Samstag, 2. März 2019

»Der Scherz« von Milan Kundera


Milan Kundera

1967 veröffentlichte er seinen ersten Roman »Der Scherz«. In diesem Roman zeichnet er ein sehr drastisches Bild, was der Sozialismus Anfang der 1950er Jahre in seinem Land angerichtet hat.

Ein naiver Student schickt in der kommunistischen Welt seiner Freundin in Postkarte, weil er sie durch Kessheit beeindrucken möchte. Dieser bringt dabei folgendes zu Papier:

"Optimismus ist das Opium der Menschheit.
Ein gesunder Geist trieft nach Dummheit. Es lebe Trotzki!"

Die Partei begreift all dies und nimmt den Scherz des Studenten todernst. Der naive Student wird zum Verhör zitiert, gemaßregelt und anschließend aus seiner Lebensbahn geworfen. Der Kommunismus, indem er nicht zu Scherzen aufgelegt ist, erweist sich als humorlos.

Die tiefere Botschaft bzw. Moral lautet: In einer Welt, in der das Lachen verboten ist, gibt es auch keine Freude unter den Menschen.

Fanatiker und totalitäre Menschen sind immer humorlos. In ihrer Welt ist das Lachen verboten und es darf daher nicht gelacht werden. Dies erinnert sehr stark an Umberto Ecos Roman »Der Name der Rose«, wo religöse Fanatiker die Bibliothek und schließlich die ganze Abtei wegen eines geheimen Buch des Aristoteles in Brand setzen.

Literatur:

Der Scherz
Der Scherz
von Milan Kundera

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