Trendsetter" Vorschub leistete.

Oscar Wildes Vorwort zu »Das Bildnis des Dorian Gray« wurde zu einer Art Manifest des Ästhetizismus.


Literatur:

Das Bildnis des Dorian Gray
Das Bildnis des Dorian Gray
von Oscar Wilde


Das Bildnis des Dorian Gray
Das Bildnis des Dorian Gray
von Oscar Wilde

Montag, 16. Juni 2014

»Ulysses« von James Joyce

Ulysses
Ulysses von James Joyce

»Ulysses« gilt als der bedeutendste Roman des irischen Schriftstellers James Joyce und als richtungsweisend für den modernen Roman. Der Roman »Ulysses« spielt in Dublin und beschreibt die Ereignisse eines einzigen Tages, des 16. Juni 1904.

Joyce beschreibt im »Ulysses« in 18 Episoden einen Tag – den 16. Juni 1904 – im Leben des Leopold Bloom, seines Zeichens Anzeigenakquisiteur bei einer Dubliner Tageszeitung. In Anlehnung an Homers Irrfahrten des Odysseus lässt er den Leser an den modernen (Irr-) Gängen seines Protagonisten durch Dublin teilhaben.

Joyce schildert dabei nicht nur die äußeren Geschehnisse eines Tages, sondern auch die Gedanken seiner Protagonisten mit allen ihren Assoziationen, Erinnerungsfetzen und Vorstellungen. Die Sprache wird dabei ungeordnet und bruchstückhaft verwendet, „wie es der Person gerade durch den Kopf geht“. Dieses Stilelement, der so genannte „stream of consciousness“ (Bewusstseinsstrom) wird hier zum ersten Mal zentrales Gestaltungselement eines literarischen Werkes.

Der Roman wurde in den Jahren 1918 bis 1920 in Auszügen in der amerikanischen Zeitschrift »The Little Review« abgedruckt; 1921 wurde er wegen obszöner Inhalte verboten. 1922 erschien Ulysses schließlich in (zensierter) Buchform in der Pariser Buchhandlung »Shakespeare and Company«. Das vollständige Werk erschien erstmals 1922, in deutscher Sprache 1927.

Weblinks:

Ulysses
Ulysses von James Joyce


Ulysses
Ulysses von James Joyce


Sonntag, 22. April 2012

Bram Stoker zum 100. Todestag

Bram Stoker

Vor 100 Jahren, am 20. April 1912, starb der irische Schriftsteller Bram Stoker. Stoker war ein Schriftsteller, der hauptsächlich durch seinen Roman »Dracula« bekannt wurde.

Stoker gilt als der Schöpfer des Grafen Dracula, Graf von Transsylvanien, und Vampyr, auch Nachzehrer genannt. Dracula ist eine Urgestalt des Vampyrs und eine Schöpfung der Moderne. Der blutrünstige Graf ist ein Mythos der Fantasiegeschichte des 20. Jahrhunderts. Schrecken trifft hier auf Romantik, die Wissenschaft ringt mit dem Glauben, der Westen mit dem Osten, das Sichtbare mit dem Unsichtbaren.

1890 traf Stoker den ungarischen Professor Arminius Vámbéry, der ihm von der Legende des rumänischen Fürsten Vlad III. Draculea (Dracula) erzählte. Aus diesem Charakter entwickelte Stoker die Figur des Vampirs Dracula. Sieben Jahre arbeitete Stoker an diesem Vampir-Roman, bis er am 18. Mai 1897 veröffentlicht wurde.



  In Zeiten des abnehmenden LichtsDie Nacht der Erinnerungen Der Friedhof von Prag Der Traum des Kelten

Vampyre sind als Schreckgestalten und Geschöpfe des Grauens zum Fürchten und oft lächerlich zugleich. Sie entfalten ihren Schrecken stets im Dunklen der Nacht, bei Licht betrachtet zeigen sie sich als absurde Typen mit Plastikzähnen aus dem Reich der Finsternis und zugleich am Rand der Lächerlichkeit. Geradezu verbissen mimen sie das notorisch Böse.

Vampyr-Erfinder Bram Stoker verbrachte sein Leben damit, seine Kindheit zu verarbeiten, ebenso ans Bett gefesselt wie Dracula an die Gruft. Vampyre sind für ihn romantische Wesen, alles andere als kaltblütig. Ans Licht dürfen sie aber nur im Kino.

Vampyre sind für Stoker Kinder der Nacht, so wie sich das für Alpträume gehört. Der Vampyr - eine Geburt des Unbewussten - wirft Schatten des Horrors. Dabei gibt es so simple Methoden, sich seine Liebe vom Hals zu halten: mit Knoblauch.

In unzähligen Filmen, Hörspielen, Musicals und Opern wurde der Vampyr zum Anti-Helden. Die Inszenierung ist dabei stets Dracula als Untoter. Sein Schicksal: grauenhaft, weder genug zum Leben, noch zum Sterben. Dracula: ein Albtraum, den sich die Moderne schuf.