»Die Judenbuche« ist eine 1842 in der Zeitschrift »Morgenblatt für gebildete Leser« erschienene Novelle von Annette von Droste-Hülshoff. »Die Judenbuche« ist - wie der Untertitel anklingen lässt - ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen - eine szenische Schilderung des Dorflebens und den Menschenschlag in Westfalen in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
!-- Die Szene ist in einem westfälischen Dorf in der Mitte des 18. Jahrhunderts. -->Unter den Dorfbewohnern herrscht Hochmut, kleinere und größere Straftaten sind an der Tagesordnung. Friedrich Mergel, die Hauptfigur dieser bekanntesten Novelle der deutschsprachigen Literatur, erschlägt im Streit den Juden Aaron und flieht. 28 Jahre später kehrt er in seine Heimat zurück und erhängt sich am Ort des Verbrechens, an der so genannten Judenbuche, an der steht: -Wenn du dich diesem Orte nahest, so wird es dir ergehen, wie du mir getan hast-.
Die Judenbuche: Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen
Die Einordnung dieser Geschichte aus dem 18. Jahrhundert in ein bestimmtes Genre ist eine schwer lösbare Aufgabe. "Die Judenbuche" ist eine relativ kurze, krimiähnliche Erzählung mit Neigungen zum Schauerroman. Zunächst erscheint sie als romantische Doppel- oder Wiedergänger-Geschichte, dann wiederum wähnen wir uns aufgrund des nahezu naturalistischen Dekors und der Schilderung des mühsamen Landlebens in einem Sozialdrama, ehe der Fortzug des Helden in die Türkei wieder Assoziationen an die romantische Tradition des Abenteurer- und Entwicklungsromans weckt. Am Ende verblüfft Droste-Hülshoff mit einem echten Paukenschlag. Und es ist wohl dies alles zusammen, was "Die Judenbuche" den Status einer nahezu singulären Erscheinung in der deutschen Literatur eingebracht hat.
Literatur:
Die Judenbuche: Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen von Annette von Droste-Hülshoff
Die Judenbuche: Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen von Annette von Droste-Hülshoff
Weblink:
Die Judenbuche - www.hs-augsburg.de