Carlo Levi starb vor 50 Jahren am 4. Januar 1975 in Rom. Carlo Levi war ein italienischer Schriftsteller, Maler und Politiker.
Schon früh war Carlo Levi politisch aktiv. Weil er zusammen mit Carlo und Nello Roselli 1929 die antifaschistische Gruppe Giustizia e Libertà („Gerechtigkeit und Freiheit“) gegründet hatte und sie zusammen mit Leone Ginzburg leitete, wurde Levi von der faschistischen Regierung im Frühjahr 1934 für zwei Monate in Rom inhaftiert und im Mai 1935 in die süditalienische Region Lucania (Lukanien, heute Basilicata) verbannt.
Dort verbrachte er, nach einiger Zeit im Städtchen Grassano, die Zeit von September 1935 bis Mai 1936 in dem Dorf Aliano, wo er wegen des Elends der Einwohner unentgeltlich und mit geringen Mitteln als Arzt praktizierte, bis die Provinzverwaltung ihm auch dies untersagte und Behandlungen nur noch heimlich möglich waren. Nebenbei malte er Menschen und Landschaft und erkundete die Bräuche der Einwohner, besonders Magie und Aberglauben.
Sie passen nur dem, der sie macht."
Nachdem er 1936 vorzeitig durch eine Generalamnestie freikam, die der faschistische Staat zur Feier der Einnahme von Addis Abeba ausgerufen hatte, ging Levi ins Exil und übernahm von Paris aus die Leitung der Gruppe "Giustizia e Libertà". 1941 kehrte er nach Italien zurück, wurde in Florenz festgenommen und eingekerkert. Nach Mussolinis Gefangensetzung wurde er freigelassen, suchte Zuflucht im Palazzo Pitti und schrieb dort 1943/1944 sein Buch »Cristo si è fermato a Eboli« (1945), in dem er seine Erinnerungen an die Zeit in Aliano festhielt, wobei er für Aliano den leicht verschlüsselten Namen "Gagliano" wählte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zog Levi nach Rom und arbeitete einige Zeit als Herausgeber der Zeitschrift »Italia libera«, die zum Partito d'Azione („Partei der Aktion“) gehörte. Er malte weiter (seine Bilder wurden in verschiedenen Ländern Europas und sogar in den USA ausgestellt) und schrieb weitere Bücher. 1963 wurde er als Kandidat der Kommunistischen Partei in den Senat gewählt, dessen Mitglied er bis 1972 blieb.
Carlo Levi starb 1975 in einem römischen Krankenhaus an Lungenentzündung. Gemäß seinem ausdrücklichen testamentarischen Wunsch wurde er auf dem Friedhof von Aliano bestattet, der während seiner Verbannung dort einer seiner liebsten Aufenthaltsorte war.
Carlo Levi wurde am 29. November 1902 in Turin geboren.
Literatur:
»Christus kam nur bis Eboli von Carlo Levi
Weblinks:
Das Reisetagebuch (2): Christus kam nur bis Eboli - Silencers Blog - http://silencer137.com
»Christus kam nur bis Eboli« von Carlo Levi
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